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DTM: Mercedes mit Final-Erfolg

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Beim letzten Auftritt der alten DTM-Autos rehabilitierte sich Mercedes eindrucksvoll für die zuletzt eher mäßigen Vorstellungen. Der Brite Jamie Green siegte beim Finale in Hockenheim unangefochten vor dem bereits als Champion feststehenden Martin Tomczyk im Audi A4 des Phoenix-Teams sowie dem Spanier Miguel Molina (Abt-Audi), der zum ersten Mal in seiner Karriere eine Podiumsplatzierung schaffte.

Zum ersten Mal seit dem 7. August diesen Jahres durfte auch ein Mercedes-Fahrer wieder an der Siegerehrung teilnehmen. Und zwar auf der obersten Stufe des Podiums. Nach drei multiplen Audi-Siegen in Folge holte Jamie Green mit einer fehlerfreien Fahrt den dritten Saisonsieg für die Mannschaft von Sportchef Norbert Haug. Die Entscheidung fiel dabei bereits auf den ersten Metern. In der Startkurve rang Green den Trainingsschnellsten Molina nieder und entschwand alsbald aus dem Zugriffsbereich seiner Verfolger.

Einen kleinen Fehler erlaubte sich der früher wegen seines nicht immer strapazierfähigen Nervenkostüms bekannte Green allerdings doch: "Beim ersten Boxenstopp bin ich ein bisschen zu früh von der so genannten "Fast Lane" zur Arbeitsstation der Mechaniker abgebogen", räumte er ein. Die Sportkommissare zeigten sich milde und ahndeten den Fauxpas mit einer Verwarnung.

Green war nach dem siebten DTM-Sieg seiner Karriere vollends begeistert: "Das Auto war heute einfach perfekt zu fahren", sagte er. "Es war eines meiner leichteren Rennen. Ich musste nie kämpfen. Es war die völlige Harmonie zwischen Auto und Fahrer." Dann stellte der Brite unter Beweis, dass er im Deutsch-Unterricht offenbar gut aufgepasst hat. "Mein Auto war schweinegeil."

DTM-Saisonfinale ohne Höhepunkte

Der letzte Auftritt der alten DTM-Autos war alles andere als ein nervenzerfetzender Thriller. Nach der betulichen Darbietung der 18 Protagonisten und mehr als einer Stunde Renngeschehen ohne große Höhepunkte schwante wohl auch Martin Tomczyk und Konsorten, dass sie dem Publikum noch etwas schuldig sind: Mit schwungvollen Donuts und reifenmordenden Burnouts verabschiedeten sie sich in die Winterpause. Tomczyk untermauerte seinen Titelgewinn mit Rang zwei. Sein Fazit: "Ein perfektes Rennen. Ohne Druck."

Platz zwei im Championat sicherte sich Mattias Ekström. Dafür genügte dem Schweden der sechste Platz, den er dank der Schützenhilfe seiner Markenkollegen Oliver Jarvis und Timo Scheider eroberte. In der Endabrechnung liegt Ekström nun zwei Punkte vor Mercedes-Fahrer Bruno Spengler, der als Neunter punktemäßig leer ausging. "Bruno hatte in den letzten vier Rennen keinen Lauf mehr", resümierte Sportchef Haug. "Aus welchen Gründen auch immer. Vier Punkte aus dem letzten vier Rennen sind nicht genug."

Spenglers Resümee fiel mehrdeutig aus: "Es ist nicht ganz Wurscht ob man Zweiter oder Dritter wird. Das Team war aber schon besser." Nicht nur der Kanadier rätselt, warum er in der zweiten Saisonhälfte, als sich die Gerüchte um seine Abwanderungspläne zu BMW immer mehr verdichtete, plötzlich chancenlos war.

DTM 2012 geht in die erste Demo-Runde

Nach dem annähernd ereignisfreien Rennen gab es doch noch einen kleinen Höhepunkt, als die spektakulären neuen DTM-Autos für die Saison 2012 zu einer Demo-Runde ausrückten. Le Mans-Legende Tom Kristensen fuhr den Audi A5, Dirk Werner den M3 und Vorjahres-Champion Paul di Resta das Mercedes C Coupé. Auf die Fahrerbesetzung für 2012 lässt dies keine Rückschlüsse zu. Radio Fahrerlager meldet jedoch, dass bei Audi vor allem der Brite Oliver Jarvis und der Portugiese Filipe Albuquerque trotz zuletzt guter Leistungen um ihre Plätze zittern müssen.

Champion Tomczyk ziert noch ein bisschen, seine Unterschrift unter einen neuen Audi-Vertrag zu setzen. "Wir werden in den nächsten Tagen darüber sprechen." Ein bisschen klingt aber durch, dass er einen Wechsel zu BMW nicht kategorisch ausschließt. Nach elf gemeinsamen Jahren mit Audi dürfte dies aber kaum mehr sein als potenziell gehaltsteigerndes Blabla.

Gut möglich, dass das Starterfeld 2012 größer wird als ursprünglich gedacht. Während Audi und BMW darauf beharren, jeweils sechs Autos einzusetzten, hält es Mercedes-Sportchef Haug für möglich, "dass man 2012  acht C Coupé sehen wird. Die Nachfrage der Sponsoren ist sehr gut." Bislang sind erst vier Fahrer für nächstes Jahr offiziell bestätigt: Augusto Farfus und Andy Priaulx bei BMW sowie Gary Paffett und Ralf Schumacher bei Mercedes.

 

Quelle: Auto Motor und Sport

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