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Was ist in der Probefahrt noch "erlaubt"?

Themenstarteram 14. Juli 2014 um 18:43

Hi,

mir ist kein besserer Titel eingefallen :rolleyes:aber mal eine Frage wenn man sein Fahrzeug verkaufen will: Ist ja verständlich das der Interessent auch eine Probefahrt unternehmen will.

Was mir jedoch aufgefallen ist nachdem der Interessent gegangen war das der Drehzahlmesser bis Anschlag gedreht wurde. Der ist digital und speichert die höchste Drehzahl. Ich hatte diese mal auf 0 gesetzt, konnte mich aber nicht erinnern das ich jemals so hoch gedreht hätte.

Man kann ja einem Interessent schlecht sagen das er nicht drehen darf oder doch? :confused: Was wäre wenn das Fahrzeug schaden dabei nimmt? Ist das ein unvermeidbares Risiko beim Verkauf oder was macht man hier im Ernstfall?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von moppedsammler

 

Ich weise einen Interessenten für eines meiner Schmuckstücke beim ersten Kontak darauf hin, dass es sich bei dem von mir kalkulierten Preis um einen Festpreis handelt und jeder versuch den Preis zu drücken, Konsequenzen hat. Die Preise, die ich bei der Abgabe eines Bikes aufrufe, orientieren sich weniger am Markt, als an meinem eigenen materiellen Aufwand. Ein vergleichbares Motorrad wird sich auf dem Markt zu meinem Preis kaum finden lassen.

Statements wie diese kommen bei mir maximal unsympathisch rüber und würden mich vermutlich davon abhalten, bei dir ein Motorrad zu kaufen. Und ein Verkäufer, der schnell beleidigt ist - und diesen Eindruck hast du mit deinem Posting erweckt - der verkauft auch nicht so viel. Für mich gehört bei einem Privatverkauf auch ein bisschen Feilschen dazu, und ein Verkäufer sollte vielleicht lieber seinen Preis um 200 Euro höher ansetzen als von vorn herein einen auf verstockt zu machen.

Na ja, du wirst damit leben können. ich auch.

Übrigens: Man kann auch Glück haben. Als ich meine TDM verkauft habe, wollte ich 1.000 haben und habe deshalb 1.200 verlangt. Der Käufer hat nicht lang verhandelt und mir 1200 gegeben. Da habe ich nicht nein gesagt.

Noch viel mehr gefreut habe ich mich allerdings, als er mir vier Wochen später eine Mail schrieb, er sei jetzt mit der Maschine aus Spanien zurück, und ich habe ihm ein tolles Mopped verkauft. Na, so sind doch alle zufrieden;-)

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Themenstarteram 20. Juli 2014 um 9:45

Zitat:

Original geschrieben von Kleinkubikgemesch

 

Insofern war die Anwesenheit unserer Dobermannhündin ganz hilfreich...

:D:D

Ich bekomme desöfteren Anfragen ob Ratenzahlung möglich ist. Käufer hat nur so und so viel Bargeld. Wenn da mal nichts im Busch ist.

Aber danke, interessant zu lesen wie jeder denkt.

Zitat:

Original geschrieben von kandidatnr2

Meist sind die Käufer so geil auf das Teil, dass die Kohle auch ohne Probefahrt rüber kommt. ... Sonst wäre ich ja ein Moppedsammler ... :)

Der erste Teil des Satzes ist für mich verständlich, der zweite überhaupt nicht.

Ich bin aber auch nicht ein sondern der moppedsammler. Trotzdem lese ich da meinen nickname und deshalb sehe ich mich gezwungen, da etwas richtig zu stellen.

Da ich immer wieder Motorräder ankaufe, die andere nicht mehr wollen, denen die Reparatur zu aufwändig oder zu teuer ist, oder das Motorrad "10 Jahre in eine Rosenhecke eingewachsen" war, und diese instand setze, muss ich auch immer wieder eines abgeben, sonst hätte ich mittlerweile rund 120 Motorräder.

Jedes einzelne Motorrad hat eine Historie. Ich kann alles genauestens belegen, meist mit zig Fotos der Wiedererstehung, in ein paar Fällen habe ich das auch im Bikertreff getan, bis es mir zu blöd wurde, jeden Kommentar zu ertragen.

Grundsätzlich darf ein Interessent, der sich für ein Motorrad von mir bewirbt, das auch Probe fahren. In aller Regel kenne ich die Leute, weil es welche aus meinem Freundes- Kollegen- oder Bekanntenkreis sind.

In den Ausnahmefällen, in denen ich einen Interessenten nicht kenne, habe ich seinen Führerschein und Personalausweis gesehen, die Probefahrt wird von mir auf einem zweiten Motorrad begleitet, nachdem der neue Fahrer in das Fahrzeug eingewiesen wurde.

In fast allen Fällen jedoch kommt die "Kohle auch ohne Probefahrt rüber" nicht weil ich sonst der moppedsammler wäre, sondern weil ich der moppedsammler bin, Motoräder aus meiner Hand einen entsprechenden Ruf haben und der Käufer mir vetraut. Bislang übrigens stets zu Recht.

Die Probefahrt erfolgt im Rahmen der StVO, es gibt keine Sperenzchen, und wer glaubt, den Drehzahlbereich nach oben ausloten zu müssen, ist in den meisten Fällen auch kein Aspirant für ein mopped von mir.

am 20. Juli 2014 um 10:44

Das kleine Wortspiel mit Deinem Nicknamen lag so nah, dass ich nicht widerstehen konnte.

Es bezog sich auf MICH, was ich wäre, wenn ich alle Motorräder behalten hätte.

Der Zusammenhang mit der Probefahrt war eben etwas missverständlich.

Selbstredend darf jeder, der von mir ein Motorrad kauft, das auch Probe fahren. Die eigentliche Probefahrt, ob eben das Motorrad keine Schwächen oder zunächst unentdeckte Macken hat, mache ich gerne selbst. Sobald ich eine Maschine "fertig" habe, will ich sie zuerst selbst auf Herz und Nieren testen, nichts wäre mir unangenehmer, als spätere Reklamationen, die ich selbstverständlich auch sofort abarbeiten würde (Instandsetzung oder Rücknahme)

Bislang noch nicht vorgekommen, Ausnahme ein hängendes Schwimmernadelventil. Das war zwar ein Jahr und eine Winterpause nach dem Verkauf einer ER5, dennoch habe ich das kostenlos repariert.

Bin ich von einem Motorad nicht selbst 100 % überzeugt, gebe ich es nicht ab. Ein Beispiel kennst Du. Ich habe, was die Qualität von Motorrädern aus meiner Hand betrifft, einen Ruf zu verlieren. Das lasse ich nicht zu.

Aber die Sammlung wird kleiner. Die Ducati habe ich auch hergegeben und damit einen 63 - jährigen aus der Ortenau glücklich gemacht. Ich muss eben auch ein wenig rechnen, ich habe im ersten Halbjahr 2014 alleine drei Mercedes - PKW gekauft, zwei SLK und einen C 220 CDI, da ich keinen Geldscheißer habe, mussten 2 Motoräder und der Z 3 dran glauben. Der alte CDI war zum Glück noch voll versichert.

Ich hab nur noch sechs. Meine große BMW, eine 1100er Kawasaki, drei Hondas und die Yamaha.

Zwei der Hondas werden noch dran glauben. Die CBR 1000 F gebe ich ab (zu klein) und die CBR 125 R wollte ich ohnehin nicht behalten.

am 20. Juli 2014 um 12:05

Wenn so ein 1,75 Türstopper zu mir kommt, weil ich eine TDM zu verkaufen habe und diese mit den Worten besteigt "oh, die ist aber hoch", weiß ich, dass der mich als Privatverkäufer benutzt, um seinen Horizont zu erweitern. Dazu fühle ich mich als Privatmann aber nicht berufen. Wenn jemand von privat kauft, gehe ich davon aus, dass sich der Käufer über das Modell informiert hat und ggf. eine Sitz Probe beim Händler hatte. Bei einem Privatkauf geht es ja in diesem Moment um dieses Einzelstück - und nicht um eine allgemeine Beratung.

Der bekommt jedenfalls keine Probefahrt.

Zitat:

Original geschrieben von Vulkanistor

Zitat:

Original geschrieben von kandidatnr2

Genauso bescheuert sind die Leute, die 1.500 Euro ausgeben wollen und dann jeden Kratzer begutachten, einen neuen Reifensatz und neues Kettenkit haben wollen und dann noch über den Preis verhandeln - und zum Schluss sich aufregen, dass der Tank auf Reserve ist.

Hey K2,

das gehört zur Show. Gerade bei solch alten Karren (sorry für den Ausdruck) gehört teilweise dieses Feilschen wie auf einem Pferdemarkt dazu.

...und beendet bei mir jedes Verkaufsgespräch sofort. :mad:

Und das sind fast ausschließlich "alte Karren", die ich für ein paar hundert Euro aufgekauft und mit meist hohem Arbeitsaufwand mit Hilfe guter Freunde und unter Einsatz des in vielen Jahren erworbenen Wissens und Könnens sowie einer umfangreichen Werhstattausrüstung wieder zum Leben erweckt habe.

Ich weise einen Interessenten für eines meiner Schmuckstücke beim ersten Kontak darauf hin, dass es sich bei dem von mir kalkulierten Preis um einen Festpreis handelt und jeder versuch den Preis zu drücken, Konsequenzen hat. Die Preise, die ich bei der Abgabe eines Bikes aufrufe, orientieren sich weniger am Markt, als an meinem eigenen materiellen Aufwand. Ein vergleichbares Motorrad wird sich auf dem Markt zu meinem Preis kaum finden lassen.

Insofern ist es für mich eine Beleidigung, wenn jemand an einem solchen Dumpingpreis noch rummachen will. Diese Leute schmeiße ich gnadenlos raus.

Selbst der Versuch ist strafbar, will heißen, der hat verspielt, auch wenn er danach bereit wäre, den von mir geforderten Preis zu bezahlen. Das ist bislang dreimal passiert. Einmal als Beispiel bei einer Honda XL 600 R:

Die Story mit der XL war cool. Angeboten für 1200 Euronen in Topzustand, war sie eigentlich sofort weg. Da kam ein junger Mensch aus Balingen und war begeistert. Probefahrt, gekauft, Handschlag, Abholung und cash in drei Tagen.

Erschien dann mit seinem Papi. Schmieriger Typ, fett wie ein Aal, Schießer-Feinripp Unterhemd und Ford Sierra Kombi.

Von Motorrädern null Plan, aber vermutlich zum Sohnemann gesagt: "Ich zeig Dir mal, wie man so einen Verkäufer zurechtstutzt" Mit wichtigem Gehabe das Motorad umkreist, weder nach ESD, Kette, Lager etc. geschaut, nur gemeckert, wie das K2 beschrieb.

Ich hab dem Bub gesagt, er soll mal selbst den 600er Eintopf ankicken. Ich habe sie immer auf den zweiten Tritt am Laufen gehabt. Das hat er nicht geschafft , soll ja vorkommen :D. Manche können das. Andere nicht.

Und schon ging das Gezeter vom Alten weiter: "Ein Motorrad, das nicht läuft, ist nie 1200 wert" usw...

Ich habe mir das noch 2 Minuten angehört, dann die XL wortlos in die Garage geschoben und das Tor zugemacht.

Das blöde Gesicht von dem Alten war 1200 Euro wert. Dann hat er 12 Scheine ausgepackt und wollte sie mir vorzählen. Ich habe ihm dann gesagt, wo er sich das Geld hinstecken kann. Aus die Maus. So ein Depp bekommt kein Motorrad von mir. Der Kleine hat fast geflennt, das war mir scheißegal.

Ich habe die XL dann bei mobile für 1500 reingesetzt. Und binnen 2 Srunden nach Schweinfurt verkauft. Das ist 6 oder 7 Jahre her. Mit dem Käufer habe ich noch immer freundschaftlichen Kontakt.

Xl1

Zitat:

Original geschrieben von moppedsammler

 

Ich weise einen Interessenten für eines meiner Schmuckstücke beim ersten Kontak darauf hin, dass es sich bei dem von mir kalkulierten Preis um einen Festpreis handelt und jeder versuch den Preis zu drücken, Konsequenzen hat. Die Preise, die ich bei der Abgabe eines Bikes aufrufe, orientieren sich weniger am Markt, als an meinem eigenen materiellen Aufwand. Ein vergleichbares Motorrad wird sich auf dem Markt zu meinem Preis kaum finden lassen.

Statements wie diese kommen bei mir maximal unsympathisch rüber und würden mich vermutlich davon abhalten, bei dir ein Motorrad zu kaufen. Und ein Verkäufer, der schnell beleidigt ist - und diesen Eindruck hast du mit deinem Posting erweckt - der verkauft auch nicht so viel. Für mich gehört bei einem Privatverkauf auch ein bisschen Feilschen dazu, und ein Verkäufer sollte vielleicht lieber seinen Preis um 200 Euro höher ansetzen als von vorn herein einen auf verstockt zu machen.

Na ja, du wirst damit leben können. ich auch.

Übrigens: Man kann auch Glück haben. Als ich meine TDM verkauft habe, wollte ich 1.000 haben und habe deshalb 1.200 verlangt. Der Käufer hat nicht lang verhandelt und mir 1200 gegeben. Da habe ich nicht nein gesagt.

Noch viel mehr gefreut habe ich mich allerdings, als er mir vier Wochen später eine Mail schrieb, er sei jetzt mit der Maschine aus Spanien zurück, und ich habe ihm ein tolles Mopped verkauft. Na, so sind doch alle zufrieden;-)

Ich will eigentlich gar nichts verkaufen, würde am liebsten alle behalten, und es ist mir lieber, wenn ich mir den Käufer aussuchen kann, dem ich mein Motorrad gebe.

Insofern hast Du da was falsch verstanden, ich bin kein "Verkäufer"

Dieses Zocken mache ich mir nicht zueigen, wenn ich für ein Motorrad 1000 Euro will, verlange ich 1000. Und nicht 1200, ich bin ja kein Händler.

am 20. Juli 2014 um 15:30

Zitat:

Original geschrieben von moppedsammler

wenn ich für ein Motorrad 1000 Euro will, verlange ich 1000. Und nicht 1200, ich bin ja kein Händler;

Lobenswerte Einstellung ;)

gerade beim Mopedkauf ist für mich viel "Bauchentscheidung" dabei, ist mir ein Möpie den aufgerufenen Preis nicht wert schau ich es mir eigentlich erst gar nicht an,

ich Hasse diese Feilscherei um Jeden Preis.

grüßchen aus München Frank

Manche finden die Feilscherei sportlich, das ist okay, wenn ich in der Türkei bin, wird das sogar von mir erwartet. Da kostet aber auch ein und derselbe "echte" Paul & Shark - Pulli zwischen 50 und 150 TL.

In unserem westlichen Kulturkreis kann man sich beim Verkauf eines Motorrades entscheiden, ob man "VHB" wählt, also Verhandlungsbereitschaft signalisiert oder eben Festpreis und da erwarte ich vom Interessenten, der des Lesens mächtig ist, dass er das auch kapiert.

Bei den Motorrädern orientiere ich mich an den eigenen Erstellungskosten bzw. am untersten Level des Marktes und mache auch textlich klar, dass es keine Verhandlungen gibt. Wer das nicht akzeptiert, soll bitte woanders kaufen, sobald ich den Satz mit "letzter preis" vernehme, ist jedes Telefonat sofort beendet. Freunde dürfen schon mal selbst bestimmen, was sie für das Motorrad geben wollen, das sie gerne von mir hätten.

Wenn ich selbst ein Motorrad kaufen will und da steht "Festpreis", bezahle ich den ohne Debatte, wenn es mir das Mopped wert ist. Steht da VHB, schau ichs mir an, bilde mir eine Meinung und frage den Verkäufer, was ich ihm geben muss, um das gute Stück mitnehmen zu können. deckt sich das mit meinen Vorstellungen, übergebe ich Bares, deckt es sich nicht, verabschiede ich mich.

Ein Beispiel ist diese KLR 650

In die Kalkulation fließen ein: Ankauf, Fahrt und Transportkosten, Ersatzteile, Verbrauchsmaterial usw.

In diesem Beispiel:

Ankauf: 350 Euro

Transport: 50 Euro

Rumpfmotor: 250 Euro

Abholung des Motors: 40 Euro

Ersatzteile (Kettensatz, Bremssattel, Bremsklötze, Sitzbankbezug, Motordichtsatz Filter etc), ca. 300 Euro

doohickey von eaglemike (USA) importiert: 70 Euro

HU/AU 65 Euro

Verbrauchsmaterial (Kleber, Lacke, Pflegemittel , Motoröl, Gabelöl, Motoröl, Kühlmittel etc) 50 Euro

Die KLR hat mich also knapp 1200 Euro gekostet.

Ich habe sie zugelassen (50 Euro) und ein wenig gefahren. Dann habe ich sie abgegeben, weil ich eine NX 650 reinbekam, die ich lieber mochte.

Ich habe diese pdf (oben) in unserem Intranet verlinkt und durchblicken lassen, dass ich die KLR abgeben würde. Es dauerte keine zwei Stunden bis zum ersten Anruf.

Der Kollege war noch nie eine große Einzylinder-Enduro gefahren und ich habe ihn zur Probefahrt eingeladen. Er war eine halbe Stunde unterwegs und kam mit einem breiten Grinsen zurück. "Die will ich haben" In dem Fall hat ihn die Probefahrt für die große Enduro begeistert, das war ja Thema dieses Freds.

Hinz und Kunz lasse ich auch nicht mit einem meiner Motorräder fahren, da bin ich ganz beim K2.

Wir haben uns die etwa 150 Fotos der detaillierten Restauration angeschaut, das ist alles transparent, genauestens beschrieben, da kauft keiner die Katze im Sack. Zudem gibts bei mir den weiteren support dazu, wie z.B. Wartungsarbeiten nur zu den Materialkosten.

Jetzt darf man gerne suchen, wo man im I-net eine komplett neu aufgebaute KLR 650 A für 1250 Euro findet, wo noch jeder Arbeitsschritt genauestens dokumentiert ist. So etwas gibt es schlicht überhaupt nicht.

Vielleicht versteht man dann besser, weshalb ich Leute vor die Tür setze, die an meinem Preis noch rummachen wollen. Der Kollege bekam ein top restauriertes Einzelstück zu einem sensationellen Preis, dazu eine ehrliche und genaueste Beschreibung. Der fand das durchaus sympathisch und hat von sich aus noch was draufgepackt, wohl wissend, dass diese KLR wesentlich mehr wert ist, als ich verlangt habe. Das finde ich wiederum viel sympathischer, als zu zocken.

Wir sind seit eineinhalb Jahren gute Freunde.

Ich hätte die KLR auch locker für 1600 Euro verkaufen können. Nach der hier propagierten Methode für 1800 anbieten und dann 200 nachlassen, damit der Käufer dieses Erfolgserlebnis hat, obwohl er eigentlich verarscht wurde. Das überlasse ich professionellen Händlern oder eben privaten Zockern. Mein Ding sind Transparenz und Ehrlichkeit.

Und die Probefahrt gehört in so einem Fall dazu, der Interessent soll ja herausfinden, ob genau dieses Motorrad auch das Richtige für ihn ist.

am 20. Juli 2014 um 18:56

Zitat:

Original geschrieben von moppedsammler

 

Jetzt darf man gerne suchen, wo man im I-net eine komplett neu aufgebaute KLR 650 A für 1250 Euro findet, wo noch jeder Arbeitsschritt genauestens dokumentiert ist. So etwas gibt es schlicht überhaupt nicht.

Vielleicht versteht man dann besser, weshalb ich Leute vor die Tür setze, die an meinem Preis noch rummachen wollen.

Ich glaub hier ist genau der springende Punkt. Wenn man etwas unter dem, bzw. zum marktüblichen Preis anbietet ist es voll in Ordnung bei der Preisverhandlung hart zu bleiben.

Allerdings darf man nicht immer davon ausgehen das sich alle Interessenten vorab über Preise informiert haben. Die Meisten sehen das eher als eine Art Benchmark mit Spiel nach unten an.

Eventuell wollen die dich also gar nicht beleidigen, sondern haben schlichtweg keine Ahnung.

Bei sturer Arroganz würde ich dann aber auch irgendwann dicht machen.

Ich glaube, eigentlich ist das mit den Preisverhandlungen relativ simpel: wenn einer schon am Telefon, bevor er das fragliche Teil überhaupt gesehen hat, den Preis drücken will, dann hält er sich für schlau und den Verkäufer für doof. Daraus ergeben sich bisweilen skurrile Telefonate, die man mitschneiden und auf CD herausgeben könnte. Ich habe mal einen BMW E30 325i Cabrio mit Automatik auf den typischen Börsen angeboten: VB 2.500 Euro. Zehn Sekunden nachdem die Anzeige online war, rief der Erste an. Des Deutschen nicht mächtig, radebrechte er, er könne nur 1400 Euro bieten, und der BMW habe ja Automatik, "das ist nicht so gut, oder?" Ich habe ihm dann geantwortet: "Sie wollen doch mein Auto gar nicht. Sie wollen eins für 1400 Euro mit Handschaltung. Meins kostet aber 2500 Euro und hat Automatik. Warum rufen Sie denn überhaupt an?" Darauf wusste er dann such keine Antwort. Ich glaube, er war ein bisschen beleidigt.

Wenn ich mich für ein Kfz interessiere, rede ich am Telefon gar nicht über den Preis, sondern nur über das Kfz und ob es noch da ist. Wenn es mich interessiert, gucke ich es an und mache eine Probefahrt. Damit signalisiere ich ernstes Kaufinteresse -anrufen und doof rumlabern kann jeder. Und nach meiner Erfahrung erhöht dieses Interesse bei Verkäufern die Bereitschaft, mir im Preis noch etwas entgegen zu kommen. Schließlich habe ich mich ja schon committed, bin zu ihm gefahren und habe Mühe auf mich genommen. Jetzt ist er am Zug.

Wie gesagt, weise ich schon im Inserat ausdrücklich darauf hin, dass es mit mir keine Verhandlungen gibt und die von mir aufgerufenen Preise niedrig aber unrüttelbar sind. Man sollte so schlau sein und mir das auch glauben. Insofern muss ich bei Preisverhandlungen nicht hart bleiben, es gibt sie gar nicht. Ich habe das aber bei dem was ich verlange, auch nicht nötig.

Wer dennoch einen evtl. langen Anfahrtsweg unternimmt und es dann probiert, hat richtig die Arschkarte.

Als ich den 98er Z3 meiner Frau verkaufen wollte, weil schon der "neue" gebrauchte MB SLK im Hof stand und der zetti wirklich weg musste, sind zwei Burschen gekommen, der eine hat mir schon am Telefon gesagt, dass er der ultimative Z3-Experte ist. 4000 Euro Festpreis waren für den gepflegten und technisch astreinen, rostfreien Roadster aufgerufen.

Dann haben sie eine Probefahrt gemacht (neuerer Golf und beide Ausweise bei mir) und mir dann nach der Rückkehr Horrorstorys aufgetischt, das war sagenhaft. Ich hab mich erstmal komplett doof gestellt, keine Ahnung von nichts vorgetäuscht, das haben die dankbar aufgenommen, hatten sich abgesprochen und eine show geboten, das war vom Allerfeinsten. Das Lager der Lima sei defekt, die Stoßdämpfer hinten im Arsch, der Auspuff nebst Kat hinüber, die Nockenwellen müsste man auf jeden Fall tauschen, da sei gar nichts mehr zu machen usw. usf.

Die haben sich immer mehr reingesteigert und Märchen zum Besten gegeben, das hatte einen hohen Unterhaltungswert.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich schon, dass die das Auto auf keinen Fall bekommen, nicht mal wenn sie freiwillig noch einen Hunderter drauf gelegt hätten.

Am Ende waren sie der festen Überzeugung, dass ich bestens beraten wäre, ihnen den Wagen für 2500 Euro zu überlassen, das war schon mehr als ich gedacht hatte.

Gut gemacht, Buben, aber beim Falschen. Schalldämpfer nebst Kat habe ich nämlich 2012 erneuert, die hinteren Stoßdämpfer und Federn nebst Bremsen 2013. Den Nockenwellen fehlt nichts und auch die Kolbenrückholfdern hatte ich jüngst ersetzt, das Getriebe mit blauem Getriebsand getunt und der Lima einen Hochleistungschip verpasst.

Von verpasst kam ich dann zu "verpisst" und zwar "Euch" und zwar flott.

Am nächsten Tag kam ein junger Bengel, der gerade seinen E 36 geschrottet hatte, legte fast wortlos 4000 Flocken auf den Tisch und fuhr strahlend im offenen Roadster von dannen.

Ob er keine Probefahrt machen will ? habe ich gefragt

"Nein", war die Antwort. "Die mache ich jetzt nach Hause. "

am 20. Juli 2014 um 20:29

also sowas wie verpisst euch finde ich schon sehr hart. Gebrauchtkauf ist eben Sport, also verhandlungen muss man sportlich sehen, das falschen gehört einfach dazu.

Und seitdem die PS-Profis (fernsehsendung) manchen als vorlage dient, blabla was kost der rost, probefahrt angesagt.... werden manche einfach dreißt. bei 4000€ mit 2500€ einzusteigen ist einfach zu krass. Ich hätte an deiner stelle schon anfangs abgebrochen und gesagt jungs ihr braucht garnicht anfangen rumzureden, ich weiß was ich verkaufe und der preis ist FEST! einfache ansage und gut ist.

Wenn jemand einfach dreißt ist und am liebsten den wagen geschenkt haben will kann man trotzdem einfach sagen, nein tut mir leid wir werden nicht ins geschäft kommen, auf wiedersehen.

am 21. Juli 2014 um 3:52

Zitat:

Original geschrieben von Spyda89

also sowas wie verpisst euch finde ich schon sehr hart. Gebrauchtkauf ist eben Sport, also verhandlungen muss man sportlich sehen, das falschen gehört einfach dazu.

Wenn Interessent zu mehreren ankommt und mir dann einen von Kaputt erzählt gibt es genauso sportlich die gelb - rote Karte.

:D

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