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Das schnellste Auto der Welt: Cockpit - Eine Rakete, ein Stück Eurofighter und ein bisschen Formel 1

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Das Bloodhound SSC will das schnellste Auto der Welt werden und 1.609 km/h fahren. Ein Jahr vor dem Rekordversuch zeigt Fahrer Andy Green das Innere des Raketenautos.

Das Raketenauto Bloodhound SSC ist das schnellste Auto der Welt Das Raketenauto Bloodhound SSC ist das schnellste Auto der Welt Quelle: Youtube

Berlin - Als Andy Green 1997 die Schallmauer durchbrach, blieb der Pilot der Royal Air Force ausnahmsweise am Boden. Mit seinem Thrust SSC und einer Geschwindigkeit von 1.228 km/h stellte der Brite den aktuellen Weltrekord für Landfahrzeuge auf. Jetzt will der Rekordjäger eine neue Hürde nehmen und schneller als tausend Meilen pro Stunde (1.609 km/h) fahren. An der Bewältigung dieser Mammutaufgabe arbeiten Green und sein Team seit Jahren. Nun gewähren sie einen Einblick ins Cockpit, dem schnellsten seiner Art.

Ein maßgeschneidertes Cockpit mit Titan-Lenkrad

Wer einen Flugzeugmotor und einen Raketenantrieb im Rücken hat, sitzt logischerweise in einer Art Diese Grafik zeigt den Aufbau des Bloodhound SSC Diese Grafik zeigt den Aufbau des Bloodhound SSC Quelle: Bloodhound SSC Flugzeugkanzel mit großen Displays und duzenden Knöpfen. „Das Cockpit wurde um mich herum modelliert“, sagt Green. Es sei gerade groß genug, damit die drei Displays, die Instrumente und sein Sitz Platz hätten.

Das Zentrum des Cockpits bildet das Lenkrad, das aus pulverisiertem Titan gedruckt und exakt an Greens Hände angepasst wurde. An jeder Seite des Steuers gibt es drei Knöpfe, einen für die Powershoots, einen für die Air-Brakes und einen für den Start der Rakete. Mit der rechten Hand kann Green außerdem den Jet-Antrieb befeuern, mit der linken die Bremsen an den Rädern betätigen.

So stark wie 180 Formel-1-Autos

Das schnellste Auto der Welt verfügt über insgesamt drei Motoren. Ein Eurofighter-Aggregat soll den Bloodhound auf 600 mph beschleunigen. Dann setzt auf Knopfdruck ein Raketentriebwerk ein und katapultiert das Auto - wenn alles gut geht - auf über 1.000 mph. Ein Cosworth Formel-1-Motor Andy Green am Steuer des Bloodhound SSC Andy Green am Steuer des Bloodhound SSC Quelle: Youtube mit 750 PS dient als Kraftstoffpumpe, er versorgt das Triebwerk mit 40 Litern Raketentreibstoff pro Sekunde. Insgesamt verfügt der Bloodhound SSC über rund 135.000 PS.

Die Beschleunigung von 0 auf 1.000 mph soll 51 Sekunden dauern. Dafür steht Green eine Strecke von 5,5 Meilen zur Verfügung. Im Anschluss folgt eine Meile, in der die Geschwindigkeit gemessen wird. Die Auslaufphase beträgt nochmals 5,5 Meilen.

Bei 500 mph öffnen die Fallschirme

Die Verzögerung ist für Green und die Technik eine noch größere Herausforderung als die Beschleunigung. Zunächst bremst Green mit Air-Brakes, die die Geschwindigkeit pro Sekunde um 65 mph reduzieren. Bei 500 mph kann der Brite zusätzlich Fallschirme aufspannen. Erst bei 200 mph kann er die Bremsen an den Rädern aktivieren.

Doch auch bei der Beschleunigung muss Green einiges beachten, vor allem muss er den richtigen Zeitpunkt für das Zünden der Rakete finden. Wird sie zu früh aktiviert, wird er die 1.000 mph nicht erreichen. Wird sie zu spät gezündet, kann er nicht rechtzeitig bremsen. Denn die Strecke auf dem südafrikanischen Hakskeen Pan endet nach 12 Meilen. Und eine Offroad-Fahrt mit bis zu 400 mph ist mit diesem Auto wirklich keine gute Idee, sagt Green.

 

Hier seht Ihr Andy Green an seinem rasanten Arbeitsplatz

Avatar von sabine_ST
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