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Der Mazda6 Skyactiv-D 175 Kombi: Dauertest - Alles andere als ein langweiliger Familienwagen

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Unser Dauertest-Mazda 6 Skyactiv-C 175 Kombi ist unverändert das liebste Langstreckenauto der Redaktion - und einiger Nutzer. Heute schildert uns Christin ihre Fahrt zur Ostsee mit dem Mazda.

Mazda 6 Kombi im Dauertest: MOTOR-TALKerin Christin fuhr mit dem Mazda zur Ostsee und war überrascht vom niedrigen Verbrauch bei sportlichen Fahrleistungen Mazda 6 Kombi im Dauertest: MOTOR-TALKerin Christin fuhr mit dem Mazda zur Ostsee und war überrascht vom niedrigen Verbrauch bei sportlichen Fahrleistungen Quelle: MOTOR-TALK

Von Christin Schink

Berlin - Da sitze ich nun im bequemen, belederten Fahrersitz des Mazda 6 und suche in dem futuristischen Cockpit nach dem Schlüsselloch. Warum? Ich fahre normalerweise einen 1998er Ford Galaxy. In dem kann man übernachten, wenn man vor der großen Fahrt fünf seiner sieben Sitze ausbaut. Mit Reiseautos kenne ich mich also aus. Nun reise ich in Mazdas Mittelklassekombi.

Endlich habe ich den Startknopf gefunden, lege den Schlüssel in die Ablage auf der Mittelkonsole und kann den Mazda starten. Das Head-up-Display fährt aus dem Armaturenbrett, der Dieselmotor brummt sportlich vor sich hin. Der 175-PS-Wagen gehört immerhin zur Ausstattungslinie „Sports Line“.

Natürlich gebe ich viel zu viel Gas beim ersten Anfahren - das bin ich von meinem Ford eben so gewöhnt. Der Mazda lässt die Gaspedal-Attacke stoisch über sich ergehen und erreicht sehr schnell Reisegeschwindigkeit. Kein Wunder, er ist 240 Kilo leichter und hat 60 PS mehr als mein Galaxy. Ford. Sein Leistungsgewicht: 8,5 Kilo pro PS, beim Ford sind es 15 Kilo.

"Hände ans Lenkrad"

Der schluckt was weg: Andere Kombis bieten mehr Innenraumhöhe, aber in den Mazda 6 Kombi passt alles hinein, was Christin und ihre Freundinnen mitnehmen wollen Der schluckt was weg: Andere Kombis bieten mehr Innenraumhöhe, aber in den Mazda 6 Kombi passt alles hinein, was Christin und ihre Freundinnen mitnehmen wollen Quelle: MOTOR-TALK

Ich bin schon nach der ersten Tour durch Berlin begeistert. Der Wagen ist trotz kleiner Spiegel erstaunlich übersichtlich, obwohl er 4,81 Meter lang und 1,84 Meter breit ist. Rückfahrkamera und Abstandswarner erleichtern das Manövrieren durch die enge Straßen.

Nur an das tiefe Sitzen und an das Head-up-Display muss ich mich gewöhnen. Denn im Galaxy sitzt man wie in einem Wohnwagen. Der Totwinkel-Assistent ist zwar praktisch und warnt mit Ton und Licht, wenn ein Fahrzeug auf der Spur fährt, in die ich wechseln möchte. Aber das Gepiepse nervt schnell. Viele Autofahrer haben eine andere Vorstellung von genug Platz zum Spurwechsel als das Assistenzsystem des Mazda.

Nach Feierabend rauschen wir über die A19 Richtung Ostsee. Kaum Tempolimits, kaum Verkehr - hier kann sich der Mazda richtig austoben. Er nimmt das Gas schnell an und drückt mich beim Beschleunigen sogar ein bisschen in den Fahrersitz. Die Spur hält der große Kombi auch bei hoher Geschwindigkeit zuverlässig. Ich muss lachen, als mich das Display nach einem Warnton auffordert: „Hände ans Lenkrad“. Auch nach zweimaligem Hinsehen bin ich sicher, dass meine Hände das Lenkrad ordentlich festhalten.

Im Norden angekommen, hole ich noch ein paar Freundinnen ab. Jetzt gilt es: Wie viel Gepäck passt in den Mazda 6 Kombi? Den Mädels gefällt die sportliche Karosserie - oder? Unterstellen sie mir insgeheim eine sehr frühe Midlife-Crisis, weil ich in so einem schnittigen Auto unterwegs bin?

Kofferraum: Passat-Fahrer sind skeptisch

Mazda 6 Kombi: Erstaunlich sparsam war Christin am Ende unterwegs Mazda 6 Kombi: Erstaunlich sparsam war Christin am Ende unterwegs Quelle: MOTOR-TALK Das Gepäck passt jedenfalls leicht in den Mazda. Trotzdem sind nicht alle auf den ersten Blick von dem Kofferraum überzeugt. Die Passat-Fahrerinnen trauen dem Mazda Kinderwagen, Reisetaschen oder Baumarkt-Transporte nicht so recht zu.

Mein Verweis auf das sportliche Fahrvergnügen ändert an der Skepsis nichts. Bis sie den Mazda selbst gefahren sind. Sofort sind sie milder in ihrem Urteil und können sich den Wagen nun doch als Familienfahrzeug vorstellen.

Auf dem Rückweg geraten wir in den Stau, verursacht durch uns und viele andere Berliner, die Sonntagnachmittags wieder in Richtung Hauptstadt aufbrechen. Das Trödeln im ersten Gang mag der Mazda nicht, ich auch nicht. Und obwohl sich schneller besser anfühlt, erstaunt der sehr gute Verbrauch.

Eine Tankfüllung reichte für mein langes Wochenende. Als ich den Mazda wieder bei MOTOR-TALK im Friedrichshain abgebe, zeigt das Display einen Durchschnittsverbrauch von 6,2 Liter auf 100 Kilometer. Das ist nicht viel und gut für alle, die mit Spritkosten kalkulieren müssen.

Ich werde es meinem alten Ford nicht verraten, aber mir fehlt der schnittige Mazda jetzt schon - der bequem vier Mädels und deren Gepäck wegsteckt. Sollte ich mich vom Galaxy irgendwann verabschieden müssen… der Mazda wäre auf jeden Fall ein toller Nachfolger.

Technische Daten Mazda 6:

  • Motor: 2,2-Liter-Dieselmotor
  • Leistung: 129 kW/175 PS
  • Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
  • 0-100 km/h: 8,0 s
  • Vmax: 221 km/h
  • Normverbrauch: 4,6 l Diesel
  • CO2-Ausstoß: 121 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6
  • Leergewicht: 1.485 kg (inklusive Fahrer)
  • Länge: 4,81 m
  • Breite: 1,84 m
  • Höhe: 1,48 m
  • Radstand: 2,75 m
  • Kofferraum: 522 - 1.664 l
  • Preis: ab 36.790 Euro
  • Testwagen-Preis: 39.890 Euro

Bericht von MOTOR-TALKerin Steffi

Bericht von MOTOR-TALKer Christian

Bericht von MOTOR-TALKer 0815Tuning

Bericht von MOTOR-TALKer sanosuke2012

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