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Import aus Frankreich und anschließende Bearbeitung in D

Themenstarteram 5. Juli 2012 um 8:39

Hallo liebe MotorTalk Gemeinde,

habe mir jetzt sämtliche Artikel über Importautos durchgelesen. Zu Frankreich findet man leider wenig.

Ich werde 2013 an der 4L Trophy teilnehmen, einer französischen Rallye von Studenten von Paris nach Marrakesch. Teilnahmebedingung: ein funktionierender Renault 4.

Einen solchen habe ich jetzt in Frankreich, in der nähe von Nancy gefunden. Keine Stunde von der deutschen Grenze weg.

Der Wagen ist in Betrieb, hat die französische Controle Technique.

Ich wollte jetzt am Sonntag den Wagen abholen, nach hause bringen und dort in einer Werkstatt unterbringen um den Wagen für die Rallye fit zu machen. Und jetzt zu meinen Fragen:

1) Ich verstehe jetzt nicht ganz, wieso ich da so ein Überführungskennzeichen brauche? Schließlich darf der Wagen ja auch so einfach nach Deutschland fahren. Würde z.B. ein französische Oma mit ihrem französischen Auto nach D kommen und ihren Enkel dort fahren lassen, ginge das doch auch. Natürlich unter der Vorraussetzung einer entsprechenden Versicherung.

2) sollte ich versuchen den Wagen gleich in Deutschland dem TÜV zu unterziehen und anzumelden oder erst abwarten bis 2013 um Kosten zu sparen? Ich will nämlich auch zum Bsp. eine Dachkonstruktion hinzufügen (für Ersatzreifen und Extralicht), die dann nochmal vom TÜV abgenommen werden müsste. Und bis dato bleibt der Wagen in der Werkstatt stehen.

3) Ich weiß gar nicht ob der Renault diese allgemeine europäische Tauglichkeit hat (ist glaub Baujahr 86). Heißt das ich müsste noch einmal eine Vollabnahme in Deutschland machen? Ist nach dieser der TÜV dann hinfällig?

4) Ist ein französischer oder ein deutscher Kaufvertrag besser? Ich bezweifle nur das der Verkäufer den Deutschen unterschreiben wird, da er ja nichts darin versteht ;)

Für die Zulassung siehts dann aber genauso aus mit einem französischen Vertrag.

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen und ich habe keine wichtigen Infos vergessen.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 6. Juli 2012 um 9:15

Also,

mein Abschlussbericht, für alle die irgendwann noch einmal ein Auto von F nach D importieren wollen. (keine Ahnung, wie viele Stunden ich jetzt am Telefon verbracht habe)

1. Die deutschen Kurzkennzeichen sind in Frankreich nicht erlaubt, da es keine international anerkannten Kennzeichen sind. Die Gefahr von der Polizei aufgegriffen zu werden ist zwar relativ gering (in Belgien und Ungarn dagegen sehr hoch), trotzdem ist es rechtlich nicht sicher.

Die Schilder gibt es für 90€. Hinzukommt dann noch eine Versicherung (da habe ich keine Preise erfragt).

Rote Händlerkennzeichen gelten im Ausland sowieso nicht und haben dort auch keinen Versicherungsschutz.

2. Man kann aber ganz bequem rechtlich abgesichert mit den französischen Kennzeichen nach Frankreich fahren laut ADAC. Das läuft so ab: Beim Autokauf wird die Carte Grise durchgestrichen (oder abgeschnitten), danach ist diese Karte noch einen Monat gültig, auch in Deutschland! Die französischen Ausfuhrkennzeichen (WW) gibt es nur für Neuwagen oder für Wagen die unangemeldet sind und kein aktuelles Kennzeichen haben.

3. Das Problem bei Nummer 2, es fehlt die Versicherung. In Frankreich gibt es zwei Arten sich zu versichern. Einmal kann man sich als Person versichern, heißt man darf in Frankreich jedes Auto fahren und ist automatisch versichert. Andererseits kann man wie in Deutschland auch, das Auto versichern und dort dann bestimmte Personen mit.

Leider bringt auch der zweite Fall nichts, denn sobald die Carte Grise durchgestrichen ist (die Franzosen sagen dazu "Carte Grise barré"), gehört das Auto nicht mehr dem Franzosen sondern euch und somit erlöscht auch der Versicherungsschutz.

In Deutschland kann man es vergessen auf ein französisches Kennzeichen eine Versicherung zu bekommen. Keine Huk, kein ADAC und auch nicht der internationale Versicherer tourinsure.

Jetzt gibt es folgende Möglichkeiten einen Versicherungsschutz zu bekommen:

A) Man handelt mit dem Vorbesitzer aus, das Auto heimfahren zu dürfen und danach zurückzukommen und dann die Carte Grise durchzustreichen. Das setzt natürlich vorraus, dass dieser eine Auto- und keine Personenversicherung hat. Allerdings ist dieser Fall wirklich unwarscheinlich, da er im Falle eines Unfalles haftet und nicht ihr.

B) Ihr seid glückliche Besitzer eines Autos in Frankreich und habt dort schon eine Versicherung. Dann gibt es die Möglichkeit bei dieser eine temporäre Versicherung abzuschließen.

Habt ihr keine Versicherung in Frankreich, habt ihr Pech gehabt. Dann wird euch niemand versichern.

C) Ihr meldet das Auto erst einmal in Frankreich an, versichert es und fahrt damit nach Deutschland. Das ist natürlich nicht gerade billig. Habe daher erst gar nicht nach Preisen gefragt.

D) Ihr hab einen französischen Freund, der so wohlwollend ist, dass er Möglichkeit B) für euch macht.

E) und das ist wohl die beste Lösung!!

Ich habe zwei Versicherungen gefunden:

automobile club de france, dort braucht ihr Carte Grise, einen gültigen Führerschein und den Kaufvertrag. Ob ihr einen festen Wohnsitz in F habt ist irrelevant. Leider müsst ihr persönlich vorbeischauen. Ich habe zwei Niederlassungen gefunden: Straßbourg und Paris. Vielleicht gibt es aber auch noch mehr.

Die Preise (für den Renault 4L) sind auch noch halbwegs moderat:

1Tag = 50€

3Tage = 65€

8Tage = 85€

15Tage = 100€

Dann gibt es noch die assur4. Der Vorteil hier: die erledigen das alles per Mail. Die schicken euch ein Dokument, ihr druckt es aus, füllt es aus, unterschreibt, scannt es ein. Zusätzlich die Carte Grise und euren Führerschein und schickt alles hin (per mail). Hier braucht ihr allerdings einen französischen Wohnsitz. Und das zweite Problem: der 3 Tages Vertrag gilt nur in Frankreich. Der 8, 15 und 90 Tage Vertrag gilt dann auch für Deutschland. Allerdings müsst ihr für den 8 und 15 Tages Vertrag mind. 23 Jahre alt sein und seit 2 Jahren den Führerschein besitzen. Den 90 Tages Vertag kriegt ihr bereits ab 21.

Die Preise (für den Renault 4L) sind für denn 90 Tages Vertrag dann leider gesalzen:

3Tage = 65€

8Tage = 89€

90Tage = 321€

Für 300€ kann man sich das Ding schon fast mit dem Anhänger nach hause kutschieren (je nachdem, wo das Auto steht und wo ihr wohnt)

9 weitere Antworten
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9 Antworten

1.

Das hat Steuerrechtliche Gründe und der D-Enkel darf in D nicht mit dem F-Auto der F-Oma fahren

2.

Ich würde eine Durchsicht beim TÜV machen lassen, was alles angepasst werden muss aber noch keine eigentliche HU.

3.

keine Ahnung

4.

einen auf Englisch mitnehmen, das verstehen auch die Franzosen in der Regel

Themenstarteram 5. Juli 2012 um 12:49

danke für die Antwort,

hat es irgendeinen Nachteil den Wagen erst einmal bis nächstes Jahr unangemeldet stehen zu lassen? Oder bestehen die Behörden darauf direkt auf die Umschreibung der Papiere?

Eigentlich brauche ich ja keine Steuer für 2012 zahlen, da ich den Wagen in dem Jahr nicht mehr bewege.

Hi,

 

solange der Wagen in der Garage steht braucht er natürlich nicht angemeldet zu werden. Es wäre für dich aber etwas einfacher zum tüv zu kommen solange der Wagen noch das französische Überführungskennzeichen hat.

Nächstes jahr brauchst du dann wieder einen Kurzzeitkennzeichen oder ähnliches.

 

Gruß Tobias

Themenstarteram 6. Juli 2012 um 9:15

Also,

mein Abschlussbericht, für alle die irgendwann noch einmal ein Auto von F nach D importieren wollen. (keine Ahnung, wie viele Stunden ich jetzt am Telefon verbracht habe)

1. Die deutschen Kurzkennzeichen sind in Frankreich nicht erlaubt, da es keine international anerkannten Kennzeichen sind. Die Gefahr von der Polizei aufgegriffen zu werden ist zwar relativ gering (in Belgien und Ungarn dagegen sehr hoch), trotzdem ist es rechtlich nicht sicher.

Die Schilder gibt es für 90€. Hinzukommt dann noch eine Versicherung (da habe ich keine Preise erfragt).

Rote Händlerkennzeichen gelten im Ausland sowieso nicht und haben dort auch keinen Versicherungsschutz.

2. Man kann aber ganz bequem rechtlich abgesichert mit den französischen Kennzeichen nach Frankreich fahren laut ADAC. Das läuft so ab: Beim Autokauf wird die Carte Grise durchgestrichen (oder abgeschnitten), danach ist diese Karte noch einen Monat gültig, auch in Deutschland! Die französischen Ausfuhrkennzeichen (WW) gibt es nur für Neuwagen oder für Wagen die unangemeldet sind und kein aktuelles Kennzeichen haben.

3. Das Problem bei Nummer 2, es fehlt die Versicherung. In Frankreich gibt es zwei Arten sich zu versichern. Einmal kann man sich als Person versichern, heißt man darf in Frankreich jedes Auto fahren und ist automatisch versichert. Andererseits kann man wie in Deutschland auch, das Auto versichern und dort dann bestimmte Personen mit.

Leider bringt auch der zweite Fall nichts, denn sobald die Carte Grise durchgestrichen ist (die Franzosen sagen dazu "Carte Grise barré"), gehört das Auto nicht mehr dem Franzosen sondern euch und somit erlöscht auch der Versicherungsschutz.

In Deutschland kann man es vergessen auf ein französisches Kennzeichen eine Versicherung zu bekommen. Keine Huk, kein ADAC und auch nicht der internationale Versicherer tourinsure.

Jetzt gibt es folgende Möglichkeiten einen Versicherungsschutz zu bekommen:

A) Man handelt mit dem Vorbesitzer aus, das Auto heimfahren zu dürfen und danach zurückzukommen und dann die Carte Grise durchzustreichen. Das setzt natürlich vorraus, dass dieser eine Auto- und keine Personenversicherung hat. Allerdings ist dieser Fall wirklich unwarscheinlich, da er im Falle eines Unfalles haftet und nicht ihr.

B) Ihr seid glückliche Besitzer eines Autos in Frankreich und habt dort schon eine Versicherung. Dann gibt es die Möglichkeit bei dieser eine temporäre Versicherung abzuschließen.

Habt ihr keine Versicherung in Frankreich, habt ihr Pech gehabt. Dann wird euch niemand versichern.

C) Ihr meldet das Auto erst einmal in Frankreich an, versichert es und fahrt damit nach Deutschland. Das ist natürlich nicht gerade billig. Habe daher erst gar nicht nach Preisen gefragt.

D) Ihr hab einen französischen Freund, der so wohlwollend ist, dass er Möglichkeit B) für euch macht.

E) und das ist wohl die beste Lösung!!

Ich habe zwei Versicherungen gefunden:

automobile club de france, dort braucht ihr Carte Grise, einen gültigen Führerschein und den Kaufvertrag. Ob ihr einen festen Wohnsitz in F habt ist irrelevant. Leider müsst ihr persönlich vorbeischauen. Ich habe zwei Niederlassungen gefunden: Straßbourg und Paris. Vielleicht gibt es aber auch noch mehr.

Die Preise (für den Renault 4L) sind auch noch halbwegs moderat:

1Tag = 50€

3Tage = 65€

8Tage = 85€

15Tage = 100€

Dann gibt es noch die assur4. Der Vorteil hier: die erledigen das alles per Mail. Die schicken euch ein Dokument, ihr druckt es aus, füllt es aus, unterschreibt, scannt es ein. Zusätzlich die Carte Grise und euren Führerschein und schickt alles hin (per mail). Hier braucht ihr allerdings einen französischen Wohnsitz. Und das zweite Problem: der 3 Tages Vertrag gilt nur in Frankreich. Der 8, 15 und 90 Tage Vertrag gilt dann auch für Deutschland. Allerdings müsst ihr für den 8 und 15 Tages Vertrag mind. 23 Jahre alt sein und seit 2 Jahren den Führerschein besitzen. Den 90 Tages Vertag kriegt ihr bereits ab 21.

Die Preise (für den Renault 4L) sind für denn 90 Tages Vertrag dann leider gesalzen:

3Tage = 65€

8Tage = 89€

90Tage = 321€

Für 300€ kann man sich das Ding schon fast mit dem Anhänger nach hause kutschieren (je nachdem, wo das Auto steht und wo ihr wohnt)

Wäre ein Transport auf nem Anhänger keine Option gewesen...?

Themenstarteram 6. Juli 2012 um 10:01

jaein,

da man glaube ich für einen Autotransport schon einen zwei Achser braucht und man den nicht mit der Führerscheinklasse B fahren darf.

Habe bei einer Werkstatt angefragt, da hieß es, von Mannheim - Nancy - Mannheim = 300€. Und dann müsste man mit dem Hänger auch zum TÜV fahren.

Hänger ist natürlich immer eine Option, ich wollte hier nur eben alle anderen Möglichkeiten aufzeigen. Wie man es letzendlich macht, ist dann jedem selbst überlassen.

Hi,

 

und da wären wir wieder beim Problem mit dem fehlenden Europäischen Kurzzeitkennzeichen <img src="/images/smilies/frown.gif" alt="" />

 

Immerhin gibts in Frankreich ja wenigstens eine Möglichkeit in England dagegen gibt es wohl keine möglichkeit für einen Ausländer ohne Wohnsitz ein Exportkennzeichen zu bekommen.

 

Gruß Tobias

Themenstarteram 6. Juli 2012 um 11:09

in England gibt es aber die Möglichkeit der Überführungsversicherung des ADAC. Die gibt es aber nur für England.

Naja. die EU will ja euweite Kurzkennzeichen einführen. Nur die Frage wann? ^.^

und nochmal zum Anhänger,

also mit der temporären Versicherung mit Hin und Rückfahrt und Fahrt zur Versicherung etc. komme ich auf Kosten von:

70€ Sprit

65€ Versicherung für 3 Tage, damit wir auch genügend Zeit für den TÜV Besuch haben. =135€.

Das ist auf jeden Fall günstiger als mit dem Anhänger. Das ist natürlich begünstigt, dass ich gerade in Metz wohne, der Wagen zwischen Nancy und Straßbourg steht und nach Mannheim soll.

Wir lösen das jetzt à 2 mit 2 Autos (eins wieder zurück nach Metz). Man kann ja aber auch mit dem Zug oder Mitfahrgelegenheit alleine zum Zielwagen fahren und nur mit diesem Zurückfahren.

Oder eben Anhänger.

Wie gesagt, ich wollte nur jemanden, der vor dem gleichen Problem steht, die Suche ersparen und die Möglichkeiten aufzeigen.

Themenstarteram 10. Juli 2012 um 7:02

So, der Wagen steht in Mannheim, alles geschafft. Etwas stressig aber gut. Hier gibt es auch ein Bild von dem guten Stück:

http://suite.homeunix.com/~rene/4L

jetzt leider nocheinmal eine Frage.

Was für eine Untersuchung ist jetzt notwendig?

Ich habe da was von einer EG-Typgenehmigung gelesen (COC), die eine Vollabnahme nichtig macht. Die gibt es aber wohl erst für Wagen seit 1992. Der Renault ist Baujahr 83.

Bekomme ich trotzdem soetwas irgendwoher (bei Renault z.B.)? Oder geht an der HU nichts vorbei?

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