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Wasserpumpe W 50

Themenstarteram 13. September 2014 um 19:51

Was kann denn bei einer Wasserpumpe eines W 50 kaputt gehen? Haben eine Wasserpumpe mit dem Typnamen MOD 1035-1 E 12 661-20

28.3.80

Sieht ähnlich wie Wasserpumpe ZT Fortschritt W50 aus - Die Pumpe fördert in meinem marinisierten IFA kein Wasser.

Muss ich jetzt eine neue WP kaufen - kann man reparieren? Woran merke ich, dass was kaputt ist - sieht jedenfalls von außen super aus!

Freue mich auf Antworten an einen IFA-Laien

Beste Antwort im Thema

Hallo Uwe,

in jeder Werkstatt der DDR, die W50 oder ZT's reparierte, also beispielsweise in allen Kraftverkehrsbetrieben, allen Kreisbetrieben für Landtechnik (KfL), in jeder Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG), in manchen Produktionsgenossenschaften des Handwerks (PGH) und allen Reichsbahnausbesserungswerken (RAW) wurden selbstverständlich auch deren Wasserpumpen repariert. Das mußte auch so sein, da der W50 mit mehr als 500.000 gebauten Einheiten eines der zentralen Transportmittel der DDR darstellte. Es gab keine Kreisstadt in der DDR, in der nicht gleich mehrere der o.g. Betriebe angesiedelt waren und jedes Kuhdorf hatte seine LPG mit angeschlossener Werkstatt.

Das Warten auf eine regenerierte Wasserpumpe konnte nur derjenige in Anspruch nehmen, der eine "Tauschpumpe" zu liegen hatte, da das Prinzip alt gegen neu galt. Die eigenständige Reparatur war jedoch die Regel, da man jedes Fahrzeug händeringend benötigte, statt tagelang auf ein regeneriertes Ersatzteil warten zu können. Für die Instandsetzung einer Pumpe waren 3,6 Normstunden anrechenbar, die auch den Aus- und Wiedereinbau enthielten, mit anderen Worten, wer morgens auf der Arbeitsgrube stand, fuhr mittags wieder runter und nach zwei Pumpen war für den Schlosser Feierabend. Das Arbeitspensum mag anspruchsvoll klingen, aber die Kraftfahrer halfen bei der Reparatur üblicherweise mit. Man tat als Fahrer ohnehin eine ganze Menge, um sich mit den Schlossern gutzustellen - schließlich sah man sich ja nach ein paar Wochen wieder ...

In der Dreherei bzw. im Lager standen ganze Kistenladungen von Buchsen parat, bei den kompletten Gleitringdichtungen sah es jedoch oft mau aus, so daß die alten Hasen immer einen Dichtsatz irgendwo "abgezweigt" hatten, um notfalls als "Selbstversorger" auszuhelfen. Es mag kurios klingen, aber nirgens findet man mehr Ersatzteile, als in Mangelwirtschaften, da sich jedermann gezwungen sieht, einen privaten Lagerbestand aufzubauen.

Da du dich selbst als Laie bezeichnest, ist die Reparatur der Wasserpumpe kein guter Ausgangspunkt für eine Schrauberkarriere. Ohne Drehbank, Meßuhr und Dichtungsatz bist du aufgeschmissen.

Daher ein paar hilfreiche Links:

- Reparatur

- Einkauf

- Ein- und Ausbau

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Hallo, glaube nicht das du die selber reparieren kannst. Die waren zu DDR-zeiten Austauschteile, das heißt bei Wechsel wurde die defekte zurück gegeben und in speziellen Betrieben instandgestzt und dann als Austauschteil wieder eingebaut.die Laufleistung war ähnlich gut wie bei einer nagelneuen.Zu den damaligen Zeiten gab es nicht immer Neuteile,also hat man Betriebe beauftragt (oder sowas ähnliches) diese defekten Teile zu reparieren (zu überholen),das macht man mit Turboladern und Motoren,Getrieben,Achsen und Gelenkwellen heute auch noch.

Kaputt gehen kann viel. Die Welle kann festgelaufen oder gebrochen sein, die Lagerungen können eingelaufen oder festgelaufen oder und auch undicht sein,das Schaufelrad kann gebrochen oder an-oder abgebrochen sein.Und auch das Gehäuse kann gerissen oder gebrochen sein. Also es gibt schon sehr viele verschiedene Schadensbilder an einer Wasserpumpe.

Ich hoffe das hilft dir weiter,übrigens sind die Motoren von ZT und W50 mit ein paar Ausnahmen baugleich.Also dürfte die Wasserpumpe eventuell passen.

Gruß Maik

Themenstarteram 10. Dezember 2014 um 9:40

Hallo Maik,

vielen Dank für die Mühe.

Ich habe nächste 'Woche einen Experten an Bord, der dann eine Vor-Ort-Diagnose liefern kann. Ich berichte dir drüber wie es ausgehen wird.

Liebe Grüße

Uwe

quote]

@schraubermaik schrieb am 10. Dezember 2014 um 01:18:45 Uhr:

Hallo, glaube nicht das du die selber reparieren kannst. Die waren zu DDR-zeiten Austauschteile, das heißt bei Wechsel wurde die defekte zurück gegeben und in speziellen Betrieben instandgestzt und dann als Austauschteil wieder eingebaut.die Laufleistung war ähnlich gut wie bei einer nagelneuen.Zu den damaligen Zeiten gab es nicht immer Neuteile,also hat man Betriebe beauftragt (oder sowas ähnliches) diese defekten Teile zu reparieren (zu überholen),das macht man mit Turboladern und Motoren,Getrieben,Achsen und Gelenkwellen heute auch noch.

Kaputt gehen kann viel. Die Welle kann festgelaufen oder gebrochen sein, die Lagerungen können eingelaufen oder festgelaufen oder und auch undicht sein,das Schaufelrad kann gebrochen oder an-oder abgebrochen sein.Und auch das Gehäuse kann gerissen oder gebrochen sein. Also es gibt schon sehr viele verschiedene Schadensbilder an einer Wasserpumpe.

Ich hoffe das hilft dir weiter,übrigens sind die Motoren von ZT und W50 mit ein paar Ausnahmen baugleich.Also dürfte die Wasserpumpe eventuell passen.

Gruß Maik

Hallo Uwe,

in jeder Werkstatt der DDR, die W50 oder ZT's reparierte, also beispielsweise in allen Kraftverkehrsbetrieben, allen Kreisbetrieben für Landtechnik (KfL), in jeder Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG), in manchen Produktionsgenossenschaften des Handwerks (PGH) und allen Reichsbahnausbesserungswerken (RAW) wurden selbstverständlich auch deren Wasserpumpen repariert. Das mußte auch so sein, da der W50 mit mehr als 500.000 gebauten Einheiten eines der zentralen Transportmittel der DDR darstellte. Es gab keine Kreisstadt in der DDR, in der nicht gleich mehrere der o.g. Betriebe angesiedelt waren und jedes Kuhdorf hatte seine LPG mit angeschlossener Werkstatt.

Das Warten auf eine regenerierte Wasserpumpe konnte nur derjenige in Anspruch nehmen, der eine "Tauschpumpe" zu liegen hatte, da das Prinzip alt gegen neu galt. Die eigenständige Reparatur war jedoch die Regel, da man jedes Fahrzeug händeringend benötigte, statt tagelang auf ein regeneriertes Ersatzteil warten zu können. Für die Instandsetzung einer Pumpe waren 3,6 Normstunden anrechenbar, die auch den Aus- und Wiedereinbau enthielten, mit anderen Worten, wer morgens auf der Arbeitsgrube stand, fuhr mittags wieder runter und nach zwei Pumpen war für den Schlosser Feierabend. Das Arbeitspensum mag anspruchsvoll klingen, aber die Kraftfahrer halfen bei der Reparatur üblicherweise mit. Man tat als Fahrer ohnehin eine ganze Menge, um sich mit den Schlossern gutzustellen - schließlich sah man sich ja nach ein paar Wochen wieder ...

In der Dreherei bzw. im Lager standen ganze Kistenladungen von Buchsen parat, bei den kompletten Gleitringdichtungen sah es jedoch oft mau aus, so daß die alten Hasen immer einen Dichtsatz irgendwo "abgezweigt" hatten, um notfalls als "Selbstversorger" auszuhelfen. Es mag kurios klingen, aber nirgens findet man mehr Ersatzteile, als in Mangelwirtschaften, da sich jedermann gezwungen sieht, einen privaten Lagerbestand aufzubauen.

Da du dich selbst als Laie bezeichnest, ist die Reparatur der Wasserpumpe kein guter Ausgangspunkt für eine Schrauberkarriere. Ohne Drehbank, Meßuhr und Dichtungsatz bist du aufgeschmissen.

Daher ein paar hilfreiche Links:

- Reparatur

- Einkauf

- Ein- und Ausbau

Du hast die KIW´s vergessen... Grüße aus einem Nachfolgebetrieb eines solchen KIW´s, das früher W50 GR´s gemacht hat. Die Geschichten der Alten höre ich jeden Tag in der Mittagspause. ;)

"Du hast die KIW´s vergessen... "

Ups, ich erinnere mich zwar an KIB's (Kraftfahrzeug-Instandsetzungsbetriebe), die in allen damaligen Bezirksstädten, aber auch vielen anderen größeren Städten angesiedelt waren und habe im Rahmen meiner Tätigkeit u.a. die KIB's Cottbus, Berlin-Treptow, Potsdam, Erfurt und Halle kennengelernt. Aber KIW's? Da muß ich passen.

Wohlmöglich meintest du KIB's? Damit hättest du natürlich in's Schwarze getroffen, denn auch die gehören in die obige Aufzählung. Bei den KIB's handelte es sich um Betriebe mit relativ hoher Beschäftigungszahl (oft > 100), die sich auf das Aufarbeiten von Motoren, Baugruppen und Aggregaten spezialisiert hatten. Dort wurden beispielsweise Getriebe regeneriert, Einspritzpumpen, Kardanwellen, Tachos, selbstverständlich auch Wasserpumpen, auch Lenkgetriebe, Sirokko-Heizungen (Neubrandenburg), ganze Antriebsstränge (ich glaube in Neustrelitz war eines für Ikarus, bin jedoch nicht ganz sicher). Auch die NVA (Nationale Volksarmee) unterhielt eigene Instandsetzungsbetriebe von nennenswerter Größenordnung, nicht zu vergessen, daß eine schier unglaubliche Vielzahl der motorisierten Einheiten natürlich auch über recht gut ausgerüstete Werkstätten, die sogenannten Wartungspunkte verfügte. Wer auch nur einmal einen kurzen Blick in die Abteilungen der Technischen Diagnostik (TD) werfen durfte, der hat das wohl nicht so schnell vergessen, denn von einer so umfangreichen Ausstattung an durchaus teuren Meß- und Prüfzeugen konnte man im Zivilleben nicht mal träumen, da man garnicht wußte, daß soetwas überhaupt existiert.

So, nun hast du schon wieder alte Geschichten aufgetischt bekommen; herzliche Grüße zurück.

Hier ein Link:

https://www.youtube.com/watch?v=TFxlSZBfz4o

VEB KIW Vorwärts Schwerin

Ein weiteres war VEB KIW Halle /Wittenberg

In Gera gab es auch eins.

Grüße

Danke für den Hinweis. Scheinbar war es egal, wie man es nannte. Hier sagt einer, er hätte im KIB Vorwärts Schwerin gerlernt und dort wird die Diskussion mit einer Jugendbrigade im KIB Vorwärts Schwerin angekündigt. Auch dieses Abkürzungsverzeichnis kennt zwar KIB's, aber keine KIW's. Doch statt kleinlich darauf zu verweisen, daß Google mehr als 7.500 Fundstellen zum "KIB Vorwärts Schwerin" verzeichnet, hebe ich lieber hervor, daß auch mehr als 900 Fundstellen zum "KIW Vorwärts Schwerin" angezeigt werden. Vermutlich verbirgt sich unter beiden Abkürzungen die gleiche Firma. Möglicherweise gab es ja auch einen Unterschied zur offiziellen Bezeichnung und dem allgemeinen Sprachgebrauch?

Einerlei, nochmals danke an den Hinweisgeber.

Laut Branchen-Fernsprechbuch Bez. Neubrandenburg/Rostock/Schwerin, Ausgabe 1986, hieß es

VEB Kraftfahrzeug-Instandsetzungswerk "Vorwärts" Schwerin. Die Telegrammadresse war aber:

Kibevorwärts

Vielleicht hat man es mal umbenannt.

Grüße

B wie Betrieb und W wie Werk würde ich jetzt mal sagen... Dürfte also so ziemlich das Gleiche beschreiben.

Ihr habt übrigens genau das getroffen, welches ich gemeint habe. ;) Dort waren über 800 Mann beschäftigt, welche eben komplette W50 zerlegt und vollständig wiederaufgearbeitet haben. Die Halle steht immer noch(Google Maps - Mittelweg 7, 19053 Schwerin), verfällt aber seit 1995 zusehends. Da nützt der Punkt, das Sie aufgrund Ihrer einzigartigen Konstruktion unter Denkmalschutz steht auch nichts. Einmal im Jahr gibt es dort ein mehrtägiges DDR-Oldtimer-Treffen, welches immer überregional gut besucht ist und einige markenoffene Treffen wurden dort auch schon durchgeführt.

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