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Kurzstreckenfahrten

Themenstarteram 12. Juni 2016 um 8:38

Servus zusammen...

Warum genau sind Kurzstreckenfahrten eigentlich so "schädlich" für Motoren im allgemeinen?

Es ist ja so, das generell wenn ich den Motor starte wenn er kalt ist, wegen Ölkonsistenz und der unterschiedlichen Ausdehnung verschiedener Materialien beweglicher Teile etc. der Verschleiß etwas höher ist und man deshalb erstmal sachte fahren sollte bis eine gewisse Betriebstemperatur erreicht ist. Nur wenn ich die erste Zeit sanft fahre, warum spielt es dann eine Rolle ob ich den Motor wirklich auf Betriebstemperatur kommen lasse, oder ob ich z.B. nur 1Km fahre und ihn dann wieder ausmache?

Kann man also sagen das ein Fahrzeug das jeden Tag 2x gestartet wird und insgesamt nur 2Km bewegt wird einer höheren Belastung ausgesetzt ist als ein Fahrzeug das 2x/Tag gestartet wird und 20Km gefahren wird? ->Ich meine den Kaltstart habe ich ja in beiden Beispielen so oder so...

Danke schonmal für Erklärungen ;)

Beste Antwort im Thema
am 12. Juni 2016 um 9:10

Wenn man sich die Funktionsweise eines Verbrennungsmotors ansieht wird man zb feststellen dass bei der Verbrennung Wasser entsteht. Das verbleibt bei nie richtig warm werdendem Motor im Öl, der Abgasanlage und im Ventildeckel. Wenn man den Deckel aufmacht fällt einem dann diese Margarine artige Substanz auf. Bei warmem Motor entfernt sich das Wasser als Dampf und schadet nicht weiter. Alleine dies schadet dem Kurzstreckenmotor extrem.

Auch kommt gerade in den Kaltstartphasen vermehrt Kraftstoff ins Öl (Kaltstartanfettung), das dann auch nicht mehr verdampfen kann. Stichwort Ölverdünnung.

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Bei mir ist es dasselbe. Ich halte das für zu Lange. Zwei Winter im Kurzstreckenbetrieb mit einem Öl kommt bei mir nicht in Frage. Wenn ich überlege mit so einem Öl dann im Sommer meinen Turbo voll zu belasten graust es mir. Ich lege genau nach einem Jahr einen Ölwechsel ein. Mit der richtigen Ölquelle kostet das inklusive Filter für meinen BMW ca. €60,-

Während der Garantiezeit und vielleicht noch 2 Jahre danach (wg. ev. Kulanz) ist man ja praktisch gezwungen den Service mit Ölwechsel in der Markenwerkstatt durchführen zu lassen.

Den Herstellern wird ja, sicher nicht ganz zu unrecht, unterstellt damit ihren Vertragspartnern eine lukrative Einkommensquelle zu sichern.

Ich würde also schon davon ausgehen dass sich BMW aus diesem Grund, aber auch zur Vermeidung von Imageverlust wegen ev. Motorschäden, mit den bis zu 2 Jahren Wechselintervallen auf die sichere Seite gelegt hat.

Mercedes ist da knallhart: Wechsel alle 12 Monate, egal wie viele km gefahren wurden, immerhin werden scheinbar 3 Monate überziehen toleriert.

Bei meinem Fiat Ducato (Wohnmobil) sind 2 Jahre bzw. 40.000km vorgeschrieben. Diese 2 Jahre hab ich auch schon immer bedenkenlos ausgenutzt (Haltezeit meist 12 bis 14 Jahre) weil ich hier das Fahrprofil fast ideal für den Motor halte: Keine Kurzstrecken und die 40.000km werden auch bei weitem nicht erreicht.

Das Thema Kulanz spielt hier überhaupt keine Rolle: Einen Tag nach Ablauf der Garantie wird es bei Fiat sehr sehr schwierig, auch wenn das Problem mit dem Service gar nichts zu tun hat.

Themenstarteram 19. Juni 2016 um 11:13

Was das Öl angeht gibts ja auch die verschiedensten Sichtweisen. Da gibt es manche

( https://youtu.be/3G1nmhSZvN0 ) die behaupten frisches Öl wird komplett überbewertet. Keine Ahnung was ich davon halten soll, aber auch in meinem Bekanntenkreis kommt das Thema immer mal wieder auf. Leider halt grad immer mit den Leuten, die sich jetzt nicht so mit dem Thema Auto und Pflege befassen, da ist es natürlich schwer die Argumente aus dem Video zu wiederlegen, das werden dann immer anstrengende, lange Diskussionen. Wirklich belegen, das einen Motorschaden definitiv ein altes Öl verursacht hat, kann man in der Regel auch nicht. Ich kenne einen Fall mit Motorschaden der sein Öl lange nicht gewechselt hatte, nur fehlt der letzte Beweis das es tatsächlich am Öl gelegen hat und so lässt er auch bei seinem aktuellem Auto keinen Ölwechsel machen... Kopfschüttel!

Zitat:

@Pit 32 schrieb am 18. Juni 2016 um 08:56:35 Uhr:

Wer das Öl mit verkürzten Wechselintervallen in gutem Zustand hält fährt auch im Kurzstreckenbetrieb problemlos. Ich hatte noch nicht ein Problem mit einem unserer Fahrzeuge was dem Kurzstreckenbetrieb anzulasten ist.

Hierbei ist aber auch relevant, wie stark die Fahrweise variiert. Ich kann mich diesbezüglich an einen Test von Stern TV erinnern. Bei einem alten VW Golf wurde das Öl komplett abgelassen, dann wurde er Runde um Runde um einen Kurs gefahren. Es passierte: Nichts. Der Motor lief ganz normal. Irgendwann wurde der Redakteur unruhig und er gab Vollgas. Sofort war der Motor im Eimer. Ganz ähnlich bei ausgesprochenen Kurzstreckenfahrzeugen, welche Motoröl mit schlechten Schmierungseigenschaften in der Wanne haben. Wenn die Oma hinter dem Steuer immer nur mit 10 PS und 1500 U/min. dahintourt, wird das Öl nie richtig gefordert, vermutlich würde auch Bohrwasser hier seinen Zweck erfüllen. Lastet man aber einen derartigen Motor ohne Ölwechsel über eine längere Zeit stark aus, darf man sich auf einen hohen Verschleiß gefasst machen.

Zitat:

@Offends schrieb am 19. Juni 2016 um 13:13:23 Uhr:

...da ist es natürlich schwer die Argumente aus dem Video zu wiederlegen,...

Die Argumente aus dem Video zu wiederlegen ist relativ einfach!

Man muss sich dazu nur die Stellungnahme der Firma durchlesen, deren Aussagen von den Redakteuren dieser Sendung komplett aus dem Zusammenhang gerissen - und so zusammen geschnitten wurden, dass sie einen völlig anderen Sinn ergeben...

Wegen Ölwechsel ist überflüssig, so siehts dann irgendwann aus: https://www.youtube.com/watch?v=KC-SxrsgEwo

Öl vom Markenhersteller mit allen möglichen Freigaben kostet nur um 20 Euro den Kanister, ein Filter um 5-10 Euro. Der Wechsel in Eigenregie dauert vielleicht 30 Minuten. Da denke ich nicht lange nach. Günstiger kann man die Lebenszeit seines Autos nicht verlängern.

Zitat:

@Offends schrieb am 19. Juni 2016 um 13:13:23 Uhr:

Was das Öl angeht gibts ja auch die verschiedensten Sichtweisen. Da gibt es manche die behaupten frisches Öl wird komplett überbewertet. (...) Leider halt grad immer mit den Leuten, die sich jetzt nicht so mit dem Thema Auto und Pflege befassen (...) Wirklich belegen, das einen Motorschaden definitiv ein altes Öl verursacht hat, kann man in der Regel auch nicht. Ich kenne einen Fall mit Motorschaden der sein Öl lange nicht gewechselt hatte, nur fehlt der letzte Beweis das es tatsächlich am Öl gelegen hat und so lässt er auch bei seinem aktuellem Auto keinen Ölwechsel machen... Kopfschüttel!

Naja, das sind dann die Leute, bei denen es unter dem Ventildeckel dann ausschaut, wie auf diesem Bild! Mit regelmäßigem Ölwechsel sähe es ganz anders aus!

Ein Ölwechsel ist schon nötig. In welchen Abständen, lasst sich ggf. streiten. Über die Notwendigkeit eigentlich nicht. Wer nicht wechselt, schadet immer den Motor. Über kurz oder lang, wird es Probleme geben.

MfG

Also mein Motor sah früher bei Kurzstreckenbetrieb einmal im Jahr und ansonsten alle 10.000km neues Öl gemaeß Herstellervorgabe, immer 10W40... Früher war es das teure Leichtlauföl was man extra bestellen musste, heute ist dass die "billige Suppe", aber kommt weiter da rein und der ist nach 452.000km blitzeblank sauber...

Zum Thema Kurzstrecke habe ich mal die Temperaturen von Öl und Wasser während der ersten Kilometer abgerufen. Motor ist ein BMW N20B20 den man durchaus als Extrem Downsizing Motor bezeichnen kann.

Der Verlauf ist sehr interessant. Die Öltemperatur ist bereits nach 5km auf über 60°C. Heute sogar auf knapp 80°C (Außentemp: 35°C).

Im Verlauf auf der Autobahn spielt die Außentemperatur kaum eine Rolle. Die Öltemperatur geht kaum über 100°C.

Bei unserem 1,2TSI im Yeti sind die Beobachtungen ähnlich. Die Kaltlaufphase ist bei diesen Motoren sehr kurz, verglichen mit früher. Auch die Maximaltemperaturen sind niedriger. Ich erinnere mich noch an Öltemperaturen unter Volllast von >140°C. Mein BMW Motor erreicht die Temp. nicht annähernd. Ob ich 120km/h oder 240km/h fahre die Öltemp. bleibt fast konstant bei 100°C. Das ist sicherlich auch gesünder für Motor und Öl

Zitat:

Der Verlauf ist sehr interessant. Die Öltemperatur ist bereits nach 5km auf über 60°C. Heute sogar auf knapp 80°C (Außentemp: 35°C).

Die Temperatur in der Ölwanne dürfte das aber nicht sein. Dein Motor hat ja auch einen Wasser/Öl-Wärmetauscher, vielleicht sitzt der Meßfühler direkt dahinter.

Zitat:

Motor ist ein BMW N20B20 den man durchaus als Extrem Downsizing Motor bezeichnen kann.

Kommt darauf an welche Leistungsvariante Du hast.

Im neuen Einser soll der 6-Zylinder durch einen Vierzylinder-Turbo mit 330PS ersetzt werden. Da ist dieser Begriff dann sicher angebracht.

Korrekt, die Öltemperatur ist aber eher im Bereich des Wärmetauschers relevant, da das Öl von da aus direkt an die Schmierstellen gelangt. Der Meßfühler ist beim N20 kombiniert mit dem Öldruckschalter. Ich denke 245PS aus 2l Hubraum in einer Alltagsmaschine sind auch Heute noch extrem

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