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Dobrindt plant Ethik-Kommission für computergesteuerte Autos - Autonome Autos sollen ethisch handeln

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Der Verkehrsmininister will eine Ethik-Kommission einsetzen. Vertreter aus Wissenschaft, Auto- und Digitalbranche sollen ethische Maßstäbe für autonome Autos erarbeiten.

Berlin - Autonome Autos sollen auf den Ethik-Prüfstand. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will eine Kommission einsetzen, die "ethische Fragen beim Paradigmenwechsel vom Autofahrer zum Autopilot" klärt. Das geht aus einem Strategiepapier für die Kabinettsklausur in dieser Woche in Meseberg hervor, über das die "Welt" berichtete.

Die Kommission soll Leitlinien für Algorithmen entwickeln, nach denen Autos in Risikosituationen reagieren. Hierfür soll etwa gelten: "Ein Sachschaden ist einem Personenschaden immer vorzuziehen." An der Kommission sollen Vertreter aus Wissenschaft, Auto- und Digitalbranche mitarbeiten.

Erprobung des autonomen Fahrens in der Stadt

Um das automatisierte Fahren weiter voran zu bringen, will Dobrindt zudem Pilotprojekte im innerstädtischen Bereich schaffen. Dafür soll das "Digitale Testfeld" auf der Autobahn 9 in Bayern in diesem Jahr ausgeweitet werden, wie es in dem Strategiepapier heißt, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Dabei sollen Fragen geklärt werden, die die Kommunikation von Systemen mit Fußgängern und Radfahrern sowie die Vernetzung mit intelligenten Ampeln betreffen.

Mitte April hatte das Bundeskabinett eine Erweiterung der rechtlichen Grundlagen für das automatisierte Fahren beschlossen. Demnach dürfen Computer selbstständig neue Aufgaben übernehmen. Die Systeme müssen aber jederzeit von einem Fahrer übersteuert werden können. Bislang wurden die gesetzlichen Regeln so interpretiert, dass etwa Spurhalteassistenten nur einen begrenzten Zeitraum eigenständig agieren durften. Künftig sollten Fahrer die Hände dauerhaft vom Lenkrad nehmen können.

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