• Online: 4.318

ADAC-Test: Smartphone im Kleinwagen - Alles Connectivity, oder was

verfasst am

Ohne Smartphone-Integration geht im Auto heute nichts mehr, auch in eher preisgünstigen Kleinwagen nicht. Was können die Systeme wirklich?

Das Intellilink-System im Opel Adam unterstützt die meisten iOS-, Android- und Windows-Modelle, allerdings nicht die beiden Test-Handys Lumia 1020 und Samsung S4 Das Intellilink-System im Opel Adam unterstützt die meisten iOS-, Android- und Windows-Modelle, allerdings nicht die beiden Test-Handys Lumia 1020 und Samsung S4 Quelle: General Motors

München – Vernetzung, soziale Medien, Connectivity: Das sind die Schlagworte, ohne die heute kein Autohersteller mehr auskommt. Was in der Mittelklasse schon seit Jahren Standard ist, gehört mittlerweile auch bei Kleinwagen zumindest zur Zusatzausstattung.

Doch die Integration von Smartphones in die kleineren Modelle gelingt nicht allen Autoherstellern gleich gut. Das ermittelte der ADAC anhand acht aktueller Kleinwagen: Audi A1, Ford Fiesta, Mini Cooper (2014), Opel Adam, Peugeot 208, Renault Clio, Toyota Yaris und VW Polo. Den Test führte der ADAC mit den Smartphones Samsung Galaxy S4, iPhone 5S und Nokia Lumia 1020 durch.

Funktion und Kompatibilität

Große Unterschiede gibt es beim Funktionsumfang, also zum Beispiel bei der Frage, ob das Infotainment-System und das Handy nur bei den Telefonfunktionen zusammenarbeiten oder ob über Apps Online-Funktionen im Auto verfügbar sind. Außerdem ist nicht jedes gängige Smartphone mit jedem Multimediasystem kompatibel, oder es stehen je nach Betriebssystem unterschiedliche Funktionsumfänge zur Verfügung.

Infografik: Welches Handy passt zu welchem Auto? Infografik: Welches Handy passt zu welchem Auto? Quelle: ADAC So bietet VW im neuen Polo das Mirrorlink-System an, bei dem das Display des Telefons samt Funktionalität im Bordsystem des Fahrzeugs gespiegelt wird. Zwar bietet es eine sehr gute Medienintegration und sei reaktionsschnell, sagt der ADAC. Doch Mirrorlink unterstützt momentan nur wenige Handymodelle und bietet keine Onlinefunktion.

Auch Opels Intellilink-System hat Stärken und Schwächen. Die Integration der Apple-Sprachsteuerung Siri im Adam sei „nahezu perfekt“. Mit den getesteten Android- und Windows-Handys steht allerdings keine Navigation-Funktion zur Verfügung.

„Bei vielen Herstellern ist die Zeit der onlinebasierten Dienste noch nicht angebrochen“, sagt der ADAC. Teils funktioniere selbst die Musikwiedergabe über Bluetooth nicht richtig. Offenbar hätten die Autohersteller ein Problem, „auf den sehr dynamischen und kurzlebigen Markt der Smartphones zu reagieren“.

Telefonie durchgängig gut

Immerhin: Bei den meisten Modellen seien Telefonfunktionen wie Freisprechen und Adresssuche gut gelungen und einfach zu bedienen, sagt der ADAC. Da die Hersteller ihre Multimedia-Systeme in ganz unterschiedlich zugeschnittenen Paketlösungen anbieten, lassen sich die Preise allerdings kaum vergleichen. Die Spanne reicht von 300 Euro im Opel Adam bis zu 2.000 Euro im Audi A1, inklusive Festplatten-Navi und 80-Watt-Audiosystem.

Der Autoclub empfiehlt, das Zusammenwirken von Auto und Smartphone vor dem Fahrzeugkauf bei einem Beratungstermin im Autohaus auszuprobieren. Einen Mindest-Funktionsumfang gebe es derzeit noch nicht, ebenso wenig einen einheitlichen Standard für alle gängigen Smartphone-Modelle.

 

Quelle: dpa/ADAC

Avatar von dpanews
61
Diesen Artikel teilen:
61 Kommentare: