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Rostschutz durch Zink Opferanode

Themenstarteram 7. April 2015 um 10:46

Hallo,

hab hier im Forum etwas über Zink als Opferanode zwecks Rostschutz gelesen.

Nun hätte ich einige Fragen an die Experten.

Wie muss der Untergrund sein? Also blankes Blech oder einfach auf die schon rostende Stelle prühen?

Welcher Zink ist dafür geeignet? Hab irgendwas von Zinkstaubfarbe gelesen... geht auch normales Zinlpray aus der Dose oder ist das vllt das gleiche?

Gibts da irgendwie Grenzen in der Anwendung wo es als Rostschutz nicht funktioniert z.B. Unterboden verrostete AGA usw?

Was passiert mit dem Zink das sich opfert? Fällt es ab oder wie sehe ich das ich den Zinkschutz erneuern muss?

Hoffe das man mir einige Fragen beantworten kann wäre super dankbar ??????.

Über sonstiges Hintergrundwissen bin ich auch dankbar.

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12 Antworten

Nochmals der Link von damals:

http://de.wikipedia.org/wiki/Opferanode

Über Google wirst Du bestimmt zahlreiche Beispiele und Hinweise finden.

Opferanoden aus Zink gibt's gar nicht. Zink ist von jeher als Rostschutz gedacht, opfert sich aber nicht. Sonst würden alle verzinkten Teile an einem Fahrzeug mal eine neue Beschichtung brauchen.

Zitat:

@Gleiterfahrer schrieb am 7. April 2015 um 15:08:22 Uhr:

Opferanoden aus Zink gibt's gar nicht. Zink ist von jeher als Rostschutz gedacht, opfert sich aber nicht. Sonst würden alle verzinkten Teile an einem Fahrzeug mal eine neue Beschichtung brauchen.

Da Zink unedler als das Eisen/Stahl ist, muss es chemisch gesehen eine Opferanode sein.

Daher rostet auch nicht gleich das Eisen durch, falls mal die Zinkschicht beschädigt ist.

Das ganze läuft natürlich in einem anderen Maßstab ab, als bei einem Schiff was im Salzwasser unterwegs ist.

Zitat:

@das-markus schrieb am 7. April 2015 um 17:31:54 Uhr:

 

Da Zink unedler als das Eisen/Stahl ist, muss es chemisch gesehen eine Opferanode sein.

Nein, hier irrst du. Eine Opferanode würde sich ja verbrauchen. Indem sie immer wieder mit einem anderen Stoff reagiert.

Zink kann aber nicht ,,rosten,,. Es bildet mit dem Luftsauerstoff eine Schutzschicht, welche ein weiteres Oxidieren verhindert. Ähnlich einer Patina beim Kupfer oder der Schutzschicht beim Aluminium.

Zink wird vor allem bei Blecharbeiten im Freien eingesetzt. Ganze Dächer und Dachrinnen werden daraus angefertigt. Und gerade, weil es eben diese Schutzschicht bildet, werden auch Stahlteile im Fahrzeugbau verzinkt.

Die Zinkschicht ist aber irgendwann durch.

Die Schraubengüte heutzutage ist ja mindestens verzinkt, und die fangen irgendwann zu rosten an. Hat ja jeder sicher schon gesehen. Sonst bräuchte man ja die Premium-Schrauben aus Edelstahl nicht.

Natürlich verbraucht sich das Zink durch Erosion und Wettereinflüsse. Wie jedes Material auch. Selbst Kupferblech bildet irgendwann Löcher. Deshalb ist aber noch immer keine Opferanode.

Für Opferanoden setzt man reaktionsfreudige Legierungen ein. Bei Warmwasserspeichern haben sich hier z.B. Magnesiumlegierungen durchgesetzt. Diese Opferanoden haben sich in etwa 2-6 Jahren einfach aufgelöst, je nach Wasserqualität. Der ph-Wert spielt hier eine grosse Rolle.

Zink hingegen ist sehr reaktionsträge. Eben durch diese Schutzschicht, welche sich bildet.

Bei einer Opferanode darf sich aber keine Schutzschicht bilden. Das wäre vollkommen widersinnig. Wenn man so will, wirft man den aggressiven Bestandteilen einen Köder vor, um von dem Material untendrunter abzulenken.

Themenstarteram 7. April 2015 um 17:34

Zitat:

@Deloman schrieb am 7. April 2015 um 19:16:00 Uhr:

Die Zinkschicht ist aber irgendwann durch.

Die Schraubengüte heutzutage ist ja mindestens verzinkt, und die fangen irgendwann zu rosten an. Hat ja jeder sicher schon gesehen. Sonst bräuchte man ja die Premium-Schrauben aus Edelstahl nicht.

Deloman hattest du nicht in diesen Aga ständig verrostet thread geschrieben das du deine Tür immer mit Zink einpinselts und es dadruch nicht weiter rostet? Wenn ja hast du da vorher das Blech blank gemacht oder einfach auf den Rost drauf?

am 7. April 2015 um 17:38

Zitat:

@Gleiterfahrer schrieb am 7. April 2015 um 17:50:55 Uhr:

Zitat:

@das-markus schrieb am 7. April 2015 um 17:31:54 Uhr:

 

Da Zink unedler als das Eisen/Stahl ist, muss es chemisch gesehen eine Opferanode sein.

Nein, hier irrst du. Eine Opferanode würde sich ja verbrauchen. Indem sie immer wieder mit einem anderen Stoff reagiert.

Zink kann aber nicht ,,rosten,,. Es bildet mit dem Luftsauerstoff eine Schutzschicht, welche ein weiteres Oxidieren verhindert. Ähnlich einer Patina beim Kupfer oder der Schutzschicht beim Aluminium.

Zink wird vor allem bei Blecharbeiten im Freien eingesetzt. Ganze Dächer und Dachrinnen werden daraus angefertigt. Und gerade, weil es eben diese Schutzschicht bildet, werden auch Stahlteile im Fahrzeugbau verzinkt.

Das Problem bzw der Sinn der Sache ist ja auch nicht der Kontakt von Zink mit Luftsauerstoff, sondern die Kombination mit Eisen/Stahl. Durch unterschiedliche elektrochemische Potenziale bildet sich bei eventuellen kleinen Durchbrüchen eine sogenannte Galvanische Zelle, dadurch wird das Zink zur Opferanode, die mit der Zeit aufgebraucht wird. (Selbes Phänomen übrigens auch bei der Kombination Kupfer/Stahl ;-))

Man ist nur deshalb von Zinn zu Zink gewechselt, da das Zinn edler als Eisen/Stahl ist - und damit bei der kleinsten Beschädigung sofort das eigentliche Bauteil zur Opferanode wurde.

Heute nimmt man Zink, da dann (bei Vollverzinkung) genug "Opferanode" vorhanden ist, um die geplante Lebensdauer abzudecken. Das gilt auch für Dächer und Co - irgendwann rosten die auch wenn sie verzinkt sind.

Schiffe brauchen nur deshalb viel viel häufiger neue Opferanoden, da durch die Drehbewegung der Schrauben und der damit verbundenen Geschwindigkeit am Blattende nochmal ganz andere chemische Verhältnisse herschen (Stichwort Kavitation..) und ohne vernünftige Opferanode als allererstes und ziemlich schnell die Schraube weggammelt, was denkbar schlecht ist...

Aber um auf die Ursprungsfrage zurückzukommen: Ich hab leider keine Ahnung welches Zink genau du brauchst - letzten Endes muss es Zink in Reinform sein (nicht bereits als Oxid oder anderweitig gebunden) und in elektrisch leitendem Kontakt zur zu schützenden Fläche sein. Daher bringt ein Aufbringen auf Unterbodenschutz gar nix.

(Um mal weiter klugzuscheissen - Edelstahl sagt per se noch gar nix über rosten oder nicht aus. Das bezeichnet einzig und allein den Reinheitsgrad des Stahls von bestimmten Elementen wie Schwefel und Phosphor. Gibt also auch rostende Edelstähle sowie nichtrostende Normal-Stähle)

 

Schöne Grüße

Zitat:

@Maxerl223 schrieb am 7. April 2015 um 19:38:49 Uhr:

 

Heute nimmt man Zink, da dann (bei Vollverzinkung) genug "Opferanode" vorhanden ist, um die geplante Lebensdauer abzudecken. Das gilt auch für Dächer und Co - irgendwann rosten die auch wenn sie verzinkt sind.

 

Schöne Grüße

Öhm, Blechdächer und Dachrinnen sind heutzutage aus reinem Zink hergestellt. Man hat früher auch verzinktes Stahlblech benutzt, weil es billiger ist. Dafür ist es ungleich schwerer(Masse), schwerer zu verarbeiten und ist für Rost sehr anfällig, weil die Bleche auch geschnitten werden. An der Schnittkante ist kein Zinküberzug.

Als Opferanode fungiert eine Verzinkung von Stahlbauteilen erst, wenn die eigentlich dichte, nicht korrosive Schicht in irgendeiner Weise beschädigt wird. Das kann schon durch Feilen oder Knicken passieren. Trotzdem wird Zink im Normalfall eingesetzt, weil es selbst nicht korrodiert. Wie eben bei Dächern und Rinnen.

Um aber auf die eingangs gestellte Frage zurückzukommen: Zinkspray wäre zwar geeignet, das ist ein Lack deiner Wahl aber auch. In jedem Fall musst du faktisch verhindern, dass das Stahlblech mit Luftsauerstoff in Verbindung kommt. Wird allerdings dieser Überzug beschädigt, ist es aus mit dem Korrosionsschutz. Beiden Methoden gemein ist, dass der Untergrund sehr sauber sein muss. Fett- und Ölfrei sowieso. Es würde auch ein Kunststoffüberzug funktionieren, daher nimmt man auch Acryllacke, was nix weiter als ein Kunststoff in flüssiger Form ist.

am 7. April 2015 um 18:12

Zitat:

@Gleiterfahrer schrieb am 7. April 2015 um 19:51:13 Uhr:

Zitat:

@Maxerl223 schrieb am 7. April 2015 um 19:38:49 Uhr:

 

Heute nimmt man Zink, da dann (bei Vollverzinkung) genug "Opferanode" vorhanden ist, um die geplante Lebensdauer abzudecken. Das gilt auch für Dächer und Co - irgendwann rosten die auch wenn sie verzinkt sind.

 

Schöne Grüße

Öhm, Blechdächer und Dachrinnen sind heutzutage aus reinem Zink hergestellt. Man hat früher auch verzinktes Stahlblech benutzt, weil es billiger ist. Dafür ist es ungleich schwerer(Masse), schwerer zu verarbeiten und ist für Rost sehr anfällig, weil die Bleche auch geschnitten werden. An der Schnittkante ist kein Zinküberzug.

Als Opferanode fungiert eine Verzinkung von Stahlbauteilen erst, wenn die eigentlich dichte, nicht korrosive Schicht in irgendeiner Weise beschädigt wird. Das kann schon durch Feilen oder Knicken passieren. Trotzdem wird Zink im Normalfall eingesetzt, weil es selbst nicht korrodiert. Wie eben bei Dächern und Rinnen.

Okay, dass Dächer aus "Voll-Zink" sind wusste ich nicht, dann muss ich dir da absolut recht geben.

Dein zweiter Absatz ist ja genau das, was ich mit "kleinen Durchbrüchen" meine. Weil mal ganz ehrlich - Ein Auto ohne Schäden durch Steinschlag oder ähnlichem ist utopisch.

Wir sind uns also einig: Solange alles dicht - gar kein Rost durch Schutzschicht. Kleiner Schaden an der Schutzschicht - Opferanode Zink.

Zitat:

@Maxerl223 schrieb am 7. April 2015 um 20:12:58 Uhr:

 

Wir sind uns also einig: Solange alles dicht - gar kein Rost durch Schutzschicht. Kleiner Schaden an der Schutzschicht - Opferanode Zink.

Ja, dem kann ich so zustimmen.

Wobei diese Opferanode bei Beschädigung nicht lange wirksam ist. Man nehme als Beispiel mal den berühmten Schlüssel, welchen man so derb übern Lack zieht, dass das blanke Blech zum Vorschein kommt. Von der Sache her sollte umliegend noch soviel Zink sein, um als Opferanode zu fungieren. In der Praxis aber wird dieser Ritz auf dem Blech sehr schnell anfangen mit rosten. Erst recht, wenn hier Wasser als Elektrolyt hinzukommt.

Nun könnte man auch anbringen, warum man denn nicht gleich das ganze Auto aus Zink herstellt. Das dürfte gar nicht erst rosten. Hier gibts nur das Problem, dass Zink ein relativ weiches Metall ist. Und es wird bei tieferen Temperaturen schnell spröde. Tiefe Temperatur heisst hier aber etwa 10°C.

Daher ist es auch keine gute Idee, bei Temperaturen um Null °C irgendwas mit Zink zu machen. Statt einem Falz hätte man eine Bruchkante.

am 8. April 2015 um 9:00

http://de.wikipedia.org/wiki/Verzinken

Ist Kavitation (Dampfschlag) nicht vielmehr eine physikalisch-mechanische Problemstellung durch die hohen Geschwindigkeit der Propellerendspitzen im Medium Wasser als eine chemische?

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