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VW kauft Abgasklappen für US-Rückruf - Neue Klappen für die Abgasrückführung

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VW ruft in den USA Diesel-Pkw zurück. Aber nicht wegen des Abgas-Skandals. Sondern weil die Abgasklappen klemmen. Was für eine Geschichte.

Ein weiterer Rückruf in den USA: Die VW-Modelle Jetta, Golf, Beetle und Passat bekommen neue Abgasklappen Ein weiterer Rückruf in den USA: Die VW-Modelle Jetta, Golf, Beetle und Passat bekommen neue Abgasklappen Quelle: dpa/Picture Alliance

Düsseldorf/Wolfsburg - Als hätte Volkswagen nicht genug Ärger in den USA. Jetzt muss der Konzern Diesel-Autos zurückrufen. Aber nicht wegen des oben genannten Skandals. Sondern weil die Abgasklappen klemmen können.

Deshalb kauft Volkswagen Abgasklappen von Rheinmetall. Der Konzern habe die Teile für die Umrüstung bereits bestellt, sagte der Chef von Rheinmetalls Autozuliefer-Sparte der Deutschen Presseagentur (dpa). Es gehe dabei aber um ein geringes Auftragsvolumen „unterhalb von einer Million Euro“.

Einige Medien berichten aufgeregt, dass es um Ersatzteile für den großen Dieselgate-Rückruf geht. Das stimmt nicht - die Abgasklappen müssen ein anderes Problem lösen.

Klappen für die Abgasrückführung

Hersteller verwenden solche Klappen bei der Abgasreinigung. Sie unterstützen die Rückführung der Abgase in den Brennraum (Abgasrückführung, „AGR“). Die Abgase sollen den Sauerstoffanteil im Brennraum reduzieren. Das verringert die Verbrennungstemperatur, es entstehen weniger Stickoxide.

Es gibt mehrere Wege, Abgase in den Brennraum zu leiten. Im betroffenen Motor, intern „EA 189“ genannt, kommt eine sogenannte Niederdruck-AGR zum Einsatz. Die Abgase werden hinter dem Turbolader abgegriffen, gekühlt und zurück in den Motor geleitet. In manchen Lastzuständen baut der Abgasstrom dafür aber nicht genug Druck auf. In dieser Situation setzt die Abgasklappe ein.

Sie verringert den Durchlass in der Abgasanlage. Vor ihr baut sich Druck auf, die Abgase gelangen in den Rückführungskreislauf.

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete bereits im Oktober 2015, dass es in den USA Probleme mit dem Niederdruck-AGR gibt. Das kann die Entwicklung der Stickoxide beeinträchtigen. Im Cockpit leuchte dann eine Warnlampe, das Auto muss in die Werkstatt. Auf Nachfrage von MOTOR-TALK sagte ein VW-Sprecher, dass in Europa solche Defekte nicht bekannt sind.

Dieselgate-Rückruf: Noch keine Lösung in den USA

Es geht also um einen mechanischen Fehler, der im Auto als solcher angezeigt wird. Mit dem Abgas-Skandal haben die Klappen nichts zu tun. Hierfür gibt es in den USA bisher keine Lösung. Diverse Medien berichteten, dass VW einen neuen Katalysator einsetzen will. Ein Software-Update genügt aufgrund der schärferen Emissionsgesetze nicht. Zur genauen Lösung sagt VW noch nichts.

Quelle: Mit Material von dpa

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