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Fahrzeugtests bei MotorTalk zu subjektiv?

Seat Leon 3 (5F)
Themenstarteram 28. April 2016 um 11:26

Hallo!

Ich habe einige Zeit darüber nachgedacht, ob ich diese Diskussion anfange oder nicht. Ich mache es einfach mal, bitte nicht steinigen ;-)

Bevor ich mir den Seat Leon ST Cupra 280 gekauft habe, habe ich mich auch hier bei den Fahrertests über das Fahrzeug und Eure Erfahrungen informiert. Mir ist aufgefallen, daß es überproportional viele Bewertungen im Bereich von 5 Sternen gibt. Das halte ich für völlig unrealistisch und überzogen.

Um eins klarzustellen: Ich bin absolut zufrieden mit meinem Auto, ich bereue die Entscheidung keinesfalls und würde es mir in der jetztigen Situation jederzeit wieder kaufen. Das nur vorab.

Aber man muß immer auch realistisch bleiben. Wenn sich jemand einen Leon kauft, kann man doch nicht im Bereich Qualitätseindruck 5 Sterne vergeben. Wenn man sich den Innenraum anschaut, entdeckt man doch recht viel Hartplastik, die wichtigen Bereiche (z.B. die I-Tafel zumindest zur Hälfte) sind aber zum Glück geschäumt. Was würde ein "5-Punkte-Bewerter" denn angeben, wenn er z.B. auf einen Audi A4 umsteigt? Ist der mit einem Leon vergleichbar? Mehr als 5 Punkte könnte man ja nicht vergeben.

Ich will nicht sagen, daß der Leon schlecht ist, aber im VW Ranking ist er nunmal nach A3, Golf und Octavia das Fahrzeug mit dem schlechtesten Innenraum. Für mich zwar völlig in Ordnung, denn das Preis-/Leistungsverhältnis ist aus meiner Sicht das beste im Vergleich mit den anderen. Das war neben dem tollen Design auch der Kaufgrund.

Oder der Kofferraum: Es ist schön, daß er für den jeweiligen Fall in der Regel ausreichend ist (geht mir auch so), aber 5 Sterne würde ich höchstens einem Skoda Superb Combi oder einer E-Klasse geben. Sicher nicht dem Leon, der aufgrund seines Designs hier schon Zugeständnisse erfordert.

Ich finde es klasse, daß die meisten so glücklich mit Ihrem Auto sind wie ich, über ein kleines Bißchen mehr Objektivität würde ich mich jedoch freuen. Sonst helfen einem diese Tests nicht wirklich weiter.

Vielleicht fehlt einigen einfach der Vergleich zu anderen Fahrzeugen, was per se natürlich nicht schlimm ist, da ist es dann schwieriger mit einer objektiven Beurteilung. Der Seat ist mein (kurz überlegen) 17. Auto, ich wechsle gerne und häufig. Gefahren bin ich bislang Fahrzeuge der Marken Ford, Kia, Audi, VW, Skoda, BMW und Volvo. By the way: Am meisten enttäuscht hat mich der BMW 123d, auch hier speziell im Bereich Innenraumqualität. Technisch war er aber eins der besten Autos bisher. In Summe am meisten überzeugt hat mich aber in der Tat der aktuelle Leon.

In diesem Sinne allseits weiterhin gute Fahrt ;-)

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7 Antworten

Hi Pico,

interessante Diskussion.

Ich würde ein Fahrzeug immer nach dem bewerten was ich von dem Fahrzeug erwarten kann und was meiner Meinung nach davon erfüllt ist.

Wenn ich mir einen Smart kaufe, würde ich dem Kofferraum ja nicht nur einen Stern geben, weil er verglichen mit einem Superb Combi so klein ist. Nein, ich würde höchstens aufgrund von Einbußen wegen (wie Du schon angegeben hast) dem Desgin zum Beispiel Punktabzug vornehmen.

Wenn ich mich gegen den A3 und für den Leon entscheide, weil der Leon in einer vergleichbaren Ausstattung ein paar Tausender günstiger ist, wäre es unfair, den Leon dann schlechter zu bewerten, oder? Wenn mir die höherwertige Ausstattung wichtig ist, dann muss ich halt auch mit dem Kaufpreis leben.

Meine Meinung dazu.

Viele Grüße aus OWL,

Markus

Themenstarteram 28. April 2016 um 12:31

Hi Markus,

da gebe ich Dir natürlich Recht. Dafür müßte der Smart z.B. volle Punktzahl bei Kapiteln wie dem Wendekreis erhalten, denn der ist wirklich der vermeintlich kleinste seiner Klasse (habe ich jetzt aber nicht nachgeprüft).

Bleiben wir aber mal beim Beispiel A3 gegen Leon. Aus meiner Sicht müßte ein A3 Fahrer bzgl. der Kosten weniger Punkte vergeben als ein Leon Fahrer. Im Qualitätskapitel dann wieder umgekehrt. Oder beim (Geräusch-) Komfort, wo der Audi durch diverse zusätzliche Dämmungen besser ist. Ich würde das also immer im Vergleich zu anderen Fahrzeugen der Klasse sehen.

So machen es die Autozeitungen ja auch, und unterm Strich gewinnt dann das Auto, das den besten Kompromiß aus allen Eigenschaften darstellt.

Ach ja, das Autothema ist ja so herrlich subjektiv ;-)

Gruß

Thorsten

am 28. April 2016 um 12:51

Ich gebe euch an sich recht. Die Bewertungen sind natürlich objektiv. Ich kann mir vorstellen dass man die Anzahl der Sterne für die Begeisterungsfähigkeit des Autos sehen kann. Ich bin mit dem Kofferraum meines ST auch zufrieden und würde 5 Sterne geben. Man kann den Leon nicht mit nem Superb oder E-Klasse vergleichen weil es eine ganz andere klasse ist. Die Sterne stehen dann im Verhältnis zu den Mitbewerbern der eigenen Klasse, also Golf Astra usw.

Zur Innenraumqualität: Ich hatte erst große Befürchtungen, was diese betrifft beim Leon, da ja vielerorts geschrieben wird wie schlecht diese sei im Vergleich zu Skoda, VW, oder Audi (dem ausgerufenen King in dieser Disziplin :). Jetzt, wo ich meinen Cupra hab stell ich aber fest, dass die Befürchtungen völlig unbegründet waren. Der Innenraum ist absolut top! Habe dort bisher nicht ein einziges Defizit finden können. Ja, VW und Audi haben eventuell andere, teurere Materialien in der Verwendung. Aber in der Praxis merk ich da nix von. Das Lenkrad zum Beispiel ist im Leon hervorragend und auch gefällt mir die matte Oberfläche der Mittelkonsole und Instrumententafel. Sogar deutlich besser als das glossy Zeugs im Golf. Ich habe zwar noch nicht viele Autos gehabt, aber doch schon in einigen gesessen, u.a. BMW, Audi, VW, Skoda, daher hab ich den Vergleich. Mein Qualitätseindruck beim Cupra ist tatsächlich nahe an den 5 Sternen. Ja, eventuell bekommt ein A3 4.9/5 und der Leon 4.8/5. Aber der Unterschied ist eben meines Erachtens nach recht klein.

Und gerade sowas wie Qualitätseindruck ist eben was sehr subjektives. Auch wenn Marketing- und Marken-"Experten" uns gern was anderes erzählen wollen... Was will man mehr als sich rundum wohlfühlen im Innenraum eines Autos? Nur wenn ich wegen irgendwas unzufrieden bin, zum Beispiel wegen labbrigen Schaltern/knöpfen gebe ich weniger als 5 Sterne. ;-) Objektiver wird's dann, wenn es zum Beispiel um Fahrleistung oder Verarbeitungsprobleme usw. geht. Aber auch in den Bereichen wird ja gern überaus subjektiv diskutiert... ;-)

Da es keine festgelegten Kriterien zum vergleichenden Bewerten gibt, ist bei MT eine Bewertung rein subjektiv.

Hinzu kommt, dass sich bei MT die mehr oder weniger ohnehin interessierten Fahrer tummeln, die sich dann natürlich zusätzlich noch auf die von ihnen selbst favorisierte oder gefahrene Marke aufteilen.

Themenstarteram 29. April 2016 um 5:24

Im Prinzip wollte ich ja genau darauf hinaus. Ich bin wie ich eingangs schon geschrieben habe, auch super zufrieden mit meinem Auto, würde aber dennoch nicht die volle Punktzahl vergeben, trotz einigermaßen rosaroter Brille. Denn wenn man ehrlich zu sich selbst ist, gibt es immer irgendwo noch Potential für Verbesserungen. Und wenn man dieses Potential sieht, kann man aus meiner Sicht nicht 5 Punkte vergeben. Sonst bräuchten die Automobilhersteller ja auch nicht alle 7 Jahre einen Nachfolger rausbringen.

Aber klar, ich gebe Euch allen Recht, wenn man mit seinem Auto zufrieden ist, gibt man gerne mal einen Punkt mehr, als das vielleicht ein vermeintlich objektiver Journalist unter Testbedingungen tun würde ;)

Sehr gut finde ich z.B. die Bewertung, die AuoBild Sportscars bei den Supertests anwendet. Dort wird das aktuell getestete Fahrzeug in den verschiedenen Kapiteln immer mit dem jeweils besten der Kategorie verglichen und prozentual ins Verhältnis gesetzt. Es gibt dann Wertungen wie z.B. Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit, aber auch EUR pro PS usw.. So kann natürlich nie ein Auto in Summe 100% erreichen, denn ein Bugatti Veyron, der sich vielleicht bei der Längsdynamik volle Punktzahl holt, kann niemals im Bereich Querdynamik oder Kosten vorne liegen. Auch er ist somit wie jedes Aut ein Kompromiß.

Genau das wollte ich mit meinem Post zu Ausdruck bringen.

 

Zitat:

@UliBN schrieb am 28. April 2016 um 20:26:17 Uhr:

Da es keine festgelegten Kriterien zum vergleichenden Bewerten gibt, ist bei MT eine Bewertung rein subjektiv.

Hinzu kommt, dass sich bei MT die mehr oder weniger ohnehin interessierten Fahrer tummeln, die sich dann natürlich zusätzlich noch auf die von ihnen selbst favorisierte oder gefahrene Marke aufteilen.

Guten Morgen,

vielen Dank für das Feedback und die anregende Diskussion. Unsere Fahrzeugtests haben wir bewusst mit vielen Kriterien schon sehr ausdifferenziert um die Möglichkeit zu geben genau zu reflektieren und objektiv bleiben zu können.

Dank vieler fleißiger MOTOR-TALKer fallen Fake-Tests auch ziemlich schnell auf - besten Dank an der Stelle an all die Fleißigen!

Was nun die subjektive Bewertung angeht, da trifft doch bei jedem Erwartung vs. tatsächlicher Leistung zu. Beispielsweise bin ich eher diejenige die ein Auto als Gebrauchsgegenstand nutzt, ganz im Gegensatz zu vielen anderen die wirklich Spaß und Freunde mit ihrem Modell haben wollen und auch bekommen bei der richtigen Wahl. So zieht sich doch die Subjektivität durch alle Tests durch und damit gibt sie doch wiederum ein realistisches Bild wieder. Eine Ebene höher werden die Einzeltests aggregiert und geben damit auch ein valides Bild zum Modell wieder. Und wie Pico96 schon sagt:

Zitat:

Aber klar, ich gebe Euch allen Recht, wenn man mit seinem Auto zufrieden ist, gibt man gerne mal einen Punkt mehr, als das vielleicht ein vermeintlich objektiver Journalist unter Testbedingungen tun würde ;)

Jedem Testleser obliegt den Testschreibern via PN anzuschreiben und gerne nochmals nachzufragen - schließlich soll auf MOTOR-TALK diskutiert werden :).

Fahrzeugvorstellungen aus unserer Newsredaktion findest Du auch hier.

Viele Grüße aus der Werkstatt

Bianca

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