Twitter gilt als schnell, aber chaotisch - und ist jetzt um Bahnstreik eine riesige Mitfahrbörse. Eine neue Suchmaschine erleichtert jetzt das Finden und Inserieren von freien Plätzen im Auto.
Wangen – Die Bahn kommt – nicht, und das noch bis Montag. Trotzdem müssen die Deutschen zur Arbeit, Mutti besuchen oder Sonstiges, sprich: mobil sein. Autoverleiher, Mitfahrbörsen und Busunternehmen freuen sich über die starke Nachfrage: Durch den längsten Bahnstreik, den Deutschland je sah, fällt Weihnachten für sie auf den November. Aber es geht auch anders. In den sozialen Netzwerken helfen sich die Nutzer gegenseitig: Der Kurznachrichtendienst Twitter wird zur riesigen, selbstverwalteten Mitfahrbörse. Unter dem Hashtag (Suchbegriff) #twitfahrzentrale bieten Tausende Autofahrer den Platz an ihrer Seite an, suchen Streik-Opfer nach Mitfahrgelegenheiten. Nun gilt Twitter als schnell und aktuell, aber nicht als übersichtlich. Dieses Problem löste jetzt, mal nebenbei, die Medienagentur Contentking: Sie entwickelten die Suchmaschine für Twitter-Mitfahrten. Von der Idee bis zur Live-Schaltung soll es nur 15 Stunden gedauert haben. Auf www.twitfahrzentrale.com können Twitter-Nutzer Mitfahrgesuche aufgeben oder danach suchen. Kostenfrei, ohne Werbung, nur mit ihrem Twitter-Account. „Es gibt da draußen so viele Menschen, die auf Mobilität angewiesen sind“, schreiben die Macher auf ihrer Webseite. Die Programmierer aus Bayern hoffen, dass die Seite auch nach den Streiks weiter Sinn macht. Schließlich schone die Mitfahrbörse die Umwelt und helfe, Geld zu sparen. Und das ist ja schon eine ganze Menge für eine kleine Suchmaske. |
bjoernmg 