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Tauglichkeitscheck: Reichweite werktags

Opel Ampera D1JOI
Themenstarteram 20. März 2012 um 1:00

Hallo,

der Ampera als Range-Extender wird intensiv diskutiert. Wie jedes Fahrzeug unterliegt auch der Ampera einigen Kompromissen, was hier oft zur Frage führt ob diese noch auf reale Anwendungsfälle zutreffen und für wieviele Anwender. Eine der Kerneigenschaften ist natürlich die elektrische Reichweite und wie viele Käufer so rein elektrisch unterwegs sein könnten. Mit einer Werksangabe von 40-80 Kilometern kann man den Nahbereich in Deutschland geografisch gut abdecken, aber wie steht´s da bei der MT-Community?

Welche Strecke bewältigt ihr täglich unter der Woche mit einem PKW?

Es geht hier größtenteils um den Durchschnitt und somit den Hauptanteil, nicht um Spitzen- oder Extrembeispiele eurer täglichen Fortbewegung, denn für diese ist die Range-Extender Erweiterung ja per Definition vorgesehen.

Als Hilfestellung diese Beispiele:

- tägliche Fahrten von und zur Arbeit

- Fahrten für Einkäufe und Besorgungen (gemittelt, wenn nötig)

- tägliche Fahrten um Familienmitglieder abzuholen

MfG BlackTM

Beste Antwort im Thema
am 31. März 2012 um 6:36

Zitat:

Original geschrieben von tomikles

Das klingt immer viel besser, als es wirklich ist.

oder es wird schlechter geredet, als es wirklich ist ;-)

 

Zitat:

 

Stell' dir mal das folgende, realistische Szenario vor:

Das Szenario habe ich jeden Tag ;-)

 

Zitat:

Morgens, wenn man losfährt ist es dunkel und kalt, also ist das Fahrlicht an und die Heizung (inklusive dem Lüfter) läuft. Zusätzlich höt man natürlich Musik von der CD. Nachmittags, auf dem Rückweg ist der Wagen gerade jetzt schon deutlich aufgeheizt, man braucht durchgehend die Lüftung, wenn man nicht sogar die Klimaanlage dazu schaltet. Natürlich ist wieder das Radio an, man möchte je auch die Nachrichten hören.

 

Dann beziehen sich alle Angaben immer auf die volle Kapazität der Batterien. Realistisch wird man die nicht schon dann austauschen, wenn sie nur noch 80-90% der originalen Kapazität hatten, aber bei einem Laptop wird auch ein Accu mit nur noch 60% Restkapazität noch als "Zustand hervorragend" von der Software eingestuft. Dabei habe ich noch nicht einmal angefangen, darüber zu spekulieren, wie diese Rechnung im Winter aussieht, wenn der Wagen den Tag über bei Minustemperaturen auf dem ungeheizten Firmenparkplatz steht....

 

Also:

Werksangabe: 40-80 km

abzüglich nicht optimaler Acculeistung: 30-60 km

abzüglich Verbrauch Radio: 28 - 56 km (Annahme)

abzüglich Verbrauch morgens Fahrlicht: 20 - 40 km (Annahme)

abzüglich Verbrauch Mittags Klima: 10 - 20 km (Annahme)

 

Ich lasse mich gerne mit besseren Zahlen korrigieren, aber ohne umfangreiche Entwicklungen in der Batterietechnik ist ein rein elektrisches Fahrzeug nur dan alltagstauglich, wenn man die Arbeit so nah hat, daß man eigentlich auch mit dem fahrrad hin fahren könnte.

So, nun mal Butter bei die Fische.

 

Ich fahre den Ampera nun schon seit fast 29.12.2011 und 4000 km und kann daher auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen, was die Reichweite mit einer Batterieladung angeht. Der Ampera wird übrigens vorwiegend mit (eigenem) Solarstrom vom Dach geladen, sonst mit zugekauftem echtem (konzernunabhängigen) Ökostrom.

 

Die Außentemperaturen bei meinem Einsatz lagen bisher zwischen -15°C und 20°C.

 

Meine Pendelstrecke ist 25 km bis zur Arbeitsstelle, deswegen fahre ich also 2 x 25 km = 50 km. Das Streckenprofil ist leicht hügelig. Es besteht aus 60% Landstraßen (70-80 km/h), 20% Ortschaft (30-50 km/h) und 20% zweispuriger Schnellstraße (110 km/h). Also gut gemischt, das Ganze. Die Fahrzeit beträgt insgesamt eine Stunde.

 

Im Winter bei Minusgraden läuft die Heizung, das ist richtig. Der Ampera kam bei mir bei -4°C und laufender Heizung knapp 45 km weit. Ich bin dann hingegangen und habe mal auf "MIN" und 16°C Heizung getestet, das reicht im Winter mit Jacke, kam ich auf 52 km. Ohne Heizung kam ich regelmäßig auf 55 km. Alles mit Winterreifen, versteht sich. Die Heizung zieht durchschnittlich ca. 2 kW, macht also auf der Fahrstrecke 2 kWh aus, ein Fünftel der Batteriekapazität (10 kWh). Haut also hin.

 

Der Verbrauch der Musikanlage (Bose, ePionier Edition) ist gar nicht meßbar. Ich habe ein DashDAQ angeschlossen, der Leerlaufstrom des Ampera mit allen Systemen beträgt ca. 500 Watt, bei laufender Anlage immer noch. Das mag wohl daran liegen, dass das Radio bei laufendem Entertainmentsystem gar nicht ausgeschaltet, sondern nur leiser gedreht werden kann. Die Verbräuche sind minimal.

 

Das Fahrlicht zieht ca. 100-150 Watt, das kann man innerhalb einer Stunde mit 150 Wh also auch vergessen. Eine Reichweitenverringerung ist schlicht kaum messbar.

 

Die Klimaanlage braucht gar nicht so viel Strom wie befürchtet, bisher lief sie noch nicht oft, ich werde es künftig besser messen. Erste Messungen sagen bei mir ca. 500-1000 Watt, das mag wohl an der Effizienz des Wärmetauschers liegen, der hier verbaut wurde. Ich schätze mal, dass der Reichweitenverlust ca. 5 km betragen wird.

 

Mit den Sommerreifen habe ich bei Temperaturen über 10°C jetzt regelmäßig über 65 km Reichweite auf meiner Strecke, über 15°C sind es über 70 km. Mein Reichweitenrekord vorgestern waren 72 km. Den Schnellstraßenabschnitt fahre ich immer mit ca. 100-105 km/h.

 

Die Batteriekapazität beträgt 10,4 kWh, eine Ladung schlägt im Winter (0°C Garagentemperatur) ab Steckdose mit 13 kWh zu Buche. Sommer muss ich jetzt mal genauer messen.

 

Spritmonitor-Einträge gibts übrigens hier:

 

www.spritmonitor.de/de/user/tachy.html

 

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Zitat:

Original geschrieben von hoetilander

Sonne scheint nicht nur beim Parken, sondern desöfteren auch beim Bewegen des Fahrzeugs. :rolleyes: :D

Es gibt Leute, die geben für unsinnerigere Dinge Geld im Auto aus. Vielleicht kommt so ein "FlexSun-Dach" ja noch ...

Gruß

Daniel

Achtung, die Rechungen gehen hier auch immer von einer idealen Sonneneinstrahlung aus! Die gibt es quasi nie. Schon alleine deshalb weil die Ausrichtung der Solarzellen auf dem Autodach nicht optimal ist.

Ich habe mir das einmal auf einem Wohnmobil angesehen. Dort waren eben ca. 120Wp installiert. Die höchste "Ausbeute" lag bei ca. 90W. Aber das war ja nicht permanent. Am Ende des Tages hat es dafür gereicht am Abend das Licht zu betreiben.

Genial wenn man längere Zeit autark sein möchte. So benötigten wir 10 Tage keinen externen Stromanschluss (sind allerdings auch immer wieder eine Stecke gefahren, dabei wurden die Batterien des Wohnmobils durch die Lichtmaschine geladen).

Aber zu glauben das einem ein Solardach auf einem PKW eine spürbare "Reichweitenverlängerung" beschert ist einfach falsch. Für die Optik ist es aber genial, siehe den Fisker Karma (seelig). Aber auch hier wurde nur die 12V-Batterie geladen bzw. die Belüftung des Fahrzeuges mit Strom versorgt und nicht der Hochvoltakku.

Das führt mich noch zum letzten Punkt. Es gibt schlicht keine Standart-Zellen die >300V bringen. Das erfordert wieder teure Elektronik und macht es einfach unwirtschaflich.

Aber ja, es stimmt. Es geben Leute auch eine Menge Geld für viel dümmere Sachen aus ;-).

Ciaoooo

Amiga4000

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