Bonjour Kollegen,
ich hoffe allen hier Lesenden geht es gut.
Ja sicher! Meine Erfahrung zu dem genannten Problem kommt etwa 15 Jahre zu spät für die meisten Nutzer. Aber vielleicht wird in Zukunft doch der ein oder andere vor dem selben Problem stehen und sich an meiner Lösung freuen, ohne den Geld- und Zeitverlust.
Im Mai letzten Jahres habe ich einen schönen 1. Hand 406 Break gefunden, mit gerade mal 100.000km auf der Uhr und seit 19 Jahren Scheckheftgepflegt in einer PUG-Werkstatt. Schön ausgestattet mit Klimaautomatik, CD-Wechsler, el. Sitze,...Automatik,... viel zu viel eigentlich aber gut. Mit 136PS kein Renner, es reicht aber um gut mitzuschwimmen. Die schlimmste Ausstattung ist die Farbe, silber in diesem Fall, aber das lässt sich eben nicht immer aussuchen bei Gebrauchtwagen.
Mit Sicherheit das Beste am Fahrzeug, es funktioniert(e) - alles. Bis eines morgens der Motor kein Gas mehr annahm. Schlimmer noch, je mehr Gas gegeben wurde desto schlechter wurde der Motorlauf. Nach ca. 30 Sekunden Leerlauf war das Symptom weg. Normale Gasannahme. Keine Motorkontrollleuchte, kein Eintrag im Fehlerspeicher, nichts. Starten bei warmen Motor - kein Problem, sofortige Gasannahme.
Jeden Kaltstart dasselbe reproduzierbare Verhalten. Auffallend, das Fahrzeug stank in der Kaltlaufphase extrem nach unverbranntem Sprit.
Nächtelang habe ich mich durch Foren gelesen und die Liste der Möglichkeiten wurde immer länger. Vieles konnte ich nach und nach ausschließen, aber nichts hat sich an dem Grundproblem geändert.
Hier die Liste an Möglichkeiten in abgearbeiteter Folge:
- Temperatursensor Kühlwasser (getauscht)
- Temperatursensor Ansaugluft (getauscht)
- Undichtigkeiten Ansaugtrakt (geprüft)
- Drosselklappenpoti (geprüft)
- Leerlaufsteller (gereinigt)
- Drucksensor Ansaugtrakt (gereinigt)
- Lambdasonde(n) (geprüft)
- Zündspule (geprüft)
- Zündkerzen (getauscht)
- Zahnriemen (geprüft)
- Hydrostößel Ablagerungen (erst Ölspülung, dann Ölwechsel)
Und an dem Problem des Kaltstartes hat sich nichts verändert.
Da der selbe Motor ja auch in mehrere andere Modellreihen sogar markenübergreifend eingesetzt wurde, habe ich dann in einem anderen Forum von Kondenswasser in der Sekundärluftpumpe / Schläuche gelesen. Durch schleichende Abgasverluste über das Sekundärluftventil (direkt neben dem Temperatursensor Kühlwasser), kondensiert das Wasser im kalten Schlauch zwischen Pumpe und Ventil.
Also Auto hochgepumpt, Radhausverkleidung ausgebaut und die Schläuche abgezogen - trocken. Sekundärluftventil luftseitig sauber, also keine rußigen Ablagerungen. Eine Undichtigkeit kann hier also ausgeschlossen werden.
Erst danach habe ich mir die Pumpe näher angeschaut. Während dem Ausbau ist mir direkt aufgefallen, dass innerhalb der Pumpe etwas rieselt.. Die Flügel vom Pumpenrad waren zum Großteil abrasiert. Der in der Pumpe befindliche Schaumstofffilter ist zerbröselt und wurde durch das Flügelrad erfasst. Das hat die Pumpe zerstört. Und auch erst jetzt ist mir aufgefallen, dass die Sicherung der Pumpe durchgebrannt war.
Gebrauchte Pumpe über Kleinanzeigen besorgt. Zerlegt und gereinigt. Schaumstofffilter rausgeschmissen und durch einen ordentlichen Ansaugfilter ersetzt. Schlauch zum Sekundärluftventil zur Sicherheit ausgeblasen (hat sich gelohnt). Und Pumpe nach externem Probelauf wieder eingebaut.
Was soll ich sagen? Motor läuft nach Kaltstart sauber und nimmt das Gas ganz normal wieder an.
Allzeit knitterfreie Fahrt
Grüße von Gonzo