ForumKäfer
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volkswagen
  5. Käfer, Beetle & New Beetle
  6. Käfer
  7. Käfer springt bei Warm-/Heißstart sehr schlecht an

Käfer springt bei Warm-/Heißstart sehr schlecht an

VW Käfer Ovali
Themenstarteram 21. Juli 2014 um 7:15

Hallo zusammen,

ich habe mir vor ein paar Monaten einen Käfer gekauft. Damit habe ich mir endlich einen kleinen Kindheitstraum erfüllt. Was die Vergaser-Technik angeht, stecke ich allerdings in der Thematik noch nicht ganz drin, und hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben.

Nun zu meinem Problem. Er springt bei Warm-/Heißstart schlecht bis gar nicht an. Das heißt, der Starter dreht den Motor, aber er springt halt nicht zuverlässig an. Wenn er anspringt, läuft er ziemlich schlecht und wenn man Gas gibt, geht er sofort wieder aus. Wenn man ihn im Standgas eine Zeit lang laufen lässt, verbessert sich nach 5 Minuten der Lauf des Motors und er nimmt dann auch wieder Gas an. Bei Kaltstart null Probleme; da springt er auf den ersten Schlüsseldreh an, läuft rund und ruhig. Die Frage ist nun, warum. Prinzipiell gibt es ja nicht viele Fehlerquellen, die in Frage kommen, weil an dem Motor ja auch nicht so viel dran ist. :D

Bleiben ja nur Zündung, Vergaser und Benzinpumpe. Wenn er nicht läuft, bekommt er ja entweder keinen Zündfunken, zu viel Sprit, oder gar keinen Sprit. Zu viel Sprit würde ich ausschließen, da das Kerzenbild wirklich gut ist, und die Kerzen auch nicht nass sind, o.ä. Gar kein Sprit könnte schon eher sein; was die Ursachen dafür angeht, bin ich noch etwas ratlos. Zündung bin ich mir nicht sicher, aus dem Bauch heraus hätte ich das Problem aber eher der Benzinpumpe/Vergaser/Luft-Seite zugeordnet.

Der Vergaser wurde letztes WE im Ultraschallbad gereinigt. Habe die Einstellschrauben drin gelassen und nur die Gehäusehälften getrennt. Davor bestand das Problem aber auch schon.

Den Zündzeitpunkt habe ich abgeblitzt, ist auch richtig eingestellt.

Eckdaten:

Käfer BJ 1957, originaler 1200er 30 PS-Motor mit Solex 28 PCI-Vergaser.

Wäre cool, wenn mich jemand auf den richtigen Weg bringen könnte - möchte das ja alles lernen.

Viele Grüße

Sven

Beste Antwort im Thema

Hi zusammen,

also ein paar Sachen fallen mir auf, die ich mal beisteuere:

An dem Motor stimmen ein paar Dinge nicht (mal abgesehen von dem etwas verstörenden Überlackieren aller Anbauteile...)

Das Gravierendste ist sicher die fehlende Unterdruckverstellung. Das ist übel und sollte dringend geändert werden. Der Motor braucht die Verstellung, sonst fährst Du bei höheren Drehzahlen immer mit falschem Zündzeitpunkt. Das kann zur tödlichen Überhitzung führen. Und natürlich springt ein überhitzter Motor auch nur unwillig an.

Es gab 24 PS Motoren ohne Unterdruck. Die hatten aber Fliehkraftversteller im Verteiler.

Hier gehört eine Kupfer-Leitung zwischen Unterdruckdose und Vergaser hin. U-Dose unbedingt auf Dichtheit prüfen: ansaugen und mit dem Finger (oder der Zunge, für echte Männer) dicht halten. Der Unterdruck muss ein paar Sekunden halten, sonst ist die Membrane im Eimer.

Dann ist die Zündspule an der falschen Stelle verbaut. Die gehört vorne auf den Lüfterkasen.

Die Benzinleitung ist auch nicht richtig. Die ist zu lang. Der Bogen ist zwar korrekt, aber nach unten hat sie keinen Knick.

Die Feder am Vergaser hat da gar nichts zu suchen. Das ist nur Gewurschtel, weil offenbar die richtige Feder beim Zusammenbau gefehlt hat.

Da gehört eine Feder mit einer Hülse auf das Führungsrohr des Gaszugs hin.

Feder und Hülse

So, und jetzt noch heiteres Fehlerraten: Ich würde den Vergaser ausschließen. Wenn da was verstopft ist, ist es immer verstopft. Entweder es kommt Sprit an oder nicht.

Für mich klingt das ganz stark nach einem Zündungsproblem.

Erster Verdächtiger: Zündspule. Wenn die einen Abgang macht, kündigt sich das oft durch schlechtes Startverhalten bei warmem Motor an. Wenn Du die dann anfasst, ist sie glühend heiß. Plötzlich geht dann gar nichts mehr und er springt nicht mehr an.

Ich würde, da Du den Wagen ja noch nicht lange hast, bei Null anfangen.

Ventile einstellen.

Unterdruckdose anschließen.

Zündung einstellen, Kontakte und Zeitpunkt.

Nicht blitzen! Die Zündung stellt man beim 30 PS Motor kalt und mit der Prüflampe ein.

Zündkabel nochmal genau anschauen, ggf. durchmessen. Kerzenstecker prüfen. Da wird viel Schrott für wenig Geld verkauft. Ggf. gegen einen "guten" Kabelsatz tauschen.

Nochmal probieren.

Wenn sich nichts ändert, Zündspule tauschen.

Wenn sich dann noch nichts ändert, kannst Du ja testhalber mal einen anderen Vergaser drauf machen, aber ich glaub nicht dran...

Viel Erfolg!!

41 weitere Antworten
Ähnliche Themen
41 Antworten
Themenstarteram 28. Juli 2014 um 6:29

Ok. Wollte mich nur kurz melden; habe das Thema nicht auf Eis gelegt. War das WE etwas eingespannt, daher habe ich noch nicht geantwortet. Habe gestern einen kleinen Ausflug mit dem Wagen gemacht. Lief ca. 350km wie ein Uhrwerk. Dann kurz vorm Ziel kurz angehalten, selbes Problem wieder. Von einem Bekannten nach Hause schleppen lassen, während des Abschleppens habe ich ihn wieder gestartet bekommen.

So, ohne eure ganzen Hinweise schon überprüft zu haben, noch eine Frage zum Verständnis.

@Hafi545: Unterdruck-Verstellung... Die verstellt (sofern vorhanden) den Zündwinkel nach früh, richtig? Hätte jetzt nicht vermutet, dass ein Fehlen dieser Verstellung so temperaturkritisch ist. Kann sein, dass ich jetzt schief gewickelt bin, aber ich dachte eher (nur auf höhere Drehzahlen bezogen):

- Frühe(re) Zündung durch vorhandene Verstellung => höhere Verbrennungstemperaturen

- Normale Zündung wegen fehlender Verstellung => normale Verbrennungstemperaturen

die unterdruckverstellung lässt den Zündzeitpunkt bei einem Gasstoß und beim beschleunigen aus niedriger drehzahl vorschnellen. die eigentliche Verstellung läuft auch bei unterdruckgesteuerten verteilern über fliehkraft also Drehzahl.

Die uUnterdruckverstellung hat also nur bedeutung im niedrigen Drehzahlbereich, die maximale ausregelung hat nichts mit der unterdrucksteuerung zu tun.

insofern unterliegt da der hafi nem Irrtum, ohne Unterdruckverstellung zu fahren ist nicht temperaturkritisch. Der wagen ist einfach nur im niedrigen Drehzahlbereich müder.

Gruß

Ihr habt recht: Früh ist heiß, spät ist langsam. Sorry!

Hier kann ich aber für unsere alten Motoren nicht ganz zustimmen:

Zitat:

Original geschrieben von janpeterstahl

die eigentliche Verstellung läuft auch bei unterdruckgesteuerten verteilern über fliehkraft also Drehzahl.

Der 30 PS Motor verstellt nur über den Druck.

Ohne Unterdruck geht da nichts.

Ich würde also bei meiner Empfehlung zum weiteren Vorgehen bleiben: Zündung als Fehlerquelle ausschließen, erst dann Vergaser untersuchen. :)

Hi Hafi, ich weiß zwar nicht welcher Verteiler original im 30 PS ler original drin war...

Aber

Der Verteiler vom Themenersteller ist definitiv ein kombinierter (Flihkraft/Unterdruck)

s. Bild auf der ersten Seite.

Der " nur unterdruck gesteuerte" ist so ein flaches Ding. ...

insofern ist bei dem verteiler nur das voreilen bei niedriger Drehzahl unterdruckgesteuert.

Aber eins bleibt: und da sind wir uns sicher einig: Bei diesem Verteiler muss der unterdruck angeschlossen sein

am 28. Juli 2014 um 12:00

Zitat:

Original geschrieben von Svaen Es

Lief ca. 350km wie ein Uhrwerk. Dann kurz vorm Ziel kurz angehalten, selbes Problem wieder.

Also für mich ist das der Vergaser/Spritzufuhr und hat rein gar nix mit der Verteiler/Zündung zu tun. Nach ein paar Minuten der ruhenden Hitze im Heck ist es einfach im Gehäuse des Versagers zu heiß, so dass sich kein zündfähiges Gemisch mehr bilden kann.

Fahr halt mal heiß, stelle ab und mach den Motordeckel auf und puste den Versager mit dem kleinen Ventilator an. Springt er nach 10 Minuten wieder an, ist er's.

Motoren werden generell nach dem Abstellen heißer als im Betrieb, weil sich die Hitze von Auspuffkrümer auf die Zylinder überträgt und keine Kühlung mehr aktiv ist. Ist auch bei wassergekühlten so.

VG

Squad

Themenstarteram 28. Juli 2014 um 12:27

Soweit schon klar, dass sie dann im Stand heißer werden, aber wir sind uns doch einig, dass das kein Normalzustand bei mir ist, oder? ;) Klar, der Vergaser war ungefähr so warm, dass man gerade noch die Hand dran lassen konnte. Ist schwierig, eine Grad-Zahl dazu zu schätzen. Fehlt mir auch die Erfahrung zu, ob das eine "normale" Temperatur für einen Vergaser ist, wenn der Wagen eine Zeit gefahren wurde.

Zu der Fahrt gestern sei noch zu sagen, dass er dann auch nicht mit Starthilfe-Spray nicht angesprungen ist. Eben deswegen, und wegen der Tatsache, dass ich auch schon von anderer Stelle, gehört habe, dass die Zündspule eine mögliche Ursache ist, werde ich da als erstes mal ansetzen.

Zitat:

Original geschrieben von Squad244

Zitat:

Original geschrieben von Svaen Es

Lief ca. 350km wie ein Uhrwerk. Dann kurz vorm Ziel kurz angehalten, selbes Problem wieder.

Also für mich ist das der Vergaser/Spritzufuhr und hat rein gar nix mit der Verteiler/Zündung zu tun. Nach ein paar Minuten der ruhenden Hitze im Heck ist es einfach im Gehäuse des Versagers zu heiß, so dass sich kein zündfähiges Gemisch mehr bilden kann.

Das müsste doch dann bei jedem Wagen so sein. Die meisten springen aber auch an, wenn sie heiß geworden sind. Also erklärt es das wohl nicht alleine.

Dann müsste der Wagen hier schon ganz besonders heiß werden. Und das wiederum muss ja eine Ursache haben, die aber vermutlich kaum der Vergaser ist...

am 28. Juli 2014 um 14:17

Zitat:

Original geschrieben von Hafi545

Das müsste doch dann bei jedem Wagen so sein. Die meisten springen aber auch an, wenn sie heiß geworden sind. Also erklärt es dass wohl nicht alleine.

Dann müsste der Wagen hier schon ganz besonders heiß werden. Und das wiederum muss ja eine Ursache haben, die aber vermutlich kaum der Vergaser ist...

Kann ich nicht sagen, denn ich hab nen 71er 1302. Wenn ich mir das Bild aber anschau.... Da führt doch die Spritleitung über die beiden linken Zylinder und offenbar ist die Leitung aus Metall. Nach der Pumpe geht's in einer rasanten Biegung zum Vergaser hoch. Auch aus Metall. Die Benzinleitungen sind doch nach dem Abstellen auch richtig heiß? Ich glaub, der Vergaser, der kriegt schon richtig heissen Sprit geliefert....

Zündspule? Möglich. Wo ist die denn? Hinter dem Gebläsekasten? Bleibt nur zu prüfen, ob die Zündung im Problemfall funkt und ob die ebenfalls heiße Pumpe Sprit fördert und ob der schon kochend ankommt im heissen Vergaser. Zündung und/oder Spritzufuhr. Das wird's wohl sein.

VG

Squad

P.S.: Mein Käfer läuft ab 30° auch eher gewöhnungsbedürftig. Und ja, wenn frisch getankter kalter Sprit kommt, dann läuft er besser bis der Sprit wieder warm ist.

 

Die Spritleitung aus Kupfer in der Form hatten alle Käfer von 1938 bis 1961. Das alleine ist kein Problem, wenn der Rest in Ordnung ist.

@TE: Hast Du Dir alles was mit der Kühlung zusammenhängt schon mal angeschaut? Geht der Drosselring auf? Nicht zu viel und nicht zu wenig? Bei warmen Motor soll der Ring ca. 50% seiner Breite aus dem Gebläsekasten hinten rausragen.

am 27. Oktober 2014 um 12:48

Hallo hat sich das Problem bei dir gelöst? Wäre an der Lösung interessiert Habe das gleiche Problem LG Harald

Themenstarteram 27. Oktober 2014 um 13:14

Ja, für den Moment ist das Problem gelöst, d.h. ich hatte ursprünglich vorgehabt, erst mal die Zündspule zu tauschen. Das hätte den geringsten Aufwand gemacht und hätte auch nicht viel gekostet. Der Bequemlichkeit halber (das Handling mit dem Ölbadfilter ist immer etwas schmierig :-) ) habe ich einen anderen Luftfilter mitbestellt. Einen normalen mit Schaumstoff-Einlage aus dem CSP-Programm. Mit neuem Luftfilter, aber noch alter Zündspule war das Problem auf einmal weg. Allerdings kann ich nicht sagen, ob der andere Luftfilter das Problem tatsächlich behoben hat, oder aber die Tatsache, dass es im Herbst einfach nicht mehr so heiß ist, auch eine Rolle spielt. Momentan läuft der Wagen allerdings wieder, wie am ersten Tag. Einen Tag vor zwei, oder drei Wochen bin ich noch mal gefahren - da war auch sehr warm. Null Probleme. Könnte mir höchstens folgendes vorstellen: Wenn der Wagen warm abgestellt wird, kann ja der Sprit in der Schwimmerkammer verdampfen. Der Ansaugtrakt ist nun voller Spritdämpfe, weil die sich ja durch den Ölbadluftfilter nicht einfach so verflüchtigen können. Dann hat man kein zündfähiges Gemisch mehr. Wenn man nun einen "normalen" Luftfilter drauf hat, können die Dämpfe ja aus dem Luftfilter ja raus. Soweit zu meiner Überlegung. Ob das korrekt, oder wissenschaftlich fundiert ist, kann ich leider nicht sagen - aber es ist zumindest im Rahmen des Möglichen.

Ich kann das Problem aufgrund der Außentemperatur halt momentan auch zuverlässig reproduzieren.

Edit: Kleiner Nachtrag: Ich habe mir eine andere Startprozedur für Warmstart angewöhnt. Oft wird ja dazu geraten, unmittelbar nach dem Start kurz Vollgas getreten halten. Hat nie so richtig funktioniert. Was bei mir aber sehr wohl funktioniert, während bzw. kurz nach dem Warmstart ein bisschen mit dem Gas spielen (Pedal in relativ schneller Frequenz treten und wieder loslassen); nicht vollgas.

am 18. Juli 2015 um 10:43

Hallo,

ich habe einen VW181/1600cm3/48PS mit ehemals gewaltigen Warmstartproblemen. Bei heißem Motor habe ich nach Abstellen den Schlauch zum Luftfilter abgezogen und in den Vergaser gesehen: Dort blubberte, als der Vergaser heiß wurde, der Kraftstoff aus dem Austrittsrohr der Hauptdüse und sammelt sich im Ansaugrohr. Nach einigen Minuten war der Vergaser fast leer und jede Menge Sprit im Ansaugrohr. Danach ging für Stunden ohne langes "Orgeln" nichts mehr.

Als Abhilfe habe ich mir ein Gebläse eingebaut, dass nach Abstellen des Motor temperaturgesteuert für max 2 Stunden kalte Außenluft direkt auf den Vergaser bläst.

Danach hatte ich nie wieder die geringsten Probleme.

Vielleich hilft dieser Tipp ja etwas weiter.

Gruß

Gerd

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volkswagen
  5. Käfer, Beetle & New Beetle
  6. Käfer
  7. Käfer springt bei Warm-/Heißstart sehr schlecht an