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Volkswagen: Urteil im Abgas-Skandal und neues Boni-System - In Braunschweig sind 46 Klagen gegen VW eingegangen

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Zu hohe Boni, Klagen in den Deutschland und den USA: VW hat derzeit viele Baustellen. Fortschritte sollen nun bei den beiden erstgenannten Punkten gemacht werden.

Der Skandal um manipulierte Abgaswerte bei VW beschäftigt die Gerichte in Deutschland Der Skandal um manipulierte Abgaswerte bei VW beschäftigt die Gerichte in Deutschland Quelle: picture alliance / dpa

Braunschweig/Wolfsburg - Am Landgericht Braunschweig sind im Zuge des Abgas-Skandals bislang 46 Klagen von Besitzern eines VW eingereicht worden. Sie würden den jeweiligen Verkäufer des Fahrzeuges, ein Autohaus oder die Volkswagen AG auf Rückabwicklung des Kaufvertrages oder den Konzern als Hersteller auf Schadenersatz verklagen, teilte das Gericht am Mittwoch mit.

Darüber hinaus lägen inzwischen 114 Schadensersatzklagen von Kapitalanlegern gegen den Konzern vor. Sie alle beklagen, dass Volkswagen den Aktienmarkt zu spät über die drohenden Konsequenzen der millionenfachen Manipulationen von Dieseln informiert hat.

Am 24. Mai soll es am Landgericht eine Urteilsverkündung im Prozess eines Audibesitzers gegen ein Autohaus geben, hieß es. Ein zweiter angesetzter Termin, bei dem die Klage eines Autobesitzers gegen VW direkt verhandelt wird, wurde auf den 8. Juni verschoben. Für den Juni und Juli seien zudem fünf weitere Verhandlungen terminiert. Die bundesweit aufkommenden Schadenersatzklagen der Kapitalanleger werden alle in Braunschweig verhandelt. Dagegen können die Klagen von Autobesitzern auch an anderen Gerichten abgeurteilt werden. Entscheidend ist hier der Gerichtsstand des Beklagten. In etlichen Fällen haben Autobesitzer bisher aber keine Erfolg mit Klagen gehabt.

VW will neue Regeln für Managergehälter schaffen

In der Wolfsburger Zentrale befasst man sich derweil auch mit den Bonuszahlungen der Manager. Nach heftiger Kritik will der Konzern neue Regeln für die Gehälter der Führungskräfte schaffen. "Das derzeitige System braucht Veränderung", schreibt VW-Finanzvorstand Frank Witter in einem Brief an den Investor Chris Hohn, der dem Konzern zuletzt in einem Schreiben Druck gemacht hatte. "Wir werden das als Teil unserer Strategiediskussion adressieren", schreibt Witter in dem Brief, der mehreren Medien am Mittwoch vorlag.

Der Konzern werde sich aber Zeit nehmen, um ein neues System sorgfältig auszuarbeiten. Die neue Strategie 2025 soll weiterhin vor der Sommerpause vorgestellt werden. Details zu einem neuen Vergütungssystem nannte Witter nicht. Man müsse aber eine Balance finden zwischen Fairness und Transparenz auf der einen und Attraktivität des Konzerns für Talente auf der anderen Seite.

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