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Microsoft Hololens: Augmented Reality mit Hologrammen - So reparieren wir Autos in der Zukunft

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Ratsche, Nusskasten, Datenbrille: Microsoft will mit der „Hololens“ vieles besser machen als Google. Wir finden, die Hologramm-Brille passt in jede Hobby-Werkstatt.

Microsoft Hololens: Hilfe beim Schrauben Microsoft Hololens: Hilfe beim Schrauben Quelle: dpa/Picture Alliance

Berlin – Auf MOTOR-TALK helfen Schrauber anderen Schraubern. Dabei fällt auf, dass trotz bester Erklärung manches schwer fällt. Zum Beispiel die genaue Position des achten Krümmerbolzens zu beschreiben. Wir improvisieren mit Fotos, Markierungen und Hinweisen.

Microsoft verspricht hier Hilfe. Und zwar in Form einer Datenbrille mit Namen „Hololens“. Wer diese Brille trägt, so verspricht der Software-Gigant, sieht viel mehr und vieles besser. Auf den besonderen Linsen (im Grunde ein durchsichtiges Display) werden virtuelle Elemente in die tatsächliche Umgebung eingefügt. In einem Werbevideo funktioniert das vor allem beim Fernsehen und Spielen. Wir entdecken viel Potenzial für Unterstützung beim Schrauben.

Microsoft Hololens: Virtuelle Expertenhilfe

So stellt sich Microsoft die Serienversion der Hololens vor. So stellt sich Microsoft die Serienversion der Hololens vor. Quelle: dpa/Picture Alliance Einige Journalisten probierten bereits ein Test-Exemplar aus. In der Online-Ausgabe der Zeitung „Handelsblatt“ schreibt Axel Postinett, bei der Hololens handele es sich aktuell noch um ein klobiges Gerät mit externem Akku und Zusatz-Hardware. Microsoft habe eine funktionelle Serienversion versprochen, mit der Wissenschaftler „in einigen Monaten“ arbeiten können.

Postinett erforscht in seinem Test mit der Brille virtuell den Mars und macht sich im Haushalt nützlich: Per Videotelefonie habe ihm ein Helfer erklärt, wie er einen Lichtschalter zu installieren habe. Dazu habe der Erklärer Leitungen markiert, Werkzeuge eingekreist und Anweisungen gegeben.

Klar ist: Funktioniert diese Technik, könnte sie sich als funktionaler Helfer für Kfz-Techniker beweisen. Ein Experte könnte Schrauben kennzeichnen, Arbeitsabläufe beschreiben und Drehmomente ansagen. Keine Fingerabdrücke mehr auf Schaltplänen und im Selbsthilfebuch, dafür freie Hände für Werkzeug und Ersatzteile. Das hilft zwar nicht gegen zwei rechte Daumen, würde aber Wissenslücken auffüllen.

Das Ende der ersten Datenbrille: „Glasshole“

Im Promo-Video zeigt Microsoft die Möglichkeiten der Computer-Brille Im Promo-Video zeigt Microsoft die Möglichkeiten der Computer-Brille Quelle: Microsoft 2014 brachte Google ein ähnliches Produkt als Prototyp in den Umlauf. Die Datenbrille „Google Glass“ sollte vor allem soziale Medien und Telefon-Funktionen in das Sichtfeld des Trägers projizieren. Nach einer Betatest-Phase hat der Hersteller die Brille jetzt vorerst eingestellt. Auf einer Internetseite dankt Google den Testern für die Erfahrungen und kündigt an, dass das Projekt nicht beendet sei.

Vor allem Datenschützer kritisierten die erste Datenbrille. Sie störten sich an der integrierten Kamera und bemängelten die daraus resultierenden Möglichkeiten zur Überwachung.

In einigen Fällen soll es sogar zu körperlicher Gewalt gegenüber Glass-Nutzern gekommen sein. Es entstand der spöttische Ausdruck „Glasshole“ (Wortkombination aus „Glass“ und „Asshole“).

Die Tester bemängelten Funktionsweise, Geschwindigkeit, technische Defekte, Akkulaufzeit, Gewicht und den Preis von 1.700 US-Dollar.

Eine Zukunft als Arbeitscomputer?

Microsoft nutzt für seine Hololens ebenfalls eine Frontkamera. Doch die Brille soll nicht als Smartphone-Ersatz dienen, sondern beim Arbeiten helfen. Sie stellt damit eine völlig neuartige Art des Arbeitens mit einem Computer dar.. Bis die Hololens zu Laptop-Preisen verfügbar ist, wird es noch Jahre dauern.

 

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VW
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