Motorschäden durch E85 - Ein Märchen?
Servus,
Hat jemand schonmal einen motorschaden erlebt, der direkt mit E85 in verbindung gebracht werden konnte?
Ich lese immer wieder nur wie gefährlich es doch für die motoren sei, dass es dichtungen und gummis förmlich in luft auflöst, und überhaupt und sowieso und hastenichgesehen.
Auf der anderen seite lese ich von leuten die sich den krempel seit langem in den tank schütten ohne negative effekte zu erleben.
Ethanol ist auch nicht "aggressiver" als benzin und seine bestandteile. Super enthält ethanol, methanol, benzol usw usf, stoffe, die auch nicht unbedingt dafür bekannt sind die lebensdauer von kunststoffen zu erhöhen. Ich denke dabei z.b. an den einsatz von benzin als reinigungsmittel... Löst alles mögliche an und auf und es gibt textilien die damit besser nicht in kontakt kommen sollten.
Ich kann nur so viel sagen: Der steinalte Pierburg 2B5 den ich vor 6 wochen komplett in E85 versenkt habe, sieht noch genauso aus wie vorher. Korrosion? Fehlanzeige. Auch nicht an den eigens dafür blank geschliffenen stellen des gehäuses. Die dichtungen sind dicht, diverse gummiteile haben sich auch nicht verändert.
Ebenso mein fiat uno 1.0 I.e.s, der jetzt die 2. tankfüllung reines E85 durch hat, und das ohne sauteures zusatzsteuergerät, sondern mit eine 1mm dicken unterlegscheibe im druckregler. Lief auch ohne wunderbar, mit u-scheibe ist der leerlauf aber deutlich stabiler (Auch besser als auf benzin! Wahrscheinlich eine sowieso schon ausgenudelte feder..), und der seltsame verschlucker bei abruptem gasgeben gehört auch der vergangenheit an. Abgesehen vom seltsamen geruch beim kaltstart - welcher übrigens auch bei frühmorgendlichen temperaturen ganz wunderbar klappt - merkt man keinen unterschied.
Möglichkeiten die mir einfallen, die einen schaden oder korrosion verursachen könnten:
Ethanol und wasser sind wunderbar mischbar. Ich könnte mir vorstellen dass im kurzstreckenbetrieb die wasserkonzentration im kraftstoff zunimmt, und blechtankts + leitungen tatsächlich korrodiert, aber im endeffekt das wasser dran schuld ist, und nicht der alkohol. Tritt natürlich nicht auf wenn man vielfahrer ist, und 2 tanks oder mehr pro monat durch den auspuff jagt.
Desweiteren, oder gerade wegen obigem grund, könnte ich mir vorstellen, dass das ethanol im tank abgesetzten dreck und schmodder ausschwemmt was diverse filter zusetzt, im schlimmsten falle pumpen beschädigt, oder dann im endeffekt auch einspritzdüsen zusetzt. Auch hier lässt sich vorsorgen indem man z.b. einen transparenten zusatz benzinfilter vor die einspritzanlage setzt und regelmässig kontrolliert, oder das teil auf verdacht öfter mal tauscht - sind ja nicht allzuteuer die filterchen..
Last but not least der extremfall: Eine einspritzanlage die an die grenzen ihrer lambdaregelung stößt und das gemisch unter volllast so weit abmagern lässt, dass früher oder später ein auslassventil durchschmort. Aber das halte ich für eher unwahrscheinlich, und das kann einem auch im benzinbetrieb passieren.
Das ist aber alles nur graue theorie - gibt's hier tatsächlich jemanden der sowas schonmal erlebt hat, oder jemanden kennt der jemanden kennt ..
Also - waddennu - Alles nur hokuspokus diese motorschadenbeschwörerei oder ist tatsächlich was dran?
P.S.: An die "benutz die sufu" sager, ja die habe ich extensiv benutzt, auch onkel google, und bin in 95% der fälle bei leuten gelandet die zu den hokuspokusbeschwörern gehören. "Lass die finger von dem zeug das macht dir den motor kaputt!" usw, kennt man ja...
Grüße.
Beste Antwort im Thema
Hi!
bei solchen simplen Motoren ist es nicht zwingend nötig teuerste Messtechnik zu installieren um festzustellen ob er bei Volllast zu mager läuft.
Wer auch nur ein kleines wenig Gefühl für Autos besitzt, wird sofort merken ob es „stimmt“ oder nicht. Es reicht das Fahrzeug im 2. Gang auf ebener Straße aus niedrigen Drehzahlen einmal mit Vollgas bis zum roten Bereich durch zu beschleunigen. Ist er zu mager, wird er oben herum zäh und drehunwillig. Wer also ungefähr erinnert, wie die Kiste auf Benzin lief, wird es garantiert spüren.
Dabei läuft zu fett praktisch immer, man sollte also bei so einer Popometer-Abstimmung immer vom zu mageren Bereich in Richtung fett stellen, ab einem gewissen Punkt "rennt" er dann schlagartig wie der Teufel.
Dann, wenn mehr Sprit keine Verbesserung mehr eintritt, langsam wieder abzumagern. Man findet dann einen Punkt an dem sehr wenig Änderung im Gemisch sehr stark die Drehwilligkeit beeinflusst. Dort sollte man dann einen winzigen Tick auf die fette Seite gehen und fertig.
Ein Nebeneffekt ist vor allem bei recht schwachen Saugern, das man sie treten kann bis der Arzt kommt, ohne das der Verbrauch so heftig ansteigt wie bei dem gleichen Fahrstill mit Benzin. Also vor allem jungen Wilden zu empfehlen. Wenn die Kiste dann noch die benzintypische Höchstgeschwindigkeit erreicht, ist garantiert alles OK. Überfetten bringt dann keinerlei Vorteile und auch keine Motorschonung.
Das ein alter, schlecht gepflegter Motor mit 2cm Ölschlamm in der Wanne schon mal verreckt, wenn man ihn ständig tritt, ist wohl auch dem Letzten klar.
Ich wiederhole das jetzt zum X-ten Mal: Mit E85 kommt es zu keiner kritischen Brennraumtemperatur, auch wenn man krass zu mager fährt. Schon gar nicht bei ein paar Tests im 2. Gang!
Bevor der Motor zu heiß wird, zündet das E85 Gemisch nicht mehr. Das ist der große Vorteil gegenüber Benzin.
Auch wenn hier ständig pseudowissenschaftlich mit (unwichtigen) Verbrennungstemperaturen von reinem Ethanol bei Laborbedingungen das Gegenteil behauptet wird. E85 ist kein Ethanol und eine 4-Takt Brennraum kein Labor. Die Verbrennung im Motor ist immer intermittierend, die physikalisch/ chemischen Tabellen-Werte für Ethanol und Laborbenzin werden unter völlig anderen Bedingungen gemessen.
Hier führt die von mir immer geschätzte theoretische Betrachtung leider einmal zu grob falschen Annahmen.
Äpfel und Birnen vergleichen eben...
Im realen Motor steigt die Temperatur mit E85 beim Abmagern langsam an, um dann bei einem unkritischen Wert schlagartig wieder abzufallen. Fehlzündungen kühlen eben wunderbar...
Was dabei aber noch gar nicht berücksichtigt ist, ist die starke Innenkühlung durch E85, die kritische Motorteile entlastet und die Klopffestigkeit, die ebenfalls eine Entlastung gegenüber einem zu mageren Benzinbetrieb bringt und vor klopfenden Druckspitzen schützt.
Nur deshalb kommt es bei den diversen, oft grottenschlechten Boxen, die überwiegend von das Einbaufahrzeug ignorierenden, technischen Halblaien montiert werden, nie zu Motorschäden. Zu magerer Motorlauf kommt damit immer nur bei Volllast und höheren Drehzahlen vor, in Bereichen die überwiegend sparwilligen Fahrer ohnehin meiden.
Auch die hier ständig aufs Neue vorgeführten "Versuche" mehr oder weniger talentierter Bastler mit willkürlichen Gemischen, würden umgesetzt auf den Benzinbetrieb zu Unmengen schwerster Motorschäden führen. Es wachsen bei uns ja immer neue Schlaumeier nach, die erst mal monatelang jeden bewährten Tipp ignorieren. Trotzdem halten die armen Motoren jeden vorsätzlichen Missbrauch unter E85 aus...
Das ab und an mal ein 185.000km alter Polomotor verendet, liegt daran das E85 nicht die Vorspannung ausgeleierter Kopfschrauben über sich setzenden K-Dichtungen erhöht. Hätte der Besitzer die einmal kurz nachgezogen, hätte diese arme Dichtung sicher noch mal 80tausend gehalten.
Gruß!
Des Narren Paradies ist des Weisen Hölle
1691 Antworten
Hi,
also ich glaube bei dem Thema "Einfahren" genau wie bei Ethanol usw. meinem gesunden Menschenverstand. Und genau wie der sagt, daß Ethanol meinem Motor nicht schadet, sagt er auch, daß ich ein neues Gerät egal welcher Art schonend in Betrieb nehme.
Immer auch mal schauen, WER einem was "verkaufen" will. Wenn ein Fahrzeughersteller behauptet, man müsse seine Motoren nicht mehr einfahren, kann man das imo nicht für voll nehmen, denn er möchte mir natürlich schnellstmöglich ein neues Auto verkaufen. Ich hingegen möchte meines möglichst lange fahren. -> Interessenkonflikt
Grüße Dirk
P.S.: Mercedes hat auch mal behauptet, die modernen Getriebe hätten eine "Lebensdauerfüllung" und bräuchten keinen Ölwechsel. Stimmte auch. Sie hielten damit so lange bis sie vorzeitig kaputt waren. ;-) Ne, ne, laßt mal die Fachleute erzählen. Ich denke lieber weiterhin selber. Hat sich bewährt und kann nicht schaden.
Zitat:
Original geschrieben von nogaroc4
Doch... bei mir steht es im Handbuch drin !! Wie man Ihn in den ersten 1500 km bewegen darf/soll !
Grüss dich,lieber Peter !
Das kann aber auch daran liegen, das du einen Turbo hast !
Zwecks Zusatzkomponenten usw.
Ich hatte noch Keinen
Lg trixi1262
Den Lader einfahren ist noch mal ne andere Sache. Das können die da nicht in das Buch schreiben, sonst kauft keiner mehr einen Turbo.
Als mein Turbo ( Welle gebrochen ) ausgewechselt werden musste hat mir mein Freund aus 4 Ladern einen neuen/gebrauchten zusammen gebaut. Die Schnecke vom Lader war grad durch ein Audi Rennteam richtig eingefahren worden. Das hat er geprüft ( auf Risse im innenren der Schnecke ) und dann für gut befunden. Vorteil ist, das die Spannung draussen ist und der Lader volle Einsatzfähigkeit hat 😁
OTTO Normalverbraucher dann so ein Lader nicht richtig einfahren, daher gehen die auch so oft defekt.
In der Anleitung steht halt in welchem Drehzahlbereich der Motor in den ersten 1500 km bewegt werden muss. Ob das auch bei den anderen C4 steht weiß ich nicht.
Lader gehen nicht vom nicht richtigen einfahren kaputt, das ist ein totaler Irrglaube in Zeiten der Fertigungstechnik auf CNC basis auf 1/1000mm.
Lader gehen aus anderen Sachen kaputt. Ohne Warmlauf getreten, nach langer Volllastattake sofort abgestellt oder schlichtweg, falsches Öl bzw falsche Intervalle.
Die KKK Lader haben im Grunde nur ein Problem, die Risse im Waste Gate sitz. Das kann man aber dauerhaft entfernen, indem man ein Edelstahlrohr/Scheibe einsetzt. Das Problem habe aber die meisten/Viele Integrallader, bei Lader mit externen Waste Gate gehört sowas auch der Geschichte an.
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Zitat:
Original geschrieben von turbochris22397
Hi,
wir alle hier glauben völlig und ohne den geringsten Zweifel dem Weihnachtsmann, Osterhasen und TÜV.
Natürlich sind die im Besitz der absoluten Wahrheit, vor allem der TÜV ist allwissend.
............
entschuldigung, ich habe übersehen, dass du allein hier im thread und anderen der besitzer der allumfassenden wahrheit und des geheimen wissens bist. 😁😁😁
du hast zwar in manchen punkten recht, aber hier zu behaupten, nach einer mechanischen behandlung sei einfahren absolut unnötig (wobei ich auch nie von 10000km schleichen in niedrigen gängen redete) ist nur gut für nach-mir-die-sintflut-leute und motorenverkäufer.
zwar reduziert sich der einlaufvorgang mit steigender präzision bei der herstellung, aber gleich 'hau voll drauf' ist schlicht kontraproduktiv.
und da du kaum laserhonen wirst, halte ich deine aussagen für freundlich ausgedrückt sehr gewagt.
wieviel belegte langzeittests > 250 000 km inkl. messprotokoll nach deiner einfahrmethode hast du vorzuweisen?
In diesem Thread kommt wohl jedes Thema zu seinem Recht. 😎
@Chriss Gleich hau drauf gibt es direkt ab Werk. Einlaufen gestaltet sich so, 5min Leerluf, 5min halbe Last und halbe Drehzahl dann 5min Dauerfeuer.
Hi Sukkubus,
sicher hast Du recht. Für Dich. Bleib da bei, Du mußt auch nicht Neumotoren mit den versprochenen Eigenschaften liefern und dafür gerade stehen.
Nur darf ich eine andere Meinung haben, wenn ich Anderes erlebt und gelernt habe. Ich mache einen letzen Versuch, für ganz schwer überzeugbare, das warum noch mal zu erklären. Zu Entschuldigung der Ungläubigen sei gesagt, das ich einige Kollegen aus dem Ingeniuersstand hatte, die aus den langen Schriften in der (natürlich nur kurz überflogenen) Zusammenfassung, genau das falsche herausgelesen haben, so sehr waren sie von der Sanfteinfahrprozedur überzeugt.
Ich habe mich recht lange in das Thema eingelesen, seit es darüber überhaupt etwas zu lesen gibt. Vor allem, weil ich diese Einfahrtechnik schon aus frühesten Jahren von echten Profis kenne, die zwar nicht wussten warum, aber trotzdem genau das richtige machten. Die Erklärung: "Wenn Du ihn nicht gleich an Vollgas gewöhnst, mage er das später nie" war mir damals nicht ganz einleuchtend. Wurde mir aber immer deutlicher belegt, weil ich später oft mit den durch sanftes Einfahren erzeugten Problemen zu tun hatte. Komischerweise aber nie mit welchen durch zu hartes...
Was Du sicher nicht hast, weil es schlicht und ergreifend kein fundiertes, wissenschaftlich motviertes und begründetes Dokument gibt, das einen langsamen und vorsichtigen Einfahrvorgang für PKW Motoren empfiehlt. Ebenso gibt es keinerlei Schadensberichte über zu hartes Einfahren! Sollte zu Denken geben, oder?
Dort, wo Du Deine Version lesen kannst, sind immer Kundendienstsprecher, Nicht-Techniker und Populärwissenschatler am Start, dazu ausschließlich profitorientierte Prüforganisationen, Marketingleute und ähnliche "Ahnung-Haber" und Arbeitgeber nach dem Munde Redner.
Dort aber, wo es darum geht, das real existierende Kolben und Laufbahnen kontrolliert und reproduzierbar, optimal eingefahren werden und, z.B. durch Absputtern der Zylinderoberfläche, dann die bei unterschiedlicher Last erzeugte tribologische Schicht in Zusammensetzung, Stucktur und Tiefe analysiert wird, kommt immer wieder eines zum Vorschein: Es gibt nur einen einzigen bösen Fehler, das ist zu geringer Energieeintrag während der Einlaufphase.
Über Albernheiten wie kaltes Hochjubeln reden wir ja nicht, oder?
Deine Gefühle, die Du einbringst wie "kann doch nicht gut sein", liegen da leider falsch. Ein Motor ist kein Mädchen, das man erst vorsichtig auf Touren bringen sollte, bevor es richtig zur Sache geht...
Aber zur richtigen Sache: Fährst Du sanft mit maximal Halbgas und vermeidest starkes Motorbremsen, was Du sicherlich bereits als viel zu brutal einstufst, hast Du permanent entweder einen leichten Unterdruck oder einen geringen, mittleren Druck im Motor. Was für den Kolbenring bedeutet, das er beim Ansaugen entlastet wird und im Leistungstakt mit nur wenig Druck über die Lauffläche streift. Dabei berührt er nur die obersten Erhebungen, die dann entsprechend belastet werden und unter Einluss von Motoröl und Kolbenringmaterial, tribologisch aktiv werden. Zusammen mit einem extrem reibungsmindernden, modernen Öl werden die tieferen Schichten der Laufbahn nicht mit aktiviert, da sie gar nicht mit genug Energieeintrag erreicht werden. Die abgescherten Metallpartikel verbleiben zwischen Kolben und Ringen und werden in die Zylinderlaufbahn eingerieben.
Am Ende dieses eher zufälligem Einfahrvorganges ist eine stabile, aber viel zu dünne und raue Lauffläche erzeugt wurden, mit hohen Graten und tiefen mit Metall gefüllten Riefen.
Das führt dann später zu viel Ölverbrauch und durch hohe Flächenpressung erhöhte Reibung, auf der erzeugten, sehr dünnen Schicht. Dummerweise hält die aber wenig aus und erhitzt sich stark, wenn der Motor später voll belastet wird. Was durchaus zu den berühmten Fressern mit Totalschaden führen kann. Eben bei diesen gut gewarteten, scheinbar gründlich und verantwortungsvoll eingefahrenen Motoren, die immer genug Wasser und Öl hatten. Die Folge ist die typische, erfolglose Schadensursachenforschung in Werkstätten, die dann zu Mythen und Märchen führt. Wie nicht vollgasfesten Motoren oder Motor mordenden Synthetikölen. Weil der Gebrauchte, vor der ersten Vollgastour, noch mal einen Wechsel mit gutem Öl bekam. Kommt das bekannt vor?
So, nun zu "Richtig".
Wenn man, mit zunächst niedrigen Drehzahlen, aber Vollgas fährt, passiert folgendes: Der Unterdruck im Brennraum ist minimal und der mittlere Druck hoch. Dadurch hat der Kolbenring immer maximalen Kontakt mit der noch rauen Laufbahn, bleibt ständig heiß, entfernt hochstehendes Material und baut es teilweise in die tribologische Schicht ein. Der Rest wird, bei dem Dir sicher brutal erscheinenden, kurzen Schiebebetriebsphasen (voll vom Gas gehen, mit eingelegtem Gang), von dem dann extrem starken Unterdruck, zwischen Kolben und Laufbuchse mit dem Öl in den Brennraum abgesaugt und mit dem Abgas entsorgt. Der Kolbenring hat dabei praktisch keinen Kontakt mehr, weshalb Öl und Abrieb darunter durchrutschen. Weshalb bei diesem Einfahrvorgang auch immer eine ganze Menge Öl verbraucht wird. Ölfahnen durch Motorbremsen kennt man ja hinreichend, auch wenn es oft die Schaftdichtungen sind.
Durch dieses kontrollierte Einfahren wird die Oberfläche der Laufbahn zügig geglättet, aber ohne das die Vertiefungen, die lebenswichtige Schmieröltaschen bilden, zugeschmiert werden. Das bedeutet später für den Kolbenring eine maximale Ölreserve, die vom Ölabstreifer immer wieder aufgefüllt wird. Die Kolbenringe haben deutlich mehr, flachere Erhebungen unter sich, was die Flächenpressung verringert, Reibung reduziert und bei Vollast die Mikroverschweißungen verhindert, die sonst zum kapitalen Motorschaden führen können. Weniger Reibung bedeutet aber auch weniger Leistungsverlust durch Erhitzung. Der Ölverbrauch ist dann natürlich geringer, auch wird die weniger raue, flachere Schicht besser gekühlt. Mikroverschweißungen kommen natürlich auch kaum vor, sofern immer Öl und Wasser präsent sind.
Die triebologische Schicht erreicht durch den hohen Energieeintrag eine maximale Tiefe und Belastbarkeit.
Natürlich wird die Drehzahl langsam gesteigert, über die ersten 10, 20 Minuten, nicht sofort "Volle Kanne gedreht". Vollgas bedeutet offene Drosselklappe, nicht hohe Drehzahl. Wer vorsätzlich missversteht, was ich schreibe, de möge doch einfach nicht lesen.
Dummerweise hat man nur eine Chance diesen Einfahrprozess optimal zu gestallten, das ist bei einem brandneuen Motor. Ist er erst 50km sanft gefahren worden, ist bereits eine stabile, aber leider minderwertige Schicht erzeugt worden, die, auch begünstigt durch zu gutes Öl, sich nicht wieder im positiven Sinne verändern läßt.
Weshalb die, die beiden Geschichten ein wenig glauben und einen Mittelweg suchen, wie nach 200 sanften Kilometern erst zum harten Einfahren wechseln, trotzdem alles falschgemacht haben.
Entweder ganz oder gar nicht, etwas schwanger gibt es leider nicht.
Ich glaube, das sollte auch den vernageltste Einfahrsoftie zum Nachdenken bringen.
Die letzte Frage ist, warum sollte der erste Motor länger halten als der zweite, wieso der zweite schneller "ausgenudelt" sein?
Das dieses Einfahren mehr Leistung auf die Rolle bringt, wurde ja schon bestätigt (vom Tuner!). Nun fehlen noch die leidenden Teile.
Gruß!
Das was Chris hier beschreibt mit dem Energieeintrag ist bekannt unter den Namen "Der Dritte Körper" nach den Theorie von Prof. Dr. Matthias Scherge. Der gibt auch ab und zu populärwissenschaftliche Vorträge, auch übers Einfahren.
Also habe seit heute wieder Super + im Tank ( E7 ) und nun zieht er wieder, wie ich es mit E85 pur auch kurz mal hatte.
Keine Mischung hat bei mir annährend diese Leistung erbracht. Also für mich steht fest... entweder Fosilen Sprit oder eben auf E85 umbauen. Da ich nicht so der Fan von großen Umbauten bin werde ich wohl oder übel den teuren Saft nehmen müssen. Bei meiner Fahrleistung wird mich das auch nicht umbringen.
Ich wünsche euch noch viel Spaß am diskutieren.
Hi,
ich glaube so populärwissenschftlich sind meine Quellen nicht. Das ist auch keine Theorie, sondern international seit Jahren als Fakt akzeptiert. Aber es gibt ja ewig gestrige, die nicht verstehen, das man heute Schichten Atom bzw. Molekül für Molekül abtragen und analysieren kann. Nennt man Sputtern, wird eigentlich in der Industrie mehr zum Aufbauen von Schichten (z.B. auf Lager) benutzt, geht natürlich aber auch anders rum als Analysetechnik. Sicher NICHT in der Hinterhofwerkstatt.
Da wird es dann interessant, wenn man tief in der intakten Zylinderlaufbahn Teile der Kolbenringe findet, was man dadurch identifiziert, das man die Ringe vorher radioaktiv markiert hat. Dann sollte man die interessante Frage stellen, wie kommt das da hin? Dabei spielen eben auch Öl und Additive eine gewichtige Rolle.
Ich wollte hier gerne zum Vergleich noch mal Bilder von einem Honbild aus den 70ern (Laufbuchse, NOS, also alter Lagerbestand) und einer aktuellen Zylinderlaufbahn, so, wie Motoren heute zusammengebaut werden, einstellen. Da kann man sehen, das der Einlaufprozess heute anders ablaufen muß als früher, wo Motoren in der Regel zwischen 90 und 130 tausend Kilometern eine Überholung brauchten. Das vorsichtige Abschmirgeln, das immer mit dem Einfahren verbunden wird, findet so gar nicht mehr statt.
Habe die Photos aber leider auf irgend einer Festplatte vergraben und möchte Euch nichts aus dem Netz geholtes anbieten.
Gruß!
da bin ich aber mal dankbar für die gute Erklärung, warum meine Autos so gut eingefahren waren, wie ich auch vor einiger Zeit mal hier bereits geschrieben habe zum Thema "Einfahren"; hab es so gemacht wie von Turbochris22397 beschrieben und der Werkstatt fiel das auf und fragte: können Sie nicht noch mehr Autos von uns einfahren, denn die sind einfach besser! So ist es halt: ich war nur einfach ungeduldig und unter Zeitdruck, da bekamen die neuen Autos gleich die richtige Fahrweise ab;
also Chris: danke noch mal und guten Rutsch ins neue Jahr: Karlo
hallo,ihr Alkis !😁
Ich wünsche Allen einen guten Rutsch ins 2012.
Bleibt zu Hoffen,das es etwas besser wird,wie 2011 !
Also bis danne und vielen Dank für die gesamten Erfahrungen und Ratschläge zum Thema.
Bleibt Sauber !🙂🙂🙂
mfg trixi1262
Ich wünsche Allen Alkis und Nicht-Alkis ein frohes und gesundes Neues Jahr !
Dies gilt natürlich auch Euren Familien und Freunden .🙂😉
mfg trixi1262
Auch von mir an alle Alkis und natürlich den Antialkis und den Familien ein frohes Gesundes und Glückliches neues Jahr.
Auf das uns der Alkohol erhalten bleibt und unsere Motoren, Schläuche, Einspritzbrücken, ESDs und das ganze andere Zeug verschont vor Ethanolschäden bleibt.