ForumUS Cars
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. US Cars
  5. Kupferlitzen nehmen kein Lot an - Chrysler 1955

Kupferlitzen nehmen kein Lot an - Chrysler 1955

Themenstarteram 15. April 2015 um 7:56

Wegen des Einbaus einer Warnblinkanlage sind Eingriffe in die Elektrik notwendig. Die Leitungen sind noch die ersten und teilweise ist die Isolierung schon bruchgefährdet. Mittelfristig wird da ein neuer Kabelbaum fällig.

Das Verlöten gestaltet sich äußerst schwierig. Die Litzen sind schwarz und wenn man versucht sie blank zu machen hat das Kupfer einen etwas ungewöhnlichen Glanz.

Ist das jetzt eine Oxidschicht oder sind diese Litzen mit einem Isolierlack überzogen?

Wer hat einen Tipp? Danke!

Beste Antwort im Thema
am 15. April 2015 um 8:10

Du mußt ein Flußmittel (Kollophonium, Lötfett oder Lötwasser) benutzen. Mit diesem ist die zu lötende Stelle zu benetzen und danach kurz und "ausreichend heiß" zu löten.

Wichtig dabei ist, dass die Lötstelle wirklich heiß genug wird, weil Kupfer die Hitze schnell wegleitet. Dein Lötkolben sollte also min. 300 bis 400 Watt haben.

Optimal wäre der Einsatz einer Lötstation, weil du hier die Temperatur einstellen kannst.

Diese sollte idealerweise ca. 400°C betragen.

Mit viel Hitze kurz draufhalten anstatt mit wenig Hitze ewig da rumbraten!! Dann wird das was.

Mit so´nem 40W-Ding aus dem Spielzeugladen wird das jedenfalls nichts!! Die Lötstelle wird damit nicht heiß genug und kann somit auch kein Lötzinn annehmen.

14 weitere Antworten
Ähnliche Themen
14 Antworten
am 15. April 2015 um 8:10

Du mußt ein Flußmittel (Kollophonium, Lötfett oder Lötwasser) benutzen. Mit diesem ist die zu lötende Stelle zu benetzen und danach kurz und "ausreichend heiß" zu löten.

Wichtig dabei ist, dass die Lötstelle wirklich heiß genug wird, weil Kupfer die Hitze schnell wegleitet. Dein Lötkolben sollte also min. 300 bis 400 Watt haben.

Optimal wäre der Einsatz einer Lötstation, weil du hier die Temperatur einstellen kannst.

Diese sollte idealerweise ca. 400°C betragen.

Mit viel Hitze kurz draufhalten anstatt mit wenig Hitze ewig da rumbraten!! Dann wird das was.

Mit so´nem 40W-Ding aus dem Spielzeugladen wird das jedenfalls nichts!! Die Lötstelle wird damit nicht heiß genug und kann somit auch kein Lötzinn annehmen.

am 15. April 2015 um 8:26

Mit bisschen Schleifpapier oder noch besser Schleifwolle den Oxiddreck abschleifen, sodass das Kupfer wieder zum Vorschein kommt. Denn auf Oxidschicht oder Dreck kann man nicht löten. Dann wie bereits geschrieben ein Flussmittel auftragen (am besten sind die kolophoniumhaltigen, haben eine Konsistenz wie Honig, weswegen sie auch gerne Löthonig genannt werden :D). Das Lötzinn hat meistens zwar schon Flussmittel drin aber mit extra Flussmittel lötet es sich noch besser. Ordentlichen Lötkolben besorgen (z.B. Weller oder Ersa) und bei regelbaren die Temperatur auf 350°C-370°C stellen.

Die Lötspitze muss auch sauber und verzinnt sein, sollte also silbern glänzen. Je nach Stärke des Kabels muss du eine entsprechend dicke Lötspitze nehmen.

Ach und nehme am besten verbleites Lötzinn, z.B. Sn60Pb (60% Zinn, 40% Blei). Bleifreies Lot ist der letzte Müll und gibt's auch wieder nur Dank der EU... Das schmilzt erst bei höheren Temperaturen, korrodiert schneller und die Lötstellen sehen nicht so schön aus (kein Glanz). Für Privatpersonen ist bleihaltiges Gott sei Dank ja noch verfügbar. Hände waschen aber anschließend nicht vergessen und du solltest weder die Flussmittelgase, noch den Dampf vom Lötzinn einatmen. :)

 

am 15. April 2015 um 8:37

Wenn man bedenkt, was man sonst alles so einatmet, fällt das bißchen "Giftgas" beim Löten auch nicht mehr auf. :D

http://www.amazon.de/.../ref=sr_1_2?...

Ideal zum Reinigen von Kabeln.

Manche KFZ Kabel sind einfach scheiße zum löten. Wenn du es lange genug am Lötkolben hast plus schön im Lötzinn "badet" dann geht es mit der zeit.

Kolophonium 20g für 1,30€ Dürfte das ein gutes Preisleistungsverhältnis haben?

Themenstarteram 16. April 2015 um 11:32

Erst mal danke für alle Tipps. Was die Basics angeht - ich hatte bereits 2 Lötpistolen (40 und 100W), einen Gaslöter, 4 verschiedene Lötzinnzusammensetzungen und eben auch Kolophonium zusammen mit Anschmiergeln der Litzen probiert. Irgendwann ging es dann doch, aber für eine Lötverbindung 15 Minuten sind einfach zu viel. Die neuen, dickeren Litzen machen wie immer kein Problem. Ich löte seit 50 Jahren; so etwas ist mir noch nicht untergekommen. Es muss an dem Alter bzw. der Beschaffenheit der Chrysler-Litzen liegen; der Verdacht des Isolierlackes ist noch nicht ausgeräumt. Ich habe mir jetzt Salzsäure (33%) besorgt. Die ist bös zu Kupferoxid und verhält sich neutral zu Kupfer. Ich versuche das erst einmal an einem alten Stück. Morgen gegen Abend weiß ich mehr.

Zitat:

@Bullethead schrieb am 15. April 2015 um 09:56:45 Uhr:

Die Leitungen sind noch die ersten und teilweise ist die Isolierung schon bruchgefährdet. Mittelfristig wird da ein neuer Kabelbaum fällig.

Nein, nicht mittelfristig, sondern sofort. Wenn Du nicht laufend Ärger haben willst, dann tausch den maroden Kabelsalat gleich aus: Das Zeug ist nun mal am Ende.

Zitat:

@Bullethead schrieb am 15. April 2015 um 09:56:45 Uhr:

Das Verlöten gestaltet sich äußerst schwierig. Die Litzen sind schwarz und wenn man versucht sie blank zu machen hat das Kupfer einen etwas ungewöhnlichen Glanz.

Kratz die Leitungen mit einem Messer allseitig richtig blank.

Löte ausschließlich mit verbleitem Lötzinn und reichlich Kolophonium dazu. Lötfett und -wasser kann man für Regenrinnen nehmen, aber nicht für Elektrik.

Ob da noch eine zusätzliche Lackisolation (glaube ich nicht) vorhanden ist, kannst Du herausfinden, wenn Du ein Stück des Drahtes in eine Gasflamme hätst. Färbt sich die Flamme und kann man nach dem Abkühlen blankes Kupfer freikratzen, dann ist Lack dran.

 

MfG

DirkB

Themenstarteram 17. April 2015 um 20:10

Der Versuch mit der Salzsäure (33% aus der Apotheke) war erfolgreich. Ich habe die Litzen etwas länger abisoliert und dann zur Hälfte in die Säure getaucht. Dafür hatte ich ein sehr kleines Gefäß benutzt. Danach wurde mit Seifenlauge neutralisiert, mit klarem Wasser gespült und anschließend mit einem kleinen Gasbrenner getrocknet. Das Verzinnen ging fast besser als bei der neuen Leitung ;).

Danach alles großzügig mit Schrumpfschlauch doppelt ummantelt. Der Kabelbaum muss wohl doch kurzfristig gewechselt werden. Wir haben zwar einen Schaltplan aus dem workshop manual - der passt aber nicht 100%, dokumentiert nicht alles (z.B. Zündspule, Generatorer mit Regelung etc.) und obendrein wurde auf 12V umgestellt.

wobei die Umstellung auf 12V schon vorteile bietet.

Wenn möglich würde ich wieder auf 12v gehen, aber per elektronik Bauteile wie Armaturenbrett etc die nicht ohne weiteres auf 12V umzustellen sind, auf konstanten 6V laufen zu lassen.

Mit der Salzsäure musst nur aufpassen, das du dir da selber nicht einen Bock schießt. Die Kabel ziehen das in sich hoch. Und wenn da das lange schlummert wirste deine wahre Freude haben irgendwann

Themenstarteram 18. April 2015 um 8:34

Die Befürchtung habe ich auch; deswegen ja auch das anschließende Laugebad und Spülen. Dem Kupfer ist es ziemlich egal, aber die alte Isolierung ist da sicher unberechenbar. Ich werde mal ein Stück geschrumpften Schrumpfschlauch in die Säure legen und schauen wie das reagiert. Die Säure selbst ist in einer PE-Flasche abgefüllt. Die betroffenen Leitungen müssen eh ersetzt werden.

Die schwarzen Kabel hat man sehr oft, ist oxidation weil irgendwo Wasser in das Kabel gekommen ist. Geht absolut beschissen zum löten, meist nur mit sehr viel hitze.

Was hilft, man nimmt eine Aderendhülse, schmiert beide Kabel enden mit Lötpaste ein, gibt verschiedene, manche taugen mehr manche weniger. Dann schiebt man beide Kabel in den Aderendhülse, am besten ist es wenn die Kabel auf der anderen seite wieder 1mm raus schauen, und verpresst sie mit einer Zange. Danach macht man die Aderendhülse mit dem Lötkolben warm, und benutzt Lötzin mit Flussmittel, man lässt auf der einen Seite das Lötzinn reinlaufen bis es auf der anderen seite raus läuft. Danach den Schrumpfschlauch dürber und isolieren. Hab damit schon die schlechtesten Kabel zusammen gelötet, und bis jetzt hat noch kein Steuergerät gemeckert das die Signale nicht mehr angekommen sind.

Das ganze hat eh einen vorteil, die Kabel sind ander Lötstelle nicht sehr dick, der Schrumpfschlauch passt gut drüber und es hält durch das verpressen so gut das man keine 5 Hände braucht um die Kabel zusammen zu halten.

Themenstarteram 1. Mai 2015 um 20:30

Zitat:

@Bullethead schrieb am 18. April 2015 um 10:34:42 Uhr:

...... Ich werde mal ein Stück geschrumpften Schrumpfschlauch in die Säure legen und schauen wie das reagiert....

Die Schrumpfschläuche (WÜRTH) sind nach dem Testergebnis wohl säurefest. Den Kupfer macht es eh nichts - sieht also ganz gut aus.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. US Cars
  5. Kupferlitzen nehmen kein Lot an - Chrysler 1955