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Daimler geht es besser als erwartet - Chinesen lieben Mercedes

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Daimler geht es gut, das erste Halbjahr 2016 trieb den Gewinn. Das liegt vor allem an den Chinesen. Sie kaufen mehr Mercedes als je. Ärger droht dagegen aus den USA.

Daimler geht es bestens. Auch, weil die Chinesen mehr Mercedes kaufen als je zuvor Daimler geht es bestens. Auch, weil die Chinesen mehr Mercedes kaufen als je zuvor Quelle: DPA

Stuttgart - Beim Daimler läuft´esch rund. Das liegt vor allem am starken chinesischen Markt. Dort verkaufen sich die Autos der Hauptmarke Mercedes-Benz so gut wie nie. Mercedes lag in den ersten sechs Monaten vor BMW. Erste veröffentlichte Gewinn-Eckdaten zeigen, dass sich das im Ergebnis widerspiegelt.

Daimler dämpfte die Prognosen

Nachdem Daimler im Februar die Erwartungen der Investoren mit einer vorsichtigen Prognose noch gedämpft hatte, wurde die Fantasie einiger Anleger mit den vorläufigen Zahlen wieder angeregt. Zwar ließ der Konzern die Prognose unangetastet, übertraf aber beim operativen Gewinn die Erwartungen der Experten deutlich.

Donnerstag werden die Quartalszahlen veröffentlicht

Wenn der Autobauer an diesem Donnerstag (21. Juli) seine vollständigen Zahlen für das zweite Quartal vorlegt, wird sich zeigen, wie viel Substanz hinter dem Erfolg steckt. Laut DZ-Bank-Analyst Michael Punzet liegen die vorab bekanntgegebenen Zahlen deutlich über den Schätzungen der Bank. «Allerdings ist es ohne weitere Details, wie beispielsweise Umsatzzahlen, kaum möglich, die Ergebnisqualität einzuschätzen», sagt er. Im zweiten Quartal wuchs das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern konzernweit um knapp sechs Prozent auf 3,97 Milliarden Euro . Im Auto- und im Lastwagengeschäft schrumpfte der Wert leicht, dagegen verdoppelte sich fast der operative Gewinn beim Verkauf von Transportern und Vans.

Die neue E-Klasse soll noch mehr Impulse geben

Punzet bewertet den nur leichten Rückgang in der Autosparte als Überraschung. Die Analysten der Deutschen Bank vermuten, dass die operative Marge - also der Anteil des Gewinns am Umsatz - bei der Marke Mercedes-Benz bereits jetzt bei etwa zehn Prozent lag. Damit erscheine die Daimler-Prognose von leicht über zehn Prozent im Gesamtjahr realistischer. Im zweiten Halbjahr erhofft sich der Konzern mehr positive Effekte aus dem Verkauf der neuen E-Klasse.

Ärger wegen Abgas-Software

Darüber hinaus hat Daimler noch andere Sorgen: mehrere offene Rechtsstreitigkeiten. Die USA haben Aufklärung über eine Abgas-Software bei Mercedes-Benz gefordert. Bei Daimler ermittelt jetzt die interne Revision zusammen mit externen Experten. Verbraucher werfen in Klagen nicht nur Daimler erhöhte Emissionswerte vor, sondern wenden sich in einer Sammelklage auch direkt an Daimler-Chef Dieter Zetsche. In Deutschland hat die Umwelthilfe Unterlassungsklage wegen Verbrauchertäuschung eingereicht (Az.: 34 O 21/16 KFH). Außerdem droht eine saftige Kartellstrafe aus Brüssel wegen Absprachen im Lkw-Markt. Daimler hat in den vorläufigen Zahlen bereits «Aufwendungen im Zusammenhang mit rechtlichen Verfahren» von 400 Millionen Euro angekündigt. Das Geld könnte für die EU-Strafe reserviert sein.

 

 

Mit Material der DPA

Avatar von TimoFriedmann
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