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Opel: Gestiegene Verluste im dritten Quartal - Russland und Bochum steigern das Defizit

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Opel verzeichnete im Sommer wieder höhere Verluste. Der Firmenchef Karl-Thomas Neumann sieht die Marke dennoch auf Kurs. Er hält am Ziel fest, 2016 schwarze Zahlen zu schreiben.

Mit neuen Modellen wie dem Corsa will Opel bis 2016 wieder Gewinne einfahren. Aktuell allerdings steigen die Verluste wieder Mit neuen Modellen wie dem Corsa will Opel bis 2016 wieder Gewinne einfahren. Aktuell allerdings steigen die Verluste wieder Quelle: Opel

Detroit/Rüsselsheim - Der schwache Absatz in Russland und die teure Schließung des Werks in Bochum drücken bei Opel auf die Zahlen. Im dritten Quartal 2014 verbuchte der US-Mutterkonzern General Motors (GM) in Europa (inklusive Russland) ein operatives Minus von 387 Millionen Dollar (306 Mio Euro). Das teilte GM am Donnerstag in Detroit mit. Im Vorjahres-Quartal lag der Europa-Verlust noch bei 238 Millionen Dollar.

„Der Wind weht von vorn. Im dritten Quartal ist es uns leider nicht gelungen, unsere Verluste im Vergleich zum Vorjahresquartal zu verringern“, schreibt Opel-Chef Karl-Thomas Neumann in einem Rundbrief an die Mitarbeiter. Allerdings habe sich der Hersteller operativ weiter verbessert.

817.000 Autos verkauft

Mit rund 200 Millionen Dollar sei mehr als die Hälfte der Verluste auf einen Sondereffekt zurückzuführen: das Aus der Autofertigung in Bochum.. „Unser Ergebnis in Europa liegt auch im dritten Quartal im Plan. Wir schlagen uns sogar etwas besser als Anfang des Jahres erwartet.“

Neumann schreibt, er halte am großen Ziel fest: „2016 wieder profitabel zu sein.“ Zuversicht schöpft Neumann aus der Absatzentwicklung: „Bis zum Jahresende werden wir mit mehr als einer Million verkaufter Fahrzeuge unsere Marktposition in Europa festigen“, kündigte er an. Der Marktanteil von Opel/Vauxhall stieg in diesem Jahr in elf europäischen Ländern. Die Zahl verkaufter Neuwagen in den ersten neuen Monaten stieg von 790.000 Einheiten im Vorjahr auf nun 817.000.

Minus 21 Prozent in Russland

Gleichzeitig sank allerdings der Umsatz. Das hat zwei Gründe: Erstens hat die Marke Chevrolet Europa verlassen, zudem belastete das Russland-Geschäft. „Wie Sie wissen, trifft uns die Situation in Russland hart“, schreibt Neumann.

Im September tauschte Opel sein Spitzenpersonal in Russland aus und drosselte dort die Produktion. „Wir passen die Struktur unseres Russland-Geschäfts derart an, dass wir auch von einer Wiederbelebung des Marktes schnell profitieren können“, erklärte der Opel-Chef.

Nach Zahlen der Vereinigung Europäischer Unternehmen (AEB) schrumpfte Opels Absatz in Russland von Januar bis September um 21 Prozent auf 47.500 Fahrzeuge. Damit steht Opel nicht allein da: VW verkaufte ein Fünftel weniger Autos als im Vorjahr, Ford verlor sogar 42 Prozent.

 

 

Quelle: dpa

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