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Kindersitz-Test des ADAC 2016 - In manchen Kindersitzen sollten keine Kinder sitzen

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Nur etwa jeder zweite Kindersitz ist "gut", sagt der ADAC. Noch schlimmer: Im aktuellen Test fallen drei von 16 Sitzen durch. Doch es gibt auch positive Nachrichten.

ADAC-Kindersitz-Test 2016: Nur etwas mehr als die Hälfte der Kindersitze wird mit gut bewertet ADAC-Kindersitz-Test 2016: Nur etwas mehr als die Hälfte der Kindersitze wird mit gut bewertet Quelle: ADAC via YouTube

Berlin - Einige tanzen immer aus der Reihe. Das kennen wir von den Kindersitz-Tests des ADAC. Doch im Herbst 2016 gibt es leider verhältnismäßig viele Ausreißer. Drei von 16 getesteten Sitzen bewertet der Club mit einem "mangelhaft" - beim Test im Frühjahr 2016 waren es nur zwei von 26.

Die Finger sollten Eltern von den Sitzen "Diono Radian 5" (bis 7 Jahre), "Nuna Rebi" (bis 4 Jahre) und "Recaro Optia" (1 bis 4 Jahre) lassen. Die Modelle von Recaro und Nuna fielen mit eklatanten Sicherheitsmängeln durch - Recaro reagierte bereits mit einer Umtauschaktion. Das Modell von Diono wurde wegen einer mangelhaften Bewertung in der Kategorie „Bedienung“ kritisiert - obwohl bekannt ist, dass Eltern ihre Kinder im Auto häufig falsch sichern. Ebenfalls unerfreulich: Nur neun von 16 Kindersitzen wurden mit gut bewertet - beim letzten Test im Frühjahr waren es noch sieben von 26.

Der Recaro Optia löste sich während des Crahtests von seiner Basis Der Recaro Optia löste sich während des Crahtests von seiner Basis Quelle: ADAC

Günstige Kindersitze können gut sein

Einen "sehr guten" Kindersitz gibt es auch in diesem Test nicht - wie so häufig liegt das an den strengen Kriterien des ADAC. Während der ADAC einen Frontcrash in einer Fahrzeugkarosserie mit 64 km/h simuliert, müssen Sitze nach der älteren ECE44-Norm nur auf einer Prüfsitzbank mit 50 km/h getestet werden. Ein Seitencrash wird für diese Norm offiziell gar nicht benötigt.

Der ADAC testete außerdem fünf Sitze der neueren i-Size-Norm (ECE R 129), die sich an der Größe des Kindes, statt am Gewicht orientiert. Hier ist vorgeschrieben, dass Kinder bis 15 Monate mit dem Rücken zur Fahrtrichtung sitzen. Drei der Sitze wurden mit "gut" bewertet, einer mit "befriedigend", bei dem fünften handelt es sich um den Nuna Rebi.

Erfreulich, aber beim Kauf verwirrend: Preis und Leistung müssen nicht zwingend zusammenhängen: die drei mangelhaften Testkandidaten sind mit Preisen zwischen 370 und 550 Euro vergleichsweise teuer. "Gute" Sitze gab es dagegen schon zu Preisen von knapp 50 bis 80 Euro. So günstige gute Kindersitze haben die Experten im gemeinsam mit Stiftung Warentest durchgeführten Test nach eigenen Angaben seit Jahren nicht mehr gefunden ("test"-Ausgabe 11/16).

Hier kommt Ihr zu den Ergebnissen des ersten ADAC-Kindersitz-Test 2016 und zu den Ergebnissen von 2015. Eine komplette Zusammenfassung der ADAC-Ergebnisse für 2016 gibt es hier.

Video: ADAC Kindersitztest 2016

 

 

Quelle: dpa

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