• Online: 3.724

Riesenlaster stoßen auf Bedenken der SPD - Dobrindt will die Riesenlaster, die SPD nicht

verfasst am

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat sich für sogenannte Gigaliner ausgesprochen. Doch es bestehen nach wie vor Sicherheitsbedenken.

Lang-Lkw sind 25,25 Meter lang und damit 6,5 Meter länger als herkömmliche Trucks Lang-Lkw sind 25,25 Meter lang und damit 6,5 Meter länger als herkömmliche Trucks Quelle: picture alliance / dpa

Berlin - Eine generelle Zulassung der umstrittenen Riesenlaster auf deutschen Straßen stößt auf Bedenken in der SPD. Dafür gebe es weder in der großen Koalition noch in der Bevölkerung eine Mehrheit, sagte der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Martin Burkert (SPD). "Solche Absichten müssen mit dem Parlament und den Koalitionsfraktionen vorab diskutiert werden".

Es gibt nach wie vor Sicherheitsbedenken

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte kürzlich der "Deutschen Verkehrs-Zeitung" gesagt: "Ich möchte, dass der Lang-Lkw in den Regelbetrieb geht." Derzeit läuft noch ein Feldversuch mit überlangen Transportern, die 25,25 Meter messen dürfen - also 6,50 Meter mehr als sonst zulässig.

Burkert sagte, es bestünden nach wie vor Sicherheitsbedenken. Zudem drohe eine Verlagerung von Gütertransporten auf die Straße statt auf die Schiene. Dobrindt hatte dagegen bei einer Zwischenbilanz im Herbst hervorgehoben, dass bei geeigneten Gütern zwei Lang-Lkws bis zu drei herkömmliche Lastwagen ersetzen könnten. "Das spart Sprit und entlastet Straße und Umwelt."

Test mit 111 Fahrzeugen von 42 Unternehmen

Im Rahmen des bis Ende 2016 geplanten Tests dürfen Riesenlaster auf etwa der Hälfte des Autobahnnetzes fahren. Angemeldet sind inzwischen laut Bundesanstalt für Straßenwesen 111 Fahrzeuge von 42 Unternehmen. Die zulässigen Straßen erstrecken sich auf neun Länder. Komplett beteiligen sich Bayern, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen. Bremen hat die Autobahnen freigegeben, Mecklenburg-Vorpommern einzelne Abschnitte.

Kritik kam auch von der Bahnlobby-Organisation "Allianz pro Schiene". Wenn Dobrindt kurz nach der Halbzeit des Tests den Regelbetrieb von Riesen-Lkw befürworte, sei die wissenschaftliche Begleitung "endgültig zur Farce geworden", sagte Geschäftsführer Dirk Flege.

Avatar von dpanews
78
Hat Dir der Artikel gefallen? 3 von 4 fanden den Artikel lesenswert.
Diesen Artikel teilen:
78 Kommentare: