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Elektromobilität - BMW und TU München entwickeln kleines Elektroauto

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VON BJÖRN TOLKSDORF

Zu schwer und zu teuer, oder aber zu unsicher: Massentaugliche Elektrofahrzeuge für die Stadt gibt es bislang kaum. BMW und die TU München wollen das ändern.

Mit dieser Idee sind der Automobilkonzern und die Hochschule sicher nicht die ersten. BMW und die TU München wollen mit einem marktfähigen Elektrokleinstfahrzeug helfen, Lärm und Abgase in den stark belasteten Innenstädten zu reduzieren. Doch noch sind nach Einschätzung von BMW einige technologische Hürden zu überwinden.

Bisher verfügbare Kleinstfahrzeuge bieten kaum Fahrzeugsicherheit und sind damit nur bedingt massenmarktfähig. Elektroautos, die von benzinbetriebenen Modellen abgeleitet werden, sind in der Regel zu schwer und benötigen daher große und teure Batterien. In der Lücke dazwischen fährt bislang eigentlich nur der E-Smart.

Umfangreiche staatliche Förderung

Ein nun aufgesetztes Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Es hat ein Gesamtvolumen von 10,8 Millionen Euro. Wissenschaftler der Technischen Universität München sollen gemeinsam mit erfahrenen Automobil-Ingenieuren bezahlbaren und marktfähigen Elektromobilität zum Durchbruch verhelfen. Sie sind damit Teil des Verbundprojekts Visio.M des Bundesforschungsministeriums.

Mute, IAA 2011 Mute, IAA 2011 Ehrgeizige Entwicklungsziele

Visio.M steht dabei für ein „Visionäre Mobilitätskonzept“. Nun ist ein Fahrzeug zwar noch kein Mobilitätskonzept, aber die Rahmendaten sind ehrgeizig: Das innerstädtische Kleinstfahrzeug soll eine Leistung von 15 kW (20,4 PS) haben.

Das Leergewicht soll ohne Batterien maximal 400 kg betragen und dabei die Anforderungen der Zulassungsklasse L7e erfüllen. Diese Zulassungsklasse beinhaltet allerdings nur sehr geringe Sicherheitsvorschriften und sieht keine Crashtests vor. Zusätzlich soll das Fahrzeug preislich für den Massenabsatz attraktiv genug sein.

Ein entsprechendes Fahrzeug hatte die TU München bereits auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt 2011 vorgestellt. Der Mute trägt dabei zwar kein Hersteller-Logo, erinnert in manchen Bereichen aber an die BMW-Formensprache.

Neben BMW sind u.a. auch Daimler, Continental, IAV, Siemens, der TÜV Süd und die Bundesanstalt für Straßenwesen an Visio.M beteiligt. München ist eine von bundesweit acht Modellregionen Elektromobilität, die von der Bundesregierung mit sechsstelligen Millionenbeträgen gefördert werden.

 

 

Quelle: MOTOR-TALK

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