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Ölwechsel und Spülung beim Automatikgetrieb 722.6 im SLK R170

Mercedes
Themenstarteram 26. Mai 2016 um 14:09

Ölwechsel beim Mercedes Automatikgetriebe 722.6 ohne Ablassschraube im Wandler, beim Mercedes SLK R170, Typ 320, Baujahr 2001

Nachfolgend möchte ich interessierten Lesern von meinen Erfahrungen berichten, wie ich einen kompletten Ölwechsel mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand selbst durchführte.

Es war mir hierbei besonders wichtig, dass das passende ATF-Öl in das Getriebe gelangt und das alte Öl möglichst vollständig erneuert wird. Um das passende Öl zu finden, kann ich den Ölwegweiser von Fuchs empfehlen. Beim meinem Fahrzeug beträgt die Wechselmenge ca. 6,2 Liter. Um das Getriebe spülen zu können, habe ich 12 Liter ATF-ÖL eingeplant, 10 Liter für das Auffüllen mit Spülung und 2 Liter für den korrekten Ölstand nach dem Wechsel.

Ferner sollten der Ölfilter, die Ölwannendichtung und die Hülse für den EGS-Stecker erneuert werden, welche sich zum Beispiel im Set von Vaico V30-7313 befinden.

Um die Elektronik im Getriebe vor eindringendes Öl zu schützen, sollte auf jedem Fall die Hülse mit den zwei Dichtringen für den EGS-Stecker erneuert werden.

Auf eine Vorreinigung habe ich verzichtet, da ich einen Ölwechsel regelmäßig durchführe. Sollte das auszuwechselnde ATF-Öl bereits stark verschmutzt sein, würde ich eine Vorreinigung mit ca. 500ml Reiniger gemäß Anleitung durchführen.

Für den Ölwechsel habe ich mir eine einfache Vorrichtung angefertigt.

Für das Ablassen des Altöls habe ich mir einen Ringnippel M14 mit einem 10mm Schlauchanschluss besorgt. Dieser wird mit der vorhandenen Hohlschraube M14 x1,5 auf den Ausgang des Vorlaufes zum Wärmetauscher verschraubt. Der Vorlauf zum Wärmetauscher befindet sich auf der linken Seite in Fahrtrichtung des Getriebes, siehe Bild 1. Damit der Ringnippel mit Schlauch genügend Platz bekommt, habe ich mehrere Dichtungen zum Getriebe hin verwendet. Eine Adaption auf der rechten Seite des Getriebes war mir aus Platzgründen nicht möglich.

Für das Befüllen mit Neuöl habe ich mir ebenfalls einen Ringnippel M14 mit einem 10mm Schlauchanschluss und eine verlängerte Hohlschraube M14 x 1,5 mit Mutter besorgt und am Ende mit einem Alustopfen verschlossen, was auch mit einer Hutmutter M14 x 1,5 möglich ist. Somit konnte ich eine Verbindung mit dem vorhandenen Ringanschluss M14 der massiven Vorlaufleitung zum Wärmetauscher herstellen. Damit das Ganze etwas flexibler wird, habe ich die Befestigungen der Vorlaufleitung gelöst. Um sicher zu sein, dass keine Fremdpartikel beim Befüllen in das Getriebe gelangen, habe ich einen Filter mit 10mm Anschlüssen vor den Ringnippel gesetzt.

Für die Befüllung und Spülung mit Neuöl habe ich mir eine Pumpe von Proxxon AP 12, Best. Nr. 25262 bestellt, welche auch mit 10mm Schlauchanschlüssen ausgestattet ist. So konnte ich sämtliche Anschlüsse mit einem Schlauch von 10mm Innendurchmesser verbinden.

Um das Ablassen und Befüllen besser sehen zu können, habe ich mir einen 3m langen transparenten Schlauch besorgt.

Um die Mengen kontrollieren zu können, habe ich zwei 15 Liter Kanister mit einer Literscala versehen und die Schraubverschlüsse für die 10mm Schläuche aufgebohrt. Die Literscala habe ich mit einem Litermessbecher mit Wasser ausgelitert und markiert.

Damit der Ansaugschlauch für Neuöl auf dem Boden des Kanister liegt, habe ich am Ende des Schlauches ein Metallröhrchen befestigt.

Sämtliche Materialien und Kanister konnte ich schnell im großen Kaufhaus besorgen.

Jetzt zum eigentlichen Ablauf:

Fahrzeug vorne und hinten auf einer Höhe abgesichert aufbocken, um unter dem Fahrzeug arbeiten zu können. Ideal wäre eine geeignete Hebebühne, über die aber ich leider nicht verfüge.

Um mit dem Getriebe arbeiten zu können, müssen die Antriebsräder frei laufen können. Daher ist es besonders wichtig, dass das Fahrzeug absolut sicher und waagerecht steht!

Adaption für Zu- und Ablauf angeschlossen, siehe auch Bild 2.

Anschließend habe ich im Leerlauf sämtliche Gänge durchgeschaltet und konnte in kurzer Zeit ca. 5 Liter Altöl über die Pumpe im Getriebe ablassen. Als der Altölfluss abbrach, habe ich sofort den Motor abgestellt, siehe auch Bild 3.

Anschließend habe ich das Restöl aus der Ölwanne des Getriebes abgelassen und die Ölwanne demontiert. Vorher sollte das Blech für die Kabelführung demontiert werden. Dabei ist zu beachten, dass sich nach dem Ablassen immer noch ca. 0,5 Liter Altöl in der Wanne befinden. Um den Überblick über die Mengen zu erhalten, empfehle ich die Restmengen Altöl auch in den Auffangkanister zu füllen.

Bild 4, der auszutauschende Ölfilter ist nur gesteckt. Die genaue Ausrichtung wird durch eine Plastiknase am Filter und einer Kerbe im Getriebe fixiert.

Die Ölwanne habe ich dann mit Bremsenreiniger gesäubert. Wichtig ist, dass sich keinerlei Rückstände in der Wanne oder Dichtungsflächen befinden. Gut zu sehen sind die beiden Magnete für das Auffangen möglicher Metallteilchen, siehe Bild 5.

Die neue Ölwannendichtung kann durch die „Nasen“ gut fixiert werden und ist bekanntlich mit neuem Getriebeöl leicht zu benetzen. Anschließend habe ich die Ölwanne wieder mit den 6 Befestigungsschrauben mit 8N/M montiert und die Ablassschraube mit neuer Dichtung mit 20 N/M angezogen.

Bild 6 zeigt den verölten Getriebestecker mit Buchse.

Die Buchse wurde getauscht, Bild 7. Es erleichtert die Arbeit, wenn man sich vor dem Entfernen des Steckers, die Stellung der drehbaren Arretierung merkt. Der Stecker selbst hat eine vorgegebene Führung und kann leicht eingeführt werden. Bitte keine Gewalt anwenden!

Die Buchse wird mittig mit einer Schraube gehalten und kann leicht überdreht werden. Daher hier besonders vorsichtig sein. Ich habe sie daher nur leicht angezogen.

Jetzt konnte das Automatikgetriebe mit dem neuen Öl befüllt und gespült werden.

Links im Bild 8 der Kanister mit ca. 5 Liter abgelassenes Altöl. Rechts 10 Liter neues Getriebeöl = 5 Liter zum Befüllen plus 5 weitere Liter zum Spülen.

Ziel ist es, das sich am Ende des Auffüllens und Spülens 10 Liter ÖL im Altölkanister befinden, wobei dann der Kanister mit dem neuen Öl vollkommen leer sein muss.

Bei diesem Vorgehen wird vorausgesetzt, dass vor dem Ablassen des Altöls der korrekte Ölstand kontrolliert wurde. Falls ein Reiniger eingesetzt wurde, ist diese Menge beim aufzufüllenden Öl zu berücksichtigen.

Die Befüllung mit neuem Öl:

Vorab habe ich 4 Liter in das Getriebe gepumpt, dann den Motor gestartet und alle Gänge des Getriebe durchgeschaltet und eine kurze Pause eingelegt.

Beim zweiten Schritt sollte ein guter Sichtkontakt zu beiden Kanistern bestehen, damit sich nach dem Spülen nur 10 Liter im Altölkanister befinden. Ideal wär auch eine zweite Person für das Einschalten der Pumpe.

Sofort nach dem Starten des Motors, habe ich die Pumpe für das Einfüllen eingeschaltet. Dabei konnte ich gut sehen, wie sich der Ölstand des neuen Öles zügig abbaute und gleichzeitig der Ölstand im Altölkanister anstieg. Sobald der Kanister mit dem neuen Öl leergepumpt war , habe ich sofort den Motor und danach die Pumpe abgestellt.

Wie das Bild 9 zeigt war der Ölwechsel mit Spülung erfolgreich und theoretisch müsste der Ölstand im Getriebe annähernd stimmen.

Jetzt musste ich nur noch die Adaption entfernen und die Vorlaufleitung wieder direkt an das Getriebe anschließen. Danach habe ich das Fahrzeug auf den Boden gestellt und den Ölstand bei laufenden Motor auf Stellung P mit dem Ölmessstab , bestehend aus einer Spirale und am Ende mit einer Messscala für „kalt“ und „warm 80°“, durch Auffüllen korrigiert.

Anschließend habe ich Motor und Getriebe auf Betriebstemperatur gebracht und den Ölstand bei ca. 80° geprüft und durch wiederholtes Auffüllen richtig eingestellt.

Danach Probefahrt, sämtliche Gänge mehrmals durchgeschaltet und wieder gemessen und minimal nachgefüllt. Insgesamt habe ich nicht einmal einen Liter Öl in kleinen Schritten nachgefüllt und mir die Zeit genommen, die es braucht.

Später habe ich dann nach ca. 100 km noch einmal kontrolliert und das war es dann.

Das Schaltverhalten des Automatikgetriebes war nach dem Ölwechsel noch besser.

Die Kosten:

Proxxon Ölabsaugpumpe AP 12 47,70€

2 Stück 15 Liter Kanister 13,40€

1 Doppelhohlschraube M14 x1,5 3,95€

2 Ringnippel M14 für 10mm Schlauch 3,95€

10 Dichtungen M14x20x1,5 2,10€

3 Meter transparenten Schlauch 10mm 4,50€

1 Benzinfilter Glas/Chrom 10mm 12,00€

6 Schlauchschellen ca. 4,00€

ergibt einen Werkzeugaufwand von ca. 91,60€

Hinzu kommen noch ca. 95,00€ für das Getriebeöl und Filterset.

Der finanzielle Aufwand ist daher gut investiert, zumal die Pumpe und der Altölkanister auch für andere Arbeiten am Fahrzeug eingesetzt werden können.

Dieser Bericht gibt lediglich meine Erfahrungen wieder und soll nicht als perfekte Anleitung verstanden werden. Ich war mit dem Ergebnis sehr zufrieden und habe auch Spaß bei den Arbeiten gehabt.

Ich bitte aber um Verständnis, dass ich keinerlei Garantien auf Erfolgt oder Haftungen übernehmen kann. Jeder sollte daher bitte eigenverantwortlich entscheiden, was er sich zutraut.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 26. Mai 2016 um 14:09

Ölwechsel beim Mercedes Automatikgetriebe 722.6 ohne Ablassschraube im Wandler, beim Mercedes SLK R170, Typ 320, Baujahr 2001

Nachfolgend möchte ich interessierten Lesern von meinen Erfahrungen berichten, wie ich einen kompletten Ölwechsel mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand selbst durchführte.

Es war mir hierbei besonders wichtig, dass das passende ATF-Öl in das Getriebe gelangt und das alte Öl möglichst vollständig erneuert wird. Um das passende Öl zu finden, kann ich den Ölwegweiser von Fuchs empfehlen. Beim meinem Fahrzeug beträgt die Wechselmenge ca. 6,2 Liter. Um das Getriebe spülen zu können, habe ich 12 Liter ATF-ÖL eingeplant, 10 Liter für das Auffüllen mit Spülung und 2 Liter für den korrekten Ölstand nach dem Wechsel.

Ferner sollten der Ölfilter, die Ölwannendichtung und die Hülse für den EGS-Stecker erneuert werden, welche sich zum Beispiel im Set von Vaico V30-7313 befinden.

Um die Elektronik im Getriebe vor eindringendes Öl zu schützen, sollte auf jedem Fall die Hülse mit den zwei Dichtringen für den EGS-Stecker erneuert werden.

Auf eine Vorreinigung habe ich verzichtet, da ich einen Ölwechsel regelmäßig durchführe. Sollte das auszuwechselnde ATF-Öl bereits stark verschmutzt sein, würde ich eine Vorreinigung mit ca. 500ml Reiniger gemäß Anleitung durchführen.

Für den Ölwechsel habe ich mir eine einfache Vorrichtung angefertigt.

Für das Ablassen des Altöls habe ich mir einen Ringnippel M14 mit einem 10mm Schlauchanschluss besorgt. Dieser wird mit der vorhandenen Hohlschraube M14 x1,5 auf den Ausgang des Vorlaufes zum Wärmetauscher verschraubt. Der Vorlauf zum Wärmetauscher befindet sich auf der linken Seite in Fahrtrichtung des Getriebes, siehe Bild 1. Damit der Ringnippel mit Schlauch genügend Platz bekommt, habe ich mehrere Dichtungen zum Getriebe hin verwendet. Eine Adaption auf der rechten Seite des Getriebes war mir aus Platzgründen nicht möglich.

Für das Befüllen mit Neuöl habe ich mir ebenfalls einen Ringnippel M14 mit einem 10mm Schlauchanschluss und eine verlängerte Hohlschraube M14 x 1,5 mit Mutter besorgt und am Ende mit einem Alustopfen verschlossen, was auch mit einer Hutmutter M14 x 1,5 möglich ist. Somit konnte ich eine Verbindung mit dem vorhandenen Ringanschluss M14 der massiven Vorlaufleitung zum Wärmetauscher herstellen. Damit das Ganze etwas flexibler wird, habe ich die Befestigungen der Vorlaufleitung gelöst. Um sicher zu sein, dass keine Fremdpartikel beim Befüllen in das Getriebe gelangen, habe ich einen Filter mit 10mm Anschlüssen vor den Ringnippel gesetzt.

Für die Befüllung und Spülung mit Neuöl habe ich mir eine Pumpe von Proxxon AP 12, Best. Nr. 25262 bestellt, welche auch mit 10mm Schlauchanschlüssen ausgestattet ist. So konnte ich sämtliche Anschlüsse mit einem Schlauch von 10mm Innendurchmesser verbinden.

Um das Ablassen und Befüllen besser sehen zu können, habe ich mir einen 3m langen transparenten Schlauch besorgt.

Um die Mengen kontrollieren zu können, habe ich zwei 15 Liter Kanister mit einer Literscala versehen und die Schraubverschlüsse für die 10mm Schläuche aufgebohrt. Die Literscala habe ich mit einem Litermessbecher mit Wasser ausgelitert und markiert.

Damit der Ansaugschlauch für Neuöl auf dem Boden des Kanister liegt, habe ich am Ende des Schlauches ein Metallröhrchen befestigt.

Sämtliche Materialien und Kanister konnte ich schnell im großen Kaufhaus besorgen.

Jetzt zum eigentlichen Ablauf:

Fahrzeug vorne und hinten auf einer Höhe abgesichert aufbocken, um unter dem Fahrzeug arbeiten zu können. Ideal wäre eine geeignete Hebebühne, über die aber ich leider nicht verfüge.

Um mit dem Getriebe arbeiten zu können, müssen die Antriebsräder frei laufen können. Daher ist es besonders wichtig, dass das Fahrzeug absolut sicher und waagerecht steht!

Adaption für Zu- und Ablauf angeschlossen, siehe auch Bild 2.

Anschließend habe ich im Leerlauf sämtliche Gänge durchgeschaltet und konnte in kurzer Zeit ca. 5 Liter Altöl über die Pumpe im Getriebe ablassen. Als der Altölfluss abbrach, habe ich sofort den Motor abgestellt, siehe auch Bild 3.

Anschließend habe ich das Restöl aus der Ölwanne des Getriebes abgelassen und die Ölwanne demontiert. Vorher sollte das Blech für die Kabelführung demontiert werden. Dabei ist zu beachten, dass sich nach dem Ablassen immer noch ca. 0,5 Liter Altöl in der Wanne befinden. Um den Überblick über die Mengen zu erhalten, empfehle ich die Restmengen Altöl auch in den Auffangkanister zu füllen.

Bild 4, der auszutauschende Ölfilter ist nur gesteckt. Die genaue Ausrichtung wird durch eine Plastiknase am Filter und einer Kerbe im Getriebe fixiert.

Die Ölwanne habe ich dann mit Bremsenreiniger gesäubert. Wichtig ist, dass sich keinerlei Rückstände in der Wanne oder Dichtungsflächen befinden. Gut zu sehen sind die beiden Magnete für das Auffangen möglicher Metallteilchen, siehe Bild 5.

Die neue Ölwannendichtung kann durch die „Nasen“ gut fixiert werden und ist bekanntlich mit neuem Getriebeöl leicht zu benetzen. Anschließend habe ich die Ölwanne wieder mit den 6 Befestigungsschrauben mit 8N/M montiert und die Ablassschraube mit neuer Dichtung mit 20 N/M angezogen.

Bild 6 zeigt den verölten Getriebestecker mit Buchse.

Die Buchse wurde getauscht, Bild 7. Es erleichtert die Arbeit, wenn man sich vor dem Entfernen des Steckers, die Stellung der drehbaren Arretierung merkt. Der Stecker selbst hat eine vorgegebene Führung und kann leicht eingeführt werden. Bitte keine Gewalt anwenden!

Die Buchse wird mittig mit einer Schraube gehalten und kann leicht überdreht werden. Daher hier besonders vorsichtig sein. Ich habe sie daher nur leicht angezogen.

Jetzt konnte das Automatikgetriebe mit dem neuen Öl befüllt und gespült werden.

Links im Bild 8 der Kanister mit ca. 5 Liter abgelassenes Altöl. Rechts 10 Liter neues Getriebeöl = 5 Liter zum Befüllen plus 5 weitere Liter zum Spülen.

Ziel ist es, das sich am Ende des Auffüllens und Spülens 10 Liter ÖL im Altölkanister befinden, wobei dann der Kanister mit dem neuen Öl vollkommen leer sein muss.

Bei diesem Vorgehen wird vorausgesetzt, dass vor dem Ablassen des Altöls der korrekte Ölstand kontrolliert wurde. Falls ein Reiniger eingesetzt wurde, ist diese Menge beim aufzufüllenden Öl zu berücksichtigen.

Die Befüllung mit neuem Öl:

Vorab habe ich 4 Liter in das Getriebe gepumpt, dann den Motor gestartet und alle Gänge des Getriebe durchgeschaltet und eine kurze Pause eingelegt.

Beim zweiten Schritt sollte ein guter Sichtkontakt zu beiden Kanistern bestehen, damit sich nach dem Spülen nur 10 Liter im Altölkanister befinden. Ideal wär auch eine zweite Person für das Einschalten der Pumpe.

Sofort nach dem Starten des Motors, habe ich die Pumpe für das Einfüllen eingeschaltet. Dabei konnte ich gut sehen, wie sich der Ölstand des neuen Öles zügig abbaute und gleichzeitig der Ölstand im Altölkanister anstieg. Sobald der Kanister mit dem neuen Öl leergepumpt war , habe ich sofort den Motor und danach die Pumpe abgestellt.

Wie das Bild 9 zeigt war der Ölwechsel mit Spülung erfolgreich und theoretisch müsste der Ölstand im Getriebe annähernd stimmen.

Jetzt musste ich nur noch die Adaption entfernen und die Vorlaufleitung wieder direkt an das Getriebe anschließen. Danach habe ich das Fahrzeug auf den Boden gestellt und den Ölstand bei laufenden Motor auf Stellung P mit dem Ölmessstab , bestehend aus einer Spirale und am Ende mit einer Messscala für „kalt“ und „warm 80°“, durch Auffüllen korrigiert.

Anschließend habe ich Motor und Getriebe auf Betriebstemperatur gebracht und den Ölstand bei ca. 80° geprüft und durch wiederholtes Auffüllen richtig eingestellt.

Danach Probefahrt, sämtliche Gänge mehrmals durchgeschaltet und wieder gemessen und minimal nachgefüllt. Insgesamt habe ich nicht einmal einen Liter Öl in kleinen Schritten nachgefüllt und mir die Zeit genommen, die es braucht.

Später habe ich dann nach ca. 100 km noch einmal kontrolliert und das war es dann.

Das Schaltverhalten des Automatikgetriebes war nach dem Ölwechsel noch besser.

Die Kosten:

Proxxon Ölabsaugpumpe AP 12 47,70€

2 Stück 15 Liter Kanister 13,40€

1 Doppelhohlschraube M14 x1,5 3,95€

2 Ringnippel M14 für 10mm Schlauch 3,95€

10 Dichtungen M14x20x1,5 2,10€

3 Meter transparenten Schlauch 10mm 4,50€

1 Benzinfilter Glas/Chrom 10mm 12,00€

6 Schlauchschellen ca. 4,00€

ergibt einen Werkzeugaufwand von ca. 91,60€

Hinzu kommen noch ca. 95,00€ für das Getriebeöl und Filterset.

Der finanzielle Aufwand ist daher gut investiert, zumal die Pumpe und der Altölkanister auch für andere Arbeiten am Fahrzeug eingesetzt werden können.

Dieser Bericht gibt lediglich meine Erfahrungen wieder und soll nicht als perfekte Anleitung verstanden werden. Ich war mit dem Ergebnis sehr zufrieden und habe auch Spaß bei den Arbeiten gehabt.

Ich bitte aber um Verständnis, dass ich keinerlei Garantien auf Erfolgt oder Haftungen übernehmen kann. Jeder sollte daher bitte eigenverantwortlich entscheiden, was er sich zutraut.

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6 Antworten

Hi Schrauber ,

ausgezeichnete Beschreibung,ich hatte mich schon mal theoretisch damit befasst,

aus meiner Sicht gut beschrieben …..werde ich mir zu den Akten legen.

Ich hätte zwar alles erforderliche Werkzeug/Material da, werde es

aber trotzdem sein lassen.

Nur wenn mein Getriebe (CLK200 BJ 2004 hat auch das Getriebe 722.616) Ärger machen sollte, werde ich mich darüber machen....gemäß deiner Beschreibung

Grüße waltgey

am 30. Mai 2016 um 8:41

Sehr gute Beschreibung und alles richtig gemacht, dennoch etwas aufwändig und bei den Kosten lohnt es fast nicht es selbst zu machen

Da habe ich ja Glück das ich ne Ablassschraube habe..

Zitat:

Da habe ich ja Glück das ich ne Ablassschraube habe..

Da bekommt man aber nur ein Teil des Oel's heraus. Eine Spülung ist schon ein anderes Ding.

Ich meine die Ablassschraube im Wandler, und mir ist auch klar das ein paar Gläser voll drin bleiben im Kühler. Aber nur durch ablassen habe ich fast 7 l raus bekommen.

Super Beschreibung

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