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Kennzeichenverlust: Ein provisorisches Schild kann notdürftig helfen - Fehlendes Kennzeichen durch Pappschild ersetzen

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Wem die Autokennzeichen gestohlen werden, der kann sie kurzfristig durch ein Provisorium ersetzen. Doch nicht jeder Polizist erkennt ein Pappschild in der Praxis an.

Der Diebstahl der eigenen Nummernschilder muss der Polizei gemeldet werden. Wer ohne Kennzeichen weiterfährt, riskiert unter Umständen ein Bußgeld Der Diebstahl der eigenen Nummernschilder muss der Polizei gemeldet werden. Wer ohne Kennzeichen weiterfährt, riskiert unter Umständen ein Bußgeld Quelle: picture alliance / dpa

Aschaffenburg - Wer auf einem Ausflug mit seinem Auto oder dem Motorrad merkt, dass er sein Kennzeichen verloren hat und ohne nach Hause fährt, riskiert ein Bußgeld von 60 Euro. Das erklärt Frank Häcker von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht beim Deutschen Anwaltverein (DAV). Wer sich ein provisorisches Nummernschild bastelt, kann das Bußgeld unter Umständen vermeiden.

Allerdings haben Polizei und auch Richter einen Ermessensspielraum. "Ein Behelfskennzeichen etwa aus Pappe und Zeugen, die den Verlust bestätigen, können sehr hilfreich sein", sagt Häcker. Das müssen die Behörden zwar nicht anerkennen. Aber ganz ohne kann leichter der Verdacht aufkommen, dass man absichtlich ohne Kennzeichen unterwegs ist, um unerkannt zu bleiben. Zum Beispiel auf einem Blitzerfoto.

Ein verschwundenes Nummernschild sollte umgehend den Behörden gemeldet werden, auch wenn bei einem Auto nur eines fehlt. Bei Diebstahl stellt die Polizei eine Bescheinigung aus, mit der man bei der Führerscheinbehörde neue Schilder beantragen kann. Wer das Kennzeichen nur verliert, kann auch mit einer eidesstattlichen Erklärung zum Hergang direkt zur Führerscheinbehörde gehen. Im Zweifel schade der Gang zur Polizei aber nicht, wenn man sich nicht sicher ist, wie das Schild abhanden kam, rät Häcker.

Ein Verlust allerdings bleibt: Die alte Kennung ist sowohl bei Verlust als auch bei Diebstahl futsch. Sie wird komplett aus dem Verkehr genommen, da damit Missbrauch getrieben werden könne, so Häcker.

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