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Tank entrosten und versiegeln

Kawasaki GPZ 750
Themenstarteram 26. Juli 2012 um 18:48

Hallo, hier habe ich mal eine Anleitung zum entrosten und versiegeln gefunden.

Dank meiner Suzi GS stöbere ich auch auf deren Seite rum.

Vielleicht interresiert es ja jemanden.

Gruß Steff

 

Servas.

Machs einfach so wie ich, ist in 3 Stunden komplett ereldigt und rostet nie wieder.

Wie beseitige ich Rost im Tank.

Nach 32 Jahren beginnt jeder Tank, im inneren Rost anzusetzen.

Es muss klarerweise sicher gestellt werden, das der Tank nicht Durchgerostet ist.

Die braune Pest breitet sich aus, vermischt sich im Laufe der Zeit mit Dreck und verstopft auch den Benzinhahn, was ich schmerzlich festestellen musste.

Ebenso der Tankuhrgeber sah nicht so aus, als ob er die angehende Saison unbeschadet überleben würde:

 

Was also tun?

Man besorge sich aus dem Handel oder Apotheke

• 1 Liter 30%ige Salzsäure

• 1 Liter 20%ige Phosphorsäure

• 1 Liter Verdünnung

• 0,5 Liter Epoxyd-Grundierung inkl. Härter und Mischbehälter mit Mischungsverhältnis-Markierungen.

• Latex-Einmalhandschuhe

• Einen größeren, säurebeständigen Behälter oder Eimer

• Einen Behälter, wo der Benzinhahn reinpasst und einen für den Geber, vorher also testen und mit Wasser füllen.

• Einen kleineren Trichter, der in die Öffnung der Originalflaschen passt.

• Schutzausrüstung: Brille, evtl. Atemmaske.

• Reichlich Wasser, am Besten Wasserschlauch im freien anwenden.

• Im Freien einen Ort wählen, wo Säure nicht viel ausrichten kann und reichlich Wasser in fliesender Form zu Verfügung steht. ansonsten eine Säurebeständige!!! Unterlage verwenden.

Auf keinen Fall in der Garage oder gar im Keller machen, ab ins Freie, die Säuredämpfe sind sehr gefährlich für die Atemwege.

 

Zuerst wird der Tank abgebaut, eh klar.

Dann werden Tankgeber, Benzinhahn und Tankdeckel demontiert.

Der Benzinhahn wird vom Filter VORSICHTIG befreit, dieser wird wohl Böse aussehen und verstopft sein.

Beim Benzinhahn verwenden wir 2 Finger eines Lateshandschuhes und bauen diese anstatt der Dichtung ein. Einfach auflegen.

Dann den Benzinhahn wieder einbauen, die Latexfinger dienen als säurebeständige Dichtung.

Mit dem Tankgeber verfahren wir änlich, nur nehmen wir 2 oder 3 Handschuhe und machen einen "Ball" draus.

Den fixieren wir grob mit Klebeband an der Stelle, wo der Geber angebaut wird, dass das Loch zu ist. Ruhig einen dickeren Ball machen.

Die Abdeckung, die den Geber abdeckt und die Entlüftung hat, wird aufgeschraubt. Somit ist auch dieses Loch dicht.

Als letztes packen wir den Tankdeckel in 2 Latexhandschuhe und fertig sind die Dichtungen.

Wir schütten jetzt zuerst zur Dichtprobe Wasser in den Tank und drehen diesen mehrfach.

Dann 5 Minuten stehen lassen und überprüfen, das wirklich nichts raustropft.

Ist von "Unten" alles dicht, den Tankdeckel drauf und ebenso testen, ob dieser auch Dicht ist.

Stimmt auch hier alles, kanns losgehen. Ansonsten nachdichten mit Latexhandschuh, bis eben Alles wirklich Dicht ist.

Ab ins Freie, Schutzausrüstung anlegen, Wasser aus dem Tank und 1 Liter Salzsäure in den Tank.

UNBEDINGT darauf achten, das Ihr nicht die Säure abbekommt oder gar Säuredampf einatmet, also sehr Vorsichtig damit umgehen.

Ist die Säure im Tank, Deckel drauf.

Jetzt wird der Tank in alle Richtungen langsam gedreht, das sich die Säure überall anheften und wirken kann.

Den Tank dann für 10 Minuten so stehen lassen, um danach wieder zu drehen.

Das ganze machen wir 4 mal im Wechsel, also drehen, 10 Minuten stehen lassen, drehen, 10 Min. stehen usw.

Ist das erledigt, wirds knifflig:

Kontrolle, ob das Säurebad ausgereicht hat. Also Vorsichtig den Tankdeckel abnehmen und von weitem in den Tank schauen.

Ist alles blank, seid ihr fertig. Ist noch Rost, Deckel wieder drauf und nochmal Säurebaden.

Dann wirds wieder Gefährlich:

Die Säure muss aus dem Tank.

Ich habe den Tank auf den "Kopf" gestellt, also auf die vordere Seite, das der Benzinhahn oben steht.

Diesen vorsichtig abschrauben und in den Behälter mit Wasser legen. Die Schrauben ebenso.

Den Tank nun VORSICHTIG über dem Eimer oder dem großen Behälter über das Loch vom Benzinhahn ausschütten.

Passt da sehr auf, die Säure kann spritzen und das macht gar keine Laune.

Ist der Tank leer, ein wenig verbleibende Säure macht nichts aus, kommt der Benzinhahn, evtl. mit neuer "Latex-Dichtung" wieder drauf.

Tank in Waagrechte bringen und die Phosphor-säure Vorsichtig!! über den abgenommenen Tankdeckel in den Tank schütten und diesen so wie oben beschrieben drehen und 10 Minuten stehen lassen.

In diesen 10 Minuten schüttet Ihr die Salzsäure aus dem Behälter Vorsichtig!! über den Trichter in die Originalflasche zurück, die fachgerechte Entsorgung erkläre ich später.

Danach Trichter ins Wasserbad legen.

Den Tank nicht vergessen, der muss wieder gedreht werden, also 5 mal im Gesamten.

Ist dies auch erledigt, die Phosphor-säure wie bei der Salzsäure beschrieben in den Behälter oder Eimer ausschütten, aber wie immer: Vorsichtig!!

Danach aus dem Eimer Vorsichtig über den Trichter in den Original-Behälter der Phosphor-säure schütten.

Der letzte Reinigungsschritt ist das ausschwemmen mit Verdünnung, um alles mehr oder weniger Fettfrei zu bekommen, für die spätere Epoxyd-Behandlung.

Ist die Reinigung erledigt, die Verdünnung zurück in den Original-Behälter, kann man wieder verwenden.

Nun Benzinhahn, Geberdeckel und Tankdeckel mit neuen Latex-Dichtungen versehen, ihr habt ja nun Übung drin, das es keine Dichtprüfung bedarf.

Wer Druckluft hat, pustet jetzt in alle Löcher, das die Verdünnung weitestgehend verdampfen kann und evtl. vorhandene Partikel den Tank verlassen, ist aber nicht unbedingt nötig.

Und dann: Hahn und Geber, ausgestattet mit Latexdichtungen, montieren.

Nun wird anhand der Produktbeschreibung die Epoxydgrundierung abgemischt und gut verrührt.

Dann nach und nach Verdünnung mit einrühren, das eine fließende, aber eher zähe Mischung entsteht, es muss noch grade so fliesfähig sein.

Epoxy rein in den Tank.

Und dann: Tankdeckel, ausgestattet mit Latesdichtungen, montieren

und langsam den Tank in alle Richtungen drehen, das sich das Epoxy gut in alle Ecken verteilen kann.

Durch das eher zähe Gemisch bleibt eine ausreichende Schicht an den Innenwänden "kleben" und kann so aushärten.

Ab und an könnt ihr Vorsichtig den Tankdeckel abnehmen, aber auspassen, auch da klebt Epoxy, das runtertropft und sich nur schwer vom Lack entfernen lässt.

Schaut rein, wies ausschaut. Es sollte überall Epoxy kleben.

Ist da alles so wie man es sich Vorstellt, den Hahn abbauen und das restliche Epoxy rausfliesen lassen, was etwas länger dauern kann. Ansonsten Deckel drauf und weiter drehen.

Also mit Geduld und reichlich Muskelschmackes den Tank entleeren.

Das wars. Die Aushärtung, laut meiner Beschreibung, braucht 24 Stunden bei 20 Grad, 45 Minuzten bei 60 Grad.

Aber haut den Tank jetzt nicht in den Backofen, der würde die Dämpfe kaum verkraften, wenn er auch fürs Kochen verwendet wird.

Aber ein Heissluft-Fön aus dem Baumarkt kann helfen, aber nicht ZU heiss machen, den Tank, hier ist Gefühl gefragt.

Ist das Epoxy soweit angetrocknet, könnt ihr den Tankgeber mit Salzsäure und Phosphorsäure kurz baden, danach gründlich mit Wasser auswaschen und SOFORT mit Kontaktspray reichlich einsprühen.

Je Mehr Kontaktspray um so Besser. Wird später ganz automatisch mit dem Benzin abgeschwemmt.

Ein Funktionstest per Hand schadet auch nicht. Einfach anklemmen und bewegen, ob die Nadel sich rührt.

Der Tank wäre nun für einige Jahre versiegelt.

Vermeiden kann man Rost übrigens, wenn man 10% Spiritus zur Tankfüllung beimischt.

Spiritus bindet Wasser.

Vor der Winterpause Volltanken und einen Benzinzusatz beimischen lässt Rost alt aussehen.

Zur Entsorgung von Salzsäure:

Wenn die Säure stark verschmutzt ist, sollte diese zur Entsorgungstelle gebracht werden.

Ist sie allerdings nur bräunlich, also eher nur leicht verschmutzt, verdünnt ihr die Salzsäure unter Beachtung der Sicherhitsregeln mit 25 Liter Wasser, oder mehr.

Und dann ab damit in die Kanalisation. Den Salzsäure ist bioligisch abbaubar und in stark verdünnter Form ungefährlich.

Das gleiche gilt für die eher saubere Phosphorsäure, wenn ihr die nicht lagern wollt.

Phosphorsäure bindet den Rost, ist also ein Rostumwandler.

Und was hat man öfters? Richtig, Rost. Also lieber geschützt für spätere Arbeiten aufbewahren, oder eben auch sehr stark verdünnt in die Kanalisation, da auch diese biologisch abbaubar ist.

LG

Martin

_________________

GS 850 GN, 05/79

Schwarz, Stark, Breit.

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1 Antworten
am 9. August 2012 um 14:49

Zitat:

Original geschrieben von Stebo64

Hallo, hier habe ich mal eine Anleitung zum entrosten und versiegeln gefunden.

 

Meine Fresse!

Ich arbeite seit ca 30 Jahren als Techniker in einer Lackfabrik und wundere mich, wo diese tollen Tips herkommen, die (gerade heute wieder) unsere Telefonanlage, Personal, Nerven und die Umwelt so belasten. Hier haben wir das -mit allem notwendigen und angebrachten Respekt- bescheuertste und rücksichtsloseste Beispiel dafür!

Anstatt den Rost durch mechanische Mittel (Schüttelbad mit Stahlkugeln/Stahlkies, Schleifen, Strahlentrosten mit Winkeldüse etc.) nach vorhergehender Entsalzung mit VE Wasser zu entfernen, wird mit toxischen, umweltgiftigen, unzulässig zur Entsorgung noch verdünnten, und bei dieser Anwendung wirkungslosen Stoffen herumgepanscht. Die Chloride aus der Salzsäure werden erst recht katastrophale Korrosion verursachen, insbesondere wenn sie hinter einer geschwächten und u.U. gar nicht benzin- und zuschlagstoffbeständigen Beschichtung, voller Haarrisse, Poren und mangelnder Haftung, mit Phosphaten und sogar im Film mit Chloriden kontaminiert, von Amateuren und Laien aufgebracht, richtig nagen können.

"Angetrocknete" Epoxydharzbeschichtungen werden gleich mit Säuren und Lösemitteln belastet, toxische Stoffe in die Kanalisation gekippt.

Spiritus bindet Wasser, aber dies Gemisch verursacht genauso Korrosion wie Wasser alleine. Es lässt Salze sogar noch in Ionen zerfallen und "aktiviert" sie damit.

Warum geht Ihr damit nicht zu Profis, die wissen was sie machen und den gesetzlichen Auflagen genüge tun?

"Eyyy, ein original Tank für ne 1100er Kawa BJ 88- weisste was der kostet?" Ehrlichgesagt, das interessiert mich nicht. "nen 1000er glatt" Das macht bei 20 Jahren 4 Euros pro Monat für nen Benzinbehälter.

Ein Tip noch- Eure Bremsklötze halten viel länger, wenn Ihr sie in Graphit einlegt. Das hält sogar die enormen Temperaturen 'ne zeitlang aus und reinigt die Umwelt. Von Bastlern.

Es gibt keine ROSTUMWANDLER! §1 im Korrosionsschutz! Es bleibt entweder Eisenoxyd oder Säure im Überschuss auf dem Stahl, beides macht alles nur noch Schlimmer!

Liebe Grüße! Und bleibt aus dem toten Winkel.

M.

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