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Welche Bremsflüssigkeit

Themenstarteram 7. August 2008 um 10:29

Hi,

ich hab gestern den Bremszylinder von einem 52er Chevy-Pickup überholt. Welche Bremsflüssigkeit könnte denn da rein gehören?

Vielleicht hat jemand ne Empfehlung..

Grüße,

Jens

Beste Antwort im Thema

Hallo

Nimm etwas von der Flüsigkeit und vermische es mit Wasser:

Wenn sich die Flüssigkeit mischt dann ist es wahrscheinlich "normale" Polyclycol Bremsflüssigkeit DOT3, 4 & 5.1

Wenn sich die Flüssigkeiten nicht mischen dann ist es entweder Siliconbasis ( DOT 5 ) oder

Ganz frühe Bremsanlagen hatten noch eine Ölfüllung ( Pflanzenöl ).

In den 50ern wurden Öle mit gelben oder grünen Deckeln oder Schläuchen markiert und Glycolbasierte Flüssigkeiten

waren Blau markiert.

Bei Ölen und Silikone muss man die Probe im Wasser schütteln und sehen wie sich die Flüssigkeit separiert.

Öle ziehen sich auch an der Wandung hoch während Silicone wegen der höheren Oberflächenspannung eine kleine

Wölbung im Reagenzglas zeigen. ( Ich nehme immer alte Plastik Filmdosen )

Es gibt aber Pflanzenöle die Wasserlöslich sind..

Man kann auch den Schmelztest machen, Flüssigkeit in Löffel und Feuerzeug drunter, Silicone verbrennt und hinterlässt ganz feine Kristalle, Bremsflüssigkeit verdampft mit heftiger Rauchentwicklung.

Die FMVSS DOT Klassifizierungen wurden ursprünglich nach den Siedepunkten vergeben je höher der Siedepunkt um so höher die DOT Zahl. In den 50ern wurde für das Miltär die Silikonbremsflüssigkeit entwickelt die wegen der hohen Sidetemperatur DOT 5 erreichte. In den späten 80ern wurden aber auch Glycolbasierte Bremsflüssigkeiten mit derartigen Sidepunkten erreicht die

bekamen zuerst denn Status DOT4+ oder Super, später DOT5.1.

DOT5 (Silicon) ist mit keiner anderen DOT mischbar und sollte eigentlich nur im Motorsport verwendet werden.

Da Silicone kein Wasser ziehen wird es auch oft bei Oldtimern verwendet. Im Alltags/Strassenbetrieb sind DOT5 aus

meiner Sicht nicht sinnvoll. Auch nicht in Verbindung mit neueren Bremsanlagen oder gar ABS.

Wenn die Bremsanlage einen Vacuum Bremskraftverstärker hat sollte man kein Silicon nehmen ausser der Kunde will es so

und wird aufgeklärt dass bei undichtigkeiten deftige Motorschäden geben kann.

Generel ist der Nassiedepunkt heutzutage nur ein Nebenaspekt von Bremsflüssigkeiten.

Ein ATE Super hat selbst nach 5 Jahren noch einen Nassiedepunkt über einem neuen DOT3

Bei Altfahrzeugen die auf DOT 3 ausgelegt waren ( Oldtimer ) behält man am besten DOT3 bei.

Bei Einfüllen höherwertiger Flüssigkeiten wird der Altgummi manchmal spröde/porös und eine Komplettrevision

mit neuerem Material steht deutlich früher an.

Eine andere Methode ist die Bremsflüssigkeitprobe mit neuer Flüssigkeit mischen

in eine Pipette und ein paar Tage abwarten wie es sich entwickelt.

Wenn die Bremsanlage komplett leer war würde ich mit Alkahol spülen und auf Dot 4Super (

am besten ATE Racing ) umstellen. Dein HBZ ist schon neu und wahrscheinlich auf normale

Bremsflüssigkeit ausgelegt. Es kann sein das nach einiger Zeit deine Bremsschläuche und Radzylinder

aufquellen die muss man dann auch erneuern

Wenn der alte HBZ noch vorhanden kannst du denn schlachten und die Gummiteile in

einen Probebehälter tun und mit der Bremsflüssigkeit aufüllen. Nach einigen Wochen siehst

du dann ob der Gummi Konzestenz verliert, versprödet oder in Lösung geht.

Zumindest weisst du dann was Sache ist ohne die Bremstrommeln abzuziehen.

Grüsse

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Hallo

HBZ mit seperatem Blechkanister oder HBZ mit Behälter im Guss ?

Bei späteren geht Dot3 bzw Dot4

Bei frühen steht es auf dem Schraubdeckel.

Aber nach 50 Jahren Betrieb..........

Evtl kannst du eine Probe aus den Radzylindern ziehen und auf ein lackiertes Blechstück legen.

Wenn Lack kräuselt dann DOT 3 4 5.1, wenn nicht dann DOT 1, 2, 5

Bei einigen Flüssigkeiten kannst du es "erfühlen"

Silicone fliessen anderst und fühlen sich weniger "Nass" an

evtl zum TÜV damit die haben oft ein Sklärometer ( refraktometer ) oder Siedepunkttester.

Grüsse

 

Themenstarteram 8. August 2008 um 6:59

Hallo,

er hat den "Ausgleichsbehälter" direkt im HBZ, also im Guss.

Auf dem Deckel ist mir nichts aufgefallen. Ich werde aber nochmal genau nachsehen!

Es kamen nur noch ein paar Tropfen aus der Leitung; da war kaum noch was drin. Damit kann ich wahrscheinlich nicht viel anfangen. Sah aus, als wär das System mal leer gepumpt worden. Es fiel mir aber auf, daß die Flüssigkeit sehr fließwillig war... die Viskosität war ähnlich der von Wasser.

Wie verhält sich das? Hab mir sagen lassen, daß man Flüssigkeiten mit höherer DOT-Nr in Systeme, die für niedrigere ausgelegt sind, füllen darf. Andersherum aber nicht.

Wenn dem so wäre könnte ich ja einfach DOT4 einfüllen...

Grüße,

Jens

Hallo Jens,

vor einigen Jahren wurde die Frage nach der passenden Bremsflüssigkeit in der Zeitschrift Oldtimer-Markt behandelt und ich habe mir die Beiträge aufgehoben. Wenn du daran interessiert bist, könnte ich sie scannen und dir irgendwie mailen.

MfG

Kurt

Hallo

Nimm etwas von der Flüsigkeit und vermische es mit Wasser:

Wenn sich die Flüssigkeit mischt dann ist es wahrscheinlich "normale" Polyclycol Bremsflüssigkeit DOT3, 4 & 5.1

Wenn sich die Flüssigkeiten nicht mischen dann ist es entweder Siliconbasis ( DOT 5 ) oder

Ganz frühe Bremsanlagen hatten noch eine Ölfüllung ( Pflanzenöl ).

In den 50ern wurden Öle mit gelben oder grünen Deckeln oder Schläuchen markiert und Glycolbasierte Flüssigkeiten

waren Blau markiert.

Bei Ölen und Silikone muss man die Probe im Wasser schütteln und sehen wie sich die Flüssigkeit separiert.

Öle ziehen sich auch an der Wandung hoch während Silicone wegen der höheren Oberflächenspannung eine kleine

Wölbung im Reagenzglas zeigen. ( Ich nehme immer alte Plastik Filmdosen )

Es gibt aber Pflanzenöle die Wasserlöslich sind..

Man kann auch den Schmelztest machen, Flüssigkeit in Löffel und Feuerzeug drunter, Silicone verbrennt und hinterlässt ganz feine Kristalle, Bremsflüssigkeit verdampft mit heftiger Rauchentwicklung.

Die FMVSS DOT Klassifizierungen wurden ursprünglich nach den Siedepunkten vergeben je höher der Siedepunkt um so höher die DOT Zahl. In den 50ern wurde für das Miltär die Silikonbremsflüssigkeit entwickelt die wegen der hohen Sidetemperatur DOT 5 erreichte. In den späten 80ern wurden aber auch Glycolbasierte Bremsflüssigkeiten mit derartigen Sidepunkten erreicht die

bekamen zuerst denn Status DOT4+ oder Super, später DOT5.1.

DOT5 (Silicon) ist mit keiner anderen DOT mischbar und sollte eigentlich nur im Motorsport verwendet werden.

Da Silicone kein Wasser ziehen wird es auch oft bei Oldtimern verwendet. Im Alltags/Strassenbetrieb sind DOT5 aus

meiner Sicht nicht sinnvoll. Auch nicht in Verbindung mit neueren Bremsanlagen oder gar ABS.

Wenn die Bremsanlage einen Vacuum Bremskraftverstärker hat sollte man kein Silicon nehmen ausser der Kunde will es so

und wird aufgeklärt dass bei undichtigkeiten deftige Motorschäden geben kann.

Generel ist der Nassiedepunkt heutzutage nur ein Nebenaspekt von Bremsflüssigkeiten.

Ein ATE Super hat selbst nach 5 Jahren noch einen Nassiedepunkt über einem neuen DOT3

Bei Altfahrzeugen die auf DOT 3 ausgelegt waren ( Oldtimer ) behält man am besten DOT3 bei.

Bei Einfüllen höherwertiger Flüssigkeiten wird der Altgummi manchmal spröde/porös und eine Komplettrevision

mit neuerem Material steht deutlich früher an.

Eine andere Methode ist die Bremsflüssigkeitprobe mit neuer Flüssigkeit mischen

in eine Pipette und ein paar Tage abwarten wie es sich entwickelt.

Wenn die Bremsanlage komplett leer war würde ich mit Alkahol spülen und auf Dot 4Super (

am besten ATE Racing ) umstellen. Dein HBZ ist schon neu und wahrscheinlich auf normale

Bremsflüssigkeit ausgelegt. Es kann sein das nach einiger Zeit deine Bremsschläuche und Radzylinder

aufquellen die muss man dann auch erneuern

Wenn der alte HBZ noch vorhanden kannst du denn schlachten und die Gummiteile in

einen Probebehälter tun und mit der Bremsflüssigkeit aufüllen. Nach einigen Wochen siehst

du dann ob der Gummi Konzestenz verliert, versprödet oder in Lösung geht.

Zumindest weisst du dann was Sache ist ohne die Bremstrommeln abzuziehen.

Grüsse

am 29. Mai 2013 um 23:16

Hab den Uralt-Thread rausgeholt um nicht unnötigerweise ein neues Thema aufzumachen.

Habe heute bei meinem Cremeschnittchen die Bremsflüssigkeit gewechselt. Auf dem Behälter wird "Lockheed 5" gefordert, was es ja sicherlich nicht mehr gibt.

Also habe ich DOT 4  von ATE genommen.

Im Nachhinein weiß ich nicht, ob das den Manschetten im HBZ und allem Geschläuchs zuträglich war... :confused:

Hat Ihr dazu eine höhere Erkenntnis? 

Hallo,

ich habe bei meinen Altfahrzeugen wieder auf DOT3 zurückgerüstet, weil ich nach mehrjähriger Verwendung von DOT4 sämtliche Manschetten wechseln musste.

Das Problem der Scheibenbremsen war, dass die Manschetten mit im Original rechteckigem Querschnitt so stark verformt waren, dass die Bremsen nicht mehr lösten.

Das Lösen der Scheibenbremse funktioniert bei intakter Bremse nicht darüber, dass der Bremskolben in der Dichtmanschette gleitet - vielmehr ist das Spiel so gering, dass sich die Manschette beim Bremsvorgang lediglich diagonal zu einem parallelogrammförmigen Querschnitt verformt. Die Rückstellung geschieht durch elastische Rückverformung des Gummis in seine originale rechteckige Form.

Ich habe dazu mal Bilder angehängt. Man beachte: Der Querschnitt ist original rechteckig, wie auf dem letzten Bild zu sehen!!!

(Der Bremssattel ansonsten in technisch praktisch neuwertigem Zustand. Keine Korrosion, Kratzer, Grate... aber die Bremse löste nicht.)

P.S.: In den 70-er Jahren habe ich bei einem eigenen Fahrzeug mit Lockheed-Bremse bei der Demontage des undichten Hauptbremszylinders die Dichtmanschetten in weingummiähnlicher Konsistenz vorgefunden. Ich hatte DOT4 statt DOT3 verwendet...

Dichtring-1
Dichtring-2
Sattel-1
am 30. Mai 2013 um 21:59

Ist das nur ein Problem bei Scheibenbremsen?

Wenn die Bremsflüssigkeit den Gummi frisst, wären Trommelbremsen doch auch betroffen oder? 

Bei Trommeln sorgen nicht die Ringe für ein Rücksetzen der Kolben, außerdem gehen die sowieso mal leck, von daher kann man das wohl nicht so explizit sagen; bei Sätteln sind es aber die Ringe, die die Kolben irgendwann nicht mehr einziehen und so dafür sorgen, dass die Bremse nicht mehr löst.

mfg

Zitat:

Original geschrieben von Karl-der-Käfer

Ist das nur ein Problem bei Scheibenbremsen?

Wie mein Vorredner schrieb: Das mit der Rückstellung: ja

Zitat:

Wenn die Bremsflüssigkeit den Gummi frisst, wären Trommelbremsen doch auch betroffen oder? 

Wenn es tatsächlich 'so hart' kommt wie bei meinen aufgeweichten HBZ-Manschetten: Natürlich Ja.

Die auf meinen Bildern gezeigten Manschetten hätten aber sicher noch vollkommen problemlos als HBZ- oder RBZ- Manschetten funktioniert. Da spielt die Verformung keine Rolle, dichtet eher besser, wenn das Material etwas quillt. Das war nicht zu weich oder schmierig angelöst...

Weiter oben gibt IXXI den Tipp, Manschetten testweise längerfristig zur Probe in die Flüssigkeit einzulegen.

Ich glaube nicht, dass das bei meinen Manschetten was gebracht hätte. Die sind im Betrieb ja nur einseitig der Flüssigkeit ausgesetzt, dadurch das einseitige Aufquellen. Ich habe die später monatelang in der DOT4 liegen lassen, um zu sehen ob sie sich rückverformen. Es passierte nichts. Ich gehe davon aus, dass die Verformung wirklich über Jahrzehnte 'gewachsen' ist.

Ich befürchte aber, dass das beim 'Aufquellen mit deutlicher Gummierweichung' bei einigermaßen 'modernen' Manschetten auch sehr lange dauert und du das erst nach einigen Jahren feststellst. Und in solchen Dimensionen denken wir Oldtimer-liebhaber ja glücklicherweise, nicht von Jahr zu Jahr.

 

 

Was heist denn eigentlich, dass du nach "Mehrjähriger Verwendung von DOT 4 deine Manchetten wechseln musstest"?

Waren das noch die ersten?

Oder hast du die neu gemacht und nach ein paar Jahren haben die schon wieder aufgegeben?

Ich hab solche Probleme noch nie gehabt, und ich kippe immer und überall DOT 4 rein.

Irgendwann ist sowas halt einfach mal hin, das hat aber nicht zwingend mit der BF zu tun.

@mark86: Genau wie du habe ich es auch immer gemacht. "Immer und überall" DOT4 draufgeschüttet. 40 Jahre lang, nachdem die letzte Kanne 'ATE blau' verbraucht war.

Das mache ich jetzt nicht mehr. Weil ich die beschriebenen Probleme hatte.

Wo DOT3 draufsteht, mache ich auch DOT3 rein. Weil DOT 3 eben bestimmte Spezifikationen erfüllt und DOT4 eben andere. Sind chemisch eben nicht identisch.

Ich fahre meine Altfahrzeuge auch nicht mit vollsynthetischem Öl. Ein vergleichbares Thema.

am 2. Juni 2013 um 18:46

Frag mal hier nach, um die richtige Bremsflüssigkeit für den 4CV zu bekommen

http://francemobil.eu/werkstatt-service/renault/renault-4cv/

Zitat:

Original geschrieben von Diplomat28E

@mark86: Genau wie du habe ich es auch immer gemacht. "Immer und überall" DOT4 draufgeschüttet. 40 Jahre lang, nachdem die letzte Kanne 'ATE blau' verbraucht war.

Das mache ich jetzt nicht mehr. Weil ich die beschriebenen Probleme hatte.

Deine Antwort beinhaltet leider nicht die Jahreszahlen...

Zitat:

Original geschrieben von Mark-86

Zitat:

Original geschrieben von Diplomat28E

@mark86: Genau wie du habe ich es auch immer gemacht. "Immer und überall" DOT4 draufgeschüttet. 40 Jahre lang, nachdem die letzte Kanne 'ATE blau' verbraucht war.

Das mache ich jetzt nicht mehr. Weil ich die beschriebenen Probleme hatte.

Deine Antwort beinhaltet leider nicht die Jahreszahlen...

Vor 40 Jahren: 1973

bis 2012.

Das war doch jetzt nicht so schwer, oder?

'ATE Blau' (ohne "Racing"), also die alte blaue Bremsflüssigkeit gibt es meines Wissens seit Anfang der 80-er gar nicht mehr. Ich habe aber mindestens seit 1975 nur noch die gelbliche DOT4 verwendet.

Seit 2012 wieder DOT3. Die Gründe habe ich genannt. Das alte Gummimaterial sitzt schließlich auch noch in anderen Teilen des Bremssystems wie Regulierventilen und Druckbegrenzern, ebenfalls noch in den Gummiringen an der Dichtstelle der Bremssattelhälften. Das sind ja Teile, für die es häufig entweder gar keinen neuen Ersatz mehr gibt oder die bei einer Überholung ausgelassen wurden und werden.

Hier wird auch immer wieder von zugequollenen Bremsschläuchen berichtet, aber keine Verbindung zur verwendeten Bremsflüssigkeit hergestellt.

Ich verwende jetzt jedenfalls wieder DOT3 und hoffe, dass es die noch lange gibt.

Dann sprechen wir uns in 40 Jahren wieder...:D

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