Lenkgetriebe defekt?
Im Alter von 7 Jahren und ca. 130000 km hatte ich Pech beim TÜV. Bei der HU durchgefallen wegen ausgelutschtem Lenkgetriebe (Führungsbuchsen Zahnstange verschlissen)! Trotz der verschlissenen Buchsen waren die dahinter stehenden Simmerringe noch dicht.
Ich bin die letzten 3 Monate zuvor fast nicht mit dem Auto gefahren und muss sagen dass trotz des vorhandenen Spiels das Auto subjektiv nur minimal unruhiger lag als nach dem ich das Lenkgetriebe repariert hatte.
Das Auto fährt 90 % Landstraße, 10 % Autobahn und kein Gelände, wenn man mal von Waldwegen absieht. Das Fahrwerk ist ab Werk drin, also keine Veränderungen.
Mich interessiert wer hatte den selben Defekt wenn ja?
Km-Stand
Motor
gefahrene Felgen/Reifengröße, Reifenhersteller
Spurplatten j/n
Beste Antwort im Thema
So, Lenkgetriebe ausgebaut, Lenkgetriebe zerlegt, febi-Repsatz eingebaut und Lenkgetriebe zusammengebaut und wieder montiert.
Aber nun der Reihe nach, ich werde versuchen eine sinnvolle Reihenfolge aufzubauen, ausser dem Lenkgetriebe
habe ich auch gleich die Traggelenke der Querlenker und die Axialgelenke der Spurstangen gewechselt.
1. Muttern der Antriebswellen gelöst SW 36, das Fahrzeug stand mit den Rädern auf dem Boden, habe eine 36er Nuss (Ein-Zoll-Werkzeug , eine kurze Verlängerung einen Knebel sowie ein etwa 80 cm langes als Verlängerung benutzt. 'Dann fünf Radschrauben SW 17 (?) gelöst. Dann Fahrzeug unterbaut und mit Hebebühne angehoben, und Räder abmontiert.
2.Bremssattel abgeschraubt (Torx) und mit mit Draht an die Halterung des oberen Querlenkers hochgebunden,
3.Bremsscheibe (6er-Inbus) gelöst und abgenommen.
4. Drehzahlsensor Schlüsselweite 10 (SW10) abmontiert, ist ein bisschen Fummelei da der Sensorkopf manchmal schwer aus der Führung kommt.
5. Spritzschutzblech, drei Schrauben SW13 gelöst und nach oben gedreht, jetzt kann man das Traggelenk am unteren
Querlenker sehen.
6. Nutmutter des Traggelenks mit Zapfenschlüssel oder Hakenschlüssel lösen, dies war nur unter Zuhilfenahme der Rohrverlängerung möglich da die Mutter fest angezogen und angerostet war.
7. Jetzt habe ich mit einem Klauenabzieher (siehe Bilder) das Traggelenk (Presspassung) aus dem Querlenker rausgedrückt.
8. Die 21er Mutter, oberer Teil des unteren Traggelenks (Kegelform) ist die Verbindung zum Achsschenkel, gelöst und den Kugelbolzenabzieher angesetzt und aus dem Achsschenkel gedrückt.
9. Spurstangenkopf mit Kugelbolzenabzieher lösen.
10. Schraube (SW 19 oder 21) vom oberen Traggelenk gelöst, wieder Kugelbolzenabzieher angesetzt und gelöst.
11. Jetzt konnte ich den Achsschenkel abnehmen, auch der Antriebswellenstumpf ging gut durch.
12. Jetzt kann man die Antriebswellen ziehen, wie immer Vorsicht walten lassen und am besten das innenliegende
Traggelenk mit einer Hand abstützen (Vorsicht schwer).
13. Sechs Inbus-Schrauben 6er SW der Antriebswelle vom Vorderachsdifferential (VAD) lösen.
14. Zwei 21er SW an der Vorderseite des VAD lösen und rausziehen, und ein 21er an der Rückseite des VA lösen. dieses habe ich nur soweit rausgezogen das sich das VAD rausnehmen ließ.
Drei Sachen solltet ihr beim VAD beachten:
a)Am besten das VAD-ÖL vorher ablassen, da ihr sonst evtl eine große Öllache auf dem Werkstattboden habt.
b) Am VAD befindet sich ein dünner Entlüftungsschlauch, entweder am VAD lösen oder an der Halterung im
Motorraum lösen sonst bleibt ihr beim Ausbau des VAD an im Hängen oder er reisst ab.
c) Wenn ihr die Schrauben des VAD vorne löst solltet ihr in dem Maße wie ihr sie rausnimmt einen Bolzen,
Schraubenzieher oder langen Durchschlag einschieben, es besteht die Gefahr dass das VAD runterknallt
(schwerer Broken) also es besteht durchaus Verletzungsgefahr.
15. Jetzt müßt ihr irgendwie das Hydrauliköl irgendwie rausbekommen, ich hatte eine Handpumpe mit der ich den
Behälter leergesaugt habe, dann hatte ich am Lenkgetriebe die untere Leitung SW17 gelöst und in eine
Auffangwanne fließen lassen.
16. Die obere Leitung SW 15 lösen und abmontieren, wenn ihr die Zahnstange noch hin- und herschieben / drücken könnt dann kommt immer noch Hydrauliköl raus weil der Arbeits-Kolben-raum auf der rechten Seite (in Fahrtrichtung)
angeordnet ist, und somit sich beide Kammern abwechselnd leeren können.
Achtet darauf dass an den Anschlüssen der Hydraulikleitungen kleine O-Ringe verbaut sind.
17. Lenkstange SW13 lösen.
18. Die zwei langen Schrauben des Lenkgetriebes lösen (SW habe ich ich vergessen, ich prüfe es nochmals glaube
aber SW17)und rausziehen.
19.Jetzt ( ich hoffe ich habe alles) das Lenkgetriebe ausbauen und rausnehmen.
Das Zerlegen, die Reparatur und die Montage beschreibe ich sobald ich wieder ein bisserl mehr Zeit und Ruhe habe,
jetzt ist es schon so spät und ich brauche eine Mütze voll Schlaf, bis bald.
62 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von lena_sina
dann müssten bereits die Zähne schon dermaßen verschlissen sein, dass diese Überspringen und in Folge mit dem Ritzel verklemmen.Zitat:
Original geschrieben von Bohne6
kann das Vorderrad nicht irgendwann blockieren wenn das Spiel zu gross wird?Gruss Ralph
Wenn du die Manschette weg machst, siehst du die Zahnstange. Mit dem Lenkrad kurbelst du diese mal ganz heraus, dann siehst du, ob die Zähne noch "gesund" aussehen.
Wenn ja ist es erst mal noch kein Problem.
Vorher wird das Lenkgetriebe sicherlich undicht.Grüße
Reiner
Alles klar,besten Dank Reiner!Dann will ich mal sehen das ich das neue LG reingewuppt bekomme.
Mehr will ich dann auch erstmal nicht.Erst Späne im Einspritzsystem,dann das Thermostat naja das
war ne Stunde,nun das Lenkgetriebe....mir geht langsam die Zeit aus,von der Schrauberkenntnis
als ehemaliger Opelschrauber ganz zu Schweigen.Und über die Kohle will ich erst gar nicht
anfangen zu reden!
Gruss Ralph
Wir dichten öfter Zahnstangenlenkungen unterschiedlicher Hersteller ab, aber abgenutzte Zähne hab ich noch nicht gesehen. Dass das Spiel sich mit dem Druckstück nicht beseitigen lässt, liegt am Verschleiß in der Führungsbuchse und an einem Rand im Gehäuse des Lenkgetriebes. D. h. man kann es nicht unendlich nachstellen, weil dann das Druckstück vor der Gehäusekante steht und man in diesem Zustand nur die Feder drückt. Wenn schon zuviel Spiel vor der Nachstellung besteht dann ist auch die Einlage (weißes Kunststoffteil im Bild) im Druckstück abgenutzt.
Eine Nachstellung im Bereich von 3 Strichen (30 Striche befinden sich auf der Stellschraube) dürfte nicht mehr viel bringen, denn beim Gewinde der Stellschraube handelt es sich um 1,5 mm Steigung.
Hallo ML Gemeinde,
so geschafft!Das neue Lenkgetriebe ist drinne.Was für eine Schweinearbeit.Ich musste auf
der linken Seite die Achsträger aufschneiden weil sich die Gegenmutter im Träger mitdrehten!!!
Aber jetzt ist das ein ganz anderes Auto.Die Lenkung ist 100mal direkter.Also für alle deren
Lenkung sich schwammig anfühlt.Bockt das Auto vorne hoch und wackelt mal am Rad oder
am Axialgelenk.Wenn das Rad wackelt und Spiel hat unbedingt das Lenkgetriebe überprüfen.
Für mich fängt das ML-Fahren jetzt erst an hehehe.....
Gruss Ralph
Hallo Ralph,
freut mich, dass du wieder richtig lenken kannst!
wo hast du jetzt letztendlich das Lenkgetriebe gekauft?
Welche Gegenmuttern haben sich da mitgedreht? Das Lenkgetriebe ist doch nur mit 2 Schrauben an der Achse angeschraubt mit den Gummipuffern dazwischen - oder?
@Balmer: da die ausgeschlagene Führungsbuchse auf der linken Seite ist (rechts kann ich eigentlich kein Spiel feststellen), reicht es da nicht einfach das Axialgelenk wegzuschrauben und "nur" auf dieser Seite eine neue Führungsbuchse einzubauen - ohne das Lenkgetriebe auszubauen?
Grüße
Reiner
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Hallo Reiner,
das Lenkgetriebe habe ich bei E-Bay von Autoteile-Jakobs gekauft.Weil der die Teilenr.
mit angeben konnte.Das war mir sicherer.Balmer erwähnte das es ein Reparatursatz
mit neuer Führungsbuchse gibt,aber auch da musst du das LG raushaben.Aber um das LG
auszubauen musst du die Vorderachse ausbauen.Naja was heisst ausbauen,losmachen
und runterlassen..
Gruss Ralph
Nur die Führungbuchse der linken Seite (in Fahrtrichtung) zu wechseln geht nicht. Die Führungsbuchse befindet sich fast mittig im LG und in der selben Bohrung hat auch noch der Wellendichtring seinen Sitz.
Da es die Führungsbuchsen (oben links im Bild) nicht einzeln gibt macht es keinen Sinn das LG zu öffnen und nur 2 Teile zu ersetzen.
Zitat:
Original geschrieben von Bohne6
Hallo Reiner,das Lenkgetriebe habe ich bei E-Bay von Autoteile-Jakobs gekauft.Weil der die Teilenr.
mit angeben konnte.Das war mir sicherer.Balmer erwähnte das es ein Reparatursatz
mit neuer Führungsbuchse gibt,aber auch da musst du das LG raushaben.Aber um das LG
auszubauen musst du die Vorderachse ausbauen.Naja was heisst ausbauen,losmachen
und runterlassen..
Gruss Ralph
So, hab mir jetzt auch ein generalüberholtes Lenkgetriebe (Grobgewinde M18x1,5 / M16x1,5 für Mopf-Fahrzeuge) bestellt, allerdings bei "Ihrlenkungsspezialist". Habe dort jetzt 220 Euro bezahlt (Preisvorschlag meinerseits wurde angenommen) und muß auch erst mal kein Pfand zahlen, wenn ich mein Altes innerhalb 30 Tage zurückschicke.
Das alte Lenkgetriebe ist auf der rechten Seite undicht (unter der Manschette) und selbst beim Nachstellen war noch Spiel in Mittelstellung vorhanden, obwohl die Lenkung nach dem Nachstellen bereits so schwer ging, dass sich das Lenkrad nach einer Kurvenfahrt nicht mehr von alleine zurück in Mittelstellung gedreht hat.
Die Zähne der Zahnstange glänzen im Bereich der Mittelstellung sehr stark und sehen optisch auch leicht abgenutzt aus (nach 190000 Km).
Das Fett an der Zahnstange sieht rostbraun aus, obwohl die Zahnstange selbst keinen Rost hat.
Nach Rücksprache mit o.g. Firma ist beim ML meistens die Zahnstange im Bereich Mittelstellung abgenutzt und kann oft nicht wieder aufgearbeitet werden.
Jedoch wird mein altes Lenkgetriebe auf jeden Fall im Tausch entgegengenommen, da das Risiko im Pfandpreis (180 Euro) bei allen Lenkgetrieben immer mit inbegriffen ist.
Es gibt also keine bösen Überraschungen im Nachhinein für den Käufer.
Auf das überholte Lenkgetriebe bekomme ich außerdem 2 Jahre Garantie.
Jetzt meine Fragen an alle, die das Lenkgetriebe schon mal gewechselt haben:
1. Was ist einfacher/schneller für das Wechseln:
- Vorderes Differential ausbauen - so wie im WIS beschrieben?
(Reicht es evtl. das Differential nur loszumachen und etwas anzuheben?)
oder
- Vorderachse absenken?
(da können ja bekanntlich die Schrauben zum Rahmen durchdrehen.)
2. Geht der Ein-/Ausbau evtl. auch noch einfacher indem man einfach die Blechhalterungen, an welchen das Lenkgetriebe angeschraubt ist, auf-/wegbiegt?
(Kann man das losgeschraubte Lenkgetriebe evtl. seitlich zum Radkasten herausziehen?)
3. Wie tauscht man dabei das Servoöl am sinnvollten gleich mit aus (spülen?)?
Wäre für detailierte Erfahrungsberichte von euch sehr dankbar😛.
Grüße
Reiner
Hallo Reiner,
ich denke die Vorderachse losschrauben und etwas runterlassen ist das einfachste.Die anderen
Möglichkeiten habe ich nicht probiert.Kannst ja erstmal testen ob die schrauben sich so lösen lassen.
Ich glaube ich habe knapp 1ltr Öl nachgefüllt.Bei 1,20ltr Soll ist das Öl doch schon auf den neusten
Stand.
Bei mir wurde nach 2Wochen der Anschluss von der Rückleitung am LG undicht.Nachdem ich die Leitung
abgenommen habe,habe ich festgestellt das ein Stück Aluspan die Dichtung beschädigt hatte.Ich
glaube die haben beim Gewindenachschneiden die Anschlüsse nicht richtig gereinigt.Überprüfe
deshalb vorm Einbau die Gewindegänge lieber nochmal auf Rückstände.
Ich musste 60 Kilometer mit leerem Ausgleichbehälter nach Hause fahren.Ein Wunder das die Pumpe
noch lebt.Laut genug war sie schon.Viel Spass beim Einbauen,aber du bist ja Profi!!!
Gruß Ralph
Hallo Ralph,
danke vielmals für deine Antwort!
Wie viel muss/kann man die Vorderachse dabei absenken? Reichen 5 cm?
Die Schrauben sind sehr kurz und müssen wohl ganz raus dafür, oder?
Hast du außer den 4 Schrauben der Vorderachse noch andere Sachen lösen müssen wie z.B. die Drehstabfedern und der untere Achsträger auf der linken Seite?
Wenn sich die Muttern mitdrehen, wie kann man diese evtl. festhalten? Diese befinden sich in einer Art Blechhalterung, welche sich verbiegen kann, so dass die Mutter durchdrehen kann.
Hast du das Lenkgetriebe dann nach Links herausgenommen?
So ein Pech bei dir mit dem Span, hoffentlich hat die Pumpe dauerhaft nichts abbekommen.
Hattest du neue Dichtungen verwendet, oder die Alten wieder verbaut?
Grüße
Reiner
Hallo Reiner,
ich kann nicht genau sagen wieviel cm das waren.Es hat aber gereicht.Wirst du auch selber feststellen.
Bei mir drehte sich eine Mutter vorne links mit.Tja,da war guter Rat teuer.Ich habe dann den Deckel vom Träger aufgetrennt und habe die Mutter festgeschweißt.Anders gehts nicht.Den Deckel wieder sauber
raufschweißen,Heißwachs drüber,fertig.Aber muß bei dir ja nicht genauso sein.Du kannst ja Glück
haben.
Ja,ich hab neue Dichtungen genommen.Ich habe mal aus Jux bei MB nachgefragt,was bei denen der
Spaß kosten würde.Also mit 1300Eur wären wir dabei gewesen.Ich denke die 1000 Eur Ersparnis
steht uns gut zu Gesicht.Schnell noch ne Achsvermessung für 50 Eur und das wars!
Gruss Ralph
Hallo Ralph,
alles klar, hört sich gut an!
Hattes du die Drehstabfedern entspannt?
Das neue Lenkgetriebe ist heute schon gekommen - es ist außen neu lackiert, man sieht aber an ein paar überlackierten kleinen Macken, dass es nur generalüberholt ist. Läuft aber einwandfrei ohne Spiel, wenn man dran dreht.
Hab heute gleich mal versucht die Schrauben zu lösen.
Zuerst mit viel Rostlöser eingesprüht und einwirken lassen. Die Hinteren gingen mit viel Kraft auf und ließen sich zuerst schwer, dann immer leichter ganz herausdrehen.
Aber die Vorderen drehten beide durch 🙁.
Habe mir das Ganze dann mal mit der Taschenlampe angeschaut und gesehen, dass die Muttern einen Vierkant haben, der seitlich sehr viel Luft zum Gehäuse hatte und deshalb durchdrehte.
Ich habe mir dann ein Flacheisen zurechtgemacht und stramm dazwischen geschoben mit dem Ergebnis, dass die Muttern sich genügend abstützen konnten um die Schrauben ganz herauszudrehen 🙂🙂🙂.
Nachdem diese Hürde schon mal genommen ist werde ich mich die Tage mal an's Wechseln machen - hoffe das in 3-4h dann zu schaffen.
Habe jetzt nur noch das Problem, dass sich die Linke Spurstange nicht vom Lenkgetriebe lösen lässt. Die Rechte geht, da ich diese vor 2 Jahren mal gewechselt hatte. Habe jetzt alles mal eingesprüht, wenn's aber nicht zu lösen geht kommt eine Neue dran.
Ja, 1000 Euro in 5h zu verdienen ist nicht schlecht, so ein Stundenlohn bekommst du nirgends.
Wo hast du die Spur einstellen lassen? Bei MB?
Grüße
Reiner
Nö,Drehstabfedern hab ich in Ruhe gelassen.Das hört sich alles ziemlich gut an bei dir.
Die Achsvermessung hab ich zwei Dörfer weiter von uns in ner Freien machen lassen.
Ich war nicht dabei,der Meister meinte nur das die Spurstangen sehr fest waren.
Ich denke MB gibt sich mit 50 Eur nicht zufrieden.
Laß nachher mal von deinem Probefahrtergebnis hören und wie sich dein Auto anfühlt.
Gruss Ralph
Hallo,
so, hab heute das "neue" Lenkgetriebe eingebaut.
Also es war doch etwas mehr Aufwand als ich gedacht hätte - habe den kompletten Samstag dazu gebraucht.
- Fahrzeug vorne beidseitig angehoben und auf Hölzern unter dem Rahmen aufgebockt
- beide Vorderräder abgeschraubt
- Unterboden wegmachen (mehrere zerstörte Plastiknieten!)
- Innenradkotflügel ausgebaut (das Ding hängt überall irgendwie fest und will nicht so einfach raus!)
- Kardangelenk der Lenkung ausbauen - Schrauben ganz raus und Klemmungen etwas aufweiten (alles fest! - Welle lässt sich dann aber zum Lenkrad hin etwas zurückschieben)
- Lenkgetriebe von der Achse losschrauben (alles fest!)
- Lenkgetriebe von den Spurstangen abschrauben (alles fest!)
- Motorabdeckung weggeschraubt
- Öl aus Audehnungsbehälter abgesaugt
- Ölleitungen weggeschraubt Öl ablaufen lassen und auf die Seite gehängt
- WIchtig: Bremsleitung die an der Achse verläuft ausklipsen
- 4 Schrauben der Achse weggeschraubt (zum Glück vorher schon gangbar gemacht)
Da ging erst mal garnichts nach unten!!!
- Stabigestänge abgeschraubt (alles fest!)
ging immer noch nicht nach unten!!!
- beide Drehstabfedern 50 Umdrehungen entspannt (hab jetzt lahme Arme)
jetzt gings ca. 3 cm nach unten - hat aber bei Weitem nicht gereicht, da oberes Traggelenk nicht weiter nachgab!
- oberes linkes Traggelenk am Rahmen losgeschraubt (eine Schraube ging absolut nicht raus - war im Innenteil fest)
- also Traggelenk doch probiert am Kugelgelenk loszumachen (ging zum Glück dann raus!)
- alle Kabel ausgeklipst und Raddrehzahlsensor rausgemacht (ging gut, da ich diesen vor Jahren schon mal raus hatte wg. fehlerhaftem Signal - Rostanhaftungen).
jetzt gings auf der linken Seite ca. 8-10 cm weiter runter, das hatte GERADE gereicht um das Lenkgetriebe nach mehrmaligem Drehen und Winden herauszubekommen.
- Alles gesäubert und in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammengeschraubt
- insgesamt ca. 0,9 l neues Öl eingefüllt und entlüftet (30 mal von Re nach Li gedreht ohne Motor und dann nochmal 7 mal mit Motor - lautes Servogeräusch und Schaum)
- nochmals 20 mal ohne Motor von Li nach Re ganz langsam gedreht (Schaum hat sich dann aufgelöst)
- nochmals 10 mal mit Motor gedreht - jetzt erst war alle Luft raus und Servogeräusch wieder normal
- Spur mit 3m Richtscheit wieder eingestellt (bei gerade gestelltem Lenkrad auf Achshöhe an Vorderrad angelegt und ca. 3cm Luft pro Seite zum Hinterrad eingestellt - war vorher auch schon so)
- Kurze Probefahrt - alles scheint dicht und FUNKTIONIERT😛.
- Unterbodenschutz noch nicht drangemacht - ausgiebige Probrfaht morgen
Arbeitszeit insgesamt 8h (alleine)
Grüße
Reiner
Ich hab das auch alles allein gemacht und den ganzen Sonnabend dazu gebraucht, allerdings habe ich in der Zeit das LG noch zerlegt und abgedichtet. Ehrlich!
Der Ausbau und Einbau des VA-Diffs dauert ca. 2 h. Die Drehzahlsensoren hab ich nicht ausgebaut, nur oberes Traggelenk am Kugelkopf gelöst und den Spurstangenkopf damit man den Radträger etwas wegkippen kann, um die jeweilige Antriebswelle zu ziehen.
Die Erreichbarkeit der Schrauben ist m. M. so besser und man kann den festgerosteten Teilen besser bei kommen.
Hallo,
danke Reiner.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass es wahrscheinlich egal ist, ob man die Achse ablässt oder das Vorderachsdifferential ausbaut - der Zeitaufwand ist ähnlich. Für den, der es wie ich zum ersten mal macht dauert es etwa doppelt so lange wie für einen "Profi" der weiß wo er anfassen muss - das nächste Mal gehts bei mir sicherlich auch schneller. Ich hab mir natürlich auch sehr viel Zeit gelassen, damit alles sehr sehr Sorgfältig gemacht ist.
Eine Frage zur Spureinstellung:
Lt. WIS soll die Gesamtvorspur vorne 0° 20' (+/- 7'😉 sein und hinten auch 0° 20' (+/- 10'😉.
bedeutet dies, dass in Fahrtrichtung gesehen die Räder von Vorderachse als auch Hinterachse "pfeilförmig" stehen? >--->
Oder ist bei der Hinterachse die Pfeilform umgedreht? <--->
Wäre schön, wenn einer helfen kann!
Grüße
Reiner