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Radfahrer auf dem Gehweg, Gefährdung

Themenstarteram 6. Juli 2008 um 16:32

Ich muß jetzt wirklich mal fragen, ob ich evtl. zu empfindlich bin.

Hier in Rostock wird massiv auf dem Gehweg geradelt. Das tun nicht nur Rentner und Kinder (Rentner fahren sogar meist ordnungsgemäß auf Straße oder Radweg, ebenso die Fahrradkuriere!), sondern das tut Otto Normalverbraucher aller Altersgruppen, auch und gerade die vielen Rostocker Studenten, also junge, gesunde Erwachsene. Ich schätze den Anteil auf ungefähr 50 % aller Radfahrer. Und das radeln auf dem Gehweg ist bei den Betreffenden nach meiner Beobachtung zu einer Gewohnheit geworden, d. h. sie fahren die gesamte Strecke auf dem Gehweg, egal wie die Straße ausgebaut und befahren ist, egal wie breit der Weg ist und wie viele Fußgänger sich darauf befinden.

Nun kann man zu dem Thema natürlich geteilter Meinung sein, aber ich selber merke, daß ich – als Fußgänger – ein Problem damit habe. Nicht die Ordnungswidrigkeit solchen Verhaltens meine ich, sondern ich habe ein viel simpleres Problem, denn ich fühle mich als Fußgänger in ganz konkreten Situationen ganz konkret durch Radfahrer belästigt und gefährdet.

Es ist kein Problem, einen entgegenkommenden Radfahrer wahrzunehmen und ihm ggf. ein wenig Platz zu machen. Was ich als lästig und gefährlich empfinde, sind die von hinten kommenden Radfahrer, die sich bei normalem Umgebungs-Verkehrslärm für mich unhörbar nähern und ohne Vorwarnung mit ggf. nur ein paar Handbreit Abstand an mir vorbeirauschen - auf Gefällestrecken dann oft schnell, daß jede Kollision die Gefahr erheblicher Verletzungen auf beiden Seiten bedeutet.

Egal wie fest ich mir vornehme, dieses Risiko zu ignorieren – ich erschrecke jedes Mal heftigst, und wenn einem das auf zehn Minuten Fußweg fünf Mal hintereinander passiert, hat man irgendwann die Nase voll. Ich muß peinlicherweise sagen, daß ich bestimmte Wege hier inzwischen als Fußgänger meide, denn ich möchte nicht mit einer geprellten Niere im Krankenhaus landen, weil ich im falschen Augenblick die Gehrichtung verändert habe!

Ich habe mir ein paarmal den nicht gerade angenehmen Aufwand gemacht, die Leute zur Rede zu stellen. Bei denjenigen, die sich überhaupt geäußert haben, mußte ich zu meinem Erschrecken feststellen, daß ihnen überhaupt nicht bewußt ist, was sie da tun und daß sie damit andere Menschen belästigen und gefährden. Diese Radfahrer halten ihr Verhalten für völlig normal und angemessen, „macht doch jeder so“.

Natürlich sind die Gründe für das Radfahren auf dem Gehweg individuell immer irgendwie nachvollziehbar: Straße ist zu gefährlich, die Autofahrer sind zu rücksichtslos, Radfahrer sind bei Unfällen immer stark im Nachteil. Stimmt alles, leider.

Aber kann denn die Lösung darin bestehen, das eigene Risko zu minimieren, indem man es auf andere verschiebt? Kann die Lösung darin bestehen, daß man als Radfahrer, der auf der Straße der Schwächere ist, die Gefährdung durch rücksichtlose Stärkere (KFZ-Führer) vermeidet, indem man sich auf dem Gehweg zum Stärkeren macht und jetzt selbst rücksichtslos gegenüber dem Schwächeren (dem Fußgänger) verhält?

Die Polizei verfolgt das so gut wie gar nicht, es würde auch einen massiven Großeinsatz erfordern, da das Phänomen inzwischen ja flächendeckend ist. Und, wie gesagt, es geht mir nicht um die Frage der Ordnungswidrigkeit des Radfahrens auf dem Gehweg an sich.

Ich würde erst mal gern hören: Was meint Ihr dazu? Kann irgendjemand mein Problem nachvollziehen, oder bin ich nur ein ängstlicher, verkalkter Meckerkopp, der das moderne Großstadtleben nicht verträgt?

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 6. Juli 2008 um 16:32

Ich muß jetzt wirklich mal fragen, ob ich evtl. zu empfindlich bin.

Hier in Rostock wird massiv auf dem Gehweg geradelt. Das tun nicht nur Rentner und Kinder (Rentner fahren sogar meist ordnungsgemäß auf Straße oder Radweg, ebenso die Fahrradkuriere!), sondern das tut Otto Normalverbraucher aller Altersgruppen, auch und gerade die vielen Rostocker Studenten, also junge, gesunde Erwachsene. Ich schätze den Anteil auf ungefähr 50 % aller Radfahrer. Und das radeln auf dem Gehweg ist bei den Betreffenden nach meiner Beobachtung zu einer Gewohnheit geworden, d. h. sie fahren die gesamte Strecke auf dem Gehweg, egal wie die Straße ausgebaut und befahren ist, egal wie breit der Weg ist und wie viele Fußgänger sich darauf befinden.

Nun kann man zu dem Thema natürlich geteilter Meinung sein, aber ich selber merke, daß ich – als Fußgänger – ein Problem damit habe. Nicht die Ordnungswidrigkeit solchen Verhaltens meine ich, sondern ich habe ein viel simpleres Problem, denn ich fühle mich als Fußgänger in ganz konkreten Situationen ganz konkret durch Radfahrer belästigt und gefährdet.

Es ist kein Problem, einen entgegenkommenden Radfahrer wahrzunehmen und ihm ggf. ein wenig Platz zu machen. Was ich als lästig und gefährlich empfinde, sind die von hinten kommenden Radfahrer, die sich bei normalem Umgebungs-Verkehrslärm für mich unhörbar nähern und ohne Vorwarnung mit ggf. nur ein paar Handbreit Abstand an mir vorbeirauschen - auf Gefällestrecken dann oft schnell, daß jede Kollision die Gefahr erheblicher Verletzungen auf beiden Seiten bedeutet.

Egal wie fest ich mir vornehme, dieses Risiko zu ignorieren – ich erschrecke jedes Mal heftigst, und wenn einem das auf zehn Minuten Fußweg fünf Mal hintereinander passiert, hat man irgendwann die Nase voll. Ich muß peinlicherweise sagen, daß ich bestimmte Wege hier inzwischen als Fußgänger meide, denn ich möchte nicht mit einer geprellten Niere im Krankenhaus landen, weil ich im falschen Augenblick die Gehrichtung verändert habe!

Ich habe mir ein paarmal den nicht gerade angenehmen Aufwand gemacht, die Leute zur Rede zu stellen. Bei denjenigen, die sich überhaupt geäußert haben, mußte ich zu meinem Erschrecken feststellen, daß ihnen überhaupt nicht bewußt ist, was sie da tun und daß sie damit andere Menschen belästigen und gefährden. Diese Radfahrer halten ihr Verhalten für völlig normal und angemessen, „macht doch jeder so“.

Natürlich sind die Gründe für das Radfahren auf dem Gehweg individuell immer irgendwie nachvollziehbar: Straße ist zu gefährlich, die Autofahrer sind zu rücksichtslos, Radfahrer sind bei Unfällen immer stark im Nachteil. Stimmt alles, leider.

Aber kann denn die Lösung darin bestehen, das eigene Risko zu minimieren, indem man es auf andere verschiebt? Kann die Lösung darin bestehen, daß man als Radfahrer, der auf der Straße der Schwächere ist, die Gefährdung durch rücksichtlose Stärkere (KFZ-Führer) vermeidet, indem man sich auf dem Gehweg zum Stärkeren macht und jetzt selbst rücksichtslos gegenüber dem Schwächeren (dem Fußgänger) verhält?

Die Polizei verfolgt das so gut wie gar nicht, es würde auch einen massiven Großeinsatz erfordern, da das Phänomen inzwischen ja flächendeckend ist. Und, wie gesagt, es geht mir nicht um die Frage der Ordnungswidrigkeit des Radfahrens auf dem Gehweg an sich.

Ich würde erst mal gern hören: Was meint Ihr dazu? Kann irgendjemand mein Problem nachvollziehen, oder bin ich nur ein ängstlicher, verkalkter Meckerkopp, der das moderne Großstadtleben nicht verträgt?

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281 Antworten

Zitat:

@Kevin_Nrw schrieb am 5. Mai 2015 um 17:20:16 Uhr:

 

Meine Räder entsprechen bestimmt nicht dem was die StVO gerne hätte,

Entspricht dein Auto den gesetzlichen Bestimmungen?

am 7. Mai 2015 um 5:02

Zitat:

@invisible_ghost schrieb am 6. Mai 2015 um 23:08:39 Uhr:

Zitat:

@Kevin_Nrw schrieb am 5. Mai 2015 um 17:20:16 Uhr:

 

Meine Räder entsprechen bestimmt nicht dem was die StVO gerne hätte,

Entspricht dein Auto den gesetzlichen Bestimmungen?

Wahrscheinlich, denn da trauen es sich die wenigsten. Eine echt feige Welt.

Zitat:

@Sorgenfresser schrieb am 6. Mai 2015 um 09:48:25 Uhr:

Held :rolleyes:

Traust dich das auch mit dem Auto oder bist du da zu feige für?

Mit dem Auto ist das so meist nicht möglich, weil es nicht so wendig ist und oft zu groß für Gehweg.

Schau doch mal im Rollerforum für eine Beratung vorbei ;)

am 7. Mai 2015 um 6:39

Ne danke, auf so einen Spinnerverein habe ich keine Lust. Ich glaube das auch so, sieht man ja im Straßenverkehr schon.

Feige Idi***.

Wieseo denn Feige?

am 7. Mai 2015 um 7:06

Weil es sich die Leute mit einem richtigen Kennzeichen und/oder Auto nicht trauen würden.

Naja ich finde es einfach unvernünftig mit dem Auto, da hierbei das Unfallrisiko viel höher ist. Auf grund der größeren Masse und der schlechteren Übersicht. Ich will ja auch nicht allen anderen Benutzern des radweges den weg abschneiden, was mit dem Kleinen Roller ja nicht der Fall ist.

am 7. Mai 2015 um 7:45

Ahja und mit dem Roller ist es nicht unvernünftig?

Nein, da nicht viel passieren kann, außer dass irgend ein deprimierter VT sich darüber ärgert, dass jemand anderes schneller vorankommt als er selbst :D

am 7. Mai 2015 um 8:12

Zurecht , denn auch du hast zu warten

:D :D :D :D :D Blödsinn. Mit so einer Einstellung hat man es schwer im Leben und wohlmöglich mit 50 einen Herzinfarkt.

am 7. Mai 2015 um 9:13

Werde lieber mal erwachsen.

Warum denkst du dass ich nicht erwachsen (genug) bin, weil ich nicht so pessimistisch und miesepetrig bin, sondern das Leben leicht(er) nehme=?

Zitat:

@Sorgenfresser schrieb am 7. Mai 2015 um 07:02:31 Uhr:

Zitat:

@invisible_ghost schrieb am 6. Mai 2015 um 23:08:39 Uhr:

 

Entspricht dein Auto den gesetzlichen Bestimmungen?

Wahrscheinlich, denn da trauen es sich die wenigsten. Eine echt feige Welt.

Japp bei meinen Auto ist alles Top. Erstens mag ich es zwar aber es ist und bleibt nur ein Fortbewegungsmittel und nicht mehr für mich. Zweitens habe ich nicht genug Ahnung von den Dingern. Was soll ich groß an meinem Auto ändern? Größe Felgen kann und will ich mir nicht leisten. Meine Scheinwerfer sind in Ordnung, da muss ich mit keine tuning Lampen ohne abe kaufen.

Bei meinen Rädern ist es anders.

Ich habe 2 BMX Räder, diese werden fast nur als Sportgerät genutzt. Darum ist es in meinen Augen ok das sie keine Bremsen\Licht haben. Auch die Polizei sagt meistens nichts deswegen weil ich mich mit denen zwar im öffentlichen Raum aber nur auf Parkplätzen\ in Tiefgaragen aufhalte.

Mein anderes Rad ist ein Fixi (ein Bahnrennrad mit festem Gang und kürzerem Radstand)

Alles was an dem Rad dran ist ist eine Hinterradbremse, und mehr braucht es auch nicht.

Das Ding ist so unendlich wendig da findest du immer eine Lücke wo du durchpasst.

Mit den Rad hat man halt eine gewisse Freiheit die du im Auto nicht hast. Ich muss nicht an Roten Ampeln warten wenn ich 100m in beide Richtungen gucken kann und es kommt kein Auto. (solange kein Kind da ist welches auf grün wartet. Dann warte ich auch)

Natürlich hat es bei mir auch etwas damit zu tun das die Polizei nicht viel ausrichten kann, mit dem Auto bekommen die mich nicht und zu Fuß erst recht nicht. Naja bleiben noch die Fahrradcops, ich halte mich einfach für den besseren Radfahrer, da haben die auch schlechte Karten.

Dennoch finde ich den Vergleich Auto\ Fahrrad etwas gewagt. Keins meiner Räder wiegt mehr als 8,5kg. Ich meine mir einzubilden,dass sich die ca 1591,5kg Mehrgewicht im Auto doch zu spüren machen. Der Bremsweg im Auto dürfte marginal länger sein.

am 7. Mai 2015 um 14:52

Ich wusste es, eine feige S**.

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