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Erfahrungsbericht 3.0 TDI mit 272 PS

Audi A4 B9/8W
Themenstarteram 26. August 2016 um 11:19

Zitat von meinem Sohn (14)

„Warum beklebt Audi eigentlich seine Erlkönige mit dieser komischen Folie. Das merkt doch eh keiner, ob da ein neues Modell fährt.“

Mit diesem Satz im Ohr habe ich im vergangenen Dezember meinen Dienstwagen entgegengenommen. Knapp 66T € Euro Auto standen dort. Spektakulär ist anders. Ist eben Geschmackssache. Aber für den Preis sollte man schon einiges erwarten können, oder?

Nach rund 8 Monaten, 20.000 km und zwei langen Urlaubsreisen mit Familie und Sportboot im Schlepp wage ich einmal ein Resümee:

Motor (inkl. Motorsteuerung)

Sind erstmal die zwei Gedenksekunden des Gaspedals (wohl eher Motor im Zusammenspiel mit Automatik) überwunden, zieht der Motor kräftig durch. Und das bis zur Höchstgeschwindigkeit. Überholmanöver sind fix durchgeführt. Ab und zu mal die Paddels am Lenkrad benutzt, lassen den Wagen noch ein Stück schneller reagieren.

In der Stadt sieht es da schon anders aus. Jegliche Tritte auf das Gaspedal bei niedriger Geschwindigkeit und Drehzahl werden tapfer vom Wagen ignoriert. Langsames Heranrollen in eine Kreuzung wird da schnell zur möglichen Todesfalle: „Hm, da kommt einer von links, den schaff ich noch“. Gas geben, warten, der Wagen von links ist bedrohlich nahe, endlich zieht der Wagen. Da ich mit jedem Meter, den das herankommende Fahrzeug näherkommt, das Gaspedal tiefer drücke, beschleunigt der A4 dann hektisch wie ein GTI mit 18jährigem Fahranfänger drin. 6-Zylinder=Souveränität – Fehlanzeige. Aber man kann noch einen draufsetzen. Manchmal stellt dann im Rollen die Start/Stopp-Automatik im vorauseilenden Gehorsam noch zusätzlich den Motor aus.

Wer jetzt mit Drive Select glaubt, dass lässt sich verbessern, dem sei versichert: in der Einstellung „dynamic“ wird lediglich der Motor lauter und brummiger. Hängt der Motor jetzt besser am Gas? Fehlanzeige! Da haben doch in der Vergangenheit die Software-Entwickler im VW-Konzern eine so große Programmierkompetenz bewiesen, können aber außer einem weiteren Menüpunkt in der Antriebseinstellung kein großartigeres Ergebnis als eine Veränderung des Motorgeräusches zu Stande bringen?

Fazit: ich fahre den Wagen überwiegend in Sportstellung des Getriebes, damit die Start/Stopp-Automatik meinen Vorwärtsdrang nicht unterbricht. In heiklen Kreuzungen schalte ich lieber manuell, damit wenigstens Drehzahl da ist. Das beschert mir im Drittelmix einen rund 2 Liter höheren Verbrauch. Ob das im Sinne der Entwickler war?

Anfahrassistent

Mit Anhänger ist ein Anfahrassistent wirklich Gold wert. War bzw. ist so zumindest bei unserer vorherigen Familienkutsche. Der A4 Autohold greift erst, wenn der Wagen einen Augenblick steht. Auf einer Schräge stehend führt leichtes Gas geben zum Rückwärtsrollen. Nicht so toll. Also viel Gas geben? Man könnte glauben, dass das hilft. Leider stehen dem die zwei Gedenksekunden der Motorsteuerung entgegen. Also rollt man auch bei mehr Gas gern mal etwas zurück. Ist aber alles nicht so schlimm und beherrschbar, wenn man mit dem Wagen allein unterwegs ist. Aber wehe, da hängt z. B. ein Boot hinter.

Da stehe ich in der Slipanlage eines deutschen Flusses, das Boot ist auf dem Trailer und jetzt raus mit dem Gespann. Ich habe wirklich viel Gas gegeben, eben, weil ich schon ahnte, dass das nicht glattgeht. Nun, zwei Gedenksekunden reichen, um das Gespann mal eben einen Meter zurück in den Fluss rollen zu lassen. Man gut, dass die Slipanlage noch lang genug im Wasser war.

Apropos Handbremse: warum löst die Handbremse eigentlich automatisch, wenn ich Gas gebe? Ich verstehe diese Softwareprogrammierung einfach nicht…

Fazit: Autohold ist im Alltags- und Gespannbetrieb unbrauchbar. Das Gespann ziehe ich inzwischen mit manuell angezogener Handbremse aus dem Wasser. Wie schön, dass das noch nicht elektronisch unterbunden wird.

Haptik im Innenraum

Das Interieur wirkt wertig und ist angenehm von der Oberflächenanmutung. Den Automatikhebel habe ich erst belächelt. So ein fettes Teil auf der Mittelkonsole… Inzwischen muss ich zugeben, dass er mit ein Bestandteil der Armauflage für mich geworden ist und auch bei der Bedienung des MMI als Handauflage dient. Da frage ich mich natürlich, wer denn bitte den Lautstärkeregler des Radios in der Mittelkonsole so weit hinter den MMI-Knopf platziert hat? Wäre er in etwa gleicher Höhe, müsste ich zum Lautstärke regeln nicht jedes Mal den Arm von der Armlehne nehmen.

Die richtige Sitzposition habe ich bis heute nicht gefunden. Egal, wie ich Sitz und Lenkrad einstelle, es ist immer ein Teil der Tachoeinheit vom Lenkradkranz verdeckt. Dazu kommt, dass Blinker- und Wischerhebel viel zu hoch angebracht sind. Meine Hand liegt überwiegend in der 19h-Position auf dem Lenkrad. Zum Blinken muss ich so extra umgreifen.

Die Sitze selber sind für Kurzstrecke gut geeignet. Recht straff gepolstert, aber nicht unbequem. Ab etwa 4h Reisezeit kippt das anfangs positive Empfinden und man nimmt die Sitze eher als zu hart wahr. Selbst unsere Kinder auf der Rücksitzbank klagen darüber und haben sich teils Decken untergelegt.

Fazit: für den täglichen Weg zur Arbeit noch vollkommen in Ordnung, ist der Wagen nicht unbedingt für Langstrecke geeignet. Gerade auf langen Urlaubsfahrten wünsche ich mir eine blinde Bedienbarkeit aller Schalter und Hebel. Und freie Sicht auf den Tacho…

Navigation/MMI

Das Kartenmaterial sowie die Bilddarstellung sind sehr gut – wenn man die Darstellungsart auf „Verkehr“ stellt. Routen werden schnell gefunden. Die Spracheingabe liegt leider oft daneben und man muss manuell nachregeln. Die Menüführung selber ist schon sehr gewöhnungsbedürftig. Z. B. suche ich jedes Mal wieder minutenlang das WLAN-Passwort des Fahrzeugs. Einfach nervig.

Die Anbindung von Android Auto klappt dagegen einwandfrei.

Die QI-Ladeschale hat anfänglich noch jedes QI-fähige Mobiltelefon geladen. Inzwischen können zwei Modelle nicht mehr geladen werden. Laut Händler liegt das am Telefon – ja klar, woran auch sonst. Dass diese Telefone zu Beginn ohne Fehlermeldung geladen wurden, wird einfach wegignoriert.

Und da wäre noch das andauernde Gepiepe. Beim Einschalten der Zündung, beim Anhalten hinter einem Auto. Dazu die Überlagerung von Event- und Fehlermeldungen. Man navigiert in einer fremden Stadt, ist schon entsprechend konzentriert und genau dann, wenn man sich nicht sicher ist, ob man abbiegen muss, wird der Navi-Bildschirm von der Meldung überlagert, dass das Handy gerade nicht geladen werden kann. Ehrlich gesagt: interessiert mich in diesem Augenblick nicht die Bohne…

Fazit: too much Information. Lebensbedrohliche Meldungen gerne prominent und zu jeder Zeit mitten aufs Navi, den Rest bitte oben rechts an den Rand und gut.

Fahrwerk (in Verbindung mit Anhänger)

272 PS – da erwartet man ein angemessenes Fahrwerk. Sportlich straff, so steht’s auch gerne in der Motorpresse. Liebe Marketingexperten, überlasst das doch bitte dem Zubehörhandel. Ich möchte ein Auto, dass die Leistung auf die Straße bringt und trotzdem Komfort bietet. Außerdem gibt’s ja den Fahrerlebnisschalter. Ach ne, das haben ja schon die anderen (bei denen es funktioniert). Also Drive select auf Comfort gestellt. Frage an die Sitznachbarin: “merkste was?“ „Ne, was ist denn?“. Hat sich also erledigt. Zwischen Comfort- und Dynamic-Einstellung ist – nichts! Ach doch, der Motor wird lauter.

Mein erster Test auf gerader und freier Landstraße war ein kräftiger Zug am Lenkrad bei 120 km/h. Bei der Leistung hatte ich eine Dämpferabstimmung erwartet, die den A4 sofort wieder in die Spur zieht. Stattdessen wackelt die Kiste wie ein ausgelutschter Gebrauchtwagen. Für den Urlaub schwante mir schon Übles.

Die 1,8 to Boot zerrten dann auch ordentlich am Heck des A4. Der Trailer ist für 100 km/h freigegeben. Für Überholmanöver dürfen gerade noch 110 km/h sein, darüber treibt es einem den Schweiß auf die Stirn.

Fazit: Bisher empfand ich die Fahrt mit Boot zum Mittelmeer eher als entspannend. Der A4 ist für mich nicht gerade das ideale Gespannfahrzeug, wenn es um schwere Last geht. Gepaart mit der ohnehin geringen Langstreckentauglichkeit überlege ich wirklich, den nächsten Adriaurlaub wieder mit unserem Privatfahrzeug anzutreten.

Luftfederung und Aktivlenkung wären sinnvolles Zubehör für den A4, was den Wagen wesentlich souveräner auf der Straße halten würden. Sei es allein oder als Gespann. Aber das hat Audi wohl aus strategischen Gründen lieber aus dem Zubehörprogramm genommen.

 

Manch einer hat mir schon gesagt „…ist doch ein Firmenfahrzeug. Gib dich damit zufrieden. Musst ja nicht mal Sprit bezahlen…“. Naja, bezahlen muss man den Wagen schon. Im Grunde sind einfach meine Erwartungen an ein solches Fahrzeug wesentlich höher gewesen. Für ein enges Mitteklasse-Modell sind 66T € schon ein stolzer Preis.

Selbstverständlich habe ich meine Eindrücke bereits Audi und meinem Händler vorlegelegt. Audi verweist an den Händler, hat sich aber zumindest bei mir entschuldigt, dass ich so unzufrieden mit dem Wagen bin. Der Händler meint, alles sei richtig, wie es funktioniert. Ich habe inzwischen aufgegeben, mich aufzuregen. Da ich nicht der einzige bei uns bin, der eher ein negatives Bild von den Audi-Fahrzeugen hat, hoffe ich, dass unser Fuhrpark Management bald den Kontakt nach München sucht…

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 26. August 2016 um 11:19

Zitat von meinem Sohn (14)

„Warum beklebt Audi eigentlich seine Erlkönige mit dieser komischen Folie. Das merkt doch eh keiner, ob da ein neues Modell fährt.“

Mit diesem Satz im Ohr habe ich im vergangenen Dezember meinen Dienstwagen entgegengenommen. Knapp 66T € Euro Auto standen dort. Spektakulär ist anders. Ist eben Geschmackssache. Aber für den Preis sollte man schon einiges erwarten können, oder?

Nach rund 8 Monaten, 20.000 km und zwei langen Urlaubsreisen mit Familie und Sportboot im Schlepp wage ich einmal ein Resümee:

Motor (inkl. Motorsteuerung)

Sind erstmal die zwei Gedenksekunden des Gaspedals (wohl eher Motor im Zusammenspiel mit Automatik) überwunden, zieht der Motor kräftig durch. Und das bis zur Höchstgeschwindigkeit. Überholmanöver sind fix durchgeführt. Ab und zu mal die Paddels am Lenkrad benutzt, lassen den Wagen noch ein Stück schneller reagieren.

In der Stadt sieht es da schon anders aus. Jegliche Tritte auf das Gaspedal bei niedriger Geschwindigkeit und Drehzahl werden tapfer vom Wagen ignoriert. Langsames Heranrollen in eine Kreuzung wird da schnell zur möglichen Todesfalle: „Hm, da kommt einer von links, den schaff ich noch“. Gas geben, warten, der Wagen von links ist bedrohlich nahe, endlich zieht der Wagen. Da ich mit jedem Meter, den das herankommende Fahrzeug näherkommt, das Gaspedal tiefer drücke, beschleunigt der A4 dann hektisch wie ein GTI mit 18jährigem Fahranfänger drin. 6-Zylinder=Souveränität – Fehlanzeige. Aber man kann noch einen draufsetzen. Manchmal stellt dann im Rollen die Start/Stopp-Automatik im vorauseilenden Gehorsam noch zusätzlich den Motor aus.

Wer jetzt mit Drive Select glaubt, dass lässt sich verbessern, dem sei versichert: in der Einstellung „dynamic“ wird lediglich der Motor lauter und brummiger. Hängt der Motor jetzt besser am Gas? Fehlanzeige! Da haben doch in der Vergangenheit die Software-Entwickler im VW-Konzern eine so große Programmierkompetenz bewiesen, können aber außer einem weiteren Menüpunkt in der Antriebseinstellung kein großartigeres Ergebnis als eine Veränderung des Motorgeräusches zu Stande bringen?

Fazit: ich fahre den Wagen überwiegend in Sportstellung des Getriebes, damit die Start/Stopp-Automatik meinen Vorwärtsdrang nicht unterbricht. In heiklen Kreuzungen schalte ich lieber manuell, damit wenigstens Drehzahl da ist. Das beschert mir im Drittelmix einen rund 2 Liter höheren Verbrauch. Ob das im Sinne der Entwickler war?

Anfahrassistent

Mit Anhänger ist ein Anfahrassistent wirklich Gold wert. War bzw. ist so zumindest bei unserer vorherigen Familienkutsche. Der A4 Autohold greift erst, wenn der Wagen einen Augenblick steht. Auf einer Schräge stehend führt leichtes Gas geben zum Rückwärtsrollen. Nicht so toll. Also viel Gas geben? Man könnte glauben, dass das hilft. Leider stehen dem die zwei Gedenksekunden der Motorsteuerung entgegen. Also rollt man auch bei mehr Gas gern mal etwas zurück. Ist aber alles nicht so schlimm und beherrschbar, wenn man mit dem Wagen allein unterwegs ist. Aber wehe, da hängt z. B. ein Boot hinter.

Da stehe ich in der Slipanlage eines deutschen Flusses, das Boot ist auf dem Trailer und jetzt raus mit dem Gespann. Ich habe wirklich viel Gas gegeben, eben, weil ich schon ahnte, dass das nicht glattgeht. Nun, zwei Gedenksekunden reichen, um das Gespann mal eben einen Meter zurück in den Fluss rollen zu lassen. Man gut, dass die Slipanlage noch lang genug im Wasser war.

Apropos Handbremse: warum löst die Handbremse eigentlich automatisch, wenn ich Gas gebe? Ich verstehe diese Softwareprogrammierung einfach nicht…

Fazit: Autohold ist im Alltags- und Gespannbetrieb unbrauchbar. Das Gespann ziehe ich inzwischen mit manuell angezogener Handbremse aus dem Wasser. Wie schön, dass das noch nicht elektronisch unterbunden wird.

Haptik im Innenraum

Das Interieur wirkt wertig und ist angenehm von der Oberflächenanmutung. Den Automatikhebel habe ich erst belächelt. So ein fettes Teil auf der Mittelkonsole… Inzwischen muss ich zugeben, dass er mit ein Bestandteil der Armauflage für mich geworden ist und auch bei der Bedienung des MMI als Handauflage dient. Da frage ich mich natürlich, wer denn bitte den Lautstärkeregler des Radios in der Mittelkonsole so weit hinter den MMI-Knopf platziert hat? Wäre er in etwa gleicher Höhe, müsste ich zum Lautstärke regeln nicht jedes Mal den Arm von der Armlehne nehmen.

Die richtige Sitzposition habe ich bis heute nicht gefunden. Egal, wie ich Sitz und Lenkrad einstelle, es ist immer ein Teil der Tachoeinheit vom Lenkradkranz verdeckt. Dazu kommt, dass Blinker- und Wischerhebel viel zu hoch angebracht sind. Meine Hand liegt überwiegend in der 19h-Position auf dem Lenkrad. Zum Blinken muss ich so extra umgreifen.

Die Sitze selber sind für Kurzstrecke gut geeignet. Recht straff gepolstert, aber nicht unbequem. Ab etwa 4h Reisezeit kippt das anfangs positive Empfinden und man nimmt die Sitze eher als zu hart wahr. Selbst unsere Kinder auf der Rücksitzbank klagen darüber und haben sich teils Decken untergelegt.

Fazit: für den täglichen Weg zur Arbeit noch vollkommen in Ordnung, ist der Wagen nicht unbedingt für Langstrecke geeignet. Gerade auf langen Urlaubsfahrten wünsche ich mir eine blinde Bedienbarkeit aller Schalter und Hebel. Und freie Sicht auf den Tacho…

Navigation/MMI

Das Kartenmaterial sowie die Bilddarstellung sind sehr gut – wenn man die Darstellungsart auf „Verkehr“ stellt. Routen werden schnell gefunden. Die Spracheingabe liegt leider oft daneben und man muss manuell nachregeln. Die Menüführung selber ist schon sehr gewöhnungsbedürftig. Z. B. suche ich jedes Mal wieder minutenlang das WLAN-Passwort des Fahrzeugs. Einfach nervig.

Die Anbindung von Android Auto klappt dagegen einwandfrei.

Die QI-Ladeschale hat anfänglich noch jedes QI-fähige Mobiltelefon geladen. Inzwischen können zwei Modelle nicht mehr geladen werden. Laut Händler liegt das am Telefon – ja klar, woran auch sonst. Dass diese Telefone zu Beginn ohne Fehlermeldung geladen wurden, wird einfach wegignoriert.

Und da wäre noch das andauernde Gepiepe. Beim Einschalten der Zündung, beim Anhalten hinter einem Auto. Dazu die Überlagerung von Event- und Fehlermeldungen. Man navigiert in einer fremden Stadt, ist schon entsprechend konzentriert und genau dann, wenn man sich nicht sicher ist, ob man abbiegen muss, wird der Navi-Bildschirm von der Meldung überlagert, dass das Handy gerade nicht geladen werden kann. Ehrlich gesagt: interessiert mich in diesem Augenblick nicht die Bohne…

Fazit: too much Information. Lebensbedrohliche Meldungen gerne prominent und zu jeder Zeit mitten aufs Navi, den Rest bitte oben rechts an den Rand und gut.

Fahrwerk (in Verbindung mit Anhänger)

272 PS – da erwartet man ein angemessenes Fahrwerk. Sportlich straff, so steht’s auch gerne in der Motorpresse. Liebe Marketingexperten, überlasst das doch bitte dem Zubehörhandel. Ich möchte ein Auto, dass die Leistung auf die Straße bringt und trotzdem Komfort bietet. Außerdem gibt’s ja den Fahrerlebnisschalter. Ach ne, das haben ja schon die anderen (bei denen es funktioniert). Also Drive select auf Comfort gestellt. Frage an die Sitznachbarin: “merkste was?“ „Ne, was ist denn?“. Hat sich also erledigt. Zwischen Comfort- und Dynamic-Einstellung ist – nichts! Ach doch, der Motor wird lauter.

Mein erster Test auf gerader und freier Landstraße war ein kräftiger Zug am Lenkrad bei 120 km/h. Bei der Leistung hatte ich eine Dämpferabstimmung erwartet, die den A4 sofort wieder in die Spur zieht. Stattdessen wackelt die Kiste wie ein ausgelutschter Gebrauchtwagen. Für den Urlaub schwante mir schon Übles.

Die 1,8 to Boot zerrten dann auch ordentlich am Heck des A4. Der Trailer ist für 100 km/h freigegeben. Für Überholmanöver dürfen gerade noch 110 km/h sein, darüber treibt es einem den Schweiß auf die Stirn.

Fazit: Bisher empfand ich die Fahrt mit Boot zum Mittelmeer eher als entspannend. Der A4 ist für mich nicht gerade das ideale Gespannfahrzeug, wenn es um schwere Last geht. Gepaart mit der ohnehin geringen Langstreckentauglichkeit überlege ich wirklich, den nächsten Adriaurlaub wieder mit unserem Privatfahrzeug anzutreten.

Luftfederung und Aktivlenkung wären sinnvolles Zubehör für den A4, was den Wagen wesentlich souveräner auf der Straße halten würden. Sei es allein oder als Gespann. Aber das hat Audi wohl aus strategischen Gründen lieber aus dem Zubehörprogramm genommen.

 

Manch einer hat mir schon gesagt „…ist doch ein Firmenfahrzeug. Gib dich damit zufrieden. Musst ja nicht mal Sprit bezahlen…“. Naja, bezahlen muss man den Wagen schon. Im Grunde sind einfach meine Erwartungen an ein solches Fahrzeug wesentlich höher gewesen. Für ein enges Mitteklasse-Modell sind 66T € schon ein stolzer Preis.

Selbstverständlich habe ich meine Eindrücke bereits Audi und meinem Händler vorlegelegt. Audi verweist an den Händler, hat sich aber zumindest bei mir entschuldigt, dass ich so unzufrieden mit dem Wagen bin. Der Händler meint, alles sei richtig, wie es funktioniert. Ich habe inzwischen aufgegeben, mich aufzuregen. Da ich nicht der einzige bei uns bin, der eher ein negatives Bild von den Audi-Fahrzeugen hat, hoffe ich, dass unser Fuhrpark Management bald den Kontakt nach München sucht…

173 weitere Antworten
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173 Antworten

Da inzwischen Saugmotoren fast ausgestorben sind, haben sich alle so ans Turboloch gewöhnt, dass jeder glaubt es gibt keines mehr ;)

Danke für die Kommentare:

1. Mit dem Anfahrassistent hatte ich bis jetzt keine Probleme.

2. Ich bin bisher nur Saugmotoren gefahren und war früher bei Probefahrten und Leihwagen von den Eigenschaften eines Turbomotors nicht überzeugt. Daher meine positive Bemerkung zum 3,0 TDI.

Für die, denen das Turboloch immer noch zu groß ist, baut Audi ja inzwischen den E-Turbo-Lader (aktuell nur Q7) ein, der das Turboloch auf 250 Millisekunden reduziert = dann wirklich (fast) weg

Moin Moin!

Hab' mal schwups den Fred wieder hochgekramt, um mit euer Hilfe die PR Codes für die Bremsanlage des Boliden zu eruieren? Möchte gerne gleich von Anfang an auf abriebarme Bremsbeläge setzen und komme mit 0588 / BHC oder der mittlerweile vom :) kommunizierten FIN leider net sehr weit.

;)

 

Wie hoch dreht der 3.0 TDI bis der Begrenzer einsetzt?

Viele Grüße

Sobald du im roten Bereich ankommst, Schaltet er selbst hoch, auch wenn man auf manuell fährt

Hallo,

ich bin mit dem Wohnwagen gefahren und der Wagen hat bei ca 90-100 km/h nicht im 7 gang geschaltet.

was habt Ihr für erfahrungen , vorallem wenn du mit dem Boot fährst?

Zitat:

@ClockX schrieb am 20. Oktober 2016 um 08:07:29 Uhr:

Sobald du im roten Bereich ankommst, Schaltet er selbst hoch, auch wenn man auf manuell fährt

Welcher Drehzahlbereich ist das laut Anzeige?

Ich fahre nur den 2.0 190ps stronic, bei mir fängt der rote Bereich bei 4750U (Virtual Cockpit) an

Img_2767.jpg

bei der Geschwindigkeit dreht der Wagen so 1500-1600U

Themenstarteram 6. Februar 2017 um 8:46

Zitat:

@mm-mb schrieb am 20. Oktober 2016 um 08:36:42 Uhr:

Hallo,

ich bin mit dem Wohnwagen gefahren und der Wagen hat bei ca 90-100 km/h nicht im 7 gang geschaltet.

was habt Ihr für erfahrungen , vorallem wenn du mit dem Boot fährst?

Wie meinst du das genau? Hat dein Wagen nicht vom 6. in den 7. Gang geschaltet oder hat er vom 7. nicht in den 8. geschaltet?

Also, beide Verhaltensweisen zeigt mein Fahrzeug nicht. Bei 100 kmh mit Boot fährt der Wagen im 8. Gang. Lediglich an Steigungen schaltet er verständlicherweise runter.

Themenstarteram 6. Februar 2017 um 8:52

Habe inzwischen ein Software-Update für das Navi bekommen, dass jetzt auch die im Handbuch beschriebene Funktion des POI-Imports 100%ig unterstützt.

Hat immerhin ein ganzes Jahr gedauert den Bug zu bereinigen und bis zuletzt war Ingolstadt der festen Meinung, dass ich einfach zu dämlich zum Importien von Daten bin (die haben's freundlicher ausgedrückt).

Wirklich sinnvolle Funktion für Urlaubsfahrten, wenn man wie ich nur bestimmte Tankstellen anfahren darf...

Weche Softwareversion hat Dein Navi jetzt nach dem Update?

Hat jemand schon die ersten beiden Inspektionen bei 30.000 und 60.000 km machen lassen? Was haben diese beim 3.0 TDI gekostet?

Hintergrund der Frage: mein Händler hat mir das All-in-One Paket angeboten - in dem bei meiner Fahrleistung die beiden Inspekationen inkl. wären - und nun rechne ich, ob es sich lohnt.

am 6. Februar 2017 um 18:21

(Ich habe den 252PS TFSI quattro Avant)

Heut hat mir zufällig der Servicemann bei Audi gesagt dass der Service bei 60 000km ungefähr 800-900€ kostet. Öl für DSG und quattro.

Ich hab das Service Komfort genommen. Für 30€/Monat und 12500km/Jahr über 5 Jahre (bzw. 62500km gesamt)

Bei mir kommt der Ölwechsel jedes Jahr (viel Kurzstrecke) und einer kostet schon knapp 280€ beim A3 (für TFSI).

Für mich sind das 1800 in 5 Jahren. Das lohnt sich allemal. Und Verschleiß ist mit dabei und Garantieverlängerung (1100€) wird dann auch erstattet. - Ganz klar: Muss man mitnehmen.

Aber die Versicherung wär bei Audi ca 330€/Jahr teurer gewesen. Also evtl. nur den Service Komfort nehmen?

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