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Kupferpasten und ABS Bremsen; Ein Risiko ?

Themenstarteram 19. Juni 2011 um 11:11

Hallo zusammen,

seit einigen Tagen versuche ich mit Hilfe von Kupferpasten, Bremsen und Automobilherstellern, Fachbuchautoren und Fahrzeugingenieuren eine Antwort auf die Frage zu bekommen ob man Kupferpaste an Bremsen (mit ABS) noch einsetzen darf und wenn nicht, was der Grund dafür ist. Vielleicht kennt sich jemand im Forum damit aus ?

Die ausweichende Antwort ist, daß man nur vom OEM freigegebene Schmiermittel einsetzen darf (Bei Ford z.B. nach ESE-M12A4-A).

Eine generelle Aussage keine Kupferpasten an ABS Systemen einzusetzen habe ich nicht bekommen!

Was gerade Kupfer so kritisch erscheinen läßt ist auch völlig unklar !

Vielleicht handelt es sich also wirklich um einen (unbeabsichtigten) Hoax der sich ähnlich wie die Geschichte zur "Spinne in der Yucca-Palme" verbreitet hat nachdem ein solcher Hinweis über einen ebay blog zu den Todsünden bei der Bremsenmontage erschienen ist.

Bei all den Produkten und ABS Technologien wird sich kaum jemand dazu hinreissen lassen einen einmal ausgesprochenen Sicherheitshinweis für falsch zu erklären....

Allgemein gilt:

Kupfer ist ein nicht magnetisches, weiches Metall mit guter Wärmeleitfähigkeit, sehr guter Stromleitfähigkeit und einem Schmelzpunkt über 1000 °C (Aluminium schmilzt z.B. schon bei 600 °C). Es ist toxisch für Microorganismen (antimikrobiell).

In Kupferpasten wird es oft mit synthetischen Mineral oder Silikonölen als Träger eingesetzt. Die Schmiereigenschaften sind mittelmäßig.

Früher verwendete man Nickelpasten, dort wo Kupfer nicht eingesetzt werden sollte, insbesondere auf Edelstahl oder bei extremeren Anforderungen (Ultrahochvakuum, Stickstoffkühlung). Aufgrund des toxischen Potentials (Allergien, Lungenkrebs) ist die Verwendung eingeschränkt.

Heute gibt es metallfreie keramische Hochleistungspasten die laut Werbung die anderen Pasten ablösen sollen.

Die Erklärungsversuche der "Fachleute" im Internet zur angeblichen Problematik von Kupferpaste sind vielfältig:

- Es handelt sich um eine technisch unbegründete Kampagne der Hersteller keramischer Pasten um Marktanteile gegenüber der etablierten Kupferpaste zu gewinnen.

(scheint mir mittlerweile nicht mehr ausgeschlossen)

- Die mineralölhaltige Schmierstoffkomponente greift Dichtungen und Bremsschläuche an.

(Alle OEM Spezifikationen schreiben Beständigkeit von Schläuchen und Dichtungen gegen Mineralöle und Kraftstoffe vor. Außerdem hätte das weder etwas mit Kupfer noch mit dem ABS zu tun)

- Kupfer bildet ein galvanisches Element mit Aluminiumbauteilen und zerstört diese.

(Aluminium passiviert und das Korund regiert nicht mit Kupfer. Eisen Chrom oder Sauerstoff stehen in der elektrochemischen Spannungsreihe über Aluminium. Auch hier fehlt der Zusammenhang mit dem ABS. Im Automobil sind viel Bauteile anderen elektrochemischen Potentials elektrisch leitend miteinander verbunden, so daß die Gefahr nicht spezifisch für Kupfer gilt. )

- Kupferpaste hat eine schmierende Wirkung und kann deshalb verfließen und so auf die Bremsscheibe und Beläge gelangen.

(Auch andere Antiquietsch Pasten schmieren und auch Kupferpaste wird nur sehr dünn aufgetragen. Es gibt keinen direkten Effekt auf das ABS, im Gegenteil im Zweifelsfall blockieren die Bremsen auch ohne ABS garnicht...)

- Kupferpaste hat ein geringes Haftvermögen. Kupferpaste wird an die Zahnräder des ABS Sensors geschleudert, bildet Wirbelströme und ein Magnetfeld und stört damit den Hallsensor. (Frage sind Wirbelströme als ABS Störung überhaupt denkbar ? Zunächst müßten zudem größere Mengen Kupferpaste an die 4 ABS Zahnräder gelangen und dort verbleiben. Auch andere schlecht haftende metallische Schmiermittel müßten dann betroffen sein)

- Kupferpaste dringt in den ABS Stecker ein und verursacht elektrische Störungen.

(Das würde Salzwasser auch tun und ein ABS System würde den Signalfehler/Kurzschluß sofort entdecken)

- Kupferpaste sammelt Metallabrieb von den Bremsscheiben, wird so magnetisch und stört dann das ABS System (Auch andere "klebrige" Pasten hätten dieses Problem. Zudem müßten große Mengen Kupferpaste an der richtigen Stelle große Mengen Scheibenabrieb binden. Entweder die Paste haftet, dann gelangt sie nicht ans ABS oder sie haftet nicht, dann bleibt sie nicht am ABS Bei manchen Pasten verkohlt der organische Träger bei der ersten Erhitzung und es bleibt nur eine dünne Metall und Graphitschicht zurück. Auch das ist nicht spezifisch für Kupferpasten.)

- Kupferpasten sind weich und federn. Deshalb schaukelt sich das ABS System auf und führt zu Störungen.

(Interessanter Ansatz aber zum Rücksetzen der Bremsbeläge nach dem Bremsen haben die Scheiben einen kleinen Schlag und der müßte ein ähnliches Phänomen auslösen. Außerdem dürfte der Effekt bei der verwendeten Schichtdicke unerheblich sein.)

Zuguterletzt: Z. B. "Bostik Never Seez Standard Grade" enthält Kupfer aber erfüllt laut Datenblatt die Ford ESE-M12A4-A.

Außerdem habe ich selber bisher keinen Warnhinweis bei Kupferpastenherstellern zum Thema ABS gefunden (vielleicht kennt jemand einen Link ?), in den Do It Yourself Werkstatthandbüchern steht kein Warnhinweis und auch sonst wollte mir (s.o.) bisher niemand ein generelles Risiko von Kupferpasten an ABS Bremsanlagen bestätigen......

Grundsätzlich ist es natürlich möglich, daß "Kupferpaste" hier nur für bestimmte Eigenschaften früher gebräuchlicher Montagepasten steht (klebrig aber geringes Haftvermögen, weich) und deshalb nichts mit Kupfer selber zu tun hat und es eben auch geeignete Kupferpasten und ungeeignete andere kupferfreie Pasten gibt. Das diskreditieren etablierter Systeme bei der Produktneueinführung ist ja nicht unüblich.

Andererseits fehlt aber immer noch eine theoretische Erklärung wie denn der ABS Sensor physikalisch von Kupfer gestört wird und wie wahrscheinlich es ist, daß diese Störung auch eintritt.

Es ist für mich kaum vorstellbar, daß alle Radsensoren in vollem Zahnkranzumfang dauerhaft mit Kupferpaste belegt sind oder sogar noch grammweise Metallabrieb binden der den Hallsensor komplett außer Gefecht setzt ohne, daß das ABS System eine Signalpegelstörung meldet. Selbst dann gäbe es nur einen ABS Ausfall aber wohl keinen Totalausfall der Bremse weil das ABS diese löst ?!

Man dürfte auch meinen, daß ABS Systeme so ausgelegt sind, daß weder Salzwasser im Winter, noch das Durchfahren von Ölpfützen, Benzinlachen oder Erzsand etc. zu dauerhaften, sicherheitsrelevanten Störungen führt.

Was ist also dran am Mythos der Todsünde ?

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 19. Juni 2011 um 11:11

Hallo zusammen,

seit einigen Tagen versuche ich mit Hilfe von Kupferpasten, Bremsen und Automobilherstellern, Fachbuchautoren und Fahrzeugingenieuren eine Antwort auf die Frage zu bekommen ob man Kupferpaste an Bremsen (mit ABS) noch einsetzen darf und wenn nicht, was der Grund dafür ist. Vielleicht kennt sich jemand im Forum damit aus ?

Die ausweichende Antwort ist, daß man nur vom OEM freigegebene Schmiermittel einsetzen darf (Bei Ford z.B. nach ESE-M12A4-A).

Eine generelle Aussage keine Kupferpasten an ABS Systemen einzusetzen habe ich nicht bekommen!

Was gerade Kupfer so kritisch erscheinen läßt ist auch völlig unklar !

Vielleicht handelt es sich also wirklich um einen (unbeabsichtigten) Hoax der sich ähnlich wie die Geschichte zur "Spinne in der Yucca-Palme" verbreitet hat nachdem ein solcher Hinweis über einen ebay blog zu den Todsünden bei der Bremsenmontage erschienen ist.

Bei all den Produkten und ABS Technologien wird sich kaum jemand dazu hinreissen lassen einen einmal ausgesprochenen Sicherheitshinweis für falsch zu erklären....

Allgemein gilt:

Kupfer ist ein nicht magnetisches, weiches Metall mit guter Wärmeleitfähigkeit, sehr guter Stromleitfähigkeit und einem Schmelzpunkt über 1000 °C (Aluminium schmilzt z.B. schon bei 600 °C). Es ist toxisch für Microorganismen (antimikrobiell).

In Kupferpasten wird es oft mit synthetischen Mineral oder Silikonölen als Träger eingesetzt. Die Schmiereigenschaften sind mittelmäßig.

Früher verwendete man Nickelpasten, dort wo Kupfer nicht eingesetzt werden sollte, insbesondere auf Edelstahl oder bei extremeren Anforderungen (Ultrahochvakuum, Stickstoffkühlung). Aufgrund des toxischen Potentials (Allergien, Lungenkrebs) ist die Verwendung eingeschränkt.

Heute gibt es metallfreie keramische Hochleistungspasten die laut Werbung die anderen Pasten ablösen sollen.

Die Erklärungsversuche der "Fachleute" im Internet zur angeblichen Problematik von Kupferpaste sind vielfältig:

- Es handelt sich um eine technisch unbegründete Kampagne der Hersteller keramischer Pasten um Marktanteile gegenüber der etablierten Kupferpaste zu gewinnen.

(scheint mir mittlerweile nicht mehr ausgeschlossen)

- Die mineralölhaltige Schmierstoffkomponente greift Dichtungen und Bremsschläuche an.

(Alle OEM Spezifikationen schreiben Beständigkeit von Schläuchen und Dichtungen gegen Mineralöle und Kraftstoffe vor. Außerdem hätte das weder etwas mit Kupfer noch mit dem ABS zu tun)

- Kupfer bildet ein galvanisches Element mit Aluminiumbauteilen und zerstört diese.

(Aluminium passiviert und das Korund regiert nicht mit Kupfer. Eisen Chrom oder Sauerstoff stehen in der elektrochemischen Spannungsreihe über Aluminium. Auch hier fehlt der Zusammenhang mit dem ABS. Im Automobil sind viel Bauteile anderen elektrochemischen Potentials elektrisch leitend miteinander verbunden, so daß die Gefahr nicht spezifisch für Kupfer gilt. )

- Kupferpaste hat eine schmierende Wirkung und kann deshalb verfließen und so auf die Bremsscheibe und Beläge gelangen.

(Auch andere Antiquietsch Pasten schmieren und auch Kupferpaste wird nur sehr dünn aufgetragen. Es gibt keinen direkten Effekt auf das ABS, im Gegenteil im Zweifelsfall blockieren die Bremsen auch ohne ABS garnicht...)

- Kupferpaste hat ein geringes Haftvermögen. Kupferpaste wird an die Zahnräder des ABS Sensors geschleudert, bildet Wirbelströme und ein Magnetfeld und stört damit den Hallsensor. (Frage sind Wirbelströme als ABS Störung überhaupt denkbar ? Zunächst müßten zudem größere Mengen Kupferpaste an die 4 ABS Zahnräder gelangen und dort verbleiben. Auch andere schlecht haftende metallische Schmiermittel müßten dann betroffen sein)

- Kupferpaste dringt in den ABS Stecker ein und verursacht elektrische Störungen.

(Das würde Salzwasser auch tun und ein ABS System würde den Signalfehler/Kurzschluß sofort entdecken)

- Kupferpaste sammelt Metallabrieb von den Bremsscheiben, wird so magnetisch und stört dann das ABS System (Auch andere "klebrige" Pasten hätten dieses Problem. Zudem müßten große Mengen Kupferpaste an der richtigen Stelle große Mengen Scheibenabrieb binden. Entweder die Paste haftet, dann gelangt sie nicht ans ABS oder sie haftet nicht, dann bleibt sie nicht am ABS Bei manchen Pasten verkohlt der organische Träger bei der ersten Erhitzung und es bleibt nur eine dünne Metall und Graphitschicht zurück. Auch das ist nicht spezifisch für Kupferpasten.)

- Kupferpasten sind weich und federn. Deshalb schaukelt sich das ABS System auf und führt zu Störungen.

(Interessanter Ansatz aber zum Rücksetzen der Bremsbeläge nach dem Bremsen haben die Scheiben einen kleinen Schlag und der müßte ein ähnliches Phänomen auslösen. Außerdem dürfte der Effekt bei der verwendeten Schichtdicke unerheblich sein.)

Zuguterletzt: Z. B. "Bostik Never Seez Standard Grade" enthält Kupfer aber erfüllt laut Datenblatt die Ford ESE-M12A4-A.

Außerdem habe ich selber bisher keinen Warnhinweis bei Kupferpastenherstellern zum Thema ABS gefunden (vielleicht kennt jemand einen Link ?), in den Do It Yourself Werkstatthandbüchern steht kein Warnhinweis und auch sonst wollte mir (s.o.) bisher niemand ein generelles Risiko von Kupferpasten an ABS Bremsanlagen bestätigen......

Grundsätzlich ist es natürlich möglich, daß "Kupferpaste" hier nur für bestimmte Eigenschaften früher gebräuchlicher Montagepasten steht (klebrig aber geringes Haftvermögen, weich) und deshalb nichts mit Kupfer selber zu tun hat und es eben auch geeignete Kupferpasten und ungeeignete andere kupferfreie Pasten gibt. Das diskreditieren etablierter Systeme bei der Produktneueinführung ist ja nicht unüblich.

Andererseits fehlt aber immer noch eine theoretische Erklärung wie denn der ABS Sensor physikalisch von Kupfer gestört wird und wie wahrscheinlich es ist, daß diese Störung auch eintritt.

Es ist für mich kaum vorstellbar, daß alle Radsensoren in vollem Zahnkranzumfang dauerhaft mit Kupferpaste belegt sind oder sogar noch grammweise Metallabrieb binden der den Hallsensor komplett außer Gefecht setzt ohne, daß das ABS System eine Signalpegelstörung meldet. Selbst dann gäbe es nur einen ABS Ausfall aber wohl keinen Totalausfall der Bremse weil das ABS diese löst ?!

Man dürfte auch meinen, daß ABS Systeme so ausgelegt sind, daß weder Salzwasser im Winter, noch das Durchfahren von Ölpfützen, Benzinlachen oder Erzsand etc. zu dauerhaften, sicherheitsrelevanten Störungen führt.

Was ist also dran am Mythos der Todsünde ?

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Wenn gleich ein Bündel komischer Gründe genannt werden, ist meist der eigentliche Grund nicht dabei.

Ich denke, das hat was mit der Entsorgung von Bremsenteilen zu tun, da will man die Kupferpaste nicht als Anhaftung dabei haben.

Ist natürlich schwerer zu vermitteln als "Das ABS geht kaputt".

Selbst bei der Entsorgung der Scheibe, dürfte die geringe Menge Kupfer, keinen Unterschied machen.

Wirbelstrom, ist auch nicht zu befürchten: Wirbelströme, können kaum entstehen! Dafür, müsste die Kupferpaste eine eigene ununterbrochene Struktur bilden, damit Strom fließen kann. Auch, fehlt ein ausreichend kräftiges Magnetfeld, was die Scheibe speisen kann.

Zumal: Auch die Bremsscheibe an sich, wäre eine Scheibe, die mit einem Magnetfeld, wie eine Wirbelstrombremse wirken würde. (Nabe und Lagerschalen ebenfalls!)

Störungen der Sensoren durch verklebten Abrieb, wirst du in der Regel, kaum mehr austreten, da sich die Zusammensetzungen der Beläge geändert haben. Auch, sind die Sensoren und µC, so hoch entwickelt, dass dies kaum mehr eine Rolle spielt. Die Elektronik gleicht die Verschmutzungen aus. Die Signalamplitude, muss nur noch sehr gering sein. Der Unterschied zwischen dem massiven Zahn des Kranzes und der mit Metallpartikeln verschmutzten Lücke im Kranz, ist ausreichend groß, auch wenn diese vollends gefüllt/verklebt ist.

Bedingt durch den Abstand, zwischen ABS-Sensor und mit CU-Paste behandelten Teilen, ist maximale Sicherheit gegeben.

MfG

Der Drehzahlsensor des ABS ist ein Induktivgeber.

Das Magnetfeld des Gebers wird durch leitende Metalle beeinflusst, das Profil des Zahnkranzes führt also dazu das sich ständig wiederkehrend das Magnetfeld ändert, das wird dann als Ausgangssignal für die Drehzahl hergenommen.

Da Kupferpaste nun auch leitend ist besteht die Gefahr das es den ABS Sensor irritiert sollte es an die falsche Stelle kommen.

Das wäre dann der Zahnkranz, sollte dort Kupferpaste draufkommen wird kein ordentliches Signal vom Induktivgeber ausgegeben.

Jetzt ist nur die Frage wie warscheinlich es ist das genug Kupferpaste es bis zu diesem Kranz schafft um Fehler zu verursachen.

Die Gefahr ist warscheinlich minimalst.

Für die Hersteller ist es dabei sehr einfach diese Probleme auszumerzen indem man einfach Kupferpasten nicht zulässt.

Was ich an dieser Diskussion bis heute nicht verstehe ist warum so viele so brutal auf Kupferpaste bestehen.

Ich hab bis heute nicht verstanden wo das Problem an Alternativen liegt.

Ich benutze schon seit ewigkeiten Plastilube, das bekomme ich günstiger als Kupferpaste, es eignet sich besser und ich kann es auch für andere Zwecke einsetzen.

Das hat, mein ich gehört zu haben, was damit zu tun, dass Kupfer giftig ist, und deswegen eine Entsorgung der Tuben und Bremsenteile, über den Hausmüll, unzulässig wäre. Kupfer ist in erster Linie giftig für Mikroorganismen, weswegen auch Wasserleitungen und Zahnfüllungen Kupfer enthalten.

Ich denke, da hat einfach nur mal der Amtsschimmel gewiehert.

Für die Bremse oder das ABS sehe ich aber kein Risiko. Subjektiv, von der Verarbeitbarkeit, gefällt mir aber die neue Bremsenpaste besser.

Zitat:

Original geschrieben von Georg266

Das hat, mein ich gehört zu haben, was damit zu tun, dass Kupfer giftig ist, und deswegen eine Entsorgung der Tuben und Bremsenteile, über den Hausmüll, unzulässig wäre. Kupfer ist in erster Linie giftig für Mikroorganismen, weswegen auch Wasserleitungen und Zahnfüllungen Kupfer enthalten.

Ich denke, da hat einfach nur mal der Amtsschimmel gewiehert.

Für die Bremse oder das ABS sehe ich aber kein Risiko. Subjektiv, von der Verarbeitbarkeit, gefällt mir aber die neue Bremsenpaste besser.

Alles sehr unwarscheinlich.

Die Umweltgründe sind fraglich, Kupferpaste ist die gerinste Menge Kupfer im Hausmüll, kleinere Elektronik Geräte, Kleingeld, Kupferrohre etc. machen da deutlich mehr aus.

Kupfer ist auch nur sehr sehr gering giftig, es gilt jedoch als antibakteriell, es kann Mikroorganismen abtöten.

Desweiteren ist Kupferpaste ja nicht verboten worden, bekommst du überall zu kaufen das Zeug.

Es wird nur bei ABS Fahrzeugen davon abgeraten diese zu verwenden.

Bei Alusätteln soll man es nicht nehmen, aber sonst kein Thema.

Zitat:

Original geschrieben von Destructor

Der Drehzahlsensor des ABS ist ein Induktivgeber.

Da Kupferpaste nun auch leitend ist besteht die Gefahr das es den ABS Sensor irritiert sollte es an die falsche Stelle kommen.

Das wäre dann der Zahnkranz, sollte dort Kupferpaste draufkommen wird kein ordentliches Signal vom Induktivgeber ausgegeben.

Jetzt ist nur die Frage wie warscheinlich es ist das genug Kupferpaste es bis zu diesem Kranz schafft um Fehler zu verursachen.

Die Gefahr ist warscheinlich minimalst.

Selbst, eine dünne Schicht auf dem Kranz, ist für den Sensor kein Problem. Sogar, wenn man den Zahnkranz vollends füllt, funktioniert dies noch.

Ich habe dies bei uns in der Firma an einem Drehzahlgeber getestet. (Als der TE, die Frage schon einmal stellte!) Allerdings an einer etwas größeren Maschine! Wir tasten einen 2mm Zahn ab, um die Drehzahl einer Maschine zu erfassen. Ich habe einen Teil des Zahnkranzes mit Kupferpaste "gefüllt". Das Signal, blieb auswertbar.

--- --- ---

Randfrage: Bei welchem Fahrzeug, kann der Zahnkranz eigentlich direkt betroffen sein? Bei allen Meinen Fahrzeugen, war der Tastkranz soweit entfernt, dass er nicht direkt "bespritzt" werden kann, auch wenn Kupferpaste beim Fahren rum fliegen würde. Auch ein versehentliches Einschmieren ist meist nicht machbar.

--- --- ---

Funktionsweise des ABS: Gerüchte, das ABS könnte zum Ausfall oder blockieren der Bremse führen, ist unsinnig!

Würde das Drehzahlsignal entfallen, würde das SG zuerst von einem Blockieren des Rades ausgehen. Es würde den Bremsdruck kürzzeitig von dieser Bremse nehmen. Je nach Geschwindigkeit des Fahrzeuges, würde das ABS die Bremse mit unterschiedlicher Frequenz ansteuern, um das typische "Rattern" des ABS zu erzeugen.

Hier, kommt jetzt ein wichtiger Punkt: Das Drehzahlsignal muss jetzt wieder kommen, oder das ABS wertet dies als einen Fehler! Nimmt das ABS den Bremsdruck weg, müssen Pulse vom Sensor kommen. Passiert dies nicht, muss zwingend ein Fehler vorliegen und das System schaltet ab. Die Bremse funktioniert wie gewohnt, allerdings ohne ABS-Funktion!

Ein dauerhaftes Blockieren des Bremssystems ist nicht möglich. Auch ein Ausfall des Systems, ist ausgeschlossen. Das ABS ist nicht dafür ausgelegt, den Bremsdruck dauerhaft zu senken. Hier sind elektronische und technische Sperren vorgesehen.

MfG

Themenstarteram 20. Juni 2011 um 11:06

Hallo zuammen,

[Destructor, wieviel Kupferpaste braucht man für eine Bremsenmontage ? Fast nichts, also haben viele noch ml oder l Kupferpaste rumstehen. Außerdem ist der Mensch ein Gewohnheitstier und nimmt das was er kennt und was sich bewährt hat (wenn ihn nicht irgendjemand mit Sicherheitsängsten verunsichert :-).

Ansonsten wird kaum jemand brutal darauf bestehen nicht was besseres und billigeres einzusetzen wenn die Vorräte verbraucht sind....(vermute ich)]

Da die Kupferpaste ja eigentlich an der Bremse nicht an rotierenden Teilen eingesetzt wird und die lineare Bewegung von Bremskolben und in den Führungsschienen minimal ist, sehe ich nicht woher die Kräfte für ein Abschleudern kommen sollen, selbst wenn man die Bremsen wie mit Melkfett dick einschmieren würde. Die Gravitation sorgt auch eher für eine Strassen oder Innenfelgenverschmutzung als für einen Transport auf den ABS Sensor.

An der Radnabe mag das anders sein aber dort ist die Paste zwischen Felge und Nabe eingeschlossen und kann kaum weg.

Beim ABS Zahnkranz sieht das hingegen eher anders aus. Aufgrund des kleinen Durchmessers sollte er sich schnell drehen und es sollten hohe Zentrifugalkräfte zwischen den Zähnen herrschen, die eine Anschmutzung "schlecht haftender Massen" verhindern oder ?

Trotz Diamagnetismus sollte ein Sensor deutlich zwischen dem dichten, magnetischen, metallischen Zahn und einer Verunreinigung unterscheiden können wie Johnes ja schreibt.

Also bisher sieht die Kupferpastenwarnung für mich wie ein Marketing-Hoax aus......

Ihr versteht das etwas falsch.

Bei der Einführung eines neuen Systems im Massenmarkt möchte man allen möglichen Gefahren aus dem Weg gehen.

Man konnte wohl nicht mit absoluter Sicherheit ausschliessen das das Kupfer nicht das ABS irritiert, auch wenn die Chance zu solch einem Effekt sehr klein erscheinen.

Probleme mit nicht funktionierendem ABS in der Einführungszeit wegen Kupferpaste wäre eine Katastrophe für Bosch und das System gewesen.

Da es Alternativen gab welche keine Nachteile und keine höheren Kosten bedeuteten war diesbezüglich die einzig logische und sinnvolle Entscheidung die Kupferpaste als mögliche Störquelle auszuschliessen.

Das war das gleiche Prinzip mit den Airbags welche ein Verfallsdatum bekamen.

Vollkommener Schwachsinn im Nachhinein, die Dinger gehen nicht kaputt mit der Zeit.

Damals wusste man es eben nicht 100% und ging auf Nummer sicher bis man Erfahrungen gesammelt hatte.

Von nem Hoax zu sprechen, und das ganze dem Marketing unterzujubeln ist jedoch äusserst Haarsträubend ;)

Zum einen da diejenigen die diese Warnung rausgaben daran nichts verdienen, und zum anderen weil jene welche die Kupferpasten herstellen auch die anderen Pasten Herstellen. Die Preise sind auch in etwa gleich, solange man nicht irgendwas überteuertes mit Keramik oder sonstigen Non-Sense kauft ;)

Wer will kann heute noch seine Kupferpaste aufbrauchen und mich nicht sofort in ein neues Mittel "investieren" ;)

Sollte man dann Probleme mit dem ABS bekommen weiss man ja woran es wohl lag :D

Für einen Hersteller welche die Systeme in Millionen Stückzahlen vertreibt ist das Thema ein völlig anderes als für den Hobbyschrauber der in der Garage an seinem Auto die Bremsen macht und eben noch die Kupferpaste im Regal stehen hat.

Themenstarteram 20. Juni 2011 um 11:45

Hallo Destructor,

die Frage von wem die Warnung kommt steht ja noch im Raum !

Die einzig für mich belegbare Quelle ist der ebay blog von einem ATE Bremsscheibenhändler...

"Bostik Never Seez Standard Grade" enthält Kupfer aber erfüllt laut Datenblatt die Ford ESE-M12A4-A.

"Aufgrund einer Selbstverpflichtung der europäischen Automobilindustrie (ACEA) werden seit dem 1. Juli 2004 alle Fahrzeuge mit weniger als 2,5 t zulässigem Gesamtgewicht serienmäßig mit ABS ausgestattet. Die japanischen Automobilverbände haben gleichlautende Verpflichtungen abgegeben." [Wikipedia]

Da ist es doch verwunderlich wenn man weder in den Selbsthilfebüchern noch auf den OEM Ersatzteilen noch auf den Kupferpasten die als Anwendung die Bremsbelagsmontage erwähnen (z.B. Molyduval Ciric B 271) einen Warnhinweis findet ?

 

Ich weiss z.B. aus der Erinnerung da VW Kupferpaste für alle Fahrzeuge mit ABS verboten hat, habe aber leider keine Quelle dazu.

Ich hab jetzt sogar durchs googeln eine Erzählung gefunden in denen jemand Probleme hatte, nach dem Bremsentausch ging ABS nichtmehr richtig, nach reinigung des Zahnkranzes in dem Kupferpaste war war alles wieder ok.

Gibt also schon Erfahrungsberichte dazu das es zu Problemen kommen kann.

Themenstarteram 20. Juni 2011 um 12:23

Hallo Destructor, darfst Du den Link zu dem ABS Problem posten ? Nach all dem was hier gerade diskutiert wurde ist es ja verwunderlich wenn so ein Fall tatsächlich existiert. Außerdem müßte derjenige ja Unmengen an Paste verschmiert haben. Daß man sie ohne Lösemittelspray-Wäsche entfernen kann ohne zerlegen ist auch komisch. Die VW Story habe ich auch gelesen und ebenso, daß es Hinweise auf Kupferpastentuben gäbe aber eben bisher immer ohne nachvollziehbaren Link oder Bild davon o.ä....

Gruesse

Hier in diesem Thread:

Dieselschrauber

Berichtet jemand von dem Phänomen.

Denke aber der Grossteil der Kupferpaste lässt sich mit Bremsenreiniger wegspülen.

Der Beitrag von "tdi pumpe düse" ist etwas sehr knapp und nicht weiter beschrieben. z.B. keine Angabe des Fahrzeuges...

Um das ABS aus dem Tritt zu bringen, langt es nicht nur ein wenig Paste auf die Zahnkränze zu bringen. Man muss eine Schicht in die Lücken und auf die Zähne bringen. Vorher, bleibt das System unberührt.

Beeinflussung durch Magnetfelder, sind auch sehr unwahrscheinlich. Die Schichtdicke muss schon extrem sein! Wer schmiert denn schon ne 0.5mm Schicht auf die Nabe? (Die Schicht, muss auch ununterbrochen sein.)

Ich habe noch nie eine solche Schicht aufgetragen. Das ist auch fast unmöglich.

MfG

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