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Jedes dritte Kind im Auto falsch gesichert

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Kindersitze sind nervig, aber sie sind ein absolutes Muss. Doch längst nicht alle Eltern lassen die gebotene Sorgfalt beim Schutz ihrer Kinder walten, ergab jetzt eine Stichprobe des ADAC: Über ein Drittel aller Kinder waren auf dem Weg zu Schule oder Kindergarten im Auto falsch gesichert – oder gar nicht.

Bei den Schülerinnen und Schülern waren 26 Prozent nicht wie vorgeschrieben mit dem Kindersitz gesichert. Als Ersatz diente entweder der Erwachsenengurt oder gar der völlige Verzicht auf das lebenrettende Band. Weitere elf Prozent wurden zwar im vorgeschriebenen Sitz zum Unterricht gefahren - allerdings waren sie nicht richtig angeschnallt.

Damit wurde über ein Drittel (37 Prozent) aller Schüler ohne die gebotene Sicherheit und Sorgfalt im Auto mitgenommen - ein katastrophales Ergebnis, wie der ADAC richtigerweise anmerkt. Schon eine Vollbremsung könnte in einem solchen Fall schwere Verletzungen zur Folge haben.

Besser fiel die Überprüfung vor Kindergärten aus. Allerdings waren immerhin auch hier noch sechs Prozent der Kleinen entweder gar nicht gesichert oder grob fahrlässigerweise nur mit dem Erwachsenengurt angeschnallt. Ebenfalls zu bemängeln: Elf Prozent der Kinder saßen im richtigen Sitz, allerdings mit Fehlern zum Beispiel bei der Gurtführung. Damit summiert sich die mangelhafte Sicherung bei Kindergartenkindern auf 17 Prozent. Anders ausgedrückt: Fast jede sechste Mutter oder fast jeder sechste Vater eines Kleinkindes kümmert sich nicht oder zu wenig um den Schutz des eigenen Nachwuchses.

Bedenklich aus Sicht des ADAC ist auch der hohe Anteil von sogenannten Sitzerhöhern bei der Kinderbeförderung: 43 Prozent der Schüler und 29 Prozent der Kindergartenschützlinge wurden auf bloßen Sitzerhöhern ohne Rückenlehne befördert. Diese genügen zwar derzeit noch den gesetzlichen Vorschriften, fallen beim ADAC-Kindersitztest allerdings aufgrund des völlig fehlenden Seitenschutzes durch und werden auch von anderen Experten nicht empfohlen.

Angesichts der katastrophalen Ergebnisse fordert der Club verstärkte Kontrollen vor Schulen und Kindergärten. Unsichere Eltern sollten den Besuch einer Informationsveranstaltung wie zum Beispiel der ADAC-Toyota-Aktion "Sicher im Auto" erwägen, bei der alle technischen, rechtlichen und praktischen Fragen rund um die Kindersicherheit geklärt werden.

Für die gefährliche Mitnahme eines Kindes ohne entsprechenden Sitz wird ein Bußgeld in Höhe von 40 Euro plus ein Punkt Flensburg fällig - die gleiche Strafe wie diejenige für das In-der-Hand-Halten eines Handys an der roten Ampel. Die Stichprobe umfasste 400 Autos mit 600 Kindern in 16 deutschen Städten.

 

 

Quelle: Autokiste

Avatar von Duftbaumdeuter359
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