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LTC Hybrid Black Cabs bald in Berlin und Paris? - London Taxi will expandieren

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Fast wäre das britische Taxi einen leisen Tod gestorben. Fast. Mit frischem Geld aus China und Hybridantrieb will der Hersteller LTC nun sogar nach Europa expandieren.

Diese LTC-Taxis gingen nach Australien (Archivbild, 2013). Die Briten versuchen sich schon lange am Export. Mit dem chinesischen Geely-Konzern im Rücken und einem neuen Hybrid-Antrieb steigen jetzt die Ambitionen Diese LTC-Taxis gingen nach Australien (Archivbild, 2013). Die Briten versuchen sich schon lange am Export. Mit dem chinesischen Geely-Konzern im Rücken und einem neuen Hybrid-Antrieb steigen jetzt die Ambitionen Quelle: dpa/Picture Alliance

London – Die sogenannten „Black Cabs“, die Taxifahrzeuge der britischen „London Taxi Company“ (LTC), sind Kult. Auch, wenn der kleine Hersteller längst zum chinesischen Autogiganten Geely gehört – ebenso wie die schwedische Automarke Volvo.

2013 schluckten die Chinesen den fast toten Traditionsbetrieb, und blicken nun nach vorn. 2015 kündigte LTC die Entwicklung eines Hybrid-Modells, des TX5, an. Ab 2017 soll das klassische Blech höchst zeitgemäß und emissionsarm bewegt werden.

Nun folgt der nächste Schritt: Mit einer Investition von knapp 400 Millionen Euro will Geely die Produktion bei LTC stark ausbauen. Das berichtet die „Automobilwoche“. Rund 36.000 Fahrzeuge pro Jahr will LTC künftig bauen. Zu viel für den britischen Markt, aber nicht zu viel für Geelys Expansionspläne. Denn die Chinesen sehen für das geräumige, teilelektrische TX5 auch außerhalb Britanniens einen Markt.

Vertrieb über Volvo-Netz?

Hintergrund: Nicht nur London will mit grüneren Taxis seine Luftqualität verbessern. Die britische Hauptstadt will ab 2018 nur noch umweltfreundliche Taxis neu zulassen. Auch in Berlin, Rom, Paris oder Madrid könnte das TX5 in eine Marktlücke stoßen. LTC-Chef Peter Johansen findet die richtigen Worte: Sein Fahrzeug könne europaweit helfen, „die CO2-Belastung in den Innenstädten zu reduzieren“ und gleichzeitig die "Betriebskosten von Taxiunternehmen senken".

Dass Taxiunternehmen offen sind fürs Spritsparen, zeigt der Erfolg von Toyotas Hybriden in Europas Hauptstädten. Hermann Waldner von Taxi Berlin kann sich das nicht zwingend schwarze „Black Cab“ durchaus in der deutschen Hauptstadt vorstellen: Die Kult-Taxis sieht er als potenzielle „Touristenattraktion“, sagt er der „Automobilwoche“.

Schwierig wird es mit der Expansion trotzdem, denn mit rund 40.000 britischen Pfund Listenpreis (ca. 46.000 Euro) sind schon die nicht-hybriden „Black Cabs“ keine Schnäppchen. In Deutschland verkauft der offizielle Bochumer Importeur das TX4 ab 31.800 Euro netto.

Zudem verfügt LTC in Kontinental-Europa über kein nennenswertes Service-Netzwerk. Ohne das wird es schwierig, aus der Liebhaber-Nische herauszukommen. Immerhin: Geely hätte möglicherweise Zugriff auf die Volvo-Infrastruktur. Die Schweden arbeiten in Deutschland mit rund 260 Partnerbetrieben.

 

Quelle: Automobilwoche; Motor-Talk

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