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Marode Brücken in NRW und Ostdeutschland - 15 Prozent der Brücken müssen erneuert werden

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Die kommunalen Brücken in Deutschland stehen auf wackeligen Beinen. Laut einer Studie müssen 15 Prozent von ihnen ausgetauscht werden. Aber nur bei der Hälfte ist das geplant.

In Deutschland sind viele Brücken in einem schlechten Zustand In Deutschland sind viele Brücken in einem schlechten Zustand Quelle: ACE

Berlin - Es steht schlecht um Deutschlands Brücken. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) über kommunale Straßenbrücken befindet sich knapp die Hälfte der Bauwerke in einem problematischen oder schlechten Zustand. 15 Prozent der 67.000 kommunalen oder städtischen Brücken müssen der Untersuchung zufolge sogar komplett ausgetauscht werden. Nach Auskunft der befragten Kommunen ist das aber nur bei etwa der Hälfte tatsächlich bereits geplant.

Laut einer Hochrechnung müssen die Kommunen jährlich 630 Millionen Euro in den sogenannten Ersatzneubau investieren. Zusätzlich werden 300 Millionen Euro für Teil-Ersatzneubau, also beispielsweise für neue Fahrbahnen, fällig.

NRW: Viele Brücken mit hoher Belastung

Insbesondere in Nordrhein-Westfalen und Ostdeutschland gibt es viele baufällige Brücken, die ersetzt werden müssen. In NRW liegt das unter anderem an den vielen Brücken mit hoher Verkehrsbelastung. Den Zustand im Osten des Landes erklärt das Institut damit, dass bisherige Investitionen vorrangig in Fernverkehrswege geflossen sind. Bei kommunalen Straßen gebe es weiterhin erheblichen Nachholbedarf.

Die repräsentative Studie auf Basis von rund 500 untersuchten Städten und Gemeinden liefert erstmals Daten zu Zahl, Länge, Fläche und Zustand der kommunalen Brücken. Das Institut erstellte die Analyse unter anderem im Auftrag des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB) und des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI).

Finanzierung durch erweiterte Lkw-Maut

Die Kommunen wollen die Sanierung maroder Straßen und Brücken durch eine Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Straßen finanzieren. "Die erwarteten Mehreinnahmen von circa 4,4 Milliarden Euro würden dazu beitragen, den Investitionsstau in der Verkehrsinfrastruktur aufzulösen, und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, der "Passauer Neuen Presse".

Die Maut soll nach seinen Vorstellungen schadstoffarme Lastwagen begünstigen und Staus vermeiden helfen. "Man könnte zum Beispiel stark befahrene Teilstücke zur Rushhour verteuern, so dass die Verkehrsströme entzerrt werden", schlug Landsberg vor.

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