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Tradition: 50 Jahre Opel Kadett B - Opel Kadett - Das Auto

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Vor 50 Jahren präsentierte Opel die zweite Generation des Kadett, mit einer bis dahin einzigartigen Vielfalt an Karosserievarianten. Ein Rückblick.

Der Opel Kadett B kam 1965 auf den Markt, unter anderem als zweitürige Limousine Der Opel Kadett B kam 1965 auf den Markt, unter anderem als zweitürige Limousine Quelle: Opel Classic Archiv der Adam Opel AG

Köln - Seit 2007 wirbt der VW-Konzern mit dem Slogan "Volkswagen - Das Auto". Den Älteren unter uns dürfte der Spruch bekannt vorkommen. Denn 1969 bewarb Opel den bereits vier Jahre alten Kadett B mit sehr ähnlichem Wortlaut: "Opel Kadett. Das Auto“ - und hoffte darauf, endlich wieder die Nummer eins in Deutschland zu werden.

Diese Foto zeigt den Opel Kadett B als viertürige Limousine Diese Foto zeigt den Opel Kadett B als viertürige Limousine Quelle: Opel Classic Archiv der Adam Opel AG Der seit 1965 gebaute Kadett B wurde insgesamt rund 2,6 Millionen Mal verkauft. Sein Erfolgsrezept war die bis dahin nie dagewesene Karosserievielfalt. Noch heute, 50 Jahre nach seiner Premiere, gehört der Kadett B auf allen Klassiker-Events zum Liebling der Massen. Fährt ein rarer Rallye-Kadett in Kriegsbemalung und mit 90 PS starkem 1,9-Liter-Vierzylinder aus dem großen Rekord vor, ist ihm mehr Beifall sicher als vielen Ferrari. Schließlich hatte dieser Rallye-Racer für die Straße damals ebenso viele Pferdestärken wie ein Porsche 912.

Kadett Coupé: Mehr Temperament zu günstigeren Preisen

Der Kadett B sollte überall dort siegen, wo sich sein Vorgänger Käfer & Co beugen musste. Für das neue Opel-Einstiegsmodell bedeutete das vor allem: Er musste den Sprung vom viersitzigen Kleinwagen zum fünfsitzigen Kompakten schaffen. Hinzu kam sein damals einzigartig breites Motoren- und Karosserieprogramm, mit dem er gleichzeitig in mehreren Fahrzeugklassen antrat: Die Stufenheckversion des 4,18 Meter langen und 1,57 Meter breiten Kadetts konkurrierte mit Ford Taunus 12 M, Glas 1004/1204, NSU Typ 110, Fiat 124, Renault 8 und VW 1200/1300. Die Coupés traten gegen VW Karmann Ghia oder Simca 1000 Coupé an - mit mehr Temperament zu günstigeren Preisen.

Ab 1967 bot Opel den Kadett B auch als Coupé LS an Ab 1967 bot Opel den Kadett B auch als Coupé LS an Quelle: Opel Classic Archiv der Adam Opel AG Lifestyle in der Kompaktklasse - auch diesen Trend trat der Kadett B los. Dazu spendierte ihm Opel 1967 eine elegante Schrägheckkarosserie, den zwei- oder viertürigen LS. Luxus verkörperte dagegen der ebenfalls 1967 lancierte Olympia. Diese Spitzenversion der Kadett-Baureihe gab es als Schräghecklimousine oder Coupé mit einem 90 PS starken 1,9-Liter-Vierzylinder als kräftigstem Motor.

Ein Kadett für die ganze Welt

Sogar die Opel-Mutter General Motors hatte Freude an ihrem kleinsten Konzern-Produkt und verkaufte rund 430.000 Kadett über das US-amerikanische Buick-Vertriebsnetz. Auch GM Südafrika befand den Bochumer als attraktiv, implantierte einen englischen Vauxhall-Viva-Motor und fertig war der erste Kadett-Bestseller für das Kap der guten Hoffnung. Eigenwillig war zudem der im Schweizer GM-Werk Biel gefertigte Kadett, der als Ascona 1700 vermarktet wurde und so den Namen der späteren Opel-Mittelklasse vorwegnahm.

In Deutschland fiel es Kunden und Händlern mitunter schwer, beim dicht gestrickten Kadett-Programm den Überblick zu behalten. Trotzdem legte Opel nach und zündete einen Blitz, der die Baureihe in den Herzen der Fans unsterblich machen sollte. Sechs Monate nach Marktstart belegte ein B-Coupé bei der legendären Rallye Monte Carlo Rang drei in seiner Klasse und Rang 15 im Gesamtklassement.

Ein Opel Rallye Kadett mit silbernem Lack und schwarzen Rallye-Streifen Ein Opel Rallye Kadett mit silbernem Lack und schwarzen Rallye-Streifen Quelle: Opel Classic Archiv der Adam Opel AG Kunden, die mit dem Kadett ernsthaft auf Kurvenjagd gehen wollten, konnten ab Ende 1966 den Rallye Kadett bestellen. Als Opel das 90 PS starke 1,9-Liter-Aggregat vom Rekord ins kleine Coupé transplantierte, konnte der 925 Kilogramm leichte Rallye Kadett sogar die Fahrer mancher Sechszylinder-Commodore auf der Autobahn „stehen“ lassen.

Noch rasanter waren nur die leichtgewichtigen Kadett Sprint unterwegs. Sie wurden Anfang der 1970er Jahre auf besonderen Wunsch mit dem 106 PS starken Motor aus dem Rekord Sprint geliefert und beschleunigten damit angeblich ebenso schnell auf Tempo 100 wie ein Porsche 911 T.

Zu dieser Zeit war der reguläre Kadett schon am Zenit seiner Karriere angekommen und sollte vom 1970 eingeführten Ascona abgelöst werden. Am Ende beerbte der jedoch lediglich den Olympia. Der Dauerbrenner Kadett B hielt bis 1973 durch, ehe ihn das GM-Weltauto „T-Car“ in Form des deutschen Kadett C ablöste.

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