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VW: KBA-Freigabe für Umrüstung von weiteren Diesel-Fahrzeugen - Freigabe für 1,6-Liter-Diesel

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VW kommt bei der Abarbeitung des Abgas-Skandals voran. Weitere Autos dürfen umgerüstet werden, Spritverbrauch und Leistung sollen sich nicht ändern.

Strömungsgleichrichter für die 1,6-Liter-Diesel: VW darf weitere Motoren umrüsten Strömungsgleichrichter für die 1,6-Liter-Diesel: VW darf weitere Motoren umrüsten Quelle: dpa/Picture Alliance

Wolfsburg - Volkswagen darf die Umrüstung weiterer vom Dieselskandal betroffener Fahrzeuge angehen. Für 2,6 Millionen Diesel-Autos hat der Konzern die Freigabe vom zuständigen Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) erhalten. Konkret geht es um Diesel-Motoren mit 1,6-Liter Hubraum aus der Baureihe EA189.

Volkswagen hatte im vergangenen Jahr zugegeben, mit Softwareprogrammen die Standard-Abgastests auf dem Prüfstand ausgetrickst zu haben - so hielten die betroffenen Dieselmotoren im Prüflauf Emissionsgrenzen ein, die im realen Fahrbetrieb deutlich überschritten wurden. Deshalb muss das Unternehmen Millionen von Fahrzeugen umrüsten.

Freigabe für EA189-Motoren mit 1,6 Litern Hubraum

Erstmals erhielt das Unternehmen nun eine Freigabe für die noch fehlenden 1,6-Liter-Motoren. Dort ist ein Softwareupdate der Motorsteuerung nötig, zudem wird ein sogenannter Strömungsgleichrichter eingebaut. Dieses Bauteil ist in den anderen Motorversionen bereits vorhanden. Die Umrüstung soll weniger als eine Stunde dauern, Fahrzeughalter werden den Angaben zufolge in den kommenden Wochen benachrichtigt. Die Autos sollen durch das Verfahren keine nachteiligen Veränderungen bei Spritverbrauch, Leistung und Geräuschemissionen erleiden.

Ursprünglich wollte VW die fällige Umrüstung in Europa bis Ende dieses Jahres durchziehen, musste wegen technischer Probleme aber einräumen, dass es wohl bis Herbst 2017 dauern wird. Nun hat VW für rund 8,2 Millionen Autos die Freigaben. Bis Ende des Jahres sollen alle betroffenen Halter in Europa wissen, wie es weitergeht. Insgesamt sind in Europa rund 8,5 Millionen Autos mit Software zum Austricksen von Schadstoffmessungen ausgerüstet, weltweit sind es rund 11 Millionen.

In den USA ist der Konzern milliardenschwere Vergleiche eingegangen, um Justizverfahren rund um den Softwarebetrug zu beenden. Dazu müssen die dort betroffenen Diesel entweder in einen gesetzeskonformen Zustand umgerüstet oder zurückgekauft werden. Das könnte nach derzeitigem Stand bis zu 16,5 Milliarden US-Dollar teuer werden - und weitere Rechtsstreitigkeiten sind noch nicht ausgestanden. Unter anderem gibt es für rund 85.000 Autos mit 3-Liter-Dieselmotoren vom Entwickler Audi noch keine Einigung. Insgesamt hat der VW-Konzern aktuell 18,2 Milliarden Euro für die Bewältigung der Diesel-Krise zurückgelegt.

 

 

Quelle: dpa

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