ForumW208
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. CLK, CLE & E-Klasse-Coupé
  6. W208
  7. Sturzeinstellung / Spureinstellung

Sturzeinstellung / Spureinstellung

Mercedes CLK 208 Coupé
Themenstarteram 18. April 2016 um 13:59

Hallo zusammen,

ich habe heute die Spur meines 320ers Bj.2000 bei einem Reifenhändler meines Vertrauens einstellen lassen.

Der Wagen hat Seriendämpfer und 40/40 H&R Tieferlegungsfedern blau drin. Darüber hinaus vorne 2er Anschlaggummis und hinten 4er. Verbaut sind 18" 8J Felgen mit 225er Reifen vorne und 245er Reifen hinten.

Eingestellt wurde laut Standardwerten für das Modell.

Bei der ersten Fahrt habe ich festgestellt, dass das Lenkrad etwas zu weit nach rechts steht und der Wagen nach links zieht. Daraufhin habe ich in der Werkstatt angerufen, wo man mir erklärte, dass einseitiges Ziehen meistens eher mit den Reifen als mit der Spur zu tun hat (Reifen sind aber gleichmäßig abgefahren und 2 Jahre alt).

Ich sagte, dass der Wagen tiefergelegt ist und dass der Kollege am Gerät sagte, dass der Sturz nicht im grünen Bereich ist, aber man das bei dem Wagen nicht einstellen könne. Das hat der Herr am Telefon dann bestätigt und von einer Kontermutter gesprochen, mit der man bei MB den Sturz geringfügig justieren könne.

Diese Mutter gäbe es aber nur bei MB.

Ansonsten müsse ich mit der Einstellung leben.

Ich habe im Übrigen gerade obere Querlenker und untere Traggelenke erneuert.

Frage an euch: Stimmt das alles, was der mir da erzählt?

Schaut euch mal bitte den Diagnosebericht an. Ich hab echt keinen Plan von sowas!

Ganz lieben dank!

VG, Andi + Benz

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@gizzmo77m schrieb am 19. April 2016 um 20:01:20 Uhr:

.........

Was die Bremse betrifft, so sind diese gerade neu und sollte sie fest oder ungleichmäßig sein, müsste einem TÜV Prüfer das doch auffallen, oder?

..........

Leider kommt folgendes häufig vor:

Beläge werden "zu langsam" verbraucht. Die Kolben der Sättel stehen also lange Jahre über den Dicht.- und Rückzugsring hinaus. Manchmal werden die äusseren Manschetten etwas porös und Feuchtigkeit kann eindringen. Es passiert lange nix, da der Kolben und da evtl. angerostete Stellen ja relativ weit aus dem Sattel herausstehen.

Werden die Klötze jetzt gewechselt, dann wird der Kolben natürlich wieder weit reingedrückt. Somit kommen auch evtl. verrostete und damit im Umfang deutlich dickere Stellen wieder tief in den Sattel hinein. In der Folge davon kann es dann schon vorkommen, das der Sattel, der bisher gut funktionierte, plötzlich klemmt. Das muß nichtmal immer gleich nach der Montage passieren. Das kann sogar sein, das das alles für einige hundert km gut funktioniert.

So etwas kann immer mal vorkommen, vor allem bei Werkstätten, die dem Kunden nicht immer gleich prophylaktisch viele Neuteile verkaufen möchten.

Heißt auf Deutsch: Checken und nachprüfen. Und so lange sich nach einer Probefahrt von midestens 10 Minuten die Räder problemlos mit der Hand drehen lassen, sitzt keine Bremse so fest, das sie einen Seitenzug verursachen kann.

Eine festsitzende Bremse erkennt man mit geübtem Blick locker von aussen. Bläuliche Bremsscheibenreibfläche und der Aussenrand nicht rostig sondern so seltsam hellbraun-rötlich. Fast immer ein Zeichen einer festen Bremse, sofern es nur eine Seite betrifft.

Aber das würde jetzt alles zu weit führen.

An deiner Stelle würde ich erstmal fix den Luftdruck auf 3 Bar anheben, ob sich etwas ändert.

Wenn nein, dann die Reifen von links nach rechts tauschen, Vorderachse UND Hinterachse.

Bringt das Besserung, liegt es an den Reifen, dann harmonieren exakt diese Reifen nicht mit dem Fahrwerk bzw. der Fahrwerksgeometrie.

Und wegen des schief stehenden Lenkrades: Fahrzeug nochmal auf die Meßbühne und beim einrichten/feststellen des Lenkrades den Motor laufen lassen. bei den Istwerden sollte dann links ein Wert stehen von 0 oder negativ und für das rechte Vorderrad sollte ein WErt von mehr als 26 Winkelminuten positiv stehen. (Sofern das Lenkrad aktuell bei Geradeausfahrt nach rechts steht) Dann die Werte einfach auf die Vorgabe beiderseitig von 12 +/- x Winkelminuten einstellen und es sollte passen.

Ein schief sitzendes Lenkrad nach einer Vermessung passiert einfach mal. Kann auch mal am Prüfstand liegen, wenn er nciht gut justiert ist. Nur sollte eine Werkstatt das korrigieren, bevor sie das Auto an den Kunden rausgibt, schon alleine um sich das Nachfragen und eine REklamation zu ersparen.

Allerdings gehe ich davon aus, das man das problemlos nachkorrigiert und zwar kostenfrei. Und wenn die Jungs sich bei der aktuellen Hochsaison dazu dann sogar jetzt die Zeit nehmen... dann kannst du wirklich zufrieden sein.

Leichti

13 weitere Antworten
Ähnliche Themen
13 Antworten

Zutreffend: Sturzeinstellbereich ist recht klein. Die gemessenen Abweichungen sind aber auch nicht so dramatisch, dass sie sich nicht mit erwähnten Einstellschrauben/-muttern ausgleichen lassen müssten, könnten aber immerhin einen geringfügig asymmetrischen Reifenabrieb verursacht haben, der wiederum fürs "Ziehen" sorgt. Lässt sich durch Vertauschen der Hinter- mit den Vorderrädern schon mal grob überpüfen.

Es spricht nichts dagegen, Sturzkorrekturzubehör direkt bei MB zu kaufen, unzutreffend jedoch die Auskunft, dass es das nur dort gäbe. Stoßdämpfer- und Fahrwerkshersteller haben es teilweise ebenfalls im Programm, allerdings selten nennenswert billiger!

Unüblich ist jedenfalls ein nach Spureinstellung schräg stehendes Lenkrad. Da sollte - tunlichst auch korrekt in Richtung der tatsächlichen Mittelposition der Lenkung - nachgebessert, also nicht nur eben mal geradegestellt werden!

Ratsam wäre, mit passendem Sturzkorrekturmaterial für Vorder- und Hinterachse "bewaffnet", ein vernünftiges Gespräch mit der Werkstatt zu führen und alle bisherigen Einstellungen zu wiederholen, sich sicherheitshalber zuvor vergewissern, ob die vorgegebenen Standardwerte auch wirklich die zum verkürzten Federweg passenden sind.

Risiko dabei: Es stellt sich danach tatsächlich so unausgewogener Profilabrieb heraus, dass man entweder damit leben oder neue Reifen kaufen muss.

Themenstarteram 18. April 2016 um 19:46

Wow, Danke Sonntagsschrauber!

Ich habe am kommenden Freitag einen weiteren Termin zur Nachbesserung und werde die Vorschläge mal anbringen.

Lediglich der Wechsel der Räder von hinten nach vorne ist aufgrund der Mischbereifung leider nicht möglich.

LG, Andreas

Hallo

2° Sturz sind doch OK für eine Tieferlegung. Mit den H&R 35mm Federn war ich bei meinem 230K am Ende bei 3° rundum angelangt.

Die Einstellungen der Firma würde ich als OK erachten.

Das schief stehende Lenkrad allerdings sollten sie korrigieren, denn sonst könnte ein ESP verrückt spielen, da ja ein falscher Lenkwinkel zugrunde gelegt wird.

Frage:

Zieht das Auto zur Seite, wenn du das Lenkrad loslässt, oder meinst du damit, das es zur Seite geht, wenn du das Lenkrad gerade hälst?

Leichti

Themenstarteram 18. April 2016 um 21:04

Hallo Leichti,

wie gesagt, kenne ich mich nicht so aus.

Wenn die Einstellungen in Ordnung sind, bin ich schon mal beruhigt.

Trotzdem zieht er nach links, sowohl wenn ich das Lenkrad loslasse und natürlich auch wenn ich das Lenkrad gerade stelle...is ja klar, wenn es zu weit nach rechts eingestellt ist. :)

VG, Andi

Zitat:

@gizzmo77m schrieb am 18. April 2016 um 21:46:22 Uhr:

Der Wechsel der Räder von hinten nach vorne ist aufgrund der Mischbereifung leider nicht möglich.

LG, Andreas

Für die Probe aufs Exempel reichen auch, sofern vorhanden, passende Winterräder. Für einen Schnelltest bei normalen Straßenverhältnissen - nicht im Wolkenbruch bei 200kmh auf der Autobahn - langt, selbst bei richtungsgebundenen Pneus, sogar ein vorübergehender Radwechsel zwischen rechts und links.

Jupp.

Auch wenn Reifen eine Laufrichtung haben, zum testen kann man diese locker mal links und rechts tauschen.

Sollte dann der Seitenzug anders sein, dann liegt es wirklich an den Reifen.

Man könnte auch testhalber mal 3 BAr Luftdruck rundum drauf geben, ob sich was ändert.

Was den SEitenzug und meine Frage angeht:

Nicht selten verwechseln es Laien, das sie bei Geradestellung des Lenkrades bei verschobener Spur merken, das das Fahrzeug dann eine leichte Kurve fahren möchte und bezeichnen es dann als "Das Auto zieht zur SEite" Hier wäre es korrekt, das das Lekrad schief steht.

"Zur Seite ziehen" bedeutet eigentlich, das das Auto selbsttätig seitlich wegdriftet, wenn man das Lenkrad komplett losläst.

Und richtig, es liegt seltenst dann an der Spur, da sich die Räder eigentlich immer wieder gleichmässig ausrichten. ES SEI DENN, der NAchlauf ist links zu rechts grob unterschiedlich oder der Sturz hat eine extreme Abweichung. DAnn könnte das schon mal passieren. Aber da müssten Unterschiede von 3/4 Grad und mehr (45 Winkelminuten) beim STurz bestehen und noch deutlich mehr Unterschied beim NAchlauf. Und wenn ein Auto unfallfrei ist und nicht total krumm, dann sollte das auch nicht vorkommen.

Leichti

PS: Auch eine schwergängige, sprich nicht vollständig lösende Bremse kann einen SEitenzug auslösen.

Themenstarteram 19. April 2016 um 18:01

Hm, ok...sollte ich mal testen mit dem Radwechsel rechts/links.

Wie gesagt, der Wagen fährt tatsächlich einen Linksbogen, wenn ich das Lenkrad los lasse.

Was die Bremse betrifft, so sind diese gerade neu und sollte sie fest oder ungleichmäßig sein, müsste einem TÜV Prüfer das doch auffallen, oder?

Der Wagen hat jedenfalls am selben Tag in dieser Werkstatt seine Plakette bekommen.

VG, Andreas

Zitat:

@gizzmo77m [url=http://www.motor-talk.de/.../...lung-spureinstellung-t5665905.html?...]

Was die Bremse betrifft, so sind diese gerade neu und sollte sie fest oder ungleichmäßig sein, müsste einem TÜV Prüfer das doch auffallen, oder?

Der Wagen hat jedenfalls am selben Tag in dieser Werkstatt seine Plakette bekommen.

VG, Andreas

Irrtum! Eine bis zum Anschlag getretene - und dabei ungleichmäßig wirkende - Bremse zeigt der Prüfstand natürlich sofort an, einseitig geringfügig "hängende" Beläge, eine durchaus denkbare Folge nachlässigen Belagwechsels, dagegen so gut wie nie. Bremsbeläge sind flott gewechselt. Evtl. klemmende Führungen und Kolben wieder zuverlässig gängig zu machen, kostet dagegen Sorgfalt und Zeit, die sich nicht jede Werkstatt gerne nimmt!

Wie schon häufig beschrieben, verrät aber ein nicht ganz freidrehendes Rad am aufgebockten FZ selbst dem sonst Ahnungslosesten eine schleifende Bremse.

Themenstarteram 19. April 2016 um 19:20

Danke Sonntagsschrauber, werde ich prüfen.

Habe die Bremsen selber erneuert, da Scheiben, Beläge erneuert werden mussten und ich die Sättel lackieren wollte.

Entsprechend gereinigt wurden die Dinger vorher und mit die Beläge wurden in Kupferpaste wieder eingesetzt.

Macht ja auch kaum noch ne Werstatt.

Zitat:

@gizzmo77m schrieb am 19. April 2016 um 20:01:20 Uhr:

.........

Was die Bremse betrifft, so sind diese gerade neu und sollte sie fest oder ungleichmäßig sein, müsste einem TÜV Prüfer das doch auffallen, oder?

..........

Leider kommt folgendes häufig vor:

Beläge werden "zu langsam" verbraucht. Die Kolben der Sättel stehen also lange Jahre über den Dicht.- und Rückzugsring hinaus. Manchmal werden die äusseren Manschetten etwas porös und Feuchtigkeit kann eindringen. Es passiert lange nix, da der Kolben und da evtl. angerostete Stellen ja relativ weit aus dem Sattel herausstehen.

Werden die Klötze jetzt gewechselt, dann wird der Kolben natürlich wieder weit reingedrückt. Somit kommen auch evtl. verrostete und damit im Umfang deutlich dickere Stellen wieder tief in den Sattel hinein. In der Folge davon kann es dann schon vorkommen, das der Sattel, der bisher gut funktionierte, plötzlich klemmt. Das muß nichtmal immer gleich nach der Montage passieren. Das kann sogar sein, das das alles für einige hundert km gut funktioniert.

So etwas kann immer mal vorkommen, vor allem bei Werkstätten, die dem Kunden nicht immer gleich prophylaktisch viele Neuteile verkaufen möchten.

Heißt auf Deutsch: Checken und nachprüfen. Und so lange sich nach einer Probefahrt von midestens 10 Minuten die Räder problemlos mit der Hand drehen lassen, sitzt keine Bremse so fest, das sie einen Seitenzug verursachen kann.

Eine festsitzende Bremse erkennt man mit geübtem Blick locker von aussen. Bläuliche Bremsscheibenreibfläche und der Aussenrand nicht rostig sondern so seltsam hellbraun-rötlich. Fast immer ein Zeichen einer festen Bremse, sofern es nur eine Seite betrifft.

Aber das würde jetzt alles zu weit führen.

An deiner Stelle würde ich erstmal fix den Luftdruck auf 3 Bar anheben, ob sich etwas ändert.

Wenn nein, dann die Reifen von links nach rechts tauschen, Vorderachse UND Hinterachse.

Bringt das Besserung, liegt es an den Reifen, dann harmonieren exakt diese Reifen nicht mit dem Fahrwerk bzw. der Fahrwerksgeometrie.

Und wegen des schief stehenden Lenkrades: Fahrzeug nochmal auf die Meßbühne und beim einrichten/feststellen des Lenkrades den Motor laufen lassen. bei den Istwerden sollte dann links ein Wert stehen von 0 oder negativ und für das rechte Vorderrad sollte ein WErt von mehr als 26 Winkelminuten positiv stehen. (Sofern das Lenkrad aktuell bei Geradeausfahrt nach rechts steht) Dann die Werte einfach auf die Vorgabe beiderseitig von 12 +/- x Winkelminuten einstellen und es sollte passen.

Ein schief sitzendes Lenkrad nach einer Vermessung passiert einfach mal. Kann auch mal am Prüfstand liegen, wenn er nciht gut justiert ist. Nur sollte eine Werkstatt das korrigieren, bevor sie das Auto an den Kunden rausgibt, schon alleine um sich das Nachfragen und eine REklamation zu ersparen.

Allerdings gehe ich davon aus, das man das problemlos nachkorrigiert und zwar kostenfrei. Und wenn die Jungs sich bei der aktuellen Hochsaison dazu dann sogar jetzt die Zeit nehmen... dann kannst du wirklich zufrieden sein.

Leichti

Themenstarteram 19. April 2016 um 19:24

Danke Leichti für deine ausführlichen Tipps.

Ich schreib mir das alles mal stichpunktartig auf und gehe das durch. :)

Plausible, prima Praxistipps, die Leichti da weitergibt.

Ergänzender Hinweis dazu: Der Einfluss der HA aufs Lenkverhalten, insbesondere das potentiell tückische Zusammenspiel extrapraller und -breiter Reifen mit unbelastetem Heck (keine Fontpassagiere/ Kofferraum leer), wird gern unterschätzt. Je nach Fahrwerk, Reifensorte, ESP Variante und Dämpferzustand reichen mögliche Effekte von harmlosem Hopsen und Poltern bis zu beängstigendem, sich unvermittelt aufschaukelndem Schlingern um die Längsachse bereits bei kleinen Lenkradschwenks. Sowas muss nicht passieren, falls aber doch, dann i.d.R. auch gleich heftig blutdrucktreibend. Also besser erst Vorsicht als später das Nachsehen!

Hallo ,

das gleiche Prob. (Lenkrad schief ) hatte ich auch bei meinem A208 . Ich war 4x zum nachbessern . Jedesmal stimmten die eingestellten Werte ,jedoch war immer das Lenkrad leicht schief . Lösung des prob. : wir ließen den Motor bei der gesamten Vermessung laufen .

Deine Antwort
Ähnliche Themen