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Losräderrasseln DSG

VW Tiguan 2 (AD)

Hallo Zusammen,

ich habe einen Tiguan 150 PS TDI mit 7-Gang DSG (kein 4Motion).

Beim Fahren, insbesondere im 2-3 Gang und ohne Gas zu geben, höre ich ein Rasseln aus dem Getriebe. Mal mehr und mal weniger laut. Bei Drehzahlen von 1000-1500 Umdrehungen ist es am deutlichsten.

Das dürfte - auch nach Auskunft der Werkstatt - das berühmte Losräderrasseln sein.

Kein technischer Defekt sondern nur ein Komfortproblem, so sagt VW.

Ich finde aber, dass es bei meinem Fahrzeug recht laut ist und überlege ob ich es so hinnehmen soll.

Interessant ist auch, dass die Geräusche beim Linksfahren (z. B. beim Abbiegen oder im Kreisverkehr) recht intensiv werden. Dann hört es sich schon fast schleifend oder schabend an.

Hat jemand ähnliche Erfahungen gemacht?

Viele Grüße

Ingo

Beste Antwort im Thema

@juebau

Grundsätzlich sind alle mit Schaltgetrieben verwandten Getriebebauarten vom Losräderrasseln betroffen. Dir wird wahrscheinlich bekannt sein, dass das DSG eine besondere Form des automatisierten Schaltgetriebes ist. Konventionelle Automatikgetriebe sind davon nicht betroffen, weil sie auf einem ganz anderen Funktionsprinzip aufbauen.

Nun zur Entstehung der Rasselgeräusche. Bei Schaltgetrieben besteht ein Gang immer aus einem Zahnradpaar. Ein Zahnrad ist drehfest mit der Getriebeingangswelle verbunden, das andere ist ein Losrad auf der Getriebeausgangswelle, d. h. es kann sich frei auf der Welle drehen. Wird ein Gang geschaltet, wird durch eine Synchroneinrichtung die Geschwindigkeit das Gangrades an die Geschwindigkeit der Welle angeglichen und anschließend das Gangrad drehfest mit der Abtriebswelle Verbunden. Damit das alles reibungslos funktionieren kann müssen sämtliche Teile ein gewisses Spiel aufweisen. Dieses Spiel lässt sich leider nicht gänzlich beseitigen, da sich die Bauteile abhängig von ihrer Temperatur auch unterschiedlich stark ausdehnen. Zu wenig Spiel würde den Verschleiß stark erhöhen. Die Losräder werden durch Vibrationen, die auf das Getriebe übertragen werden, zum Rasseln angeregt. Erstens durch die Vibrationen des Motors. Diese werden aber durch das Zweimassenschwungrad bereits so weit wie möglich gedämpft. Zweitens werden auch Vibrationen von den Rädern über die Antriebswellen in das Getriebe übertragen, besonders auf schlechter Straße. VW verbaut beispielsweise auch Schaltgetriebe mit Einmassenschwungrad bei den kleineren Dieseln, die neigen stärker zum Losräderrasseln als Getriebe mit ZMS, weil das EMS die Motorvibrationen nicht so gut vom Getriebe fernhält.

Die Getriebezahnräder werden so gefertigt, dass sie bei Betriebstemperatur ihre beste "Passgenauigkeit" aufweisen. Beim Losräderrasseln verhält es sich daher meist so, dass es irgendwann bei "mittelwarmem" Getriebe am stärksten auftritt. Bei kaltem, zähflüssigem Getriebeöl werden die unschönen Rasselgeräusche besser gedämpft. Wird das Öl dann langsam wärmer und flüssiger, ist auch das Rasseln verstärkt wahrnehmbar. Bei Betriebstemperatur erreichen die Bauteile dann ihre optimalen Passungen und die Geräusche nehmen wieder ab. Natürlich spielen auch Bauteiletoleranzen eine Rolle, weshalb das eine Getriebe etwas mehr rasseln kann als das andere.

Du hattest offenbar bei deinen bisherigen Tiguans mit Schaltgetriebe Glück. Allerdings hängt das Losräderrasseln von weit mehr ab als dem Getriebe. Bei den DSG-Getrieben ist das Losräderrasseln aber einfach Stand der Serie. Offenbar sind die von VW berechneten Passungen für einen einwandfreien Betrieb des Getriebes notwendig. Vielleicht spielt auch das Getriebeöl eine Rolle, das beim DSG ganz andere Funktionen erfüllen muss als bei einem Schaltgetriebe. Jedenfalls hat das Losräderrasseln keinerlei Auswirkungen auf die Langlebigkeit des Getriebes. Im Gegenteil, eher würden zu enge Passungen den Verschleiß erhöhen.

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Wichtig ist das die Meldung des Problems in die Fahrzeughistorie eingetragen wird,

so hast du später keine Probleme mit Garantieansprüchen.

Frei nach dem Motto: "Ich habe es Euch doch gesagt".

Ich habe Dieselnageln bei kaltem Motor wie bei einnem

90er Jahre Diesel -> Komfortproblem.

Wie ist das Thema denn nun ausgegangen mit dem berühmten "Losräderrassel"?

Bei meinem nagelneuen Tiguan stelle ich auch dieses rasseln, schleifen fest. Das hört sich an wie früher, aber nicht nach neuer Technik.

Hier gibt es auch einen Beitrag mit einem Link zu einem Gerichtsurteil diesbezüglich.

Themenstarteram 24. April 2017 um 12:39

Zitat:

@juebau schrieb am 24. April 2017 um 14:12:02 Uhr:

Wie ist das Thema denn nun ausgegangen mit dem berühmten "Losräderrassel"?

Bei meinem nagelneuen Tiguan stelle ich auch dieses rasseln, schleifen fest. Das hört sich an wie früher, aber nicht nach neuer Technik.

Die Geräusche treten bei mir nicht immer in gleicher Intensität auf. Es ist vielleicht temperaturabhängig, ggf. haben sie sich auch nach nunmehr 10.000 km generell etwas abgeschwächt.

Ich hatte bisher Termine bei zwei verschiedenen Werkstätten.

In der ersten ist der Serviceberater mit mir Probe gefahren, da war das Schleifen sehr deutlich und er war wohl auch der Meinung, dass die Geräusche nicht normal sind und hat einen Auftrag eröffnet.

Dann stand das Fahrzeug drei Tage in der Werkstatt und die konnten das Problem nicht nachvollziehen. Ich bin mit einem Meister Probe gefahren, da waren die Geräusche leider nur geringfügig vorhanden, man sagte mir das sei normal und lediglich eine Komfortsache, kein technischer Defekt.

Ist bei dir auch in Linkskurven (z.B. Kreisverkehr) ein schleifen? Auch dazu hatte man die Erklärung, dass das Getriebe nicht mittig eingebaut wäre und daher beim links lenken ein anderes Verhalten auftritt.

In der zweiten Werkstatt bin ich ebenfalls mit einem Serviceberater gefahren, leider war nur ein leises rasseln und schleifen zu hören. Der Berater meinte, er hört nichts was da nicht hingehört.

Insofern fahre ich noch mit dem Getriebe herum und warte darauf, dass die Geräusche vielleicht bei wärmerem Wetter wieder lauter werden.

Viele Grüße

Ingo

Genau dieses und auch das mahlende Geräusch in Linkskurven habe ich bei meinem auch festgestellt. Es hört sich in der Tat nicht sehr gut an.

Da ich aber eine 4 Jahre Garantie habe, mache ich mir deshalb erstmal keinen Kopf. Aber gut, daß ich wohl nicht der Einzige bin.

Peter

ja! in Linkskurven deutlicher zu hören, ist mir jetzt, nachdem ich darauf achtete, auch aufgefallen. Und dieser Sachmangel geht schon länger durch die Medien.

Dann werde ich meinen Händler mal mit dem Urteil des Landgerichts Berlin konfrontieren und vor allen Dingen,

mit dem Auszug:

Diese [von mir: Geräusche] seien als nicht typische Arbeitsgeräusche dem DSG-Getriebe im Mitteltunnel zuzuordnen. Die Ursache sei wahrscheinlich im Spiel eines Losrades zu sehen. Die Geräusche seien konstruktiv bei der Bauart des Herstellers bedingt und würden sich weder durch Reparatur noch Austausch abstellen lassen. Zwar sei kein technischer Mangel gegeben. Die Geräuschbildung sei aber als Komfortmangel einzustufen

Und dies sei ein erheblicher Sachmangel.

(Urteil vom 18.09.2014, verkündet am 20.11.2014, Az.: 86 O. 127/14)

Offensichtlich müssen sich endlich mehrere Beschweren, um VW zum Handeln zu bringen.

Grüße vom Jürgen

Beschweren? Was soll das denn eurer Meinung nach bringen wenn sich ein paar dutzend Kunden beschweren? Wollt ihr VW dadurch dazu bewegen ein völlig neues Getriebe zu konstruieren? ;)

Nein, jetzt mal im Ernst: Wenn euch das Losräderrasseln so massiv stört, dann müsst ihr Klagen und so einen Rücktritt vom Kaufvertrag durchsetzen. Und danach auf gar keinen Fall mehr ein Fahrzeug aus dem VW-Konzern mit DSG kaufen. Oder aber ihr überlegt euch ob das Losräderrasseln beim DQ500 wirklich so unzumutbar ist, oder ob man nicht einfach damit leben kann. Ich kann euch nämlich versichern, das trockene 7-Gang DSG DQ200, von dem im oben zitierten Urteil die Rede ist, rasselt um Größenordnungen schlimmer. Das Gerichtsurteil ist eine Einzelfallentscheidung, nicht mehr und nicht weniger.

Mein Tipp wäre: Nicht so sehr reinsteigern und einfach damit leben. Ist nämlich beim DSG "Stand der Serie". Man kann natürlich das Getriebe tauschen lassen wenn der Händler oder der Hersteller mit macht. Mit etwas Glück erwischt man ein weniger rasselndes. Oder aber man hat Pech und es rasselt dann schlimmer. So oder so, es ist den Aufwand nicht wert.

@ Dieselseppel

woher weißt du das alles so genau?

Ist das wirklich Standard bei allen DQ500? Wieso ändert VW dann nicht die Toleranzwerte?

Oder ist die Qualitätskontrolle bei diesen Werten äußerst tolerant?

Oder kann man hier Toleranzen einstellen?

Es ist mein dritter Tiguan, aber Es ist mein erstes Automatikgetriebe und auch DSG, bei vielen, vielen Kilometern mit Schalter, und da haben mich diese Getriebegeräusche am Anfang gestört. Jetzt drehe ich das Radio lauter.

Aber normal kann das doch nicht sein, und ob das die Haltbarkeit beeinflußt weiß keiner, oder meinst du, VW sagt in diesem Fall die Wahrheit.

Und btw das mag ein Einzelfallurteil sein, aber von einem Landgericht.

Grüße vom Jürgen

Ich fahre jetzt das 2. DSG Getriebe, einmal DQ500 7-Gang und jetzt DQ250 6-Gang. Bei beiden Fahrzeugen kein Losräderrasseln. Zufall?

Gruß Thomas

@juebau

Grundsätzlich sind alle mit Schaltgetrieben verwandten Getriebebauarten vom Losräderrasseln betroffen. Dir wird wahrscheinlich bekannt sein, dass das DSG eine besondere Form des automatisierten Schaltgetriebes ist. Konventionelle Automatikgetriebe sind davon nicht betroffen, weil sie auf einem ganz anderen Funktionsprinzip aufbauen.

Nun zur Entstehung der Rasselgeräusche. Bei Schaltgetrieben besteht ein Gang immer aus einem Zahnradpaar. Ein Zahnrad ist drehfest mit der Getriebeingangswelle verbunden, das andere ist ein Losrad auf der Getriebeausgangswelle, d. h. es kann sich frei auf der Welle drehen. Wird ein Gang geschaltet, wird durch eine Synchroneinrichtung die Geschwindigkeit das Gangrades an die Geschwindigkeit der Welle angeglichen und anschließend das Gangrad drehfest mit der Abtriebswelle Verbunden. Damit das alles reibungslos funktionieren kann müssen sämtliche Teile ein gewisses Spiel aufweisen. Dieses Spiel lässt sich leider nicht gänzlich beseitigen, da sich die Bauteile abhängig von ihrer Temperatur auch unterschiedlich stark ausdehnen. Zu wenig Spiel würde den Verschleiß stark erhöhen. Die Losräder werden durch Vibrationen, die auf das Getriebe übertragen werden, zum Rasseln angeregt. Erstens durch die Vibrationen des Motors. Diese werden aber durch das Zweimassenschwungrad bereits so weit wie möglich gedämpft. Zweitens werden auch Vibrationen von den Rädern über die Antriebswellen in das Getriebe übertragen, besonders auf schlechter Straße. VW verbaut beispielsweise auch Schaltgetriebe mit Einmassenschwungrad bei den kleineren Dieseln, die neigen stärker zum Losräderrasseln als Getriebe mit ZMS, weil das EMS die Motorvibrationen nicht so gut vom Getriebe fernhält.

Die Getriebezahnräder werden so gefertigt, dass sie bei Betriebstemperatur ihre beste "Passgenauigkeit" aufweisen. Beim Losräderrasseln verhält es sich daher meist so, dass es irgendwann bei "mittelwarmem" Getriebe am stärksten auftritt. Bei kaltem, zähflüssigem Getriebeöl werden die unschönen Rasselgeräusche besser gedämpft. Wird das Öl dann langsam wärmer und flüssiger, ist auch das Rasseln verstärkt wahrnehmbar. Bei Betriebstemperatur erreichen die Bauteile dann ihre optimalen Passungen und die Geräusche nehmen wieder ab. Natürlich spielen auch Bauteiletoleranzen eine Rolle, weshalb das eine Getriebe etwas mehr rasseln kann als das andere.

Du hattest offenbar bei deinen bisherigen Tiguans mit Schaltgetriebe Glück. Allerdings hängt das Losräderrasseln von weit mehr ab als dem Getriebe. Bei den DSG-Getrieben ist das Losräderrasseln aber einfach Stand der Serie. Offenbar sind die von VW berechneten Passungen für einen einwandfreien Betrieb des Getriebes notwendig. Vielleicht spielt auch das Getriebeöl eine Rolle, das beim DSG ganz andere Funktionen erfüllen muss als bei einem Schaltgetriebe. Jedenfalls hat das Losräderrasseln keinerlei Auswirkungen auf die Langlebigkeit des Getriebes. Im Gegenteil, eher würden zu enge Passungen den Verschleiß erhöhen.

@fireFox_1

Vielleicht hattest du einfach sehr viel Glück, vielleicht hast du aber Geräusche auch einfach nicht dem Losräderrasseln zugeordnet. Falls dein jetziger der 1.4 TSI 110 kW mit DQ250 ist: Schau dir meine obige Erklärung an. Benziner haben ein besseres Vibrationsverhalten als Diesel und übertragen dementsprechend auch weniger Vibrationen auf das Getriebe.

@DieselSeppel

sehr guter und etwas beruhigender Beitrag

Danke!

@DieselSeppel

Danke für Deinen ausführlichen Bericht

Gruß Thomas

Irrtümlich doppelt

Hallo, ich habe auch einen Tiguan 2 mit DSG. Die Probleme, die du schilders, habe ich auch. Komme gerade von meinem VW-Händler. Dort hat man sich keinen Reim auf dieses Geräusch machen können. Es wurde jedoch als Audio-Datei aufgenommen und gleich nach VW gesandt. Nun soll ich warten, bis man bei VW das ausgewertet hat.

Wie weit ist es denn in Deinem Fall ? Konntest Du schon etwas in Erfahrung bringen ? Bitte setze mich/uns mal in Kenntnis.

Nun verstehe ich nicht ganz die obigen Ausführungen zum rasseln. Wenn ein solches Problem bekannt ist wundert es mich, dass zwei Kfz-Meister von VW nicht auf eine solch einfache Lösung kommen.

Könnte es jedoch auch sein, dass es sich mehr als nur um ein Losräderrasseln handelt ?

Bevor nicht jemand mit eigenen Ohren dies Geräusch hört, kann er sich doch überhaupt kein Urteil bilden. Ich glaube kaum, dass zwei Kfz-Meister, die das Geräusch selbst überhaupt nicht zuordnen können, nicht über die nötige Erfahrung verfügen. Den beiden wird doch sicherlich ein sogenanntest Losräderrasseln bekannt sein, oder ? Ferndiagnostik ist und bleibt immer ein Risiko. Aber eben auch nur ein Risiko des Betroffenen.

Ich werde nun mal abwarten, wie VW sich dazu äußert und dies hier gern auch einstellen .

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