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Land Rover und Continental auf der Seidenstraße - So schnell ist man von Berlin weit, weit weg

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Elf Tage sind nicht viel. Aber sie genügen, um das Leben, wie wir es aus Deutschland kennen, hinter uns zu lassen. Ohne Flugzeug, aber mit Auto. Ein Bericht auf dem Weg nach China.

In der Steppe, 10 Meter unter NN In der Steppe, 10 Meter unter NN Quelle: Lena Reinhard

Von MOTOR-TALK-Reporterin Lena Reinhard

“Frühstück gibt’s um fünf, um halb sechs wird aufgesattelt!” Eine Ankündigung wie ein Mantra. Fast jeden Abend hörten und hören die ersten vier deutschen Teilnehmer der Seidenstraßen-Tour diese Anweisung vom Orga-Chef. Organisation ist bei so einer Reise alles, das lässt sich festhalten nach elf Tagen. Wer also ein richtiges Abenteuer erleben will, der kann unorganisiert losfahren. Und wird spätestens an einer der Grenzen aufgehalten oder zurückgeschickt. Oder er ist organisiert. Wie wir bei der Land Rover Experience Tour.

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Die Gummis geben alles

Elf ereignisreiche Tage liegen hinter den Fahrern. Nach dem Start in Berlin wartete zunächst Polen. Pah, da rollt man durch. Aber die Serpentinen hinter Sewastopol (Krim, Ukraine) hatten es schon in sich. Oder die Krakau ist viel schöner, wenn die meisten Menschen schlafen. Natürlich nicht die Teilnehmer. Die fahren ja Krakau ist viel schöner, wenn die meisten Menschen schlafen. Natürlich nicht die Teilnehmer. Die fahren ja Quelle: Lena Reinhard sandigen Straßen zum Schwarzen Meer, die staubigen Feldwege nach Anapa, wo die Teilnehmer off road, also ohne Straßen fuhren. Nicht ein paar Meter, sondern ein paar Hundert Kilometer bis nach Astrachan an der Wolga (Russland). Da durfte jeder zeigen, wie viel fahrerisches Können er hat, wie lange Hände ein zitterndes Lenkrad festhalten können und wie gut er im Dauerstaubnebel sieht. Und ja, auch die Dämpfer, Federn und Schweißnähte an den Autos konnten zeigen, was sie drauf haben. Die Härtesten dabei waren tatsächlich vielleicht die weichen Teile am Auto, die Reifen. Wie die Continental-Pneus diesen Ausdauertest mitmachen, das ist beeindruckend.

Im Osten viel Neues

Kräuter- und Äpfel-to-go, irgendwo in der Ukraine Kräuter- und Äpfel-to-go, irgendwo in der Ukraine Quelle: Lena Reinhard Und was man alles so sieht, wenn man so weit weg ist. Und ist dabei eigentlich nur ein paar Autostunden mehr von zu Hause entfernt als von Barcelona. Säumten anfangs noch Industriegebäude die Route, saßen in der Ukraine und in Russland häufig Kleinbauern am Straßenrand. Sie verkauften der Reisegruppe Gemüse und Obst von ihren Feldern oder Honig aus Bienenstöcken, die sie auf einem Lkw transportierten. Derweil querten mehr und mehr Rinder, Schafe, Hühner die Straßen. Rösser zwangen den Tross zum Schrittfahren. Noch mehr Landestypisches erlebt, wer statt MP3-Musik auf das heimische Radioprogramm umschaltet. Da plätschert und trällert es auf Polnisch, Ukrainisch und Russisch. Mal Folklore, mal Popmusik, aber ganz genau ließ sich das nicht immer unterscheiden.

Als hätten die Augen tagsüber nicht genug gesehen, wurde der Abend genutzt, um innezuhalten: Wo sind wir hier? Was gibt es zu lernen, welche Geschichte hat dieser Ort?

Lena fährt, Tom und Anja fahren weiter

Hier fühlen sich die Landies wie im Himmel. Sandpisten, soweit das Auge reicht Hier fühlen sich die Landies wie im Himmel. Sandpisten, soweit das Auge reicht Quelle: Lena Reinhard Zurück zur Organisation: Die vier Teilnehmer, unter ihnen der MOTOR-TALKER Santuzzi, fahren die Strecke noch bis Taschkent mit und werden dort von der nächsten vierköpfigen Teilnehmergruppe abgelöst. Begleitet werden sie von einem eingespielten Team. Profis, die für jeden Steinschlag, aber auch bei verlorenen Fahrzeugpapieren eine Lösung finden. Auch mit an Bord ist das MOTOR-TALK-Team. Nachdem MT-Reporterin Lena Reinhard bis Astrachan von der Tour berichtete, übernehmen nun Tom Kedor und Anja Schwenke das Steuer. Sie berichten täglich, stündlich mit Geschichten und Fotos in unserem Live-Ticker .

Gemeinsam mit den Teilnehmern fahren sie heute weiter vom russischen Astrachan über die Grenze nach Beyneu, Kasachstan. Vor ihnen liegen 843 Kilometer auf Asphalt und Sand. Ausschlafen war da auch heute nicht angesagt: die Abfahrt für diese Etappe war heute früh um vier.

Noch viel mehr zu den ersten elf Tagen findet ihr direkt in dem Blog unserer Autorin . Es ist sehr lesenswert.

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