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Mercedes Benz G-Klasse

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Rundgeschliffene Hochglanz-SUVs beherrschen in diesen Tagen zunehmend das Straßenbild, und nur wenige Modelle bleiben ihren Wurzeln als geländegängige Nutzfahrzeuge treu. Einer von ihnen – das G-Modell von Mercedes Benz – kann heute auf eine über dreißig Jahre währende Tradition zurückblicken und noch immer mit Stolz von sich behaupten, ein echter Geländewagen zu sein.

Die Idee zur G-Klasse entstammt – darf man den Gerüchten glauben – den Anregungen eines Großaktionärs von Daimler-Benz und zwar niemand geringerem als dem Schah von Persien. Auch die Bundeswehr zeigte sich an einem neuen Militärfahrzeug interessiert, und so tüftelte Mercedes bereits 1972 zusammen mit dem österreichischen Hersteller Steyr-Daimler-Puch (jetzt Magna Steyr) an einem primär für militärische Zwecke einsetzbaren Geländefahrzeug. Nachdem man sich bei der Bundeswehr in den 1970ern dann doch für den preisgünstigeren VW Iltis entschieden hatte, beschloss man bei Mercedes-Benz im Jahre 1975, den „G“ auch für die Öffentlichkeit zu produzieren. Die Produktionsstätte der G-Klasse ist bis heute im österreichischen Graz beheimatet, wo immer noch erstaunlich viel Handarbeit in das Traditionsfahrzeug gesteckt wird.

Unterschieden werden die Baureihen W460 (1979-1991), W461 (1991-2001), W462 und W463 (1990 bis heute), wobei es sich bei der 462er Version lediglich um eine andernorts endmontierte Auflage des 461ers handelte. Das Ursprungsmodell wurde 1979 der Öffentlichkeit angeboten, verfügte über einen 2,4-Liter-vierzylindrigen Dieselmotor mit 53 kW (72 PS) und brachte es auf eine Höchstgeschwindigkeit von 117 km/h. Spartanisch eingerichtet und voll auf die Anforderungen an einen Geländewagen ausgerichtet, haben es gut gepflegte Modelle dieser Baureihe aufgrund ihres speziellen, minimalistischen Charmes zu Recht zu einem gewissen Kultstatus gebracht. Zwar erfuhren nachfolgende Versionen immer wieder Ausstattungsverbesserungen und technische Neuerungen, trotzdem sind es die ursprüngliche Robustheit und Widerstandsfähigkeit, die die Herzen echter Geländewagenfreunde höher schlagen lassen.

Die G-Klasse war von Beginn an in unterschiedlichen Karosserievarianten, unter anderem auch als Cabrio, Viertürer oder klassischer zweitüriger Kastenwagen zu erwerben. Bis heute sind sich die Modelle der G-Klasse äußerlich sehr treu geblieben, was sie vor allem von den vielen stylishen SUVs dieser Tage unterscheidet und ihre Fans begeistert. Auch wenn für den kommerziellen Verkauf vor allem in der W463er Reihe viele Annehmlichkeiten eingebaut wurden, ist jedes G-Modell im Herzen noch immer ein geländegängiges Militärfahrzeug, das in vielen Ländern (unter anderem in Kanada und Australien) heute seiner Bestimmung nachkommt. Zu besonderer Berühmtheit gelangte ein Exemplar des Modells 230 G, das mit einem speziellen Aufbau zum Papamobil wurde und Papst Johannes Paul II auf vielen Reisen begleitete.

Dass heute eigentlich kein noch so altes Modell der G-Klasse für unter 10.000 Euro zu erwerben ist, spricht für die große Begeisterung, die nicht nur SUV-Enthusiasten für Mercedes G-Klasse Modelle empfinden. Echte Geländegängigkeit gepaart mit Alltagstauglichkeit, vielen Annehmlichkeiten und technischen Errungenschaften zeichnen diesen traditionellen Geländewagen der Spitzenklasse aus.

Daten:

Produktionszeit: 1979 bis heute

Klasse: Geländewagen

Motor: diverse

Karosserieversionen: Steilheck dreitürig oder fünftürig

Cabrio zweitürig

Kastenwagen zweitürig

Leergewicht: 2275-2550 kg

Nachfolger: keiner

Links:

ausführliche Informationen zu allen Baureihen

offizielle Mercedes-Benz Seite mit Informationen zu aktuellen Modellen

Chronologie als PDF

 

 

Quelle: AutomaTick

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