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Muss man eigentlich einen Doktor-Titel haben um hier im Forum.....

Themenstarteram 8. April 2015 um 18:21

..... mit schreiben zu können/dürfen?

In vielen Beiträgen geht so dermaßen tief ins Eingemachte, das man sich als "einfacher Mensch" so klein vorkommt.

Da wird gestritten ob eine Anode eines Akkus dicker oder dünner, länger oder kürzer ist.

Ob Autos die im Vorjahr produziert werden zu den Verkaufszahlen des Folgejahres gehören oder ob es nur Verkaufszahlen der aktuellen Jahrsproduktion gibt.

Ich diskutiere gerne, aber was hier vor allem im Elektro&Hybrib Bereich und im Telsa Bereich abgeht, passt für mich auf keine Kuhhaut mehr.

Bin ich der einzigste der das so sieht?

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 8. April 2015 um 18:21

..... mit schreiben zu können/dürfen?

In vielen Beiträgen geht so dermaßen tief ins Eingemachte, das man sich als "einfacher Mensch" so klein vorkommt.

Da wird gestritten ob eine Anode eines Akkus dicker oder dünner, länger oder kürzer ist.

Ob Autos die im Vorjahr produziert werden zu den Verkaufszahlen des Folgejahres gehören oder ob es nur Verkaufszahlen der aktuellen Jahrsproduktion gibt.

Ich diskutiere gerne, aber was hier vor allem im Elektro&Hybrib Bereich und im Telsa Bereich abgeht, passt für mich auf keine Kuhhaut mehr.

Bin ich der einzigste der das so sieht?

28 weitere Antworten
28 Antworten
am 8. April 2015 um 21:38

Hm naja es geht aber eher ärgert mich, dass es immer dieselben Keiltreiber sind, die mit den selben teils widerlegten Argumenten immer und immer wieder daherkommen und ihre geistigen Ergüsse ablassen mit dem Vermerk: ich mags net ich finds net gut.... (alle Welt weiß es bereits und dennoch hören sie nicht auf.... darum Keiltreiber).

ich wills mal so sagen: Nein, aber ;)

1. es ist sicher hilfreich, wen man eine Meinung hat, diese auch mit Fakten belegen zu können. Meinungen wie "ich glaube, dass" helfen ohne Belege dort wirklich nicht weiter und rufen gerade bestimmte Spötter auf den Plan.

2. Ist es wenig hilfreich, sich selbst einen Maulkorb zu verpassen, man bleibt dann bestenfalls in der mitlesenden Schmollecke.

3. Wenn man mit Halbwissen "glänzt", dann muß man mal auch eine saftige Kritik ertragen. Gerade hier in diesem Themenforum wird derart scharf mit politischen Feldsteinen geschossen, dass es schon einer äußerst robusten Natur bedarf.

Um es auf den Punkt zu bringen: Einer der einen TESLA oder sonstige E-Kutschen bereits fährt, ist nicht automatisch Doktor Allwissend, einer der sowas nicht hat (aus welchen Gründen auch immer, bei mir ist es Geld und Fahrprofil) ist sicher nicht automatisch der Oberdepp. Bsw. wird gerade die Akkuchemie nicht an der Ampel auch im TESLA mal eben erklärt. Hier ist sehr viel Dialektik mit Hektik im Spiel. ;)

am 9. April 2015 um 2:59

Wer ein EAuto fährt, ist sicherlich überdurchschnittlich bewandert auf dem Gebiet der ETechnik.

Warum soll dieses Wissen denn nicht eingebracht werden?

Lese ich in einem Medizinforum für meine Blessuren verstehe ich auch wenig...

Was ICH aber nicht abkann sind vollmundige Ankündigungen und Zitierungen von absolutem Journalistenunsinn aus Artikeln in denen irgendwelche Absichten in einem Labor als in 12 Monaten lieferbar bezeichnet werden.

Dazu dann der aus meiner Sicht blödeste Spruch:

" Und dann kam einer der nicht wusste das es nicht geht und machte es einfach".

Nur keinen Frust aufkommen lassen werte "emobilezukunft". Niemand kann verhindern durch lesen zu lernen ;) (Konrad Adenauer leicht verfälscht).

am 9. April 2015 um 6:01

Oder durch eigene Erfahrungen mit dem E-Auto machen bevor man hier im Forum groß labert wie blöd das alles ist .... (nach dem Motto: und willst du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich dir den Schädel ein....).

am 9. April 2015 um 12:37

Das Problem bei dem Thema Elktromobilität ist das es ohne wirklich sehr tiefgehendes Wissen nicht möglich ist darüber zu urteilen ob der Weg dorthin Sinn macht oder nicht. Zusammengefasstes "Wissen" aus Medien etc. ist meist schlichtweg falsch oder berücksichtigt nur Teilaspekte. Ein Fahrer eines solchen Autos kann auch nur beurteilen ob ihm das gefällt und wie er die Dinge wahrnimmt, nur weil man so ein Auto besitzt weiß man nicht zwangsläufig wie es funktioniert. Hinzu kommen emotionale Aspekte die bei den meisten Usern hier im Forum sicherlich beim Autokauf eine zentrale Rolle spielen und dazu führen das nicht neutral wiedergegeben wird was man beobachtet. Das ist nur menschlich und völlig in Ordnung, hilft aber nicht weiter.

Fakt ist das ein E-Antrieb in Kombination mit moderner Leistungselektronik und Steuerung in der Funktion als Fahrzeugantrieb jedem Verbrenner sehr weit überlegen sein kann. Keiner kann das ernsthaft bezweifeln. Doch schon bei diesem einfachen Aspekt des Antriebs ohne den Komplexen teil der Energiespeicherung, Erzeugung, Weiterleitung etc. wird sehr viel durcheinandergewürfelt und völlig falsch dargelegt. Leider ist schon hier einiges an Fachwissen nötig um zu beurteilen ob der Antrieb taugt oder nicht.

Hier mal ein Beispiel was mir schon an ganz einfachen Missverständnissen aufgefallen ist mit dem mindestens nötigen Wissen um zu verstehen warum es so ist wie es ist und nicht wie es oft geschildert wird:

Größtes Missverständnis in der Automobilszene ist meiner Meinung nach das Motordrehmoment. Ein Wert der kaum richtig verstanden wird. Betrachten wir das Fahrzeug so wird es von einer Kraft beschleunigt die proportional zum Raddrehmoment ist. Die dafür benötigte Leistung ergibt sich aus dem Raddrehmoment und der Raddrehzahl. Habe ich nun ein Motor beliebiger Drehzahl und beliebigen Drehmomentes so sorgt das Getriebe dafür das bei der momentanen Raddrehzahl, also Geschwindigkeit, möglichst die maximale Leistung zur Verfügung steht. Je mehr Gangstufen ich habe desto besser kann ich die Übersetzung so anpassen das ich beim Beschleunigen immer im Bereich der maximalen Motorleistung bin. Andersherum verliert das Getriebe an Bedeutung wenn der Motor über einen weiten Drehzahlbereich eine konstante Leistung hat, also mit der Drehzahl das Drehmoment linear abfällt. Ein Motor mit konstantem Drehmoment benötigt nach wie vor viele Gangstufen um die Motorleistung gut zu nutzen. Ganz ungünstig ist ein mit der Drehzahl stark ansteigendes Drehmoment.

Völlig uninteressant ist das Drehmoment bei sehr kleinen Drehzahlen da diese ja in der Praxis beim maximalen Beschleunigen (und nur da interessiert mich das Ganze ja, wenn ich gediegen cruise brauche ich ohnehin keine hohe Leistung) nicht auftritt. Wer schnell vom Fleck will dreht den Motor schon beim Anfahren in den Bereich des Maximalmomentes und lässt die Kupplung oder den Wandler die Arbeit. Ineffizient (bei der Kupplung) aber ja auch selten von Nöten.

Theoretisch ist also das konstante Drehmoment eines E-Antriebs kein Vorteil, mancher Turbo hat sogar eine günstigere Charakteristik. Spätestens jetzt kommt der Aufschrei der E-Auto-Fahrer das dies Quatsch ist weil in der Praxis ganz anders. Und da kommt eben ins Spiel das es eben beim E-Motor doch nicht so simpel ist wie jeder denkt. Es gibt drei Dinge die für den tatsächlich sehr guten Vortrieb der E-Autos auch ohne Gangstufen sorgen. Erstens kann ich den Motor kurzzeitig beim Beschleunigen stark überlasten ohne das es Probleme gibt. Ohne großen Aufwand kann die Elektronik in der sehr kurzen Beschleunigungsphase sehr viel mehr Strom in den Motor schicken, der Akku wird dabei nicht stärker Belastet da durch die Geringe Drehzahl ja die Leistung nicht sehr hoch ist. Lediglich der Umrichter muss den Strom Ausgangsseitig können. Gehen würde für die paar Sekunden 0-100 locker der vierfache Strom, also auch vierfaches Drehmoment. Was wirklich gemacht wird lässt sich nur mit einer Stromzange beurteilen, aber das nicht zu nutzen wäre mehr als dumm von den Herstellern. Will ich nur die Akkubelastung konstant halten nehme ich den Strom linear mit der Drehzahl (Geschwindigkeit) zurück bis zum Nennpunkt. In der Praxis zeigt sich ja auch das die Elektronik bei ständigen Bremsen und Beschleunigen die Leistung zurücknimmt da man das Spiel mit der Überlastung natürlich nicht beliebig treiben kann. Ist ja auch nicht nötig. Mit Schaltstufen würde so ein Antrieb noch viel besser gehen, aber bei den Maximalleistungen der Antriebe könnte bräuchte man dann abartige Getriebe. Das können dann schon ganz schnell mal 2000 Nm und mehr werden, hinzu kommt die extreme Belastung des Getriebes durch die schnellen Drehmomentsprünge welche ja durch die enormen negativen Momente beim Bremsen welche theoretisch den gleichen Betrag erreichen können noch heftiger werden.

Nun ein weiterer Punkt warum sich das so extrem anfühlt. Die Drehmomentänderung ist extrem schnell. Maximalmoment (bzw. sogar eine Erhöhung) zu maximalen Bremsmoment (was ja beim Verbrenner sehr gering ist) in praktisch Nullzeit. Das fühlt sich natürlich viel, viel heftiger an als die langsame Änderung beim Verbrenner. Schon der schnell einsetzende Turbo fühlt sich bei gleicher Beschleunigung heftiger an als ein Sauger. Man nimmt Änderungen immer mehr war als Konstante Kräfte.

Punkt Drei ist was für Kenner der Materie, ich weiß nicht ob das so gemacht wird. Ich würde es machen wenn ich den Antrieb konstruiere. Und zwar kann man eine Drehstrommaschine (ja, so etwas sitzt in den Autos auch wenn der Akku Gleichstrom liefert) mit umschaltbaren Polpaaren ausführen. Das hat zur Folge das so ein Motor je nach Beschaltung (die leistungselektronisch innerhalb von Mikrosekunden geändert werden kann) im Nennpunkt entweder hohe Drehzahl und geringeres Drehmoment liefert oder eben umgekehrt. Also der Motor macht das was normalerweise ein Getriebe mit mehreren Stufen erledigt. Damit in Kombi mit Überlastung im Beschleunigungsvorgang ließen sich abartige Beschleunigungswerte und hohes Tempo auch mit verhältnismäßig leistungsschwachen Motoren erreichen.

 

Ich hoffe das so klar wird wieso es immer so extreme Gegensätze gibt. Die Performance von E-Autos wird überall völlig falsch begründet weil eben so viel Müll in den Medien erzählt wird. Ja, ein E-Antrieb geht in der richtigen Konfiguration wie die Pest auch ohne Schaltgetriebe. Aber würde er sich so verhalten wie es immer dargestellt wird (konstantes Drehmoment) wäre das nicht so.

Ich sage dem E-Auto wie es Heute gebaut wird dennoch null Chancen voraus. Problem ist neben dem Energiespeicher (ja, das ist eher das kleinste Problem) das andere Optionen viel einfacher sind auch wenn es erst einmal ineffizient erscheint. Ich würde die sinnvolle Alternative darin sehen regenerative Energie in Form von Gas zu speichern (das Erdgasnetz ist Speicher und Verteiler - und vorhanden) und je nach Bedarf eben in Strom rückzuwandeln oder eben in Verbrennungskraftmaschinen direkt in mechanische Arbeit umzuwandeln. Also entweder herkömmliche Autos mit Ottomotor und Gasumbau oder Kisten mit Brennstoffzelle + Ultracap zum Beschleunigen. Ist alles da, nur eben ineffizienter was aber bei regenerativen eine untergeordnete Rolle spielt.

Zur Ausgangsfrage: Muss man nicht, hilft aber (habe meinen in E-Technik)...

am 9. April 2015 um 13:11

Polumschaltung wird imho bei keinem BEV angewandt, sinnvoller ist da die Aufteilung auf 2 getrennte Motoren an HA/VA.

Bei den SHEV sind eh meist schon 2 vorhanden...

Und das mit der geringen Leistung bei geringer Drehzahl ist auch nur bedingt gültig?

Ansonsten schöner Beitrag, hoffe nicht Dein letzter hier?

Polumschaltung rentiert sich vom Aufwand her nicht wenn man die Maschine passend auslegt, das Ruckeln beim Umschalten ist auch nicht so toll.

Getriebe macht man einstufiges Untersetzungsgetriebe und gut.

Alles andere kostet nur unnötig Geld wegen der Komplexität und bringt keinen wirklichen Mehrwert.

am 9. April 2015 um 16:36

Das war der interessanteste Absatz für mich:

Zitat:

Punkt Drei ist was für Kenner der Materie, ich weiß nicht ob das so gemacht wird. Ich würde es machen wenn ich den Antrieb konstruiere. Und zwar kann man eine Drehstrommaschine (ja, so etwas sitzt in den Autos auch wenn der Akku Gleichstrom liefert) mit umschaltbaren Polpaaren ausführen. Das hat zur Folge das so ein Motor je nach Beschaltung (die leistungselektronisch innerhalb von Mikrosekunden geändert werden kann) im Nennpunkt entweder hohe Drehzahl und geringeres Drehmoment liefert oder eben umgekehrt. Also der Motor macht das was normalerweise ein Getriebe mit mehreren Stufen erledigt. Damit in Kombi mit Überlastung im Beschleunigungsvorgang ließen sich abartige Beschleunigungswerte und hohes Tempo auch mit verhältnismäßig leistungsschwachen Motoren erreichen.

MfG RKM

:DBauing 2. Bildungsweg mit viel Boden unter den Füßen:D

 

Man sollte einfach etwas technischen Hintergrund haben, um hier sinnvolle Beiträge zu posten.

Was mich wundert, ist dass Leute, die von Technik keine Ahnung haben mit wirren Thesen um sich werfen. Z.B. habe ich kürzlich gelesen "der Carnot-Prozess galt vielleicht kurz nach dem 2. Weltkrieg".

Was mich auch noch wundert, ist dass die E-Autofahrer (insbesondere die Teslas) oft der Auffassung sind, mit "0g CO2" unterwegs zu sein. Das mag für Fahrer, die rein mit erneuerbaren aufladen (wie z.B. KaJu mit seiner PV-Anlage) zutreffen (der hat aber auch ca. 60000 Euro in die Anlage und Speicher investiert). Aber nicht für Leute die "bilanziellen" Ökostrom kaufen. Und erst recht nicht für die Supercharger, die den Strom vom Müllverbrennungskraftwerk Mannheim erhalten.

Und dann noch die Weigerung (bzw. das Nichtverstehen-Wollen) dass "eine kWh elektrisch" und "eine kWh Wärme" etwas unterschiedliches sind (Aus "einer kWh elektrisch" kann man zwar "eine KWh Wärme" machen, aber nicht umgekehrt). Ich habe vor einiger Zeit versucht, dies mit dem anschaulichen Beispiel von "Liter Jägermeister" und "Liter reinen Alkohols" klarzumachen. Wenn so was dann lächerlich gemacht wird, zeigt mir das das Bildungsniveau des jeweiligen Teilnehmers.

Und zuletzt noch: ich fahre mit "bilanziellem 100% Bio-Erdgas" genauso umweltfreundlich wie die E-Auto-Kollegen mit "bilanziellem Ökostrom". Und die "Power to Gas-Anlage in Werlte" macht z.B. aus Windstrom Bio-Erdgas. Ich fahre zu ähnlichen Kilometer-Preisen wie Elektro. Nur mit 400 - 450km Reichweite (Sommer wie Winter); in 5 Minuten aufgetankt; und mit einem Fahrzeug, das als Jahreswagen gerade mal 14 kEuro gekostet hat.

Gruß

SparAstra

Zitat:

@SparAstra schrieb am 10. April 2015 um 08:48:53 Uhr:

....ich fahre mit "bilanziellem 100% Bio-Erdgas" genauso umweltfreundlich wie die E-Auto-Kollegen mit "bilanziellem Ökostrom". Und die "Power to Gas-Anlage in Werlte" macht z.B. aus Windstrom Bio-Erdgas. Ich fahre zu ähnlichen Kilometer-Preisen wie Elektro. Nur mit 400 - 450km Reichweite (Sommer wie Winter); in 5 Minuten aufgetankt; und mit einem Fahrzeug, das als Jahreswagen gerade mal 14 kEuro gekostet hat.

Gruß

SparAstra

Über Preise brauchen wir derzeit hier nicht spekulieren, da führen zur Zeit wohl der CNG und der LPG Antrieb. TESLA-Umweltbilanzen wurden in anderem Threads umfassend behandelt. Wirr finde ich deine Auffassung von "Bio-Erdgas"

Das hiesige "Bio-Erdgas-Siegel" bezeichnet lediglich eine Mindestbeimischung von 5% zum fossilen Erdgas, also mal locker durch die Hose atmen (sogar noch mehr Bio-Methan :D )

Wenn allerdings eine Windstrom-Anlage aus 22kWh über eine Elyse Wasserstoff macht, der im Hochdruck-Reformer zu Methan, das komprimiert und getankt bei dir verbrannt wird, wirst du wohl kaum 8km damit kommen. Schöne Biogas-Welt

Das wäre es bilanziell 4x mehr "ökologischer, wenn ich aufm Recyclinghogf alte Bleiakkus sammele die Sortiere und zusammenschalte mit ca 60% "round-turn"-Bilanz den Strom doch lieber direkt im alten Golf 3 City-Stromer nutze.

Merke: 1. Nur weil bei mir in 1,5km Entfernung ein Windrad steht, macht mich das noch lange nicht zum Öko und meine LPG Sänfte auch nicht.

2. WKA +PV brauchen ins Netz gekoppelte E-Speicher, die besten sind eben die von EM, Energienutzung >80%

3. 80% Energienutzung > 8% Energienutzung im fossilen Bereich (Wenn wir schon über Zukunft aus regenerativem Strom sprechen !!!!

am 10. April 2015 um 8:36

Ja, die Öko-Diskussion im Bezug auf E-Mobilität ist nicht wirklich sinnvoll zu führen. Ich werde dazu auch nichts schreiben weil es mit >95% der Menschen schlichtweg nicht möglich ist zielführend über solch komplexe Themen zu diskutieren wenn die Kenntnisse nicht vorhanden sind. Und was in den Medien bzw. sogenannten "Fachzeitschriften" berichtet wird ist meist falsch oder zumindest extrem lückenhaft. Es ist da leider so das man einfach ein wirklich extrem umfangreiches Wissen braucht um sinnvoll mitdiskutieren zu können. Und zwar echtes Fachwissen in den technischen Bereichen wie etwa Energiewandlungsprozesse, Energietransport (Hochspannungstechnik, Isolationskoordination etc.), Umwelttechnik, Mechanik, Energiespeichertechniken, Rohstoffgewinnung, wirtschaftliche Aspekte und noch die vielen anderen Dinge die ich jetzt vergessen habe. Den Quatsch selbst in wissenschaftlichen Fachzeitschriften kann man besser zum Grillanzünden verwenden. In jeder Fachzeitschrift werden zum Thema nur die fachspezifischen Probleme und auch da teils nur in einem sehr begrenzten Gebiet dargelegt. Viele Aspekte aus anderen Bereichen werden ignoriert, auch teils weil der Autor seine favorisierte Technik eben positiv herausstellen will. Das ist leider gerade bei Fachzeitschriften im wissenschaftlichen Bereich sehr oft der Fall.

Kurzum gilt für die extrem komplexe Problematik der ökologisch orientierten Energieerzeugung und Nutzung leider das ein Diskutieren darüber wirklich gar keinen Sinn macht wenn man nicht sehr umfangreiche naturwissenschaftliche Kenntnisse hat. Ansonsten kann das nur in unsachlichen Stammtischdiskussionen enden die ich zu tiefst verabscheue und der Grund sind warum ich auf Diskussionsplattformen im Internet eher weniger unterwegs bin.

 

Ich möchte hier -weil es gerade passt- nur mal darlegen wie ich mir eine Zukunft für E-Autos vorstellen könnte. Denn so wie das zur Zeit betrieben wird macht es keinen Sinn da man das Potential der Technik nur zum Bruchteil nutzt.

Der Antrieb:

Ich denke jeder wird zustimmen das ein Antrieb mit einem Motor Pro Rad schon aufgrund der Einsparung von Achse, Differential etc. Sinn macht. Vor allem kann man sehr effizient alle Stabilitätsprogramme mit einer extrem guten Performance realisieren die anders gar nicht möglich ist.

Der Motor:

Ich würde eigens einen Synchronmotor entwickeln der nicht permanentmagneterregt ist sondern fremderregt mit der Möglichkeit Durch unterschiedliche Beschaltung der Spulen in Rotor und Stator rein leistungselektronisch Ein und den selben Motor mit 1, 2,3 oder 4 Polpaaren zu betreiben. Also quasi der Ersatz für ein Viergang-Getriebe. Ich bin jetzt kein Maschinen-Experte sondern Hochspannungstechniker, aber ich denke das sollte machbar sein. Alternativ zumindest ein Dahlander. Verluste durch Fremderregung sind zwar vorhanden, sollten aber keine nennenswerte Rolle spielen. Man sollte ohnehin langsam mal überdenken ob man weiter bei dreiphasigen Antrieben bleibt. Da sollte man wirklich mal ganz gezielt Entwicklung in einen leistungselektronisch betriebenen Antrieb für diese Anwendung investieren, sicher wird das getan aber ich habe immer das Gefühl das die meisten Komponenten zur Zeit eben aus Kostengründen aus der "alten Welt" übernommen werden und nicht - wie es in der neuen Umrichterwelt ist- wirklich komplett neu entwickelt werden. Bei den lächerlichen Stückzahlen die zur Zeit verkauft werden auch kein Wunder.

Der Energiespeicher:

Hier sehe ich zur Zeit ein in meinen Augen realitätsfernes Konzept am Markt. Wer nur etwas Ahnung von Akkus hat weiß genau wie gegensätzlich Energiedichte, Leistungsdichte und Zyklenfestigkeit sind. Das wird man auch nie wirklich unter einen Hut bringen können. Deshalb sehe ich ein dreistufiges Konzept als zielführender an. Direkt vor dem Umrichter hängt ein Ultracap der genug Energie hat um das Fahrzeug einmal auf Vmax zu beschleunigen bzw. von da auf 0 abzubremsen. Dem Teil kann man richtig aufs Hirn geben ohne das es Leidet, extreme Ströme also hohe Beschleunigungen sind möglich.

Zweite Stufe ist ein Akku höchster Energiedichte. Dieser Akku sollte im Normalbetrieb immer nur 20%-80% benutzt werden und mit maximal +- C/2 belastet werden. Bei sehr sparsamer Fahrweise benötigt man rund 10 kWh/100km, Tempo 180 in einem Golf braucht rund 40-50 kW, also sollten es schon an die 80 kWh sein.

Dann sollte eine Brennstoffzelle folgen mit rund 5-10 kW Leistung um mindenstens Landstraßentempo ohne Akkuunterstützung zu ermöglichen. Der Brennstoff kommt im Idealfall aus regenerativ erzeugten Gas und sorgt dafür ohne Leistungsstarken Stromanschluss (hier ist ein ganz großes Problem in vielen Niederspannungsnetzen wenn es viele E-Autos gibt die dicke Akkus haben und schnell geladen werden wollen - meist zu gleicher Zeit abends nach Feierabend) dennoch schnell Energie nachtanken zu können. Zudem kann direkt mit dem Gas die Heizung betrieben werden, eventuell im Winter sogar eine Vorwärmung des Akkus. Natürlich kann man den Fahrzeugakku alternativ auch direkt aus dem Stromnetz laden. Ansonsten läuft die Brennstoffzelle gemütlich im Dauerbetrieb und lädt so bei jeder Pause den Fahrzeugakku nach falls nötig.

Weiteres ganz zentrales Thema ist die "intelligente" Steuerung:

Hier sollte vor jeder längeren Fahrt das Navi (Karte mit Höhenprofil zwingend nötig) aktiviert werden um über die Strecke mit dem Bordrechner das optimale Energiemanagment zu berechnen. Da kann es sein das der Rechner dann sagt ich muss eben die ersten 200 km Autobahn mit maximal 120 fahren wenn ich später den Gottardpass nicht mit 60 hochschleichen will. Natürlich soll der Rechner nicht aktiv eingreifen aber er soll Empfehlungen geben wie ich mein Ziel unter gegebenen Vorgaben (möglichst schnell, möglichst kurz, möglichst wenig Energie) am effizientesten erreiche. Zudem wird eben die Akkubelastung penibel minimiert und möglichst nur Brennstoffzelle und Ultracap belastet. So könnte man sicherlich auf den Akku eine lebenslange Garantie geben. Alternativ kann man bei Kundenwunsch ja eine "performance-Software" Aufspielen die zwar kostenfrei ist aber die Garantie auf den Akku ausschließt da dann auch weitaus höhere Akkuströme sprich Dauergeschwindigkeiten möglich sind und der Akku 0-100% gefahren wird.

Das sind nur ein paar Kleinigkeiten die mir so in den Sinn kamen, mit etwas Hirnschmalz kann man da ohne das es sonderlich viele unrealistischen Infrastrukturänderungen und neue Techniken bräuchte sicher noch viel mehr machen. Was da zur Zeit am Markt ist sind für mich die Elektro-Dinosaurier. Da werden einfach dicke Akkus mit paar potenten Mosfets an einen E-Motor geflanscht und mit einer ordentlichen Regelkurve die vielleicht beim Kickdown nochmal für paar hundert Millisekunden 10-fachen Nennstrom in die Wicklungen drückt erreiche ich Lobeshymnen der Tester. Ja das Geht, das macht Spaß, das könnte man auch ewig so machen. Ich vergleiche das jetzt mal in der Verbrennerwelt mit einem schönen, alten Ami-Bigblock Vergasermotor. Geht, ist geil, wird auch weiterhin gehen und geil bleiben aber dennoch macht es außer für Fans genau dieses Typs von Antrieb keinen Sinn so etwas zu kaufen denn die Performance ist ganz weit von dem mit einem Verbrenner möglichen entfernt.

Ich übrigens finde die E-Mobilität von der Technik höchst interessant da absoluter Leistungselektronik-Fan bin und schon vor Ewigkeiten immer die dicksten Car-Hifi-Endstufen gebaut habe und ein Grisen im Gesicht hatte wenn ein richtig dicker Lautsprecher ohne hörbares Verzerren den Innenraum mit Rauch gefüllt hat. Dennoch bin ich auch ein Fan von großvolumigen Saugmotoren und fahre lieber mit meinen Achtendern umher. Künstlich erzeugter Motorsound und heulende Turbolader sind nicht meine Welt. Und obwohl einer meiner Schleudern vom Dach befreit werden kann fahre ich bei gutem Wetter wie Heute auch die 40km (einfache Strecke) am liebsten mit dem Rad. So kommen rund 6000km im Jahr reine Nutzfahrten mit dem Rad zusammen, mittele ich nun die Werte mit dem Verbrauch der Autos und der Fahrleistung so fahre ich V8 zu Selbstzünderkonditionen und meine Fitness dankts.

Mir ist sowieso unbegreiflich wie viele Menschen Öko so toll finden aber den Ganzen Tag nur Beton und Autoblech sehen, schon da wird in meinen Augen über Dinge gesprochen von denen die Diskussionspartner doch gar nichts aus erster Hand wissen. Obwohl ich ja auch Autofan bin und über die Jahre nun einen CLC350, SLK55 und S5 in meinem Fuhrpark angesammelt habe würde ich viel lieber auf das Autofahren verzichten als auf das Radfahren über schöne Feld und Waldwege oder auf meine Ausflüge durch die Wälder mit meinem Pferd. Was nützt dieses Lifestyle-Ökotum heutzutage wenn man Fakten ignoriert und sich im Grunde dennoch wie die letzte Umweltsau aufführt weil man nicht sehen will oder kann was wirklich passiert. Aber Hauptsache man bekommt das Gefühl im Tesla für 80k€ was für die Umwelt zu tun...

Zitat:

Muss man eigentlich einen Doktor-Titel haben um hier im Forum.....

q.e.d.

am 10. April 2015 um 13:52

Zitat:

@Siambluepoint schrieb am 10. April 2015 um 10:36:15 Uhr:

Der Antrieb:

Ich denke jeder wird zustimmen das ein Antrieb mit einem Motor Pro Rad schon aufgrund der Einsparung von Achse, Differential etc. Sinn macht.

Meinst Du damit einen Radnabenmotor?

Zitat:

Ich würde eigens einen Synchronmotor entwickeln der nicht permanentmagneterregt ist sondern fremderregt mit der Möglichkeit Durch unterschiedliche Beschaltung der Spulen in Rotor und Stator rein leistungselektronisch Ein und den selben Motor mit 1, 2,3 oder 4 Polpaaren zu betreiben. Also quasi der Ersatz für ein Viergang-Getriebe.

Der Motor der Zukunft im eMobilitätsbereich ist der Reluktanzmotor!

Ist heute schon käuflich und dem PSM im Wirkungsgrad ebenbürtig bei minimalstem Rohstoffeinsatz. Bisher werden auch Mischformen (HSM) eingesetzt, z.B. im i3.

Sterben werden der reine PSM (ausser in China?) und der ASM (ausser bei Tesla?)

Ein mechanisches Zweiganggetriebe für nicht geschwindigskeitbeschränkte Märkte würde völlig ausreichen. Polumschaltung bringt zusätzliches Gewicht und Bauraum und ist aufgrund der Ansteuerung per FU nicht die erste Wahl!

Zitat:

Tempo 180 in einem Golf braucht rund 40-50 kW, also sollten es schon an die 80 kWh sein.

Bei 180 km/h nur 40-50 KW Aufnahmeleistung? Da beziehst Du Dich aber auf ein Modell der ferneren Zukunft?

 

Zitat:

@CheapAndClean schrieb am 10. April 2015 um 15:52:49 Uhr:

Zitat:

Tempo 180 in einem Golf braucht rund 40-50 kW, also sollten es schon an die 80 kWh sein.

Bei 180 km/h nur 40-50 KW Aufnahmeleistung? Da beziehst Du Dich aber auf ein Modell der ferneren Zukunft?

Der Tesla S85 braucht seine 69kW bei 177 km/h.

Nur zum Vergleich.

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