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VW-Betriebsratschef Osterloh: Neue Struktur für Lkw-Allianz - Osterloh wünscht sich enge Verzahnung

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Nach dem Scania-Kauf beherbergt VW zusammen mit MAN zwei Nutzfahrzeugtöchter unter einem Konzern-Dach. Diese müssten nun neu strukturiert werden, fordert VW-Arbeitnehmerboss Osterloh.

Volkswagens Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh fordert eine neue Organisationsstruktur nach der Nutzfahrzeugallianz Volkswagens Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh fordert eine neue Organisationsstruktur nach der Nutzfahrzeugallianz Quelle: picture-alliance/dpa

Wolfsburg - Volkswagens Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh fordert eine neue Organisationsstruktur für die Nutzfahrzeugallianz im Unternehmen. Nach der im Sommer geglückten Komplettübernahme der schwedischen Lkw-Tochter Scania müsse die Zusammenarbeit mit der zweiten Nutzfahrzeugtochter MAN aus München eine neue Form unter dem VW-Konzerndach erhalten. "Wir sind da klar: Wir wollen, dass es in Zukunft bei Volkswagen eine Holding für die Trucks gibt. Und die muss einen Aufsichtsrat mit Arbeitnehmervertretern von MAN, Scania und Volkswagen haben", sagte Osterloh der Nachrichtenagentur dpa.

Mehr Synergien

Das solle zu neuen Synergien und höheren Stückzahlen führen. Der VW-Konzern will mit seiner Nutzfahrzeugallianz Daimler an der Weltspitze ablösen. Aber ohne den kompletten Zugriff auf die Schweden hatte es bei der Verzahnung von MAN und Scania in der Vergangenheit manche Schwierigkeiten gegeben.

Hinzu kommt, dass MAN aus München neben Lastern und Bussen mit seinem Bereich Diesel & Turbo auch als Weltmarktführer für Schiffsdiesel gilt und Turbomaschinen für die Öl- und Gasindustrie herstellt. Das hat mit dem Kerngeschäft der Laster nur bedingt Gemeinsamkeiten. Ein Verkauf stand laut Osterloh aber "nie zur Debatte". Vielmehr sei es die gemeinsame Linie mit VW-Patriarch Ferdinand Piëch und VW-Chef Martin Winterkorn "dass wir den Maschinenbau weiterentwickeln werden. Aber wir brauchen einen stärkeren Fokus auf diesen Bereich. Da muss eine klare Struktur gefunden werden", forderte Osterloh.

Andres Renschler soll Truck-Allianz führen

Im Februar nächsten Jahres wechselt der Ex-Daimler-Vorstand Andreas Renschler nach Wolfsburg und soll dort die Truck-Allianz führen. Der Manager muss bis zu seinem Antritt bei VW aus Wettbewerbsgründen eine Wartezeit einhalten. Dennoch müsse die Truck-Holding schnell her, auch ohne auf Renschler zu warten, erklärte Osterloh die Sicht der Arbeitnehmerseite, die im VW-Aufsichtsrat historisch bedingt ungewöhnlich viel Macht besitzt.

Vor wenigen Tagen hatten MAN und Scania ein erstes Prestigeprojekt bekanntgegeben, wonach sie künftig Getriebe gemeinsam entwickeln. Das Projekt soll nach dpa-Informationen etwa 50 Millionen Euro pro Jahr einsparen - insgesamt plant der Konzern langfristig mit 850 Millionen Euro Kostendämpfung pro Jahr. Das soll in 10 bis 15 Jahren gelingen.

Neue Getriebe und mehr

Osterloh kündigte an: "Wir haben außer den Getrieben weiteres in der Pipeline, bei dem es sehr gut aussieht." Details nannte er nicht, lobte aber explizit den Renschler-Vorgänger Leif Östling "als einen der besten Truck-Manager der Welt". Er soll nach der Stabübergabe an Renschler Anfang nächsten Jahres in den Aufsichtsrat einziehen.

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