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Kühlwasserverlust / Zylinderkopf 320d - Erfahrungsbericht

Themenstarteram 15. Juni 2006 um 10:17

Hallo Leute,

nach langer Quälerei mit permanentem Kühlwasserverlust wollte ich euch heute einfach mal einen Erfahrungsbericht schreiben.

Ausgangssituation: Habe einen 320d Touring Baujahr 11/2000 mit M47 204D1 Motor (136PS). Der Wagen hat mittlerweile 260TKM abgespult und die typischen Krankheiten gehabt (Querlenker vorne neu, LMM ausgetauscht, Feder hinten gebrochen). Bei der Laufleistung für mich aber vertretbar. Der Wagen läuft trotz der Laufleistung immer noch 210 Km/h und der Verbauch liegt bei ca. 7-7,5 Litern bei im Schnitt 180 auf der Autobahn. Eigentlich alles zufriedenstellend ;o))

Vor gut einem Jahr ging es los. Bei ca. 180 TKm fing er an, permanent Kühlwasser zu verbrauchen. Also ab zum :) . Die haben das Kühlsystem abgedrückt, eine CO-Messung des Kühlwassers gemacht, Leckspuren gesucht und das Öl angeschaut. Alles ohne Befund und im grünen Bereich. Und weiss gequalmt hat er übrigens auch nicht! Dann haben sie testweise auch noch die Standheizung abgeklemmt. Da Motorleistung und Verbrauch auch normal waren, sagte der Werkstattmeiser, auf Verdacht zu tauschen würde er nicht empfehlen und ich könne erstmal mit dem Wagen weiterfahren solle das Problem aber unbedingt im Auge behalten (vor allem das Öl auf "Schlamm" kontrollieren. Damals lag der Kühlwasserverbrauch bei ca. 1 - 1,5 Liter auf 1000 Km "Vollgasfahrt".

Bin dann noch fantastische 50 TKm so weitergefahren, habe immer schön das Öl kontrolliert (war immer schön schwarz) und reichlich Wasser nachgefüllt. In diesem Frühjar so bei 230 TKm lag der Wasserverbrauch dann schon bei ca. 2,5 Litern auf 1000 Km (nur bei hohem Autobahnanteil mit viel Vollgas). Dann sprang er auf einmal nur noch schlecht an und blockierte teilweise beim Starten. Mein Verdacht war sofort: Scheiße, da läuft Wasser in den Brennraum und blockiert einen Zylinder. Schmerzfrei wie ich nunmal bin, habe ich dann jeweils nach 30 Sekunden Wartezeit einen neuen Startversuch unternommen und spätestens beim 5. Versuch lief er dann auch. (OK, sagt nix....)

Bin dann zu BMW gefahren und habe meinen Verdacht geäußert: Haarriss im Zylinderkopf und dadurch Wasser im Brennraum. Der :) hat erstmal gesagt, dass könne er sich ja bei einem so robusten Motor gar nicht vorstellen. Außerdem erinnerte er sich, dass ich vor einem Jahr schonmal deswegen da war und er sagte, ein gerissener Zylinderkopf würde niemals 50 TKm halten - schon gar nicht bei Vollgas auf der Autobahn. Könne wohl schlimmstenfalls die Kopfdichtung sein. Nachdem alle typischen und einfachen Untersuchungen kein Ergebnis brachten, kam der Vorschlag vom :) , den Kopf runter zu nehmen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Nach langer Diskussion und Preisverhandlung im voraus haben wir uns dann geeinigt, das so zu machen.

Und was war: der abgebaute Kopf zeigte deutliche Wasserausspülungen an den beiden Einlassventilesitzen des 1. und 2. Zylinders. Also tatsächlich: Haarriss im Zylinderkopf!! Daher auch die Blockade beim Starten, da tatsächlich nach einer Autobahnfahrt durch den Druck im Kühlsystem ein wenig Wasser in den Brennraum gedrück wurde, sobald der Motor aus war. Also kam die nächste Angst: Durch Startblockade auch Pleuel im Eimer ?? Die Messung der Kolbenüberstände zeigte dann aber, dass alle 4 das gleiche Maß haben, was einen Pleuelschaden eher unwahrscheinlich macht. Nur der Anlasser hat mein zweiwöchiges "Start-Harakiri" nicht überlebt. Da aber auch die Laufbuchsen der Zylinder noch gut aussahen, kam der Vorschlag von BMW, einen neuen Kopf drauf zu bauen und schon ist wieder alles hübsch ;o)

Im Klartext: Der Wagen hatte einen wirtschaftlichen Totalschaden!!! Folgende Alternativen gab es nun (alle finanziell schmerzhaft):

1.) neuer Kopf von BMW (Gesamtkosten mit Einbau und allem drum und dran ca. 2.500,-)

2.) gebrauchter Kopf vom Schrott/ebay (ca. 300,- plus ca. 1000,- (Kopfdichtung+Arbeitslohn+Kleinteile) da BMW ja schon der Kopf runter hatte und der Wagen dort in der Werkstatt stand. Die hätten aber ohne weiteres einen gbrauchten Kopf drauchgebaut - natürlich ohne Garantie)

3.) kompletten Austauschmotor vom Schrott/Ebay in freier Werkstatt einbauen lassen (Gesamtkosten ca. 1500,- Motor, 400,- Einbau in ner freien Werkstatt und 300,- für BMW für den abgebauten Kopf)

Da die Laufleistungen der Schrott/ebay Teile mit Sicherheit niemals stimmen, und man immer die Katze im Sack (ohne Garantie) kauft, entschied ich mich nach einigen schlaflosen Nächten für Variante 1), da es nämlich außerdem bei ebay und beim Schrott gerade keine passenden Teile gab und ich aus beruflichen Gründen dringend wieder ein Auto unterm Hintern brauchte....

Jetzt läuft der Wagen wieder super und der finanzielle Schaden wird glücklicherweise gerade durch einen Steuererstattung ausgeglichen ;)

Einen "Schock" gab es jedoch noch: Der Kopf von BMW (1.600,- Euro) war nicht wie angekündigt "montagefertig", d.h. mit neuen Nockenwellen und Ventilen, sonder "nackt", so dass ich jetzt die alten Nockenwellen und Ventile drin habe. Die Gesamtkosten werden sich nach langen und intensiven Preisverhandlungen mit Serviceberater und Werkstattmeister auf 2.600,- Euro belaufen.

Fazit:

- wenn ihr unerklärlichen(!!) Kühlwasserverlust habt, ist es wahrscheinlich ein Haarriss im Zylinderkopf, mindestens aber mal ne defekte Kopfdichtung

- wenn ihr eine gebrauchten Kopf bei ebay kauft, achtet darauf, dass die oberen Lagerschalen (Lagerböcke) für die Nockenwellen dabei sind, sonst ist der Kopf nur Altmetall

- wenn es denn ein neuer Kopf sein muss, überlegt, ob ihr einen vom Motoreninstandsetzer (z.b. motorenkoeln.de) nehmt. Die sind mit Garantie und kosten ca. die Hälfte. Verhandelt mit BMW vorher, dass die soetwas einbauen.

- stimmt die Kosten für Aufwände vorher mit BMW ab, dann gibts auch keine Überraschungen, dass z.B. doch noch für 100,- neues Öl rein muss, etc.

- Pleuel von BMW vertragen ne Menge - der Anlasser nicht ;)

- weist mich nicht darauf hin, dass die Reparatur wirtschaftlich nicht sinnvoll war - es war der einzige Weg schnell wieder ein fahrbereites Auto und gleichzeitig Garantie auf Reparatur & Teile zu bekommen....

Hoffe, ich habe euch nicht gelangweilt - Viele Grüße

Norbert

P.S.: Habe übrigens noch günstig ein Nockenwellen-Arretierwerkzeug für den Motor abzugeben - Wir wollten nämlich erst selber ran ;o))

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6 Antworten

echt heftig......:(

wenn du vorm jahr den kopf demontiert hättest,hätte man den kopf evtl. noch retten können....

weil 1,5 liter auf 1000 km ist en haufen wasser..

hauptsache er läuft wieder...

Hallo...

meiner hatte gleichen defekt nur schon bei 85000 km....

Sollte es an der Region liegen ;-)

am 17. Juni 2006 um 19:51

Moinsen,

ich hatte an meinem E30, 325i bei km-Stand 150.000 ebenfalls einen gerissenen Kopf. Von "nur" einem neuen Kopf hat mir mein Meister mit folgender Argumenatation abgeraten.

Der Motor hat, in meinem Fall, 150.000 runter, die Pleullager also auch. Wenn da nun ein neuer Kopf drauf kommt bei denen die Ventile auch wieder eingeschliffen sind baut sich demzufolge wieder der erhöhte Druck, wie bei einem neuen Motor auf. Die Pleullager da unten haben aber ihre 150.000 runter und bekommen jetzt wieder richtig einen auf den Kopf. Er würde mir zu einem AT-Motor oder zumindest zu einer Neu-Lagerung raten.

Hat dein Meister das Thema bei dir nicht angesprochen?

Gruss Uwe

am 18. Juni 2006 um 10:21

Re: Kühlwasserverlust / Zylinderkopf 320d - Erfahrungsbericht

 

[ dabei sind, sonst ist der Kopf nur Altmetall

 

 

Kann es sein das der Zylinderkopf beim 320d Facelift aus Kunstoff besteht???

Re: Re: Kühlwasserverlust / Zylinderkopf 320d - Erfahrungsbericht

 

Zitat:

Original geschrieben von 330 SMG

 

 

Kann es sein das der Zylinderkopf beim 320d Facelift aus Kunstoff besteht???

lol:D

wenn er aus kunstoff wäre,da wäre er längst nicht mehr da...:D

der kopf ist aus alu

Re: Re: Kühlwasserverlust / Zylinderkopf 320d - Erfahrungsbericht

 

Zitat:

Original geschrieben von 330 SMG

[ dabei sind, sonst ist der Kopf nur Altmetall

 

 

Kann es sein das der Zylinderkopf beim 320d Facelift aus Kunstoff besteht???

Wusste ich's doch! BMW baut Plastikmotoren. :D :D :D

@norbert123

Danke für die Infos! Irgendwie ist es aber auch logisch, dass der Zylinderkopf einen Haarriss hatte. Das Wasser muss ja irgendwo hingegangen sein und wenn sonst alles i.O. war (Dichtungen, keine Wasserflecken am Boden usw.) ist das die einzige Möglichkeit.

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