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GM-Zündschloss-Skandal: Schlamperei-Vorwurf gegen US-Aufseher - "Es scheint, die NHTSA habe geschlafen"

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Eine tödliche Fehlerkette: Erst verschweigen GM-Angestellte jahrelang, dass die Zündschlösser vieler Modelle mangelhaft sind, dann versagt die Aufsichtsbehörde.

Die Firmenzentrale von General Motors in Detroit Die Firmenzentrale von General Motors in Detroit Quelle: picture alliance / dpa

Washington/USA - Die US-Verkehrsaufsicht NHTSA muss sich aufgrund des Zündschloss-Rückrufs von GM Schlamperei vorwerfen lassen. Bereits 2007 hätte die Behörde aufmerksam werden müssen, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des Energie- und Wirtschaftsausschusses des Repräsentantenhauses. Die Kontrolleure hätten die Probleme nicht verstanden oder darüber hinweggesehen.

Aufsichtsbehörde hat versagt

Auch GM wird in dem Bericht massiv kritisiert. "Unsere Ermittlungen haben geholfen, eine lange Liste an Verfehlungen bei GM offenzulegen, die zu dieser kolossalen Sicherheitspanne führten", sagte der Ausschuss-Vorsitzende Tim Murphy. Das Versagen der Aufsicht habe ebenfalls zur tödlichen Fehlerkette beigetragen. "Es scheint, als habe die NHTSA geschlafen."

GM-Ingenieure hatten etwa ein Jahrzehnt lang Anzeichen für Mängel bei Millionen von Kompaktwagen ignoriert. Das Problem: Die Zündschlüssel der betroffenen Autos können bei voller Fahrt in die "Aus"-Position zurückspringen.

Erst zum Wochenauftakt hatte GM einräumen müssen, dass die mangelhaften Zündschlösser mindestens 19 Menschen das Leben gekostet haben und es mit großer Sicherheit noch mehr Opfer gibt. Bei einem eingerichteten Kompensationsfonds für Verunglückte und ihre Angehörigen sind bisher Entschädigungsforderungen für 125 Todes- und 320 Verletzungsfälle eingegangen.

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