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Meine Entdeckung der Langsamkeit

Themenstarteram 11. September 2016 um 14:21

Mahlzeit zusammen,

ich darf mich mal "als Fahrer" vorstellen? Bin ein solider Anfangsvierziger, mit etwa 400tkm auf dem Fahrerbuckel, mit allen möglichen Gefährten. Bis dato war ich schon immer einer der "zügigen" Fahrer, nicht aggressiv wie ein Irrer, aber Leute mit 90 auf der Landstraße waren schon dezente Nervensägen. Auf der Autobahn bin ich aber schon da ruhiger geworden. Wenn man jeden Tag 100km pendelt, werden einem die Rennen mit den geleasten Audis einfach zu anstrengend.

Am Freitag war ich nun mit einem Mopedfahrfreund unterwegs im Auto, der euphemistisch ausgedrückt recht zurückhaltend fährt. Keine Ahnung warum, aber irgendwo auf der Strecke hats bei mir einen Schalter umgelegt... Bin dann gegen elf wieder heimgefahren, 80km Moped vom Allgäu ins Oberland. Und dabei einfach mal Gas weggenommen. 80 auf der Graden und 60-70 in den unübersichtlichen Stellen. Keine Angst mehr vor Wildwechsel, kein Blindflug mehr wenn Du wegen Gegenverkehrs abblenden musst und mit 100 in die Dunkelheit fährst, wesentlich angenehmer und entspannter. Wie ich dann in Bad Heilbrunn, 5 Minuten vor der Haustür an einer recht böse aussehenden Unfallstelle vorbeikomme, war das auch nicht gerade schön. Hätte auch ich sein können, dessen Sohn jetzt daheim umsonst wartet...

Naja wie dem auch sei, seitdem bin ich jetzt etwa 100km im Kriechgang gefahren. 100 auf der Bundesstraße ist ok, aber im Ort schön elegant um die Kurve, statt auf zwei Reifen mit dem Beifahrer an der Tür klebend rumeiern. Und zwischen 40 und 50 braucht man nicht viel länger. Mal ausgerechnet auf 10km etwa 2 Minuten Zeitersparnis in der Stadt bei 45 statt 55. 12 Minuten auf der Landstraße bei 90 statt 120. Und auf der Autobahn etwa eine halbe Stunde Unterschied zwischen 110 und 150.

Jetzt mag man einwenden, daß auf der Autobahn 110 schon ekelhaft langsam ist. Aber dann fährt man eben 130 und schwimmt entspannt mit. Und schon schrumpft der Unterschied noch mehr zusammen.

Also Leut, Empfehlung von mir: Entspannen und langsamer fahren ;)

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 11. September 2016 um 14:21

Mahlzeit zusammen,

ich darf mich mal "als Fahrer" vorstellen? Bin ein solider Anfangsvierziger, mit etwa 400tkm auf dem Fahrerbuckel, mit allen möglichen Gefährten. Bis dato war ich schon immer einer der "zügigen" Fahrer, nicht aggressiv wie ein Irrer, aber Leute mit 90 auf der Landstraße waren schon dezente Nervensägen. Auf der Autobahn bin ich aber schon da ruhiger geworden. Wenn man jeden Tag 100km pendelt, werden einem die Rennen mit den geleasten Audis einfach zu anstrengend.

Am Freitag war ich nun mit einem Mopedfahrfreund unterwegs im Auto, der euphemistisch ausgedrückt recht zurückhaltend fährt. Keine Ahnung warum, aber irgendwo auf der Strecke hats bei mir einen Schalter umgelegt... Bin dann gegen elf wieder heimgefahren, 80km Moped vom Allgäu ins Oberland. Und dabei einfach mal Gas weggenommen. 80 auf der Graden und 60-70 in den unübersichtlichen Stellen. Keine Angst mehr vor Wildwechsel, kein Blindflug mehr wenn Du wegen Gegenverkehrs abblenden musst und mit 100 in die Dunkelheit fährst, wesentlich angenehmer und entspannter. Wie ich dann in Bad Heilbrunn, 5 Minuten vor der Haustür an einer recht böse aussehenden Unfallstelle vorbeikomme, war das auch nicht gerade schön. Hätte auch ich sein können, dessen Sohn jetzt daheim umsonst wartet...

Naja wie dem auch sei, seitdem bin ich jetzt etwa 100km im Kriechgang gefahren. 100 auf der Bundesstraße ist ok, aber im Ort schön elegant um die Kurve, statt auf zwei Reifen mit dem Beifahrer an der Tür klebend rumeiern. Und zwischen 40 und 50 braucht man nicht viel länger. Mal ausgerechnet auf 10km etwa 2 Minuten Zeitersparnis in der Stadt bei 45 statt 55. 12 Minuten auf der Landstraße bei 90 statt 120. Und auf der Autobahn etwa eine halbe Stunde Unterschied zwischen 110 und 150.

Jetzt mag man einwenden, daß auf der Autobahn 110 schon ekelhaft langsam ist. Aber dann fährt man eben 130 und schwimmt entspannt mit. Und schon schrumpft der Unterschied noch mehr zusammen.

Also Leut, Empfehlung von mir: Entspannen und langsamer fahren ;)

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Willkommen im Cruiser-Club.

Die Langsamkeit habe ich schon vor Jahren für mich entdeckt, sowohl im PKW als auch auf dem Motorrad, und diesen Wandel bis heute nicht bereut.

am 11. September 2016 um 15:25

Zitat:

@Drahkke schrieb am 11. September 2016 um 16:48:40 Uhr:

Willkommen im Cruiser-Club.

Die Langsamkeit habe ich schon vor Jahren für mich entdeckt, sowohl im PKW als auch auf dem Motorrad, und diesen Wandel bis heute nicht bereut.

Sehe ich genauso.

Und wenn ich es eilig habe, fahre ich etwas früher los. :D

Gruß Frank,

nein das ist kein Widerspruch. ;)

Die Rechnungen kann ich zwar jetzt nicht ganz nachvollziehen, aber ansonsten ist tatsächlich ungefähr bei 130km/h der Punkt, wo schneller fahren nicht viel Zeit mehr rausholt, langsamer fahren aber merklich Zeit kostet.

Am Ende ist mitschwimmen aber immer der entspannteste Weg ans Ziel zu kommen.

am 11. September 2016 um 16:28

Die Tankuhr wirds dir ebenfalls danken ;)

Ich habe vor vielen Jahren den Zeitbedarf auf meiner Referenzstrecke (80 km, 60% Autobahn, 30% Landstraße, 10% Stadt) gemessen:

1. So schnell es geht und vertretbar war (PKW mit 230 km/h Spitze): genau eine Stunde.

2. Stadt und Land zügig, Autobahn mit 130 km/h: 3 Minuten länger.

3. Alle Begrenzungen genau beachtet (nach GPS), Autobahn mit 100 km/h (ebenfalls GPS): noch einmal 3 Minuten länger.

Nach der Fahrt 1 kam ich durch und durch genervt an. Seither schwanke ich zwischen 2 und 3 je nach Situation. Manche Beifahrer kriegen bei 3 die Krise, ich aber nicht mehr und freue mich über gesparten Sprit und weniger Verschleiß.

Fahrspaß ist, wenn nichts kaputt geht ...

Zitat:

@Jupp78 schrieb am 11. September 2016 um 17:42:32 Uhr:

Die Rechnungen kann ich zwar jetzt nicht ganz nachvollziehen, aber ansonsten ist tatsächlich ungefähr bei 130km/h der Punkt, wo schneller fahren nicht viel Zeit mehr rausholt, langsamer fahren aber merklich Zeit kostet.

Am Ende ist mitschwimmen aber immer der entspannteste Weg ans Ziel zu kommen.

Wobei man auch mit 160 genau so viel schneller ist als mit 130 statt 100. Die anderen Zusammenhänge müssen passen. Ebenso kann man mit 160 auch noch mitschwimmen.

Im Alltag fahre ich gerne auf der AB sogar nur ca. 95km/h(nur auf kürzeren Strecken) ... aber in der Stadt würde mir im leben nicht einfallen allgemein nur 45 statt Tacho 55 zu fahren.

@BaerVonToelz

Ja, manchmal ist auch bei mir die langsame Fahrweise sehr verlockend und so fahre ich dann auch Allerdings hält diese Verlockung nicht lange an.

Wichtig bei der langsamen Fahrweise ist, dass man sich nicht einlullen lässt sondern vielmehr wachsam-dynamisch fährt. Es geht auch nicht unbedingt darum langsam zu fahren sondern vielmehr entspannt.

Leider lassen sich viele Autofahrer von der Langsamkeit einlullen, das führt dann dazu, dass sie das Verkehrsgeschehen nicht mehr ganz mitbekommen. So erklären sich, dass auf eine Landstraße eingefahren wird, ohne vernünftig zu beschleunigen, so dass das auf der Landstraße ankommende Fahrzeug stark Bremsen muss. Andere Beispiele sind das langsame Auffahren auf die Autobahn oder wenn auf der Autobahn vor so einem Langsamfahrer ein LKW fährt, auf den er fast draufknallt als wäre der LKW plötzlich vom Himmel gefallen. Solche Langsamfahrer sind der Dynamik des heutigen Verkehrs nicht mehr gewachsen. Daher muss man eben, auch wenn man langsam fährt, seine Wachsamkeit aufrechterhalten und manchmal auch dynamisch fahren. Wenn man z.B. auf eine Landstraße auffährt, muss man in der Lage sein, auch mal dynamisch zu beschleunigen.

Auf der Autobahn habe ich im Übrigen festgestellt, dass es am entspannsten ist, entweder auf der rechten oder der linken Spur mitzuschwimmen. Das heißt mal fährt man auf der rechten Spur nur 100 km/h oder gar langsamer (wenn z.B. ein LKW vor einem ist). Wenn man Lust dazu hat, wechselt man nach links und schwimmt dort mit, auch mit Geschwindigkeiten, die über 130 km/h liegen. So zu fahren ist Abwechslungsreich und macht mit einem einigermaßen leistungsstarken Fahrzeug auch Spaß. Durch diese Wechselfahrweise ermüdet man auch nicht, selbst bei längeren Strecken.

Zitat:

@Jupp78 schrieb am 11. September 2016 um 17:42:32 Uhr:

...aber ansonsten ist tatsächlich ungefähr bei 130km/h der Punkt, wo schneller fahren nicht viel Zeit mehr rausholt, langsamer fahren aber merklich Zeit kostet.

Das hängt im Wesentlichen von der Verkehrsdichte ab und das Verhältnis unlimitierten zu limitierten Bereich. Am Wochenende fahre ich z.B. spät abends eine Strecke, die oft auf der Autobahn problemlos ein Schnitt von 140 km/h zulässt.

Zitat:

@Jupp78 schrieb am 11. September 2016 um 17:42:32 Uhr:

 

Am Ende ist mitschwimmen aber immer der entspannteste Weg ans Ziel zu kommen.

So ist es. :)

Gruß

Uwe

Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 11. September 2016 um 19:15:47 Uhr:

Leider lassen sich viele Autofahrer von der Langsamkeit einlullen,

Das ging mir anfangs auch so, aber an die fehlende Sensation kann man sich schnell gewöhnen. Seit ich ein einige Male mit Anhänger vom Rheinland ans Mittelmeer gefahren bin, macht es mir überhaupt nichts mehr aus, mit 100 auf Langstrecke zu rollen.

@markuc

Mit einlullen meine ich nicht das langsame Fahren, sondern, dass die Aufmerksamkeit nachlässt, eben weil wenig passiert.

Gruß

Uwe

Es passiert sogar relativ viel mit 100 km/h auf der Autobahn. Ständig muss man nämlich Entscheidungen treffen: Fahre ich raus? Lasse ich den nächsten noch vorbei? Fahre ich kurz schneller, um ohne zu stören vorbeizukommen oder lasse ich mich etwas zurückfallen?

Dagegen ist das Dauerfahren auf der linken Spur geradezu langweilig, weil man nichts entscheiden sondern nur auf die Entscheidungen der anderen reagieren muss.

am 11. September 2016 um 19:07

Ob schneller oder langsamer als der Durchschnitt ist meiner Erfahrung nach für die Aufmerksamkeit gleich gut. Aber auf dauer auch anstrengend.

Eingelullt werde ich meisst beim Mitschwimmen. Ist zwar schön bequem aber leider auch schön bequem ;).

Allerdings würde ich beim LKW verfolgen wohl am ehesten einschlafen.

Das entspannte Fahren habe ich in mehreren Kanada Urlauben gelernt, trotz der weiten Strecken kommt man entspannt an und der Weg ist das Ziel.

Zitat:

@markuc schrieb am 11. September 2016 um 19:59:19 Uhr:

Es passiert sogar relativ viel mit 100 km/h auf der Autobahn. Ständig muss man nämlich Entscheidungen treffen: Fahre ich raus? Lasse ich den nächsten noch vorbei? Fahre ich kurz schneller, um ohne zu stören vorbeizukommen oder lasse ich mich etwas zurückfallen?

Ja, das ist stressiges Fahren, wenn du schneller als rechts aber langsamer als links fahren möchtest. Ich denke @BaerVonToelz meint mit langsames Fahren etwas anderes. Ich vermute, er mein eher entschleunigtes Fahren. Das heißt, dass man nicht seine Geschwindigkeit fährt, sondern mit dem Verkehr mitschwimmt, eben mal auch langsam einige Zeit mit den LKWs und wenn man dazu keinen Bock mehr hat, mal auch eine Zeit auf der linken Fahrbahn.

Zitat:

@markuc schrieb am 11. September 2016 um 19:59:19 Uhr:

Dagegen ist das Dauerfahren auf der linken Spur geradezu langweilig, weil man nichts entscheiden sondern nur auf die Entscheidungen der anderen reagieren muss.

Von Dauerfahren auf der linken Spur ist ja hier überhaupt nicht die Rede.

 

Gruß

Uwe

Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 11. September 2016 um 21:35:38 Uhr:

Von Dauerfahren auf der linken Spur ist ja hier überhaupt nicht die Rede.

Hier geht es definitiv um das Dauerfahren auf der rechten Spur. ;)

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