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Autobahnbrücke auf der A7 stürzt teilweise ein - Einsturz von tonnenschwerem Brückenneubau

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Auf der A7 hat sich ein schwerer Unfall beim Neubau einer Autobahnbrücke ereignet. Ein 40 Meter langes Teilstück stürzte ein. Ein Arbeiter starb, 15 wurden verletzt.

Der Neubau einer Autobahnbrücke war am Mittwoch eingestürzt. Die tonnenschweren Trümmerteile fielen auf eine darunterliegende Landstraße Der Neubau einer Autobahnbrücke war am Mittwoch eingestürzt. Die tonnenschweren Trümmerteile fielen auf eine darunterliegende Landstraße Quelle: picture alliance / dpa

Werneck - Der Neubau einer Brücke für die vielbefahrene Autobahn 7 in Unterfranken ist eingestürzt und hat mindestens einen Bauarbeiter das Leben gekostet. Nach Angaben des Staatssekretärs wurden 15 weitere Personen verletzt, sechs davon schwer. Fünf Rettungshubschrauber sowie Hundestaffeln waren im Einsatz. Hinzu kamen mehr als 150 Helfer von Rettungsdienst, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk. Die Polizei richtete ein Info-Telefon für Angehörige ein.

Ein frisch betoniertes Teilstück der neuen Brücke war auf einer Länge von 40 Metern eingestürzt und hatte mehrere Arbeiter mit sich gerissen. Die Baustelle ist inzwischen gesichert, sie würde nun behandelt "wie ein Tatort, an dem nichts verändert werden kann", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken in der Nacht zum Donnerstag. Nachdem der Rettungseinsatz am Mittwochabend beendet worden ist, gehen die Ermittler davon aus, dass sich unter den Trümmerteilen keine Menschen mehr befinden.

Ursachen für Einsturz müssen untersucht werden

Die Rettungsarbeiten sind mittlerweile eingestellt. Die Polizei untersucht nun die Unfallstelle Die Rettungsarbeiten sind mittlerweile eingestellt. Die Polizei untersucht nun die Unfallstelle Quelle: picture alliance / dpa

Insgesamt arbeiteten 20 Arbeiter auf der Baustelle. Die Fahrbahn des neue Brückensegments fiel rund 20 Meter in die Tiefe. Dabei stürzte auch ein Baugerüst ein. Das Unglück ereignete sich direkt über einer Landstraße, die unter der Brücke entlang führt. Ob dort Autos fuhren, als das Brückenteil herabstürzte, war zunächst unklar.

Innenminister Herrmann zeigte sich sehr betroffen über das Unglück. "Den Angehörigen spreche ich mein tiefstes Beileid aus. Den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung", sagte er nach Mitteilung seines Ministeriums. Der Staatssekretär im bayerischen Innen-, Bau- und Verkehrsministerium, Gerhard Eck, warnte vor falschen Schlüssen und Panik - vor allem in Bezug auf Hunderte ähnliche Baustellen in Deutschland.

"Wir sollten keine Unsicherheit verbreiten", sagte der CSU-Politiker. Es müsse sorgsam aufgearbeitet werden, was genau passiert ist. "Wenn es denn dann Fehler waren, menschliche Fehler, technische Fehler, dann muss das einfach bis ins feinste Detail geklärt sein." Danach könne über weitere Konsequenzen gesprochen werden.

Die betroffene Talbrücke Schraudenbach nahe Werneck zwischen der Raststätte Riedener Wald und dem Kreuz Schweinfurt/Werneck ist etwa 50 Jahre alt und gilt als marode. Sie soll abgerissen und neu errichtet werden. Der Verkehr auf der Autobahn 7 sei von dem Unglück nicht direkt betroffen, da er noch über die alte Brücke laufe, sagte die Polizei. Wegen Schaulustigen sei ein Stau entstanden, es bestehe jedoch keine Gefahr für den laufenden Verkehr. Inzwischen läuft der Verkehr wieder normal, wie ein Polizeisprecher erläuterte.

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