ForumGolf 4
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volkswagen
  5. Golf
  6. Golf 4
  7. Golf IV 1,4 BCA - Hinterachslager wechseln

Golf IV 1,4 BCA - Hinterachslager wechseln

VW Golf 4 (1J)
Themenstarteram 9. April 2015 um 14:50

Tag,

eine Frage zum Hinterachslager meines Golf IV 1,4 55KW BCA MJ2003:

Möchte das Lager selber wechseln, aber ohne Spezialwerkzeug in die Achse einziehen, einfach mit einer Gewindestange M12 und zwei Gegenplatten.

War heute los, die Lager kaufen, und jetzt aus der Nähe betrachtet sind die Lager ja gar nicht symmetrisch, sondern etwas keilförmig. Also der Gummikragen auf der einen Seite ist leicht schräg geformt. Dachte eigentlich die seien komplett gerade. Dann wäre das einpressen mit der Gewindestange sicher kein Problem. Jetzt habe ich Zweifel, ob der schräge Gummikragen das Vorhaben zur Nichte macht, zumal der Kragen auch noch sehr weich ist und die Lagerhülse ist nicht aus Metall, sondern aus einer Art Kunststoff. (Sind Lemförder).

Hat jemand beim Golf IV schon mal ein Hinterachslager mit einer Gewindestange eingezogen? Im Anhang habe ich das Vorhaben einmal skizziert. Könnte das klappen oder zieht sich der ganze Kram schief und knickt weg?

Gruß und Dank für Tipps

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 3. Mai 2015 um 22:48

Nabend,

hier einige Bilder von meinem zweiten Versuch, die Lager zu tauschen. Diesmal hat es geklappt.

Um die alten Lager auszubauen, hatte ich die Bohrmaschine und die Eisensäge schon zurechtgelegt, aber das war gar nicht nötig. Die alten Lager in meinem G4 haben ab Werk schon eine Kunststoffhülse. Auf den ersten Blick sieht der Rand zwar aus wie Metall, ist aber glatter Kunststoff. Der glänzt außen am Rand einfach metallisch. Das hat mir gleich zu Anfang eine ziemliche Last von den Schultern genommen.

Die alten Kunststofflager ließen sich mit einem Rohr und einigen wenigen aber kräftigen Fäustelschlägen in einem Stück aus der Achse treiben, ohne zu Bohren oder zu sägen. Im Zweifel hätte ich die sogar wieder einbauen können, falls die neuen Lager tatsächlich zu groß gewesen wären.

Zum Einpressen der neuen Lage hatte ich meine Selbstbau-Gewindepresse nochmal umgebaut und eine zweite Stahlplatte dazugekauft und sie auf den Durchmesser der Kunststoffhülse ausgespart. Außerdem eine MDF-Platte als Unterlegstück. Zustazkosten: 3,- Der weiche Gummikragen am Lager ließ mir einfach keine Ruhe. Im Grunde funktioniert meine Gewindepresse mit der zusätzlichen Stahlplatte genauso wie eine käufliche Presse mit passendem Druckstück. Keine Schrägen Auflagen mehr, alles gerade. Ansonsten wie geplant.

Vor dem Einziehen habe ich die neuen Lager außen nicht gefettet. Die Lager ließen sich ohne Fett einziehen. Der Kraftaufwand hielt sich in Grenzen. Das Lager wurde beim Einziehen recht deutlich gestaucht. Auf einem der Bilder ist das ganz gut zu sehen. Das genaue Innenmaß der Achsbuchse beträgt 68,5mm. Mit dem genauen Außenmaß des neuen Lagers von 71,5mm mussten also 3mm Material gestauch werden. Je tiefer das Lager kam, desto größer wurde der Kraftaufwand. Leider hat wenige Millimeter vor dem Ende dann die Baumarktgewindestange nachgegeben und ist abgerissen. Eine der Muttern hatte sich festgefressen. Ich hatte vergessen, die Gewindestange vorher zu fetten... War aber nicht schlimm. Die ganze Stange aus dem Baumarkt war einen Meter lang. Da ließ sich schnell noch ein Stück abschneiden. Mit Fett auf der Ersatzstange waren die letzten Millimeter dann einfach.

Auf der Beifahrerseite kam ein Problem hinzu. Die Achsschraube ließ sich nicht nach innen herausnehmen. Da war der Tank im Weg. Ich wollte die alte Schraube schon mit dem Trennschneider köpfen und die neue Schraube andersrum einstecken, wusste aber nicht, ob das zulässig ist und der TÜV da mitspielt. In meiner Not habe ich dann den Lagerblock gelöst und die Achse so weit heruntergedrückt, dass die alte Schraube nach innen rausging und die neue genauso wieder rein.

Die Bremsleitungen musste ich auf beiden Seiten lösen. Darauf hätte ich gern verzichtet, musste aber sein. Damit beim Lösen der Bremsleitungen nicht allzuviel Flüssigkeit austritt, wird ja empfohlen, die Bremse zu betätigen und das Pedal festzustellen. Es gibt noch eine andere Möglichkeit, falls man eine Druckbefüllung verwendet: Einfach den Druckluftanschluss am Ausgleichsbehälter luftdicht verschließen mit einem Stopfen, dann bildet sich beim Öffnen der Bremsleitungen ein Unterdruck im Ausgleichsbehälter und es kann ebenfalls keine Bremsflüssigkeit nachströmen.

Wenn ich nochmal vor der Wahl stünde, die Lager selbst zu tauschen, dann würde ich es nochmal tun. So schimm war das bei meinem G4 jetzt nicht. Der Ausbau der Kunststofflager war überraschend einfach. Allerdings führt kein Weg vorbei an einem gescheiten Werkzeug zum Einziehen der neuen Lager. Eine Baumarktgewindestange mit Pressdruck auf dem schrägen Gummikragen des Lagers kann ich im Rückblick nicht empfehlen. Lieber passende Druckstücke und Gewindestangen höherer Festigkeit verwenden. Die zusätzliche Stahlplatte, die eigentlich nur als Plan-B gedacht war, hat mich gerettet...

82 weitere Antworten
Ähnliche Themen
82 Antworten
Themenstarteram 14. Juli 2015 um 16:29

Die 72mm Gummi-Kunstofflager müssten zylindrisch sein. Messtechnisch überprüft habe ich das aber nicht. Nur den Außendurchmesser unterm Kragen, sind etwa 71,5mm. Die Lagerhülsen sind recht nachgiebig und lassen sich schon mit der bloßen Hand etwas verformen. Und vorne haben sie eine schräge Fase zum besseren Ansetzen beim Einziehen. In der oben angehängten Skizze ist die Fase dargestellt. Zu den PU-Lagern weiß ich nix. Da wollte ich nicht experimentieren.

Zitat:

@das-markus schrieb am 14. Juli 2015 um 13:58:43 Uhr:

@wiesonich

erstmal ein rießen großen Dank für die Mühe, und dass du es gut dokumentiert hast.

Ich will die Buchsen auch bald mal erneuern.

Dazu hätte ich noch ein paar Fragen:

- sind die neuen Buchsen, die es nur noch mit 72mm Außendurchmesser gibt, leicht konisch? Damit man sie besser hineintreiben kann?

- hat Jemand Erfahrungen mit härteren PU Buchsen (Polyurethan)?

- und gibt es PU Buchsen auch mit ABE?

Und @wiesonich, verkaufst du dein gebasteltes Werkzeug? :D

in meinem Golf 4 habe ich noch keine PU Buchsen verbaut,aber in meinem Golf 2 und alle Buchsen im E36 :D

In meinem Golf 4 kommen an die Hinterachse auch wieder PU Buchsen (auch wenn der Rest Serie ist und bleibt) : http://www.clausvonessen.de/pi64/pi5/index.html

ich kann die empfehlen,die sind 3 teilig und die Montage ist Kinderleicht,die originalen Buchsen habe ich (Golf2 Hinterachse) raus gebohrt (also den Gummiteil) und den Rest rausgeschlagen,ging recht fix.

Hier noch ein Blogbeitrag von mir über das wechseln der Achsbuchsen am E36,das war "einiges" mehr an Arbeit^^ http://www.motor-talk.de/.../...hsbuchsen-am-e36-compact-t4944357.html

@Feinstaubbomber,

Danke für die Rückmeldung.

Was waren für dich die Beweggründe auf PU Buchsen umzusteigen?

Und wie sind deine Erfahrungen mit dem Fahrverhalten?

Servus

Zitat:

@das-markus schrieb am 15. Juli 2015 um 08:09:02 Uhr:

@Feinstaubbomber,

Danke für die Rückmeldung.

Was waren für dich die Beweggründe auf PU Buchsen umzusteigen?

Zuerst waren die Beweggründe der leichtere Austausch aber auch das schwammige Fahrverhalten im E36,im Golf II ging es mir bei den Hinterachsen eigentlich nur um den leichteren Einbau.

Zitat:

Und wie sind deine Erfahrungen mit dem Fahrverhalten?

Im E36 habe ich ja alle Achs und Stabbibuchsen zusammen mit dem Bilstein B6 & Eibach Federn und den M3 Domlagern vorn (für mehr Sturz) und hinten verstärkte mit Verseifungsplatten ausgetauscht,da ist also nix altes mehr am gesamten Fahrwerk,das Fahrverhalten ist sehr direkt und straff aber nicht knüppelhart wie mit dem billigen ebay FW welches vorher vom Vorbesitzer verbaut war,auch lange Strecken sind so kein Problem.

Im Golf II haben mir die PU Hinterachsbuchsen so zugesagt das ich die vorderen Dreieckslenker auch mit PU Buchsen ausgestattet habe,das Fahrverhalten ist so schon deutlich direkter geworden.

 

Gruß Matze

Ich habe heute auch mal angefangen, siehe Bilder.

Anschließend Polyurethan-Buchsen verbaut.

Habe aber die ganze Hinterachse ausgebaut, so lässt sich einfach besser arbeiten (ohne Hebebühne)

Leider habe ich die beiden Bremsleitungen abgerissen, weil die Schraubverbindung schon zu gammelig war. Naja, nun muss noch gebördelt und entlüftet werden.

Da habe ich gleich die Gelegenheit genutzt die Verbundlenkerachse mit Hammerite zu behandeln, ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Ausgepresst habe ich sie mit einer 12er Gewindestangen und nen Satz Hülsen und Druckplatten aus dem Werkzeugkoffer mit dem Einpresswerkzeug.

Die letzte Hälfte beim rausdrücken /rausschlagen hat mit diese halbe Hülse (Muffe vom Endschalldämpfer - Bild 6) sehr sehr geholfen! Damit ließ sich dann das letzte Stück wunderbar heraus schlagen.

Img-4021
Img-4022
Img-4023
+7
Themenstarteram 1. August 2015 um 19:54

Gratulation! Und einen dickes Schulterklopfen. Steckt viel Arbeit drin. Das mit den Bremsleitungen ist natürlich Schade. Und wie hast du die Achsschraube auf der Beifahrerseite herausbekommen? Tank raus?

Zitat:

@wiesonich schrieb am 1. August 2015 um 21:54:58 Uhr:

Gratulation! Und einen dickes Schulterklopfen. Steckt viel Arbeit drin. Das mit den Bremsleitungen ist natürlich Schade. Und wie hast du die Achsschraube auf der Beifahrerseite herausbekommen? Tank raus?

Danke, Öhm, da gab es ehrlich gesagt garkein Problem, der Bolzen ließ sich zur rechten Seite herausziehen, nur die Radkastenverkleidung etwas bei Seite drücken, und das wars. Ich habe den 55 Liter Diesel-Tank, vielleicht sieht der etwas anders aus als der vom 1.4 Benziner.

Die PU Buchsen ließen sich einfach hineindrücken. Außenmaße: 69,5mm.

Das nächste mal würde ich garnicht erst weiter unter dem Auto herumfummeln und auspressen, sondern sofort ausbauen und dann los legen.

Themenstarteram 1. August 2015 um 22:59

Hmmm, unter der Radkastenverkleidung sitzen bei mir die Muttern. Die Schrauen mussten nach innen raus. Auf der Beifahrerseite also in Richtung Tank und auf der Fahrerseite in Richtung Auspuff. War ab Werk so. Auf der Beifahrerseite ließ sich die Achsschraube jedenfalls nicht ganz herausziehen, ohne den Tank auszubauen oder den Lagerblock zu lösen (hatte letzteres gemacht).

Dann ist von außen den Bolzen zu stecken, die bessere Variante. :D

Prinzipiell ist es egal von wo er gesteckt wird.

Im Teilekatalag wird er von Haus aus immer, wie bei dir auch, von innen gesteckt.

Siehe hier:

http://www.partscats.info/.../?...

 

Ich habe eben nochmal nachgeschaut, nach innen geht bei mir der Bolzen auch nicht raus, Tank im Weg.

Wäre er von innen gesteckt gewesen, hätte ich den Bolzen auf halben Wege abgeflext.

 

Übrigens, das Teil ist sau schwer! Einige Arbeitsschritte sollte man lieber zu Zweit machen. :)

Wozu ist überhaupt in der Mitte das Tilgergewicht gut?

Hier sieht man auch nochmal den Tank, da passt der Bolzen wirklich nicht von links hinein.

Die Federn hab ich auch noch gleich mit Hammerite behandelt.

Img-4035
Img-4037
Img-4038
+2
Themenstarteram 2. August 2015 um 18:43

Der Bremsschlauch sieht übel aus. Hoffentlich bekommst du die Verschraubung zur Leitung nach vorne noch los. Bei mir sah der Schlauch auf der Beifahrerseite ganz genauso aus. Ging aber nix mehr los. Musste alles neu. Samt Leitung nach vorne.

Manchmal gilt, "never touch a running system" ;-)

An dem Schlauch wird nichts gemacht. Wenn man diese Schraubverbinder auch noch anrührt, brechen die genauso weg.

Das Gewinde am Flansch des Schlauches ist ja noch in Ordnung. Das Anschlusstück kommt dann an das Gegenstück welches noch gebördelt wird, Richtung Hinterachse.

Kann man die Bremse trotz ABS klassisch per Bremspedal und Entlüfternippel entlüften oder braucht man ein Entlüftungsgerät?

Zitat:

@das-markus schrieb am 2. August 2015 um 21:06:26 Uhr:

Manchmal gilt, "never touch a running system" ;-)

An dem Schlauch wird nichts gemacht. Wenn man diese Schraubverbinder auch noch anrührt, brechen die genauso weg.

Das Gewinde am Flansch des Schlauches ist ja noch in Ordnung. Das Anschlusstück kommt dann an das Gegenstück welches noch gebördelt wird, Richtung Hinterachse.

Mach doch die beiden Schläuche gleich mit,so gut kommst da nicht wieder ran,und wenns abreißt setzt Du halt ein Zwischenstück in die Leitung wo sie noch gut ist.

Also wenn Du bördeln kannst oder jemanden dafür hast würde ich die auf jeden Fall gleich mitmachen,besser als zum nächsten TÜV wieder an zu fangen ;)

 

Gruß Matze

Man kommt dort rel. gut dran, auch wenn die Achse wieder drin ist.

Und ich habe eigentlich Niemanden zum Bördeln.

Ich bringe die fette Achse morgen in die Werkstatt, bzw. ich leihe mir dort das Werkzeug aus. (Handbördelgerät + diesen konischen Schneider)

Und Entlüftungsgerät hab ich auch noch nicht.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volkswagen
  5. Golf
  6. Golf 4
  7. Golf IV 1,4 BCA - Hinterachslager wechseln