Der US-Bundesstaat Wisconsin ist berühmt für kalte Winter und gute Milchprodukte. Jetzt hilft Käse gegen glatte Straßen: Räumdienste fahren mit Mozzarella-Lake.
Milwaukee – Der Winter hat den US-Bundesstaat Wisconsin fest im Griff. Derzeit zeigt die Quecksilber-Skala Minus 20 Grad Celsius, laut Wetterbericht wird es noch kälter. Jedes Jahr fällt hier mehr Schnee, als die Winterdienste räumen können. Streusalz ist teuer und knapp. Trotzdem müssen bis zu 80 Zentimeter Neuschnee von den Straßen gekehrt werden. Salz-Lake zum Granulat: Winter in WisconsinIm Kampf gegen die weiße Macht hilft ein Abfallprodukt aus der Käseproduktion. Einige Hersteller legen ihre Käsesorten in Lake ein. Das macht den Käse würzig, kostet aber viel Geld: Lake muss wegen ihres hohen Salzgehaltes aufwändig entsorgt werden. Während der harten Winter im Norden der USA stellt sich dieses Problem nicht. Die Käsefabrikanten liefern alte Lake an die Winterdienste. Streufahrzeuge versprühen eine Mischung aus Lake und Steinsalz auf den Straßen. Dieser Handel lohnt sich für beide Parteien. Allein der Landkreis Pope County im Nordwesten Wisconsins spart auf diesem Weg rund 40.000 US-Dollar für Streugut. Der Käse-Hersteller F&A müsste etwa 25.000 US-Dollar für die Entsorgung ausgeben. Amerikas Milch-Land liefert Salz-WasserWisconsin ist der größte Käse-Hersteller der USA: „America's Dairyland“ (deutsch: Amerikas Milchland, Spitzname für Wisconsin) deckt etwa ein Viertel des landesweiten Käsebedarfs. In einigen Landkreisen wird Lake bereits seit fünf Jahren gegen Schnee eingesetzt. Dieses Vorgehen birgt aber die gleichen Nachteile wie normales Tausalz: Es kann zu Schäden an Fauna und Boden kommen. Streusalz ist deshalb in einigen deutschen Gemeinden verboten. Das Folgende kann zumindest für Käseverweigerer ein Problem sein: Der Nachrichtensender RT-America berichtet von einem "sehr speziellen Duft". Quelle: MOTOR-TALK |
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